Beiträge von Karl

    alter sack schreibt in Bezug auf die seiner Ansicht hohen Attraktivität des französischen Handballs:

    Zitat

    Der aktuelle Juniorinnenjahrgang sieht aus wie ein Volleyballprofiteam mit noch mehr Muskeln

    Nuja, wenn das die Zukunft und Voraussetzung für Erfolg im Frauenhandball ist - ich bejubel das nicht....

    Klar hat die französische Mannschaft z.B. durch die Integration von 'Jugendlichen mit Migrationshintergrund' (bzw. aus den Übersee-Départements), die vorbildlich ist für andere Handballverbände, eine Spezifik (die französische Frauenmannschaft und der Jugendbereich sähe z.B. körperlich vermutlich anders aus, wenn halt Millionen Menschen mit koreanischer oder japanischer Abstammung in Frankreich leben würden)

    Aber das verstärkt nur schon bereits bestehende Spieltraditionen in Frankreich (vor allem im Männerbereich)....Gehe da völlig konform mit Tretjock....Man kann aber nichts generalsieren, da gibts ja z.B. Alison Pineau, die ja leider nicht mehr die ganz prägende Rolle hat (leider spielten da Verletzungen wohl auch eine Rolle).

    Tja, so die ganze Handballkultur in Frankreich ist irgendwie nicht mein Ding (Frauen+Männer, ich kenne beide nationalen Ligen auch etwas), auch so, wie sich das Publikum verhält - extrem störte mich auch bei der EM die starke Blaulastigkeit der Hallenübertragungen im Bild, die noch verstärkt wurde durch die teilweise fast totale Abdunklung des Zuschauerraums im Fernsehbild.

    Aber das sind rein persönliche Geschmacksdifferenzen - der eine mag halt 'stategischen' Handball mit 'Hirn' und festen Abläufen; dem anderen geht es hauptsächlich um Schnelligkeit, dem Dritten gefällt halt Dynamik und Körpereinsatz usw.

    Schon wäre es, wenn man im internationalen Frauenhandball mit ganz grundverschiedenen Spielstilen (die auch teilweise tief verankert sind in der Handballkultur der Länder) weiterhin international sehr erfolgreich sein könnte...und auch Titel erringen könnte (hm, ist das in Gefahr?)

    O_day schrieb:

    Zitat

    Was sollte die letzte Auszeit sieben Sekunden vor dem Ende!?


    Er gab an, dass er in den letzten 7 Sekunden noch mit 7 gegen 6 eine neue Variante für das kommende Spiel einstudieren wollte :D
    Trefilovs timeout skabte dårlig stemning: - Det er ikke sjovt - TV 2. Wenn man sich Trefilovs Gesamtäußerung auf der PK über den Gegner sich anhört, dann war es auf keinen Fall als Missachtung oder Provokation von diesem gedacht (nuja, vll. wollte er aber ein bissel die EHF ärgern? Soviel Möglichkeiten hat man da ja nicht)

    o-day schreibt:

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    Eine russische unschlagbare Übermannschaft habe ich aber nicht gesehen, nur eine für die statische rumänische Abwehr zu wuselige Vyakhireva, die Russland teilweise vor allem in der ersten Halbzeit allein im Spiel hielt.


    Auf jeden Fall.....das der 'russische Handball' nicht stabil ist und wie ein Uhrwerk permanent funktioniert, hat man ja schon öfters gesehen, sowohl auf Nationalmannschaftsebene als auch insbesondere auf Vereinsebene...Übrigens hat am Wochenende vor dem Turnier Russland gegen die rumänische B-Auswahl beim Karpaten-Cup verloren (Russland ohne 4 Stammspielerinnen, aber das hätte auch so reichen müssen bei dem doch großen Spielerreservoir, verlieren wollten die das nicht - auch wenn man sowas in keinster Form überbewerten darf). An die durchwachsene EM-Qualifikation der Russinnen mit dem knappen Ding gegen Österreich wurde ja schon hier im Thread erinnert.... (gegen Quali-Gruppensieger Rumänien übrigens hat Russland daheim in der EM-Quali gewonnen, auswärts in Cluj-Napoca verloren)

    Wenn die Sonntag 25 Minuten so spielen wie in den ersten 25 Minuten heute, kann schon alles vorbei sein - Vyakhireva ist ja auch nicht immer so wirkungsvoll wie heute...(war schon sehr wichtig für die Russinnen in der doch recht langen Phase, dass sie 'da' war...)

