Beiträge von Karl

    Jo, Wiederer hat ja auch im Interview gesagt, dass in der laufenden Saison das geplante Vorgehen der Löwen keinerlei Folgen hätte.

    Wenn der Pulverdampf verzogen ist und es aber für die nächste Saison um die Beurteilung der "club approaches and values" für das nächste Jahr geht, dann wird sich schon die EHF bei den Löwen melden und sie fragen, wie sie künftig bei ähnlich gelagerten Fällen sich denn verhalten würden.

    Das jetzt zu machen wäre doch auch unsinnig und würde nur eskalieren.

    Natürlich ist es wichtig - es bedurfte übrigens nicht Kettemann, dass die EHF und die HBL von der Problematik Kenntnis bekommen.

    Wenn man dann im Oktober verhandelt hätte, hätte man über Monate Ärger gehabt - und wäre auch zu keiner Lösung gekommen. Wäre auch alles reine Kraftvergeudung gewesen, wenn Paris halt gegen Kiel ein Tor mehr geworfen hätte.

    So hat man halt abgewartet, bis der Zustand da war......find ich sogar vernünftig...(an der fehlenden Verhandlungszeit lag es ja nun nicht, dass es keine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung gab)

    Es hört sich komisch an, aber worüber hätten denn die EHF und die HBL mit den Löwen IM OKTOBER detailliert sprechen sollen?

    Bei der EHF ist klar, die Viertelfinalspiele haben Vorrang, werden bei einer Auswärtsspielkonstellation in 95% der Fälle am Samstag oder Sonntag angesetzt (richtet sich nach den Wünschen der Heimmannschaft). Alles andere ist allein das Problem der HBL und der Löwen...

    Die HBL war sich mit den Löwen einig, das auf jeden Fall das Fernsehspiel am Samstag durchgezogen wird.

    Worüber sollten die sich im Oktober über damals noch ungelegte Eier unterhalten?

    Auch jetzt gibt es überhaupt keinen Gesprächsbedarf zwischen Löwen und EHF - die EHF hat die Partie angesetzt, den Mannheimern den Termin mitgeteilt - das wars...

    Sehr interessant (und für ein weiteres Handeln der EHF natürlich auch ungemein wichtig) ist die internationale Perspektive auf den gegenwärtigen Sachverhalt....Handball-Planet in einem sehr lesenswerten (und auch differenzierten) Artikel von Zika Bogdanovic (der kommt übrigens aus Belgrad):

    Appetithappen (zur Argumentation und Kontext dann den Artikel lesen):

    Zitat

    Whether rest of handball Europe has to be a hostage of German handball? It’s not and will never be. Whatever some national Championship is strong and as long as Germans put Huttenberg in front of Wisla Plock or Meshkov Brest, hierarchy must to exist and it has to be clearly emphasized. If whole Europe can adapt, they have to also.

    Dann wird dagegen argumentiert, eine CL-Reform 2020 nach deutschen Wünschen zu gestalten: If they don't want, EHF has to show, who is the boss

    Zitat

    More money for teams, more quality setup, higher level of organization, that’s all we have to see since 2020 in League with 12 teams. We will lose because 70% of Europe won’t be directly included in that project. If that is a price for level up, then, Germans have to pay it also, not only rest of Europe. If they don’t want, EHF has to show who is the boss. Vienna has to show capability for that.

    Ganzer Artikel: BLOG: Huttenberg or Wisla? The time is now... | Handball Planet

    TCLIP: Dann lies bitte die Frage:

    Zitat

    ehfCL.com: Rhein-Neckar Löwen have announced that they will play their Champions League match at Kielce with their second team. What would the consequences be if this is the case?


    Die Frage bezieht sich ausdrücklich auf die RNL - gibt durchaus Leute, welche auch darauf achten, was sie gefragt werden...

    Selbstverständlich wird auch jeder Club hinsichtlich der Einhaltung der "approaches und Values" überprüft - dürfte bei z.B. Kristianstadt und Barcelona zur nächsten Saison aber weniger Zeit in Anspruch nehmen als bei den RNL ;)

    Für weitere Lese- und Interpretationshilfen stehe ich Dir gern zur Verfügung (bin doch recht gespannt, was jetzt noch so alles kommt)

    Ich hab das noch nicht einmal "Drohung" genannt (den Begriff finde ich auch nicht treffend - aber kann man natürlich verwenden), sondern;

    Zitat

    Eine weitere Zulassung der RNL zur CL lässt Wiederer offen :

    (Posting 12.14)

    Angesichts des gegenwärtigen Handelns der RNL ist es halt die Pflicht der EHF zu überprüfen, ob die RNL den "approaches und values" der Kriterienliste für zukünftige CL-Wettbewerbe entsprechen (und die gelten natürlich auch für eigentlich sportlich qualifizierte Mannschaften)

    TCLIP: extra für dich den gesamten Antwortttext und die Frage nochmal:

    Zitat

    ehfCL.com: Rhein-Neckar Löwen have announced that they will play their Champions League match at Kielce with their second team. What would the consequences be if this is the case?

