Fußball ist eben das neue Opium des Volkes...
Beiträge von Hereticus
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Der Termin ist übrigens auch sehr gut gewählt (hätte ja auch vor dem 30.Juni sein dürfen):
ZitatOriginal von bundestag.de
Es sei gelungen, einen "spielfreien Tag der Fußballweltmeisterschaft" zu finden, fügte Lammert scherzhaft hinzu, was auf eine volle Besetzung der Bundesversammlung hoffen lasse. -
Erstens können die Linken auch in einem dritten Wahlgang ihre eigene Kandidatin wählen, denn das ist keine Stichwahl. Alle Kandidaten können in allen drei Wahlgängen antreten, es scheidet niemand aus- siehe BV 1994 (Herzog, Rau, Hirzel im 3.Wahlgang) oder auch den zugrunde liegenden Art.54 GG (Ausscheiden von Kandidaten ist nicht erwähnt = nicht anzuwenden).
Zweitens würde ich davon ausgehen, daß die meisten Wahlleute der Linken Gauck auch dann nicht wählen, wenn Gysi oder Bartsch das wünschen. Im Zweifelsfall würden die meisten sich wohl enthalten. Und das spricht dann leider für Wulff.
Wenn man davon ausgeht, daß Linke und NPD in allen Wahlgängen ihre eigenen Leute wählen oder sich enthalten, dann ist es ein einfaches Rechenbeispiel, warum Gauck nur unter sehr glücklichen Umständen gewinnen kann (was ich sehr bedaure):
Wahlgang I und II:
Benötigte Mehrheit: 623 Stimmen
Stimmen Union/FDP: 645-647*
Stimmen SPD/Grüne: 459-460*
Stimmen Linke: 124-125*
Stimmen NPD: 3
Stimmen FW: 10 (alle Bayern)
Stimmen SSW: 1
* Genaue Anzahl steht noch nicht festHier reicht es also, wenn 25 Wahlleute aus dem schwarz/gelben Lager jeweils nicht für Wulff stimmen, damit die absolute Mehrheit nicht erreicht wird (und alle FW und SSW müssten ebenfalls nicht für ihn stimmen). Es müssten allerdings 164 Abweichler geben, damit Gauck gewählt würde (bzw. 153 plus FW und SSW). Ganz schön viele also.
Wahlgang III:
Benötigte Mehrheit: Meiste erhaltene Stimmen (relative Mehrheit)Wenn man hier davon ausgeht, daß Linke und NPD weiterhin geschlossen ihre eigenen Kandidaten wählen bzw. sich enthalten, reichen dem zu wählenden Kandidaten 559 Stimmen (1244 Gesamt-128 Linke/NPD=1116, :2=558, +1), um sicher Präsident zu werden. Hier müßte es also schon 87-88 Abweichler geben, damit Gauck statt Wulff gewählt würde, dazu alle Stimmen der Freien Wähler und die vom SSW.
Selbst wenn es in den ersten beiden Wahlgängen tatsächlich nicht für Wulff reicht, und auch wenn einige Wahlleute der Linken im Wahlgang 3 für Gauck stimmen sollten, glaube ich, daß der Vorsprung so groß ist, daß es Union und FDP gelingen sollte, ihren Kandidaten durchzubringen. Ein tatsächlicher "Wechsel" der Linken zur Gauckseite vor dem 3.Wahlgang dürfte für viele Wahlleute von schwarz/gelb ein weiteres Argument sein, für Wulff zu stimmen, um nicht mit der Linken gemeinsame Sache zu machen.
Und selbst, wenn SPD/Grüne/Linke/FW/SSW in WG 3 geschlossen für Gauck stimmen sollten, sind das immer noch nur 595 Stimmen bei dann 621 benötigten (die 3 von der NPD dürften in jedem Fall rausfallen, weil die niemals für einen der beiden "Großen" stimmen werden, heißt, 1241 Rest=621 Mehrheit). Bräuchte es immer noch 26 Abweichler aus schwarz gelb.
Ergo: Die Wahl Gaucks zum BP ist unter den gegebenen Umständen so wahrscheinlich, wie die deutsche Meisterschaft 2011 für Melsungen. Oder wie der Fall der Mauer...

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Einer muß halt der schönste sein. Glückwunsch, Arcosh
(Es könnte aber auch einfach am Alphabet liegen) -
Zitat
Original von Snuffmaster
Viele Wahlberechtigte der FDP haben sich kritisch zu Wulff geäußert und Gauck als Gegenkandidaten begrüßt. [...] Beide Kandidaten halten den Gegenüber im übrigen für äußerst fähig.
Ich glaube, daß Gauck da ein klein wenig flunkert.
Nun werden die Landesverbände der FDP [url=http://www.spiegel.de/politik/deutsc…,699048,00.html]auf Linie geprügelt[/url], um die "Durchsetzungsfähigkeit der Koalition" unter Beweis zu stellen. Das ist ja auch deutlich wichtiger als das Wohl und Ansehen des Staates.
