das sehe ich anders Ulf. Derzeit reden wir von vier Deutschen als "Eintrittskarte" zur Bundesliga. In anderen Ligen muss man Geld hinblättern, um teilnehmen zu können, da finde ich den Brandschen Vorschlag schon sehr viel besser.
Elemenatar dabei ist doch, dass einige Vereine, denen das heute noch zu kostenintensiv ist, möglicherweise erkennen, dass eine profihafte Jugendarbeit sich auszahlen könnte. In manchen Bundesligaklubs gibt es ja noch nicht einmal vier Deutsche Spieler. Und da diese nun einmal wichtig für die Nationalmannschaft sind und diese wiederum die öffentliche Wahrnehmung am stärksten fokussiert, ist es einfach unumgänglich, deutsche Spieler in die beste Liga der Welt zu führen.
Heiner Brands Vorschlag ist sicher nicht das Gelbe vom Ei, aber als Diskussionsansatz eine sehr gute Grundlage. Ob A-Jugend-Bundesliga oder Deutschen-Quote oder obligatorische Regionalligamannschaft, Fakt ist doch, dass angesichts des Bosman-Urteils eine gewisse Eindämmung nötig ist. Manche Spitzenspiele der Liga gehen ja tatsächlich ohne deutschen Spieler über die Bühne.
Der vielgescholtene HSV ist da übrigens meiner Meinung nach sehr gut aufgestellt. Das mag noch eine Nachwirkung von Bob Hanning sein, aber der Anteil deutscher Spieler ist dort jedenfalls mit 45% sehr hoch. Kiel (73%), Flensburg (76%) oder Melsungen (81%) sind da jedenfalls keine Ruhmesblätter, auch wenn in Flensburg oder Kiel aufgrund der Randlage der hohe Anteil Skandinavier nachvollziehbar ist. Wenn da kein Deutscher hinziehen will, ist das ein Problem für die Klubs.
Absolute Spitzenspieler mit deutschem Paß sind rar gesät, solange man aber keine Anstalten macht, durch Ausbildung Spieler heranzuführen, dreht man sich in einer Spirale nach unten.
Aber man sollte jetzt nicht den Fehler machen, und entweder nur pro oder kontra Heiner Brand zu argumentieren, sondern seinen Vorschlag als Grundlage für eine Suche nach einem vernünftigen Weg zu nehmen.