    Michael Wiederer: There will be no consequences, as long as they use the eligible players from their squad. However, this is an important point for the criteria list for future Champions League participation; namely how a club approaches and values the competition.


    HOWEVER ist hier das entscheidende Wort (damit wird der erste Satz, der sich auf direkte Konsequenzen in der laufenden Saison bezieht, eingeschränkt - da gibts natürlich keine Handhabe, solange die Spielberechtigung der Spieler vorhanden ist). Im zweiten Satz steht dann auch 'FUTURE''

    küstentanne schreibt:

    Zitat

    Ja, was bedeutet das? Solange die RNL deutscher Meister werden, bedeutet das fuer die Teilnahme erst mal gar nichts.

    Hm, lese das so, dass die sportliche Qualifikation (z.B. Meister der HBL) nicht das einzige Kriterium für eine CL-Teilnahme ist - und nicht hinreichend für eine Zulassung (müsste man mal in den Ordnungen der EHF nachgucken)

    Zitat

    However, this is an important point for the criteria list for future Champions League participation; namely how a club approaches and values the competition.

    Interessantes Interview mir Wiederer auf ehfcl.com (auf deutsch in der heutigen Ausgabe der Handballwoche):

    Auszüge:

    Zitat

    ehfCL.com: What do you mean by that?

    Michael Wiederer: The current discussion is an isolated HBL matter, our job is to organise a Europe-wide competition as a platform for everybody, therefore the HBL cannot claim that we have not handled them correctly.

    We have to treat the fans and the clubs in Kielce and Szeged in exactly the same way as we do all those competing in the competition. This means for example that throw-off times in Hungary and Poland are decided in these markets.

    For many years we have aligned our competitions with the needs and requirements of the HBL. We are not for or against the HBL, but have to do our job for the whole of European handball. All leagues have the same status. We have often heard that we are too ‘German-friendly’ but at the same time are criticised by the German league.

    Hm, recht deutlich - deutlich wird, dass EHF im voliegenden Fall auch gar nicht anders handeln konnte, als sie es getan hat - auch wirkt plausibel, das die EHF 'Handball-Europa' (außer die HBL) hinter sich hat:

    Zitat

    We have been praised by many European clubs for not bending to the demands of the HBL.

    Eine weitere Zulassung der RNL zur CL lässt Wiederer offen :

    Zitat

    ehfCL.com: Rhein-Neckar Löwen have announced that they will play their Champions League match at Kielce with their second team. What would the consequences be if this is the case?

    Michael Wiederer: There will be no consequences, as long as they use the eligible players from their squad. However, this is an important point for the criteria list for future Champions League participation; namely how a club approaches and values the competition.

    Das es im laufenden Wettbewerb keine Konsequenzen für die RNL haben wird, weil sie mit der 2, Mannschaft antreten werden, ist klar (ist kein Verstoß gegen die Regularien. solange die Spieler spielberechtigt sind), wie es mit der weiteren Zulassung der RNL zu der CL ausschaut - tja....mal gucken

    ganzes Interview: 2017/18 EHF Champions League - EHF President: “We treat everyone in the same way”

    handballer 2105: Ja, und Herr Lamade ist als Privatmann Vorsitzender des Aufsichtsrates (hat mit seiner Beschäftigung bei SAP nix zu tun) und ist auch rein zufällig, dass z.B. Aufsichtsrat Ries im SAP-Vorstand sitzt usw. usw. usw.

    Ich versteh das nicht, wie man sich durch offenkundige und neutral gemeinte Feststellungen hier als User quasi angegriffen und zur 'Rechtfertigung' verpflichtet fühlt - die RNL sollen sich halt aus der SAP-Perspektive weitgehend finanziell eigenständig tragen und kein dauerhaftes Subventionsloch sein (so werden die Investoren in Paris übrigens auch denken, mag sein dass die RNL auf diesem Weg schon weiter sind - vielleicht auch nicht, auch egal...)

    Prnzipiell kann man aber die Position vertreten, das man ein Engagement der Investoren in Paris und Mannheim für den Handball begrüßt (okay,im Falle von Paris und früher Mannheim, denkt mancher in FL und Kiel vll. anders, aber Argumentation ist klar, denke ich)

    zeitzi schreibt in DEM Posting des Threads:

    Zitat

    ....Die HBL hingegen möchte auch die Auswärtsspiele der deutschen Mannschaften terminieren - und das funktioniert eben nicht!...


