BILD Zeitung Magdeburg v. 16.01.2005:
1. Interview nach dem Rauswurf
Gislason: Jetzt rede ICH
War es ein Fehler, schon vor dieser Saison zu sagenm daß Sie 2007 nach Gummersbach gehen?
Das wurde vom VfL bekanntgegeben. Für mich war das kein Problem.
Sechs Titel gewannen Sie mit dem SCM in sechseinhalb Jahren...
Das Positive überwiegt um Längen. Es war eine super Zeit. Als einzige deutsche Mannschaft 2002 die Champions League gewonnen zu haben, bleibt ein unvergessliches Erlebnis.
Manager Hildebrandt sagte nach dem Rauswurf: "Ein Arbeitsverhältnis endet, eine Freundschaft bleibt."
Ich habe Respekt vor dem, was er für den SCM getan hat. Die letzten zwei Jahre waren aber nicht von großer Freundschaft bestimmt.
Wie kam es dazu?
In der Hinrunde 2003/2004 zeigten wir mit dünnem Kader eine unglaubliche Leistung. Als es durch Verletzungen von Führungsspielern keinen Titel gab, wurde draufgehauen. Danach hatte die Zusammenarbeit große Risse.
War ihre Vertragsverlängerung 2004 bis 2007 der Anfang vom Ende?
Nach einer Auseinandersetzung über sportliche Dinge im Sommer 2004 schlug ich ihm vor, aus 2007 Vertragsende 2005 zu machen. Er wollte nicht.
Der Manager sprach mit Kretzschmar, Stiebler, Tkaczyk über den Rauswurf...
Ich hörte, einer habe sich fürs Team geäußert, daß es mit dem Trainer nicht weitergeht. Im Vier-Augen-Gespräch mit mir hat er aber dementiert, Auslöser für die Beurlaubung zu sein.
Was sagen Sie zu ihrem Nachfolger Licu?
Ein sehr guter Typ und kompetenter Trainer. Ich mache mir aber Sorgen wegen seiner Herzprobleme im Bundesligastreß.
Was trauen Sie dem SCM in der Rückrunde zu?
Es ist wichtig, ins Pokalfinale zu kommen. Champions League-Platz 3 ist bei vier Punkten Rückstand machbar. Schade, daß unsere Fans, die gern behaupten, die besten Fans der Liga zu sein, am schnellsten umkippen...