Beiträge von JakeBlues

    Aber was mich doch etwas verwundert ist dann die von dir bestätigte Tatsache, dass die Bestimmungsgrenzen von den Laboren abhängen. Sollte es nicht eher so sein, dass diese Grenzen von den jeweils zu untersuchenden Stoffen abhängig sind und in allen Laboren einem gleichen Wert beinhalten müssten. Gerade auch, wenn es möglich ist, durch Kontamination Stoffe aufzunehmen, die eben unter Doping fallen.

    Ich bin ganz bei dir, wenn du sagst, dass es da festgelegte Werte geben sollte bzgl. der Beurteilung! Aber du kannst insofern beruhigt sein, dass das Problem nicht bei zu niedrigen sondern so hohen Bestimmungsgrenzen liegen würde, d.h. dass ein Labor, welches sich evtl. nicht "so viel Mühe" gibt, evtl. Proben als falsch negativ beurteilen würde. Da gab es auch bei der Fahreignungsdiagnostik einige schwarze Schafe, im Internet konnte man sich dann schlau machen, bei welchem Labor man eher Chancen hat, durchzukommen, obwohl man es mit der Abstinenz nicht soooo genau nimmt... da passieren teilweise Sachen, da kann man nur mit dem Kopf schütteln, aber wie gesagt, für Doping akkreditierte Labore gibt es genau 2 in Deutschland und für die würde ich meine Hand ins Feuer legen (hoffentlich verbrenne ich mich nicht ;) ), da kenne ich Leute teilweise persönlich... die könnten sich so etwas gar nicht erlauben, dafür geht es da um viel zu viel!

    Wie darf ich diese Formulierung verstehen? Gibt es je nach Labor unterschiedliche Bestimmungsgrenzen?

    ja, die gibt es tatsächlich, es gibt allerdings Mindestanforderungen, die für eine Akkreditierung erfüllt werden müssen! Um das ganze einheitlicher zu machen ist man z.B. bei der Fahreignungsdiagnostik dazu übergegangen, feste Cut-Offs zu defieren, ab denen eine Pobe als positiv zu bewerten ist. Eine Zeit lang war es möglich, eine Abstinenzkontrolle in einem Labor zu bestehen und in einem anderen Labor durchzufallen, mit der gleichen Probe! Aber du kannst dir sicher sein, dass ein für Doping akkeditiertes Labor den Goldstandard der Analytik darstellt!

    In der Regel gibt es beim Doping keinen Grenzwert, alles oberhalb Bestimmungsgrenze des jeweiligen Labors ist positiv, unabhängig von der Höhe.

    Haaranaylse wäre eine Option, allerdings ist das immer etwas schwierig, gerade mit Substanzen, die schnell verstoffechselt werden, die werden dann eher schlechter ins Haar eingebaut - man wird z.B. auch nie die Formulierung lesen, dass ein Konsum durch eine negative Haarprobe ausgeschlossen werden kann sondern nur, das regelmäßiger Konsum ausgeschlossen wird - eine Haarprobe wird nur positiv, wenn "ausreichend" konsumiert wurde, wenn man z.B. bei 1-2 Handballspielen die Woche evtl. nur vor denen gegen starke Gegner und vor denen, bei denen man nicht gut drauf ist konsumieren würde und dann auch nur eine moderate Menge, dann wird die Haarprobe immer negativ sein.

    Eine Urinprobe wird da schneller positiv, trinkst du abends ein kleines Bier, kann ich dir das am nächsten Tag noch nachweisen im Urin, auch, wenn du 2 mal an nem Joint ziehst... und als Antwort auf die andere Frage, ja, Nachweis ist Nachweis, wenn was drin ist, was nicht reingehört, egal welche Größenordnung, ist aus analytischer Sicht die Sache klar... was Juristen dann draus machen ist eine andere Sache, bei der Handballer aus der Schweiz konnte sich ja auch glücklicherweise rehabilitieren!

    Bitte nochmal für den Laien: Reden wir in deinem Beispiel mit dem Alkohol dann von 0,03 (bzw. 0,01 beim Einstiegswert) Promille? Und wenn ich das mal "quer" interpretiere, bedeutet dann der gemessene Wert bei Niko, dass er, egal ob mit 48 oder 78 (Einheit kürze ich mal weg) obwohl wie in deinem Beispiel verschwindend gering, trotzdem als "besoffen" gelten würde?