    Meine Güte, da haste die Grundproblematik des aktuellen Falles aber wirklich pointiert formuliert - bravo!

    Grimm schreibt:

    Zitat

    Somit würde die Breite in unserem schönen Sport endgültig verloren gehen.]


    'Normalen' Vereinen wird zunehmend die Möglichkeit genommen, sich z.B. über einen 'Glücksjahrgang' zu profilieren. Damit entfällt ein wichtiger Anreiz.

    Dr DHB versteht jetzt seine Jugendarbeit endgültig als Zulieferbetrieb zur HBL.

    Das Problem ist nicht die Spitze in der Jugendarbeit (da gibts mittlerweile eher zu viele Angebote), sondern die wegbrechende Breite (in Ostwestfalen-Lippe 'saugen' z.B. Dankersen, Lemgo und Lübbecke/Nordhemmern alles weg, da bleibt wenig Platz, auch für größere bzw. gut organisierte Vereine, die durchaus eine ambitionierte und auch überregional sehr erfolgreiche Jugendarbeit prinzipiell stemmen könnten)

    Ist schon klar, das die Problematik mit Terminen schon vorher bestand - aber das jetzt mit der ARD ist schon eine neue Dimension, da hat die EHF recht.

    Der Gesamtkomplex ist schon eine ganz vertrackte Situation - das jetzt mit der ARD war die Explosion. Sonst wäre die vielleicht erst mit der Neuordnung des europäischen Spielbetriebes gekommen wäre.

    In dieser viel grundsätzlicheren Angelegenheit, wie es nach 2020 weitergeht, könnte jetzt die Position der HBL geschwächt sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass andere europäische Verbände für die Position der HBL/RNL in der aktuellen Sache viel Verständnis engegenbringen. Das könnte zu einer weiteren Isolation der HBL innerhalb Europas führen, die ihre Position hinsichtlich der weiteren Ausgestaltung des europäischen Spielbetriebes schwächt.

    @Paris: die haben einfach die erste französische europäische Spitzenmannschaft auf die Beine gestellt, die CL in Frankreich bekannt gemacht - und vor allem: die franzöischen Weltklasse-Spieler in ihrem Heimatland konzentriert. Viellericht wäre es für den französischen Handball in drei Jahren gar nicht mal mehr so tragisch, wenn sich dann die Pariser auflösen würden (wenn SAP übrigens sagen würde: wir wollen mit Handball nix mehr zu tun haben und z.B. ihre Halle und Personal nicht mehr zur Verfügung stellen würden, wärs das auch gewesen mit den RNL in ihrer jetzigen Form)

    So einfach ist es leider nicht, weder Bohmann noch Wiederer können ja machen, was sie wollen.

    Hinter der aktuellen Problematik steckt schlicht und einfach der Fernsehvertrag (konkret: die ARD-Spiele) - die meisten HBL-Vereine haben übrigens gar nix mit der CL zu tun, die orientieren sich nach ihren eigenen Interessen. Die haben halt entschieden, dass das Gesamtpaket Fernsehvertrag für sie gut sei.....wenns dann Ärger mit dem gesamten europäischen Handball gibt, nun das ist das Problem des HBL-Vorstandes und der wenigen Mannschaften die in der CL spielen oder kurz davor stehen.

    Das muss man den deutschen CL-Vereinen in jedem Falle vorwerfen - sie hätten bei Teilbereichen des HBL-Fernsehvertrages massiv intervenieren müssen innerhalb des HBL... (die dachten dann aber wohl: ach, die EHF kriegt das schon irgendwie wieder hin oder gibt nach)

    Skopje wird geprägt von jugoslawischen Spielern (auch ein bissel Russen wegen der spezifischen Konstellation dort) - für den europäischen Handball ist der Zerfall der jugoslwischen Staatlichkeit in einzelne Länder natürlich ein Drama - und in den vielen Reststaaten lässt sich keine wirklich starke Liga etablieren, das wäre auch so, wenn es plötzlich eine Schleswig-Holstein HBL und eine Hessen-HBL gäbe.