Leider sieht es in der BV so aus, daß die Linke rund 10% der Wahlleute stellt (124 oder 125 von 1244). Damit dürfte Gauck auch dann keine absolute Mehrheit in den Wahlgängen eins und zwei erhalten, wenn einige FDPler und Unioner abweichen und ihn wählen.
Interessant dürfte es in einem eventuellen dritten Wahlgang werden, wenn die relative Mehrheit reicht. Dabei dürfte allerdings gegen Gauck sprechen, daß die Schwarzen und Gelben in einem dritten Wahlgang erheblich Druck auf ihre Abweichler ausüben dürften, so daß ich Wulff in diesem Fall im Vorteil sehe.
Die Hirnis schicken übrigens auch dieses mal wieder Frank Rennicke ins Rennen, der in jedem möglichen Wahlgang genau drei Stimmen bekommen dürfte.
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Zitat
Original von Juraschick
Dito. Aber erst um 11:48 Uhr, also 7 (in Worten: sieben!!!!) Minuten nach Hereticus. Was bedeutet das?
Erste Liga und zweite Liga und so
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Ich erhielt soeben folgende PN:
ZitatAlles anzeigenNachricht von: favour
Gesendet: 07.06.2010, 11:41
An: Hereticus
Betreff: halloHello
Mein Name ist Gunst, ich sah Ihr Profil heute und etwas über Sie mich motiviert, mit Ihnen zu kommunizieren, und ich werde wie Sie Kontakt mit mir auf meine E-Mail-Adresse richtig unten, so dass ich meine Bilder zukommen lassen können, und erfahren Sie mehr über mich .
Hier ist meine E-Mail-Adresse;
favoumurphy@hotmail.comHello
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Here is my email address
favoumurphy@hotmail.com
Mein Name ist Gunst... nu gloar.
Die Admins sollten wissen, was zu tun ist. -
Zitat
Original von Juraschick
Mill, Herget, Saric, Schneider, Lippens, Hallmann, Gundersdorff, Kaminski, Bönighausen, Klinger, Meininger, Schafstall, Klausmann - es war ein Mal.
Rahn, Hrubesch! -
Chemnitz leider gegen St.Pauli, das gibt wieder Krawall in der Stadt. Bullshit.
Und Ankaraspor Kulübü heißt mittlerweile wieder Berliner Athletik Klub (BAK). Das holprige Vorlesen hätte man dem guten Simon Rolfes ersparen können. -
Zitat
Original von Hoelle-Sued
Gestern auf Sport1 hiess es, dass der HBW an einem Mann von Dunkerque dran sein soll. Hat hierzu einer mehr Infos, ich konnte bisher leider nichts in Erfahrung bringen.
Oder kennt einer ne Internetseite der französischen Liga, wo die Vertragslängen der Spieler zu finden sind?
handzone.net ist ganz brauchbar, solche "Detailinfos" sind dort allerdings kostenpflichtig (4 €/Monat, die müssen einen an der Waffel haben)
Und beim Verein selbst kann man natürlich auch immer mal gucken. -
Zitat
Original von Guillem
Find ich jetzt aber sehr vereinfacht ausgedrückt [...] Da gibt es genau drei Möglichkeiten:
1. Abweisung mangels Masse -> Vereinsauflösung
2. Insolvenz ohne Insolvenzplan -> Vereinsauflösung
3. Insolvenz mit Insolvenzplan -> Weiterbestehen des Vereins durch Mitgliederbeschluss möglich. (Also formell wird das Verfahren dann aufgehoben, aber das ist hier mal egal).
Ja, war ein bischen holperig ausgedrückt. Ich meinte mit "im Insolvenzfall" das Scheitern des Insolvenzverfahrens, also Punkt eins bzw. zwei, die endgültige Pleite eben. Und dann dürfte es ja auch keine zweite Mannschaft mehr geben.Schade finde ich das übrigens auch, ich komme ja auch aus dem Ruhrgebiet und war auch zu gemeinsamen Zweitligazeiten desöfteren mit dem MSV an der Hafenstraße. Wehmütig kann man da schon werden, aber das Mitleid hält sich trotzdem in Grenzen, weil der Verein halt in den letzten Jahren mit Vollgas Richtung Wand gefahren wurde. Leid tun mir die Leute, die seit Jahren und Jahrzehnten hingehen und denen damit ein Stück Heimat genommen ist.
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Die Überschuldung betrifft den e.V., es gibt scheinbar keine Betriebsgesellschaft, und damit gibt es im Insolvenzfall auch keine zweite Mannschaft mehr. Sprich: Am Ende Löschung aus dem Vereinsregister und evtl. Neugründung. Eine Schande eigentlich, aber sehr richtig, daß die Stadt (= der Steuerzahler) hier nicht wie anderswo die Fehler der Vereinsführung bezahlt.
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Der deutsche Fußballmeister von 1955 und DFB-Pokalsieger von 1953 erhält nicht mal für die vierte Liga die Lizenz und geht den Bach runter. Schade drum. Immerhin kann man die Georg-Melches-Ruine jetzt ganz abreißen. So schnell braucht man in Essen kein Stadion mehr.
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Ich wünsch mir Chemnitz - Duisburg, dann werde ich endlich mal das hiesige "Stadion" von innen sehen.