    Alkohol ist ein schlechtes Beispel, da bestimmt man einen direkten Wirkspiegel und das dann auch noch im Blut - das wäre Äpfel mit Birnen vergleichen... aber trotzdem kurz dazu, 0,03 bzw. 0,01, was sollen das für Grenzen sein? Unsere BG ist 0,1 - BAK ab 0,5 - böse, Ordnungswidrigkeit, Lappen 1 Monat weg, ab 1,1 Straftat, absolute Fahruntüchtigkeit, Lappen lange weg, evtl. MPU... das kann einem auch schon früher blühen, wenn man Schlagenlinien fährt oder sowas, hier reden wir aber von einer akuten Beeinflussung durch das Rauschmittel! Das spielt jetzt bei Portner keine Rolle, da es hier um eine Urinprobe geht, das Blut kann schon lange negativ sein, d.h. der Proband ist schon lange nicht mehr pharmakologisch beeinträchtigt, aber die Urinrprobe kann noch deutlich positiv sein - da einmal zurück zum Beispiel Alkohol, wenn du Sonntag den Pokal kräftig gefeiert hast, kann ich dir das heute noch über Alkoholmarker (ETG) nachweisen, du bist aber schon lange nüchtern und darfst natürlich auch schon wieder ans Steuer... bei 48 oder 78 im Urin wird meiner Erfahrung nach das Blut schon negativ sein...

    Danke für deinen Beitrag aber an den Teilsatz musst du nochmal ran. Dass eine Nachweisgrenze unter einer Bestimmungsgrenze liegt ist (schon logisch) Unsinn.

    Sorry, aber dein Einwand ist leider Unsinn, eine NWG ist IMMER kleiner als die BG, das muss auch so sein, wie gesagt, ab NWG kann ich gerade so etwas sehen und sagen, ja, ist da, ab BG auch sagen, wieviel davon ist drin - im Bereich der NWG ist das noch nicht möglich, da dort die Messunsicherheit viel zu groß wäre - Faustregel ist, BG ca. 3-4fache NWG - näherungsweise... siehe auch:

    Bestimmungsgrenze (statistics4u.info)

    Einschränkung:


    Wenn nicht Medikamente wie bspw. Ranitidin für false-positives sorgen. (bei Urin-Tests)

    wir sprechen hier von einer Bestätigungsanalyse, in der Regel mit LCMS-MS - da spielt Ranitidin keine Rolle, da gibt es keine falsch positiven Ergebnisse mehr...

    Die Einheit wurde zumindest angedeutet "Nanogramm ...". Abgesehen davon ist das für den Vergleich tatsächlich irrelevant, solange sich beide Zahlen auf dieselbe Einheit beziehen.

    Anhand der Zahlen 1000 und 48 (wobei im Video 78 genannt wurden!!!) darauf zu schließen, dass die Auflösung des Labors Faktor 1000 besser ist, halte ich für höchst unseriös. Wer klar denken kann, dem sollte bewusst sein, dass man einen Grenzwert kaum auf 995 oder 1005 festlegen wird. Dazu ist der Absolutwert einfach zu hoch. Es sei denn, wann würde bei ± 5 einen Unterschied in der psychischen oder physischen Verfassung feststellen.

    Nur sagt die 1000 überhaupt nichts darüber aus, wie gut der Schnelltest auflösen könnte. Wir wissen schlichtweg nicht, ob er bei 999 nicht auch schon anschlägt. Da du ja den Eindruck erwecken möchtest, Ahnung von Messmethoden zu haben, kennst du dich sicher mit Validität, Messfehlern, Messunsicherheiten und Ringversuchen aus. Wenn du alle Daten dazu parat hast, können wir gern nochmal über die Methoden und deren Auflösungsvermögen sprechen.

    Ok, dann muss ich mich mal wieder zu Wort melden, denn ich kenne mich mit Messmethoden aus...

    Es ist tatsächlich so, dass man bei einem Schnelltest keine genauen Grenzen festlegen kann, die jeweils angegebenen Cut-Offs bei diesen Tests sind in der Regel sehr hoch, damit nicht zu viele aufgrund von falsch positiven Schnelltests an den Pranger gestellt werden - da es sich bei solchen Tests, vor allem bei Amphetamine, immer um Gruppentests handelt (der Amph-Test reagiert auf Metamph, XTC, Ephedrin, diverse andere Designerdrogen und teilweise sogar auf irgendwelche Süssstoffe oder ähnliches) - schlägt der Test an, muss zwingend eine Bestätigungsanalyse folgen, im Strassenverkehr erfolgt diese dann aus Blut. Da lässt sich dann zweifelsfrei feststellen, welche Substanz den Test positiv gemacht hat und wie hoch die Konzentration war. Und ja, wenn wir im Labor mit der empfindlichsten Methode an die Sache rangehen, sind wir fast um den Faktor 1000 empfindlicher! Nur zur Veranschaulichung, möchte jemand nach einem Drogenvorfall seinen Führenschein zurück bekommen, gilt für die Urinkontrollen zum Abstinenznachweis ein Grenzwert von 30 ng/ml - unsere Bestimmungsgrenze liegt sogar noch geringer (kleiner als 10), die Nachweisgrenze sogar noch viel niedriger! (zur Erklärung, Nachweisgrenze gibt an, ab welchem Wert man sicher sagen kann, ja, die Subtanz war definitiv in der Probe, ab der Bestimmungsgrenze kann man auch sagen in welcher Konzentration!) Egal, ob man von 48 oder 78 ng/ml redet - das sind Werte, die bei uns als eindeutig positiv rausgehen würden! Für einen Führerscheinwiederbewerber wäre das Anstinenzprogramm mit sofortiger Wirkung beendet!