    Das die ungarischen SRs, das Spiel nicht entscheiden wollten (wenn es gegangen wäre), sah man ja an ihren Pfiffen gegen Rumänien in der wichtigen Absetzphase der Russinnen kurz nach der Halbzeit (die allesamt absolut vertretbar und korrekt waren - aber es vielleicht kein größtes Entsetzen ausgelöst hätte, wenn der ein oder andere anders gelautet hätte).

    Schon angesichts des 100-Jahre-Vereinigungs-Aufdrucks zum 1. Dezember 2018 der Rumäninnen auf ihrem Trikotärmel. ist es übrigens fernliegend, generell von einer Ansetzung aus einem befreundeten Nachbarland zu sprechen (der Staat Ungarn und die ungarische Minderheit boykottieren die Feierlichkeiten der Rumäninnen mit großen Brimborium jeweils zum 1. Dezember, weil die Vereinigung Altrumäniens mit Siebenbürgen und anderen Gebieten auf ihre Kosten ging). Okay, das ist Politik....und Politik und Sport hängen nicht immer direkt zusammen... (vor allem auf Individualpersonenebene).

    Das mit der 'Kurve nach unten' im Turnierverlauf, sehe ich etwas anders - es wurde in der Hauptrunde mit seinem Turnierplan (und der Pause dazwischen) halt ein 2. Turnier ;)

    Und dann fing heute das 3.Turnier für die rumänische Auswahl an... ;)

    War nicht machbar - alle Strukturen und Abläufe im Angriff hängen an Cristina Neagu....(und auf Strukturen und Abläufe ist die Mannschaft zwingend angewiesen). Russland - ohja....und die können das noch besser...

    Das Gute ist, dass es noch ein Spiel um Platz 3 gibt, das Finala Mica hat, kulturell bedingt in Rumänien eine andere Bedeutung als in Kulturen, wo das das Spiel der Verlierer ist...gegen die Holländerinnen hätte ich da doch gute Hoffnung...Morgen muss die Mannschaft gucken, wie man das machen könnte...(blöd, dass Zamfir von Craiova anscheinend eine Schulter-OP vor kurzem hatte, die hätte am ehesten in Abläufen von RL integriert werden können, die auf Cristina Neagu zugeschnitten sind - ja, hm Bazaliu kann das noch nicht - war richtig, dass Martin mit ihr nach ihrem Blitzeinflug nicht rumexperimentiert hat, ihre Wurflust und Wurfkraft braucht man vielleicht noch um Platz 3). Auf Neagus Abwehrposition brannte es ja ziemlich...(tja, căpitanul' Ardean-Elisei von Bistrita hat das zuerst übernommen, die war schon seit 2005 beim WM-Silber dabei, ist aber sicher, vor allem nach ihrem Kreuzbandriss, nicht mehr ganz die Spielerin, die sie einst gewesen ist. Aber gerade für sie wäre eine Bronzemedallie sehr schön...)

    Tja, bei den Niederlanden weiss man ja gar nix - das 1. Hauptrundenspiel gegen Rumänien primär auf einer psychologischen Ebene gewonnen, weil sie mit der 4 Tage-Abstand besser klar kamen, konnte man danach Spiel gegen Norwegen richtig ernst nehmen? Und am Tag drauf gegen Deutschland sind sie ja auch nicht ernsthaft so gefordert worden, so dass man sehen konnte, wo die Mannschaft steht

    Mal gucken, ob die Organisatoren durch den Spielplan auch den zweiten Gruppenersten der Hauptrundengruppe II quasi eliminiert haben (wie es bei einem anderen Spielplan gelaufen wäre, weiß man natürlich nicht)....nach dem Frankreichspiel gleich sind wir schlauer...

    + 1 für Russland zur Halbzeit (lagen lange zurück)

    Psychologische Meisterleisung von Martin - die rumänische Mannschaft wirkt eher weniger emotionalisiert als sonst (das ist gut!)

