Beiträge von FEH

    Hier mal ein Schaubild zur Wählerwanderung:

    Wählerwanderung bei der Bundestagswahl 2013 | ZEIT ONLINE


    Zitat

    Merkels Märchen von der "gut überstandenen Krise", durch das sie das Land ruhiger Hand gesteuert habe, verfängt scheinbar bei einem Gutteil der saturierten Bevölkerung. Dabei steht das Land heute bei nüchterner Betrachtung genauso beschissen da wie am Ender der Schröderzeit. Daß Mercedes Benz, Bayer oder Heckler & Koch satte Exportgewinne schreiben, ändert daran ja nichts. Immer noch gibt es fast drei Millionen Arbeitsloseund fast vier Millionen "unterbeschäftigte" (Zeitarbeit, Teilzeitjobs, 450 €-Jobs usw) im Land, gut sechs Millionen Menschen beziehen Leistungen nach Hartz IV(ohne ALG I-Bezieher).

    Das Problem dieser Menschen ist, daß es nach dem Ausfall der SPD seit der Schröderzeit bis auf die Linke keine Partei mehr gibt, die wenigstens programmatisch für sie eintritt. Union und FDP gehörten dazu noch nie, und SPD und Grüne haben vielen dieser Leute ihr Schicksal, in der lebenslangen Minijob-Zeitarbeits-Schleife zu hängen - was eine direkte Folge der Hartz-Reformen ist, nicht einmal Hartz4 geschuldet, sondern insbesondere den ersten beiden Paketen, welche die Minijobrotation und Zeitarbeit subventionieren - erst eingebrockt.

    Eine größere realistische Chance, da jemals wieder heraus und in den ersten Arbeitsmarkt hineinzukommen besteht erst, wenn diese "Regulierungsmaßnahmen" mit Zwangsvermittlung in geringfügige Beschäftigung und sinnlosen Fortbildungen in Dauerschleife ("Bewerbungstraining"), die den Betroffenen die Gelegenheiten rauben, sich für den ersten Arbeitsmarkt zu empfehlen und sie nebenbei für diesen auch noch stigmatisieren, wieder aufgehoben werden. Das will aber keine der fünf großen Parteien außer der Linken, für andere Gruppierungen wie AfD u.s.w. ist das gleich gar kein Thema.

    Die Linke ist vielen im Westen suspekt - ob berechtigt oder nicht sei dahingestellt - und so bleiben diese Leute einfach zu Hause, weil sie sich von einer Wahl keine großartigen Veränderungen mehr erhoffen oder wählen irgendeine obskure Splitterpartei. Ob Griechenland gerettet wird, wie es um den politischen Zustand der EU bestellt ist oder Deutschland auch nächstes Jahr wieder Exportweltmeister wird, ist dem Großteil der klassischen SPD-Stammwählerschaft glaube ich herzlichst wumpe. Wenn die Partei sich nicht schleunigst wieder dahin bewegt, wo sie hingehört (nämlich nach links) wird mit ihr auf Jahrzehnte kein Staat mehr zu machen sein (im reinsten Wortsinn).


    Das unterschreibe ich so 1:1. :hi:

    Ich gehe auch von einer großen Koalition aus, aus welcher die SPD am Ende wiederum beschädigt herausgehen wird.

    Das würde sich zeigen müssen. Ich bin mir da gar nicht mal so sicher, weil die SPD ja noch die Bundesratsmehrheit in Petto hat. Zu befürchten ist dann allerdings, das man sich innerhalb einer großen Koalition in Grabenkämpfe verwickeln könnte, was zu einem weiteren Stillstand in der Politik führen würde. Was wiederum früher oder später doch Neuwahlen heißen könnte. Ich denke mal es wird ziemlich spannend in nächster Zeit.

    Ich würde wetten das alles auf eine große Koalition hinausläuft (ohne Steinbrück !?). Auch wegen der SPD-Mehrheit im Bundesrat. Wie lange diese dann allerdings hält bleibt auch fraglich.............

    Meine Gedanken zum Wahlergebnis:

    CDU: Profitiert einzig und alleine von Mutti, was für mich aber absolut nicht nachvollziehbar ist.

    SPD: Wird wohl nie wieder an ihre alten Ergebnisse anknüpfen können wenn sie sich nicht wieder auf ihre ursprüngliche Klientel zubewegt und auf ihre alten Werte besinnt.

    Grüne: Haben die Quittung für ihren reinen Verbotswahlkampf und ihr oberlehrerhaftes Verhalten bekommen.