    Der Möglichkeiten gibt es viele. Nur als rein Hypothetisches Beispiel, eigenes Kind oder Besuchskind hat ADHS. Tablette wird in Saft aufgelöst, Gläser verwechselt - schon kann es passiert sein. Wäre natürlich für einen Sportler ziemlich Leichtsinnig, aber möglich. Nochmal - reine Hypothese.

    Jetzt hoffe ich erstmal, daß Nico übers Wochenende etwas zur Ruhe kommt, hier nicht mitliest und sich alles schnell aufklärt.

    nein, das kann in diesem Fall nicht sein, in Deutschland gibt es Meth seit vielen Jahren nicht mehr als Medikament, nur in den USA gibt es noch ein ADHS-Mittel, das es enthält - hier nimmt man eher Ritalin (Methylphenidat) oder Lisdexamphetamin, die unterscheiden sich sehr deutlich vom Meth...

    Eine Laborangestellte hat mir gesagt, daß man, wenn auch recht aufwendig, feststellen könnte, ob das Zeug aus einer "Methküche" oder aus Pharmaproduktion stammt. Helfen würde das letztendlich aber auch kaum, es ei denn man hätte einen Verdacht wo es herkommt.

    ja, das geht über eine chirale Trennung, S-Isomer Pharma (oder Walter White), S+R-Isomer 1:1 gemischt Hinterhofküche

    Hallo in die Runde!

    Ich habe mich für diesen Post tatsächlich extra angemeldet, war sonst nur stiller Mitleser - aber da ich leider auf den letzten Seiten so viel Unsinn gelesen habe (mit Unsinn möchte ich keinen angreifen, "Laien" können halt nicht alles wissen), dass ich da gerne einiges klarstellen würde!

    Warum fühle ich mich dazu berufen? Nun, ich arbeite seit über 20 Jahren in der Toxikologie eines großen medizinischen Labors - wir machen Drogenscreenings, Fahreignungsdiagnostilk und auch Dopinganalysen - die allerdings nur im Veterinärbereich, hauptsächlich Pferde...

    Das erste, was mir aufgefallen ist, war ein Post, in dem behauptet wird, man könne schon durch Ephedrin-Nasenspray positiv auf Methamphetamin getestet werden - das ist leider Quatsch, da hat jemand bei Breaking Bad nicht richtig aufgepasst - Ephe ist zwar ein Grundstoff für die Herstellung von Meth, und kann in hohen Konzentrationen dafür Sorgen, dass ein Schnelltest auf Amphetamine positiv anschlägt, ist aber bei Portners Ergebnis komplett ausgeschlossen - denn Dopinganalysen werden nicht mit Schnelltesten sondern mit LCMS-MS durchgeführt, da bekommt man am Ende Spektren, die so charakteristisch sind wie ein Fingerabdruck und eine Substanz eindeutig identifizieren!

    Grenzwert, sowas gibt es bei einer Substanz wie Meth nicht, im Doping gilt i.a. die Nulltoleranz, da hängt positiv oder negativ ausschließlich vom der Nachweids- und Bestimmungsgrenze des Labor ab - und da wird extrem empfindlich gemessen!

    Methamph und Crystal sind nicht, wie behauptet, 2 paar Schuhe - Meth bleibt Meth, egal wie man es nennt, ja, es gibt R- und S-Isomere, aber die sind nur hinweisgebend, ob das Meth in der Fabrik oder im Hinterhof hergestellt wurde, der Wirkstoff bleibt Meth!

    Messwert unterhalb typischer Konsummenge, ganz großer Quatsch, was soll denn typisch sein? Die Menge, die ein Meth-Junkie nimmt? Für Meth gibt es keinen therapeutischen Bereich... Auch weiß niemand, wann der letzte Konsum war, wenn wir im Talspiegel sind, ist die Konzentration immer klein... und nein, mehrere Wochen kann der Konsum nicht her sein, Amphetamine werden in der Regel sehr schnell verstoffwechselt, 2-3 Tage sollte realistisch sein...

    Zur B-Probe - ja, in der Regel sind B-Proben positiv, da ist so, ist ja der gleiche Urin. Da sollte man sich keine Illusion machen! Zur Stabilität der Probe gab es auch eine Diskussion, bzgl. einfrieren und so, da könne dann ja nix mehr passieren. Das ist so nur zum Teil richtig, der "Rat", die Öffnung der B-Probe möglichst spät zu beantragen, ist gar nicht so falsch, auch beim Einfrieren kann noch was passieren, deutlich langsamer, klar, aber komplette Stabilität kann man nicht garantieren! Es gibt sogar Sunstanzen, denen das Auftauen nicht gut bekommt, also, wenn der Wert wirklich sehr sehr klein gewesen sein sollte, könnte, ganz eventuell, eine B-Probe unter die Nachweisgrenze des Labors rutschen...

    So, genug kluggesch...sen, ich hoffe, ich konnte bei der einen oder anderen Sache helfen, das bisher bekannt gewordene ein wenig besser einordnen zu können!