    Man gucke sich mal an, in welchen Vereinen die rumänischen Spielerinnen überwiegend spielen (oder auf der Bank sitzen)...Russinnen halt individuell mit Topleuten (tja, da vernascht eine Vyakhireva eine Polocoser, die zu ihren ersten Einsatzminuten im Turnier kam . die ist gerade von von der aufgelösten Mannschaft von Roman zu Minaur Baia Mare ins Mittelfeld der rumänischen Liga gewechselt, ohne jede internationale Erfahrung). Hm, Pintea ohne Cristina Neagu ist was anderes als mit...

    Da muss jetzt eine Explosion von Bazaliu (gestern aus Bukarest eingeflogen) und großartiges Torwartspiel kommen..., die von einem Kreuzbandriss genesene Perianu wird angesichts ihrer Abwehrbelastung nicht zum Matchwinner werden...(Dragut von Kisverda auch nicht angesichts ihrer Möglichkeiten)

    Es gibt übrigens ein Alternative zu Sportdeutschland.tv gleich:

    Wer dort mäßiges Bild satt hat und Kommentatoren (falls es welche geben sollte), die sich teilweise 'zu fein' für Frauenhandball fühlen, der kann auf TV Romania das Spiel sehen. Die haben den Geoblock offensichtlich aufgehoben.

    Auf TVR 1 und TVR Hd (Vorberichterstattung läuft schon)

    TVR+ live

    TVR+ live


    edit: uff, hängt jetzt teilweise kurz vor Beginn des Spiels, na man kann es ja mal probieren - und nach der 1. Spielminute anscheinend geogeblockt....Mist Fernsehrechte!

    Jo, aber Spanien, Schweden, Serbien, Polen, Tschechien... (bei der Niederlande, Dänemark bin ich mir auch nicht sicher). Auch Montenegro hat natürlich eine sehr dünne Spielerinnendecke.

    Korea ist spezifisch...

    Lass doch 3 oder 4 Mannschaften die Pipeline noch besser gefüllt haben - Weltspitze ist doch nicht nur WM-Seriensieger...

    Wenn aber z.B. 3 Mannschaften mittelfristig auf der Spitze des Frauenhandballs rausfallen, das verändert einiges - zumal in Europa ja keine neuen Akteure in Sicht sind

    Ja, mit der Selbstdarstellung ist das so eine Sache...

    Der Fokus sollte nicht ein Gerede von einem denkbaren Europmeistertitel, Weltklasse- oder Weltspitzeperspektive sein - sondern auf die Olympiaqualifikation liegen...

    Das wäre doch mal eine mittelfristige und klare Zielsetzung gewesen: wir wollen in Tokio dabeisein...(und schwer genug ist das bei dem kleinen Teilnehmerfeld). Deshalb müssen wir bei diesem Turnier versuchen, irgendwie auf Hauptrundenplatz 3 einzutrudeln...

    Stattdessen diffuses Gerede von zukünftiger Weltklasse und Weltspitze bei anderen und bald einem selbst und so...(die Öffentlichkeitsarbeit des DHB hat halt nix aus der Heim-WM gelernt)

    Edit: Die Zukunft sehe ich für die deutsche Mannschaft optimistischer als alterSack, weil die Pipeline bei etlichen anderen Mannschaften halt auch nicht prall gefüllt ist (Erfolge der deutschen Mannschaft könnten auch primär aus einer zukünftig schwächeren internationalen Konkurrenz resultieren - das wäre für den internationalen Frauenhandball freilich nicht gerade erfreulich)

    Denke auch, dass es vorwiegend Überdruss ist. Naja, dazu kommt noch; wer Győr als führende Vereinsmannschaft nicht mag, der wird kaum den Norwegerinnen die Daumen drücken. Und hier im Forum wurden natürlich so manche Schiedsrichteransetzungen (man denke nur an die WM 2015 in Dänemark, als Norwegen doch ein 'bißchen' zu oft von Lah/Sok gepfifen wurde...) und Entscheidungen thematisiert. Ja, so ist das halt.....(obwohl mit den Ansetzungen, das war schon 'kurios', sowas kann man ja auch 'objektiv' festmachen, anders als Entscheidungen) Trainer Hergeirson ist aber auf jeden Fall ein Sportsmann mit Respekt vor jedem Gegner, auch wenn dieser aus anderen Kulturen stammt.

