ZitatOriginal von Snuffmaster
Man muss auch Löws Leistungen vo 2006 und 2008 noch dazu sehen...
Ich zitiere mal den zugehörigen Wikipedia-Artikel, aus dem Erlass des Bundespräsidenten Heuss zur Stiftung des Ordens:
„Er wird verliehen für Leistungen, die im Bereich der politischen, der wirtschaftlich-sozialen und der geistigen Arbeit dem Wiederaufbau des Vaterlandes dienten, und soll eine Auszeichnung all derer bedeuten, deren Wirken zum friedlichen Aufstieg der Bundesrepublik Deutschland beiträgt.“
So. Die Voraussetzungen kennen wir jetzt. Was macht Joachim Löw also zu einem Kandidaten für die Verleihung dieses Ordens? Richtig. Nichts. Joachim Löw ist Fußballtrainer, ergo prinzipiell nichts anderes als ein Sportlehrer. Der Mann macht seine Arbeit zugegeben scheinbar ordentlich, jedenfalls sind die sichtbaren Resutate dieser Arbeit allgemein für gut befunden worden. Das machen x Millionen andere Menschen in diesem Land aber auch. Jeden Tag. Die stehen nur nicht dauernd in der Zeitung. Daß Löws Arbeit besondere öffentliche Beachtung erfährt, ist nicht sein Verdienst und hebt sie auch nicht von anderen Tätigkeiten gleicher Art ab. Den geforderten Beitrag "zum friedlichen Aufstieg der Bundesrepublik Deutschland" kann ich jedenfalls nicht erkennen.
Anders formuliert: Die tatsächliche Bedeutung und Wirkung der Arbeit eines Fußball-Bundestrainers steht in einem Kontrast zur medialen Präsenz und öffentlichen Rezeption dieser Arbeit, die dieser Arbeit eine scheinbare herausragende Bedeutung zumisst, die sie tatsächlich aber gar nicht hat. Joachim Löws Arbeit bewirkt etwas im Kontext des Berufsfußballs. Darauf beschränkt sich die Wirkung aber.
Eine gute WM ist zwar für viele Menschen im Land individuell erfreulich (ich freue mich ja auch, aber deshalb verdanke ich persönlich der Mannschaft oder dem Trainer doch nichts - außer Kopfschmerzen von der Plörre, die man hier beim PV als 'Bier' verkauft), trägt aber weder politisch noch wirtschaftlich-sozial oder geistig zum "Wiederaufbau des Vaterlandes" (heutig vermutlich eher: "Stabilität der Verhältnisse im Vaterlande") bei. Wenn die Mannschaft eine WM vergeigt, geht für den Rest des Landes außerhalb des DFB die Welt auch nicht unter. Es geht niemandem aufgrund des Abschneidens der deutschen Mannschaft bei einer Fußball-WM messbar besser oder schlechter. Man mag die WM 1954 rückblickend davon ausnehmen, die vielleicht tatsächlich das berühmte 'Wir sind wieder wer' zur Folge hatte (was empirisch überhaupt nicht belegt ist), aber in den heutigen Verhältnissen ist eine gute WM maximal ein "nice to have" und kein staatstragendes Ereignis, auch wenn viele Medien so tun (weil sie damit gutes Geld verdienen).
Ich bleibe dabei: Es gibt eine staatliche Auszeichnung für hervorragende sportliche Leistungen und Repräsentation, das ist das Silberne Lorbeerblatt. Das sollte er ruhig bekommen, weil er und die Mannschaft durchaus tatsächlich positive sportliche Repräsentanten waren. Völlig angemessen. Das reicht aber auch. Das BVK gehört in den sozialen und/oder politischen Bereich und nur dann in den Sport, wenn eine besondere soziale Leistung besteht (Jugendförderung, Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher, Integrationsleistungen, besonderes soziales Engagement durch Vereine/Trainer usw. usf.)
ZitatOriginal von Snuffmaster
Sicher sollte das Kreuz in keinster Weise ein Massenobjekt werden. Aber denke, dazu wird es nicht kommen.
Kreuze aus Metall an Stoffbändern werden in unserem Land früher oder später fast immer inflationär vergeben. Das BVK wird auch schon irgendwann EK II-Dimensionen erreichen:
Insgesamt wurde die Auszeichnung bis Anfang 2009 ungefähr 240.000-mal verliehen. (Wikipedia)