    Es bleibt wirklich zu hoffen, das es in Skopje, zumindest im Männerbereich, weitergeht - oder im jugoslawischen Bereich ein anderer Verein in die Bresche springt (übrigens hat der Rückzug des russischen Eigentümers von Skopje mit der EU-Orientierung der neuen mazedonischen Regierung zu tun, da passt ein russischer Sponsor eines Hauptvereins des Landes nicht mehr rein - indirekt ist Merkel schuld, welche der mazedonischen Westintegration sehr aufgeschlossen gegenübersteht :lol: )

    Ganz klar, man braucht mehr Spitzenmannschaften im europäischen Bereich - die am besten primär die einheimischen Spieler sammeln - wie Paris, Veszprem und Kielce (aber auch Platz lassen für Entwicklungen anderer Vereine der nationalen Liga, das ist bei Kielce und Veszprem leider nur eingeschränkt der Fall - die Länder sind aber auch kleiner als Deutschland)

    Paris ist übrigens hochgradig nachhaltig bislang, die sind eine echte Lokomotive für die französische Liga, der man durchaus Boomcharakter zusprechen kann.

    Nuja, Metz lag aber zur Halbzeit beim zeitgleichen Spiel gegen den Thüringer HC mit 2 Toren zurück...Niederlage von Bietigheim zeichnete sich ab (5 Tore Rückstand.). Metz dominierte dann im Heimspiel in der 2. HZ. den THC

    Ist ja auch nicht so, dass Bietigheim so schwach ist, dass FTC einfach nur mal den Hebel umdrehen muss - und dann holen sie den Rückstand gegen Bietigheim auf.

    Aber ist ja eigentlich auch egal, denke alle sehen das so, dass der FTC halt nicht sonderlich motiviert war gegen Bietigheim-

    Alle Spekulationen hätten sich übrigens erübrigt, wenn der letzte Hauptrundenspieltag in allen 2 Gruppen zeitgleich angepfiffen worden wäre

    Naja, man sieht ja im EHF-Pokal und auch in der CL, das auch in anderen Ligen interessante Entwicklungen im Gange sind (man erinnere sich im EHF-Pokal an das superknappe Weiterkommen von Magdeburg gegen die rumänische Mannschaft von Constanta, die im oberen Mittelfeld ihrer Liga sind. Oder Lund gegen Füchse. In der CL sind mittlerweile die meisten Spiele der deutschen Mannschaften knapp)

    Die Stärke der HBL ist primär darauf zurückzuführen, dass sie ausländische Spieler im großem Stil anwerben kann (man stelle sich mal vor, die Skandinavier würden alle in der Heimat spielen,,,). Natürlich wird das von Mitgliedsverbänden der EHF auch mit gemischten Gefühlen gesehen (der Umfang ist in Deutschland schon einzigartig, betrifft die Kellerkinder ja genauso wie die Topteams).

    Die HBL sollte aber starke ausländische Ligen nicht als Konkurrenz ansehen, sie profitiert ja auch davon - schließlich haben sich die angeworbenen Spieler ja in ihren Heimatligen entwickelt (und eigene starke Ligen schaden der Infrastruktur dort nicht).

    'Stark' muss übrigens nicht sportlich stark oder finanziell stark bedeuten - sondern funktionierender Spielbetrieb mit öffentlicher Resonanz

    Die öffentliche Resonanz kann man übrigens nicht unbedingt an Zuschauerzahlen allein ablesen - in Deutschland war der Handball in der Fläche vll. sogar bedeutenden als noch Hallen mit 2-3000 Zuschauern die Regel waren, selbst die waren nicht voll. Dazu kommt noch professionelle Tätigkeit der Spieler (die ist in sehr vielen Ligen gewährleistet), Nachwuchsarbeit der Ligamannschaften usw.

    Die HBL lebt vom europäischen Handball - da ist es unsinnig. unnötige Fronten aufzubauen (umgekehrt profitiert der europäische Handball natürlich auch von einer starken HBL als 'Lokomotive'. Das betont die EHF ja auch immer wieder.)

    Hm, das Spiel gestern von CSM in Rostov war ausgeglichen, Rostov hat schließlich mit einem Tor daheim gewonnen (CSM hat nicht schlecht gespielt, geht von Potenzial her aber noch wesentlich besser). CSM mag formschwach sein - aber man geht dann von einem sehr hohen Anspruch aus...

    Craiova (als Bukarest Bezwinger in der Liga Florilor von Mittwoch, für CSM war das Spiel von der Tabelle her bedeutungslos) hat im EHF-Pokal samstags auswärts bei Lada gewonnen (auch noch recht souverän) und ist damit überraschend ins Halbfinale gekommen. Lada ist in der russischen Liga Tabellenerster - vor Rostov - haben Rostov in der Meisterschaft daheim auch deutlich geschlagen.

    Ich hätte an der Stelle von FTC lieber gegen Rostov gespielt (auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen, die FTC mit den beiden Mannschaften bisher gesammelt hat, siehe letztes Posting)