    Daneben fand ich die Reaktion weiter Teile der norwegischen Öffentlichkeit nach der Endspielniederlage letztes Jahr (da hatten die Norweger doch eigentlich ein gutes Turnier gespielt - nuja, da muss man halt damit leben können, an einem Tag mal im Finale gegen Frankreich zu verlieren...).

    Ich fand die Norwegerinnen übrigens in diesem Turnier auch bei den beiden Auftaktniederlagen nicht direkt enttäuschend; die haben ohne Mörk und Kurtovic gespielt!! Und gegen eine doch recht wurfstarke und athletische deutsche Mannschaft, die einfache Tore machen kann, muss man erstmal zum Turnierauftakt gewinnen, wenn man sich selbst erst finden muss und auch den Gegner nicht sooo gut einschätzen kann, Dann kam Verunsicherung - und Rumänien hat sehr strukturiert und saustark gespielt (wenn die Personallage der Rumänen das erlaubt und die strukturiert spielen können, waren diese Mannschafen übrigens auch in den letzten Jahren in Spielen gegeneinander auf Augenhöhe)

    Und die Hauptrunde dann.....(okay, das Spiel gegen die Niederlande kann man wegen des Spielplans der Niederländer schlecht einschätzen). Eigentlich kein schlechtes Turnier der Norwegerinnen...

    Natürlich werden Gastgeber bei jedem Turnier bevorzugt behandelt - diesmal war es jedoch faktisch eine Eliminierungsstrategie der Organisatoren gegenüber den Gruppenersten der Gruppen C und D, und damit schärfsten Rivalen der gastgebenden Mannschaft (es ist keinerlei Grund ersichtlich, warum die von Sonntag bis Mittwoch die Hauptrunde spielen mussten, außer....)

    Zitat

    in dem Artikel steht im übrigen, dass Neagu sehr wohl Bücher liest.


    Puhhh, Recht hast Du! Und was für Namen (okay, Zusammenhang mit Sport und Erfolg war bei den genannten Autoren immer gegeben! Von daher...) , Meine Quelle war: EHF-Quickfire Interview (das wusste ich noch; Question: Movie or books? - Movie, i read many books in my life (ich hab das 'many' als 'less' vermutlich gehört und im Gedächnis abgespeichert, zumal da ein Zusammenhang mit der Präferenz von Movies war https://www.ehftv.com/at/video/quick…/249098)....Man muss auch im Englichen genau hinhören ;) Danke für die Korrektur, das war ja echt grundfalsch ((wenn ich recht überlege, hätte ich auch selbst drauf kommen können)

    Ja,, auf was für Themen man hier kommt, spannend :D (also: Cristina Neagu liest viele Bücher, vorrangig zu Sport- und Erfolgsthemen, schaut aber keine Filme - würde das aber gerne tun :D )

    Ich denke aber, das Argument mit der Fixierung kann man trotz falschem Beispiel aufrechterhalten. Also nicht nur Bücher, um serbokroatisch zu lernen nach dem Wechsel nach Buducnost - das finde ich übrigens spannend, dass anscheinend fast nur in Deutschland doch schon i.d.R. verlangt wird, das Spieler die Landessprache zu erlernen ...(zumindest in Südosteuropa scheint das bei ausländischen Spielerinnen eine Ausnahme zu sein)

    Eigentlich wissen wir aber recht wenig so über den internationalen Handball und seine Organisation (die ehf-Berichterstattung hat nachvollziehbarerweise so seine Grenzen, wenngleich die sportlichen Aspekte im EHF-Bereich da ganz gut abgedeckt werden) - selbst der deutsche Handball ist ja nicht ganz einfach zu erschließen (manchmal gibt es da dann Einblicke bei finanziellen Schwierigkeiten oder die THW-Geschichte damals mit der SR-Affäre fand ich total spannend, aber ansonsten über 'fremde' deutsche Vereine?).