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Zitat
Original von binesa
Und warum sollte Gauck der richtige sein. Vielleicht habe ich ja etwas verpasst, aber mit Verlaub was hat man in letzter Zeit von ihm gehört. Ist er diesem Amt gewachsen (er ist ja auch nicht mehr der Jüngste) oder würde das so enden wie mit Herrn Bundespräsident Köhler?
Grüßle
Sabine
Ganz sicher. Gut, was hört man von jemandem, der seit zehn Jahren im Ruhestand ist?Aus eigenem Erleben: ich habe ihn vorletztes Jahr auf einer Podiumsdiskussion erleben dürfen und das war das reinste Vergnügen. Der Mann ist Köhler (vermutlich auch Wulff) erstens intellektuell haushoch überlegen, politisch äußerst reflektiert, was kein Wunder ist bei seiner Vita, dazu lebensklug und außerdem sehr humorvoll. Vielleicht ein bischen schwer zu bremsen, wenn er mal am anekdöteln ist, aber das stört kaum, weil er wahnsinnig interessant erzählt. Ein norddeutsch-erdiger Typ eben. Ich habe wirklich selten einen derart interessanten Diskutanten gehört (OK, daneben saß Althaus, das relativiert die Sache ein wenig
)Einen viel geeigneteren Kandidaten für das Präsidentenamt kann es kaum geben. Zumal er durch seine Vita (auch durch seine Arbeit nach der Friedlichen Revolution) ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit besitzt und ein Leben lang bewiesen hat, daß er ein eigenständiger und mutiger Geist ist, der vor den Mächtigen nicht kuscht. Das hat er in der Dikatur nicht, und das würde er sicherlich auch als Amtsträger in der Demokratie nicht. Als ich heute von dem Vorschlag gelesen habe, war ich fast entsetzt, daß die Regierung einen Gegenkandidaten aufstellt...
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Zitat
Original von Lothar Frohwein
"Zensurulla" ist wohl aus dem Rennen. Jetzt soll es der Wulff werden.
Qualifikationen: Katholisch
Das ist je eigentlich eher ein Ausschlußkriterium. Der einzige katholische Bundespräsident (und der einzige Katholik als deutsches Staatsoberhaupt seit Franz II.) war ... Lübke.Und wer wird denn dann MP in Niedersachsen? Koch?
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Wie wir hier schon mehrfach festgestellt haben, ist dieses repräsentative Ergebnis den Repräsentierenden aber leider scheißegal, weil es ihnen nicht darum geht, was die Repräsentierten möchten, sondern was ihre eigene Karriere/Pläne voranbringt, und das ist in diesem Fall ein Repräsentant, der dem nicht im Wege rumrepäsentiert.
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Zitat
Original von Guillem
Ich persönlich würde von den bisher genannten Herrn Papier bevorzugen. Auf ihn könnten sich (denke ich) durch seine Eigenschaft als ehemaliger Verfassungsrichter alle Parteien halbwegs einigen, und da das BVerfG auch in der Öffentlichkeit einen guten Ruf genießt sollte ein ehemaliger Richter dort auch das nötige Ansehen besitzen.
In der Tat wäre Papier sehr geeignet, zudem haben wir mit seinem Vor-Vorgänger auch schon einen sehr guten Bundespräsidenten gehabt, der nach meiner Ansicht zu den "Big Four" der bisherigen Präsidenten zu rechnen ist (neben Heuß, Heinemann und Weizsäcker). Die positive Erfahrung mit Roman Herzog (für mich damals eine freudige Überraschung, ich war zunächst sehr enttäuscht als Rau die Wahl gegen einen CSU-Mann verloren hatte. Im rückblickenden Vergleich der beiden als Präsident landet Herzog aber einen klaren Punktsieg) könnte ein Argument sein.Aber wie schon mehrfach erwähnt, wird man sich nicht nochmal jemanden mit eigener Meinung und auch noch verfassungsrechtlichem Durchblick da hinsetzen. Zuviel Autorität des Bundespräsidenten schadet der Regierung. Dieses Denken scheint leider vorzuherrschen. Mann, wir hätten dem Richie einen lebenslagen Mietvertrag für Bellevue geben sollen...
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...oder gibt es sie, man kommt auch auf sie, aber sie sind sich zu schade, den Winkeonkel von Merkels Gnaden zu spielen?
Gerade durch Köhlers seltsames Verhalten ist das Amt momentan sehr angekratzt, und die Politik wird bestimmte Erwartungen an den/die neue/n haben. Es wird jemand gesucht, der möglichst wenige Ecken und Kanten hat, an denen die Politik sich stoßen kann, und der auch Gesetze wie z.B. das verfassungswidrig zustande gekommene Hilfsfondpaket für Griechenland et al. ohne Zucken unterzeichnet (Was auch noch ein (Hinter-)Grund für Köhlers plötzliche Demission sein könnte).
So ein Kukuksei wie Köhler legen die sich nicht noch mal ins Nest. Der/die nächste hat sturmfest zu sein, aber auch glatt wie Teflon.