Auch wenn ich wegen meiner Wortwahl kritisiert wurde, ich bleibe dabei, der Auftritt des Aushängeschildes des größten nationalen Handbverbands der Welt, dessen Spieler allesamt in der so hochgejubelten stärksten Liga der Welt spielen war unwürdig.
Von Mannschaft und Trainerstab darf man erwarten, dass sie Fehler und Schwächen bemerken und ihren Fokus auf deren Beseitigung richten. Das ist zu keinem Zeitpunkt der WM geschehen, in jedem Spiel ein fantasieloser, unvorbereiteter Bürokratenhandball im Angriff, ein heilloses Durcheinander in der Abwehr. Das über 7 Spiele nicht in den Griff zu kriegen ist für Profis, die das große Privileg haben, mit ihrem Hobby Geld verdienen zu können und für einen Trainer, der seit Jahren erfolgreich im Geschäft ist einfach unwürdig.
Das die Mannschaft gekämpft hat ist aller Ehren wert, aber erstens eine Selbstverständlichkeit und zweitens nutzlos, wenn einfachste Abläufe nicht beherrscht und simpelste Abwehraktionen nahezu unbekannt sind.
Überlastung kann doch keine Erklärung sein, die Dänen spielen auch in der HBL und spielen alles in Grund und Boden.
Dass Bundestrainer und DHB einfach weitermachen wollen wie bisher zeigt einmal mehr, wie sich die Verantwortlichen in die eigene Tasche lügen aus Angst sich selbst einzugestehen, dass das eigene, selbst hochgelobte Konzept einfach nicht mehr zeitgemäß ist.
Es braucht einen grundlegenden Neuanfang, man sollte, nein man muss sich einfach mal anschauen, wie andere Nationen das hinbekommen, deren Bälle sind genauso rund wie die hiesigen und trotzdem können die mehr damit anfangen. Dazu muss ein neuer Trainer her mit modernen Ansätzen und Methoden, der auch in der Lage ist, sein Team auf den Gegner vernünftig vorzubereiten.
Bis zur nächsten EM wird das kaum hinzubekommen sein, aber wenn jetzt nicht begonnen wird, sich selbst zu hinterfragen, wird die WM 2027 genauso enden wie diese.