    Ich widersprach deiner These übrigens überhaupt nicht, nur das mit "intellektueller Neugier" oder so hörte sich etwas komisch an - man kann z.B. auch Fächer einfach ganz stumof durch Auswendiglernen studieren und ohne intellektuelle Neugierde (auch Leute mit guten Abi sind nicht zwingend 'intellektuell' interessiert). Hatte son bissel einen abwertenden unterton, wenn einer nun die Herausforderung mit dem Handball voll annimmt. Und nuja, solchen Abwertungen sind vielleicht auch manche Spielerinnen ausgesetzt in Deutschland, die voll auf die Karte Handball setzen wollen.....Deutsche Handballerinnen sind also nicht schlauer oder intellektueller, nur weil sie zeitaufwendig studieren....

    Okay, gandenlos (fast) offtopic, noch was on-topic (aber zur selben Person):

    Benson: Jo, die Nominierungen zum All-Star-Team sind wirklich kurios; auf der RL-Position fehlt z.B. Cristina Neagu, obwohl sie während des Turniers All-time-EM Torschützenkönigin wurde und gegenüber allen nominierten Spielerinnen teilweise weitaus bessere Statistiken aufzuweisen hat:

    Zitat

    Left back
    Emily Bolk (GER)
    Noemi Hafra (HUN)
    Durdina Jaukovic (MNE)
    Anne Mette Hansen (DEN)
    Orlane Kanor (FRA)

    302 Found
    Ähhh.... 8o8o (vor allem Kanor ist absurd)

    O-Nd schrieb in 347:

    Zitat

    da gelten die Sympathien den Französinnen, auch wieder um mit MNE eine Mannschaft zu verhindern, die ich zumindest nicht in einem HF sehen will und weil Frankreich als Gastgeber doch gern bis zum Schluss dabei sein darf.

    Tja, mit den Sympathien für die Franzosen als Gastgeber ist das so eine Sache: Bei der Terminplangestaltung in der Hauptrundengruppe II mit dem 'Spezialspielplan' für die beiden Gruppenersten in der Vorrundengruppe C und D (die hatten die Hauptrunde von Sonntag bis Mittwoch zu absolvieren) drängt sich da doch ein ganz ungutes Gefühl/Eindruck auf....(hätte genausogut die Norweger treffen können, wenn sie Gruppenerster geworden wären).

    Dafür sind sicherlich nicht die französischen Spielerinnen verantwortlich, aber...ich möchte nicht, das sie davon profitieren... Hup Holland, Hup! (hai Olanda!)

    Montenegro gegen Dänemark war übrigens wieder mal eine ganz heiße Sache (als Provokation werden es die Montenegrienerinnen zurecht empfunden haben, dass Hansen zum Player of the Match bestimmt wurde, die hätte auch sehr gut das Spiel auf der Tribüne zuende gucken können/sollen - eine Provokation war das vor allem deshalb, weil mit Toft eine andere Dänin absolut überragend war und ohne Zweifel fast alleinge Matchwinnerin.....Warum wird da auf Organisations-Juryebene Öl ins Feuer gegossen??)

    Ja, ein ganz wichtiger Beitrag von alter Sack zur Diskussion.

    Ganz kurz nur eine Anmerkung:

    Zitat

    würden doch die meisten Spielerinnen intellektuell vereinsamen.

    Nein, Handball ist eine intellektuelle Herausforderung bzw. kann es zumindest sein!

    Die deutschen Spielerinnen machen doch nicht alle noch was nebenbei (bzw. sind fast 'gezwungen' irgendeine Tätigkeit anzugeben), weil sie sich primär intellektuell herausfordern wollen, sondern weil es auch die gesellschaftliche Erwartungshaltung ist! Dies gilt erst recht, wenn sie halt 'nur' große Talente sind, aber nicht das Format einer Emily Bölk haben.

    Wer über Handball ernsthaft diskutieren will (dies gilt insbesondere im Frauenbereich - gerade das macht diesen faszinierend), der muss über unterschiedliche Gesellschaftsfomationen, Kulturen, Mentalitäten und Strukturen reden!

    In manchen gesellschaftlichen Strukturen ist ein staatlich gefördertes Profitum sehr sinnvoll, in anderen nicht. In Deutschland sehe ich keine realistische Alternative im Frauenhandball zu einer staatlich geförderten Vereinbarkeit von Ausbildung bzw. Beruf und Leistungssport - den Weg, den der DHB ja auch gerne begehen würde bzw. dies tut.

