Lies bitte nochmal, bevor du schimpfst. Ich habe geschrieben, dass wir diese Grundsätze überdenken sollten SOFERN es eine Relevanz für die überwiegende Mehrheit hat.
Für die Beurteilung unseres Jobs gibt es keine absolute Wahrheit. Was der eine Zuschauer gut findet, nervt den nächsten und so weiter. Allen können wir nicht gerecht werden.
Wenn ich jetzt aber ständig Dinge ändere, weil es 3, 5 oder auch 100 Leuten nicht passt, werde ich zum Fähnchen im Wind. Ich hinterfrage vieles und am allermeisten mich selbst. Die Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten darf, wissen das. Und ich ändere Dinge, wenn sie nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen (Grundlage der Beurteilung ist dann aber eher die Masse und nicht der einzelne) oder wenn ich die Kritik eines Einzelnen nachvollziehen kann. Ich habe hier schon viele wertvolle Impulse bekommen, für die ich dankbar bin. Aber welchen Schuh ich mir anziehe, ist meine Entscheidung. Das Recht musst du mir schon lassen.
Erstmal vielen Dank für Deine Antwort. Glaube mir, ich habe es mehrfach durchgelesen und nicht geschimpft, sondern meinen Eindruck wiedergegeben und in die Schuhauswahl einer Frau greife ich schon gar nicht ein. ![]()
Das angesprochene Interview nach dem Spiel mit Andy finde ich auch völlig in Ordnung, kann aber andere gut verstehen, wenn Sie das Spoilern an dieser Stelle nicht mögen. Mir ging es mehr darum, wie dein Beitrag rüberkam, hier die allwissende Sportjournalistin und dort der ahnungslose Zuschauer, welcher die großen Zusammenhänge nicht erkennt. Achtung, das habe ich jetzt bewusst überspitzt formuliert und es ist auch nur mein persönlicher Eindruck.
Außerdem kann ich mir zum Beispiel kaum vorstellen, dass es Zuschauer nervt, wenn sie nicht die Ergebnisse der anderen Spiele erfahren, weil es ja genug Möglichkeiten gäbe, diese sogar fast sekundengenau mitzulesen.
Das Du es nicht allen recht machen kannst, ist mir auch klar und das verlangt (hoffentlich) auch keiner. Aber ist unser Ansatz so schwer nachzuvollziehen?
Vielleicht noch ein kleines Beispiel, wie es Kollegen von euch handhaben. Nehmen wir die Zusammenfassungen im Fussball. Dort werden während der einzelnen Partien auch nicht die Endergebnisse der anderen Spiele angesagt (zumindest ist mir das noch nie aufgefallen) und für den Zuschauer bleibt so die Spannung bis zum letzten Beitrag erhalten. Auch in der einleitenden Moderation wird nur der Tabellenstand des letzten Spieltages erwähnt und vielleicht noch das Ergebnis vom Spiel des Vortages. Warum machen sie das so? Ich schätze, um dem Zuschauer die Spannung zu erhalten und ich vermute mal, die haben dort auch das kleine und große ABC des Sportjournalismus gelernt.
Aber sei es, wie es sei, ich habe verstanden, wie ihr und du das handhabt und freue mich, darüber Klarheit zu haben. Ich für meinen Teil werde dann eben Vorberichte und Nachbereitung meiden, wünsche Dir aber weiterhin viel Erfolg bei Deiner Arbeit.