    FDP: Endlich da wo sie hingehört. Die Zweitstimmenmasche hat diesmal nicht gezogen und als reine Klientelpartei reicht die angesprochene Stammwählerschaft halt nicht.

    Linke: Haben noch zu sehr mit dem Ossi- und Ex-SED Image zu kämpfen, haben der SPD aber wohl einige entscheidende Prozentpunkte bei deren ehemaliger Stammwählerschaft gekostet.

    AfD: Aus dem Stand fast 5% ist respektabel. Dennoch hätte ich sie eigentlich noch stärker erwartet. Zum Glück hat ein plumber Anti-Euro-Wahlkampf aber nicht gereicht.

    Traurig ist, das die Nichtwähler mit fast 30% die zweitstärkste Gruppierung sind. Ich war selbst Wahlhelfer und fand es erschreckend das vor allem junge Menschen der Wahl ferngeblieben sind. Das läßt befürchten, das, wenn die jetzige ältere Generation mal ausgestorben ist, sich dieser Anteil weiter erhöhen wird.

    Da will ich mich auch noch mal unter die "Verschwörungsteheoretiker" einreihen: :cool:

    Bei der FDP heißt es immer sie kratze an der 5% Marke und es sei noch nicht sicher ob sie überhaupt in den Bundestag einzieht. Das wird sicherlich noch einige Unentschlossene motivieren bzw. es werden einige Zweitsstimmen abgegriffen. Bei anderen kleinen Parteien heißt aber zumeist das sie bei 3-4% herumdümpeln, was eventuell potientielle Wähler wirklich abhalten könnte.

    So macht es für mich öfters den Eindruck das die Einen großgeschrieben werden sollen, während man die Anderen bewußt kleinredet.

    Ist aber auch nur so ein Gedanke. :hi:

    EDIT: Dazu passt der neueste Deutschlandtrend der eben im Interview auf WDR2 zu hören war. Auch dort wurde die FDP bei knapp 5% angesiedelt. Von den andern kleinen Parteien kein Wort, obwohl sich zumindest die AfD auch in diesem bereich bewegen dürfte.

    Ohne Steuern keine Straße, keine Schule, kein Schwimmbad. Wenn du Steuersenkungen willst, kannst du die Straße vor deinem Haus erstmal von deinem Geld sanieren lassen. Das willst du nicht? Dann zahl Steuern und basta!


    Ist ja richtig !

    Wenn ich mir aber die Entwicklung der letzten Jahre und den Zustand unserer Straßen und öffentlichen Einrichtungen (so sie denn überhaupt noch geöffnet bzw. zugänglich sind) anschaue, scheint es mir so, als ob wir noch viel zu wenig Steuern bezahlen. Dabei sind die Steuereinnahmen doch so hoch wie nie.

    Irgendwie komisch, oder ? :wall: :pillepalle: ;) In welche dunklen Kanäle ist das Geld wohl versickert ? :cool:

    Die neuen Umfragen versprechen ziemlich viel Spannung, wenn nicht gar die eine oder andere Überraschung. Da könnten sich ganz neue Konstellationen ergeben, wenn man mal davon ausgeht, das die AfD in den Bundestag einziehen wird. Ich bin zwar kein Anhänger dieser Partei, aber ich rechne eigentlich fest damit.

    Wahlumfrage : Grüne stürzen ab – Sogar die Linke ist jetzt stärker - Nachrichten Politik - Deutschland - DIE WELT

    Auch wenn das Endergebnis letztlich viel zu deutlich war bleibt festzuhalten, das sich die HSG in dieser Saison wieder nach unten orientieren muss. Sollte sich Balic nicht noch gewaltig steigern (was er sicherlich wird), könnte es ganz schön schwer werden. Auch Steffen Fäth hat mir nicht gefallen. Der wirkte, vor allem nach der Halbzeit, irgendwie total lustlos.

    Da hat Hereticus recht. In der heutigen, von Fussball, Formel 1 und Boxen dominierten Fernsehsportwelt, ist ein regelmäßiger Sendeplatz in Sportschau oder Sportreportage unabdingbar um auch nicht speziell handballinteressierte Zuschauer zu erreichen

    Allerdings hat das Fernsehen durch seine unsägliche Fokussierung auf Fussball einen großen Anteil an der unbefriedigenden Situation der anderen Sportarten. Denn das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Akquise von Sponsorengeldern etc. und auch auf die Nachwuchsarbeit. Denn wo wollen Kinder die Faszination von Sportarten kennenlernen wenn es im Fernsehen nur noch Fussball gibt und auch an den Schulen der Sportunterricht zu 90% aus Fussball besteht (Erfahrung bei meinen Kindern in den letzten Jahren).