    Ich vermute übrigens, das in Holland gar nicht das Ausbildungssystem so entscheidend ist (ist natürlich auch wichtig, auf Deutschland aber schon aus räumlichen Gründen kaum übertragbar), sondern der sehr frühe Gang ins Ausland...(man gucke sich mal z.B. Lois Abbingh an mit ihren z.T 'unkonventionellen' Stationen, die sich strikt an sportlichen Kriterien richteten, natürlich auch damit verbunden, dass sie eine Lebensgrundlage bildeten)

    Leider gibt es praktisch kaum direkte Literatur zum Thema auf deutsch oder englisch (wer was weiß, her damit) - man muss sich Bruchstücke mühsam zusammensuchen und selbst zusammenfügen. Äußerst interessant finde ich allerdings folgenden langen Artikel/Reportagel zur Biographie und Aufwachsen von Cristina Neagu (ja, ich muss immer wieder auf sie zurückkommen ;) - weite Teile stehen aber in einem direkten Zusammenhang mit dem Posting vom alter Sack )

    Zitat

    Cristina Neagu: An 8 Worth a 10. How Cristina Neagu regained her place in the lead of world-class handball.


    Link (die Mühe des lesens auf englisch lohnt sich)

    Ambros Martin übrigens nach dem Spiel der Rumäninnen gegen die Ungarinnen und dem mit der nur knappen Niederlage verbundenem de-facto Halbfinaleinzug: E cea mai tristă zi de când sunt aici ("Es ist der traurigste Tag, seitdem ich hier bin")

    Der ungarische Trainer Rasmussen griff mit scharfen Worten die Spielplangestaltung der Hauptrunde an (zu der es ja auch überhaupt keine Notwendigkeit gab)

    Jau, 'klare Abläufe' ist ein Problem - das meinte ich u.a. mit Prioritätensetzungen der Spielerinnen.

    Die internationale Konkurrenz 'lebt' Handball...

    Ein Beispiel/Illustration (ohne ihr das irgendwie zum 'Vorwurf' machen zu wollen): von Stolle wusste ein Sportdeutschlandkommentator zu berichten, dass sie sich in den freien Tagen im Turnier mit Psychologiebüchern für ihr Studium beschaftigt - Cristina Neagu hat mal auf die Frage, was ihr Lieblingsbuch sei, geantwortet: ich habe noch nicht viele Bücher in meinem Leben gelesen...(EDIT 13.12.: NEIN - Cristina Neagu liest Bücher! siehe: Frauen-EM 2018 Frankreich )

    Tja, wenn man sich so ein paar Schlachten die letzten Tage angeguckt hat (auch von Mannschaften, bei denen es um nix mehr ging), hatte das schon den Charakter eines Freundschaftsspiels (wieviel Zeitstrafen gab es?)

    Auch wenn die deutsche Mannschaft einen vergleichsweise sehr günstigen Turnierterminplan hatte, muss man aber wirklich das Alter von Bölk und Stolle in Betracht ziehen. Smits ist allerdings die RL von Metz. War doch klar, dass das ein Übergangsturnier ist...(und bald steht hoffentlich wieder Hubinger zur Verfügung, Naidkevicius kann man ja fest einplanen). Aber das hätte heute schon etwas mehr sein können hinsichtlich kämpferischer Einstellung..

    Ungarn ist sicherlich eine Zukunft (vll. die) des Frauenhandballs (imponierend fand ich, wie Rasmussen Rita Lakatos im Laufe der letzten Spiele aufgebaut hat). Ob die deutsche Mannschaft mittelfristig auf einem ähnlichen Niveau mit Ungarn mitspielen kann (hinsichtlich des Erfolgs, Mentalität und Spielstil sind anders), tja das hängt auch von der Prioritätensetzung der Spielerinnen ab...(die Möglichkeit ist gegeben)

    Es war ein seltsamer Gegensatz: Der Untertiteldauerbanner im rumänischen Fernsehen: "99% suntem califikate in Semifinale" ("Wir sind zu 99% qualifiziert für das Semifinale") und die Gesichter der interviewten Spielerinnen und von Martin...