Die Kreisverwaltung möchte sich offensichtlich doch nur noch eine Kreissporthalle leisten - in Lübbecke.
Hinsichtlich der geplanten Multihalle in Minden gibt es weiterhin keinerlei Aussagen oder gar irgendetwas Verbindliches zu einer Mitfinanzierung von Seiten des Kreises. Landrat Niermanns Bekenntnis zur Multihalle muss man beim gegenwärtigen Stand als pureste Heuchelei einordnen (die Betriebskosten der Kampahalle als unverzichtbare Kalkulationsgrundlage hat er übrigens immer noch nicht offiziell offengelegt).
Tja, die rechtliche Lage scheint so auszusehen, dass der direkt gewählte Landrat bzw. die Kreisverwaltung quasi im Alleingang die Kampahalle abreissen kann...die von Jens Friedrichs erwähnte Initiative scheint mir fast die letzte Möglichkeit zu sein, die über 80jährige Tradition des Spitzenhandballs in Minden (incl. Hindenburg Minden) fortzusetzen. Allerdings stimmt der Name des Frontmanns skeptisch (...vll. wurde er aber wirklich nur vorgeschickt, dann könnte es wirklich interessant werden).
Ob es wirklich eine Notwendigkeit gibt, die Kampahalle grundlegend zu sanieren oder gar abzureissen - tja, das bleibt weiterhin völlig unklar...Die neue Initiative beruht ja auch darauf, dass bei einem anderen Eigentümer in der Kampa einfach weitergespielt werden könnte. Die Stadt Minden als zuständige Baubehörde sieht ja auch aktuell keinen Anlass die Halle zu schließen (ob denen mittlerweile die vollständigen vom Kreis finanzierten Gutachten vorliegen, ist unklar). Aber natürlich könnte die Stadt Minden einen Abriss der Kampa nicht verhindern, da jeder Eigentümer (Kampa gehört dem Kreis Mi-Lü) natürlich mit seinem Eigentum machen kann, was er will.
Es bleibt aber so vieles rätselhaft.....auch auf der Randebene: der Projektverantwortliche der Melitta-Werke für die Multihalle ist z.B. bei der Kreistagssitzung mit einem Trainingsanzugsoberteil (nicht von GWD, von Adidas) und einer Sonnenbrille über der Stirn aufgetreten...
Persönlich bin ich übrigens bei der Multihalle gespalten, ich könnte mir schon vorstellen, dass das gut angenommen werden würde und der Bedarf ist sicherlich auch da - und wenn, dann sollte man das vernünftig machen und nicht auf den Euro gucken. Allerdings überzeugt mich die städtebauliche Einbindung nicht.
GWD würde übrigens nach Schliessung der Kampa ganz einfach schon deshalb nicht im Mittelfeld der 2. liga rumdümpeln, weil es noch nicht mal eine ordentliche Dritt- oder Viertligahalle in Minden nach Abriss der Kampa gäbe.
Bei anderen Bundesligisten mag das gar nicht so ganz tragisch sein, die Heimspiele 20 (Lübbecke) -40 km (Bielefeld) vom Stammsitz auszutragen, GWD hat allerdings (auch bedingt durch die Randlage der Stadt Minden) ein sehr kleines Einzugsgebiet, auch die Hauptsponsoren haben ihren Sitz in enger Nähe zur Kampahalle, Ein bissel erschlossen wurde der niedersächsische Schaumburger Raum, der in entgegengesetzter Richtung zu Lübbecke liegt. Die Kampahalle liegt in Reichweite der Innenstadt. Zu den Anwurfzeiten in der HBL gibt es übrigens noch nicht mal eine Nahverkehrsverbindung zwischen Minden und Lübbecke..
Aus Mindener Sicht aus ist Lübbecke ganz, ganz weit weg....(und das unabhängig von der sportlichen Rivalität) - und die Regionalmentalität ist nun alles andere als flexibel
Mal abwarten, jetzt wurde ein möglicher Standort für eine provisorische Halle benannt, in Porta-Westfalica Barkhausen am Rande von Minden - aber da gibt es soviel Fragezeichen...(zumal man mit Unterstützung der Politik nunmal kaum rechnen könnte - Stadt Minden würde höchstwahrscheinlich schon aus dem Grunde nix machen, weil die provisorische Ausweichhalle dann nicht auf dem Stadtgebiet Mindens liegen würde, aber auch sonst...).
Alles sehr rätselhaft und völlig intransparent.