    Der Sportchef des WDR, Steffen Simon, wird zum Thema Handball (Sport) im Fernsehen wie folgt zitiert:

    Zitat

    Quelle: Zeitungsgruppe Lahn-Dill:

    "Fußball ist das, was die Menschen schauen. In allen anderen Bereichen geht die Zuschauerakzeptanz zum Teil dramatisch den Bach runter. Wir zeigen diese Sportarten trotzdem, weil wir den Auftrag haben."
    Zur zunehmenden Kritik von Seiten der HBL fügt Simon hinzu: "Es reicht eben nicht aus, immer auf die ÖR zu schimpfen, man braucht Konzepte"

    Dazu führt der Kommentator aus das der Handball denn wohl offensichtlich keine Konzepte hat, weder in der HBL noch beim DHB.

    Angemerkt wird auch noch, das Sport1 den Dienstag gecancelt hatt und die HBL nun Mittwoch und Sonntags in Konkurrenz zur CL der eigen Sportart läuft. Für die Zukunft stünde der deutsche Handball am Scheideweg zwischen internationaler Reputation und sportlichem Rückschritt.

    Da kann sich jetzt jeder seinen eigenen Reim drauf machen. Aber irgendwie ist das auch ein Spiegelbild für die Lage in Deutschland. Die Leute interessieren sich für nichts mehr richtig außer was in den Medien ständig hochgekocht wird. Und das ist im Sport leider nur der Fußball. Traurig, traurig...................

    Hier mal meine kleine Aufzählung (in beliebiger Rangfolge).

    Zwei glorreiche Halunken
    Spiel mir das Lied vom Tod
    Das Schweigen der Lämmer
    Sieben
    Blues Brothers
    Der Geist und die Dunkelheit
    Das Experiment
    Wild Christmas
    8 Blickwinkel
    Das Leben des Brian
    Der Name der Rose
    Killing Fields - Schreiendes Land
    Der bewegte Mann
    Der Clou
    Sleepers
    Die purpurnen Flüsse
    Nur 48 Stunden
    Der dritte Mann

    ...... und natürlich als Handballer "Projekt Gold"

    Den Komplex "Armut" in Deutschland nur auf die Energiewende herunter zu brechen scheint mir etwas zu einfach. Es ist ja beileibe nicht nur die Energie, die das Leben hierzulande in den letzten Jahren übermäßig verteuert hat. Dazu kommen ja z.B. noch steigende Mieten, die Lebensmittelpreise sind horrend gestiegen, man soll sich gegen alles zusätzlich absichern (Krankenzusatzversicherung, Pflegeversicherung, Altersvorsorge u.v.m.). Auch dieses Geld hat man jeden Monat nicht zur Verfügung. Die Leistungen der Krankenkassen werden immer weiter ausgedünnt was zur Folge hat, das auch hier immer mehr Geld aus eigenen Mitteln aufgwendet werden muss. Und, und, und..........

    Alle diese Faktoren spielen bei der drohenden "neuen Armut" eine Rolle. Ich merke es doch selbst bei mir. Es ist nicht so das ich schlecht verdiene. Aber ich bin Alleinverdiener, habe zwei Kinder, wohne zur Miete und habe noch ein kleines Darlehen abzustottern. Und es ist beileibe nicht so, das wir in Saus´und Braus´leben. Trotzdem kommen wir, selbst bei einigermaßen großer Ausgabendisziplin, zumeist nicht über die Runden. Und ich denke das wird vielen Familien so gehen. Die Löhne haben bei weitem nicht mit den Preissteigerungen mitgehalten, die moderaten Lohnsteigerungen werden zumeist durch die Inflation wieder aufgefressen. Zudem wurde ja hier in D nachweislich in den letzten Jahren der Niedriglohnsektor übermäßig stark ausgeweitet, was auch zur schleichenden Verarmung von Teilen der Bevölkerung beiträgt. Daher sollte man bei der Problematik eben nicht nur die Energiewende sehen, sondern das große Ganze.

    Was die Energiewende betrifft gibt es nur zu sagen, das diese, wie so vieles in den letzten Jahren, vollkommen überstürzt und planlos in die Wege geleitet wurde. Das Ganze war eine nicht durchdachte Hau-Ruck-Aktion. Genau so wie seinerzeit die Einführung des G8-Abiturs als Folge der PISA-Studie. Das erinnert alles an Panikreaktionen auf irgendwelche Ereignisse, die ohne Sinn und Verstand angegangen werden. Mithin purer Aktionismus, nur damit man mal irgendwas gemacht hat.