Beiträge von HansRichard

    Gutes Interview, guter Mann! Aber ich denke, dass der Herr aus Ägypten genügend Kapital zusammen bekommen wird, um eine Wahl zu seinen Gunsten zu beeinflussen....

    Die Diskussion um die Olympia-Tauglichkeit des Handballsportes verstehe ich allerdings nicht. Da gibt es doch Sportarten wie z.B. Moderner Fünfkamp, Dressurreiten oder im Winter Rodeln, die global noch erheblich weniger verbreitet sind. Diskussionen über diese Verbände habe ich nicht wahrgenommen. Warum im Handball? Kann mir das jemand erklären??

    (Law und Order-Mentalität und Prinzipien- und Paragraphenreiterei ist da oftmals kontraproduktiv; Flexibilität und Abwägungen oftmals viel angemessener im Sinne des Handballs)

    Liest sich für mich nach kollektiver Mauschelei, nach Machtmissbrauch einer Verbandsinstitution, ja vielleicht sogar nach Korruption!

    Hast Du konkrete und belastbare Beispiele/Quellen aus dem Handball, dass "Law und Order-Mentalität und Prinzipien- und Paragraphenreiterei da (also wohl im Frauenhandball) oftmals kontraproduktiv" gewesen sind? Und dafür, dass "Flexibilität und Abwägungen oftmals viel angemessener im Sinne des Handballs" sind? Was auch nach Machtmissbrauch und Korruption riecht!

    Angesichts der zweimaligen Verwendung des Wortes "oftmals" müsste es ja von Beispielen und Quellen nur so wimmeln! Also her damit!

    Viele richtige Fragen aus meiner Sicht, manche richtige Analyse. Beides hätte man noch verlängern können. Viel hört man überall von Professionalität, die gefordert wird aber noch überall fehlt, Viel liest man darüber auch in diesem Forum und allein in diesem Text taucht der Begriff fünfmal auf, meist im Kontext einer Mangelerscheinung. Er wird immer wieder gerne genommen, vor allem, wenn Menschen ihre persönliche Professionalität oder was sie darunter verstehen zum Ausdruck bringen wollen, ohne das allerdings klar zu sagen. Was ich mich nach all dem Konsum von Nachrichten und Meinungen zum Thema Frauenhandball frage, ob alle von derselben Professionalität reden oder ob alle dieselben Vorstellungen haben.

    Ich erlebe die Forderung nach Professionalität hier überwiegend in Verbindung mit viel Geldausgeben, Zerschlagung bestehender Strukturen, unsachgemäßen Vergleichen bzw. Kopierversuchen, Experimentiererei, Überforderung handelnder Personen bzw. Gremien. Ist das wirklich der Weg, der eingeschlagen werden soll vor allem in Zeiten wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit?

    Was ist für euch "Professionalität", welche können wir uns leisten und wieviel braucht der Frauenhandball überhaupt davon?

    es interessiert halt auch nur eine kleine Randgruppe in Deutschland

    Stimmt, aber mit dem Argument kann man den Laden gleich ganz dicht machen. Solange es professionellen Frauenhandball in Deutschland gibt, was hoffentlich noch lange der Fall ist, sollte man sich schon an die im Gewerk Profisport akzeptierten Regeln halten - auch bei der Kommunikation!

    Politik wird von Menschen gemacht, auch Handballpolitik. Und damit komme ich zum Ausgangspunkt zurück: Mehr kompetente Frauen in der DHB-Führung könnten auch zu anderen Entscheidungen beitragen.

    Ein wichtiger Punkt, der leider im deutschen Handball immer noch stark unterschätzt wird. Ich verweise mal auf ein Interview mit Tatjana Haenni. Sportchefin der NWSL, der erfolgreichsten Frauen-Fußball-Liga der Welt, das sie kürzlich der ZEIT gegeben hat zur Situation des Frauenfußballs in Europa nach der EM. Darin hat sie viele kluge Dinge gesagt, die man auch der DHB-Führungsebene zur Kenntnisnahme (und mehr) empfehlen würde, u.a. diesen bezogen auf Deutschland und die Schweiz: "In beiden Ländern und Verbänden tut sich denn auch einiges, um die Ligen zu professionalisieren. Das größere Problem ist: In den Entscheidungsgremien fehlt Frauenfußballexpertise". Und die sollte nach meiner Meinung und ich glaube auch nach der Meinung von Frau Haemi von Frauen kommen. Für den Handball gilt das vielfach mehr!!

    noch einmal, du urteilst bzw. korrekterweise du VERurteilst aufgrund EINES Fotos ohne jeden Kontext zu kennen
    und ohne andere Fotos aus dem gleichen Kontext zu betrachten

    Fotos sieht man und sie lösen sofort was aus. Sie gefallen einem oder nicht. Oder auch nur Details. Da spielt ein Kontext keine Rolle. Sollte man von Menschen erwarten, dass sie sich erst Kontexte verschaffen, um ein Bild gut oder schlecht finden zu dürfen? Halte ich für lebensfremd.

    beim Trainingsauftakt ist eine gewisse Anspannung sicherlich nicht ungewöhnlich

    das Foto mag nicht das glücklichste sein, aber es ist auch nicht die Apokalypse

    Hier wird häufig der Zustand des deutschen Frauenhandballs auch unter dem Gesichtspunkt mangelnder Professionalität kritisiert, oftmals aus meiner Sicht zurecht. Gleichzeitig werden hier in einigen Posts gewisse Vorstellungen kritisiert, die eben jene Professionalität begleiten, in diesem Fall eine deutliche und bestenfalls einheitliche, sprich professionelle Bildsprache. Na klar ist eine gewisse Anspannung beim Trainingsauftakt nicht ungewöhnlich, aber muss man sie so zeigen? Ein massiv angespannter und distanziert wirkender Mann und etliche fröhliche Frauen? Was sagt das aus? Freien Lauf für die Fantasie!

    Ich habe vor über 30 Jahren zwei mehrwöchige Praktika in den USA absolviert, bei einem Klub der NBA und bei einem der NFL. Mein damaliger Arbeitgeber mit amerikanischem Background wollte ins Sportsponsoring einsteigen. Ich sollte das koordinieren und dazu was in den USA lernen. Schon damals wurde im amerikanischen Profisport so gut wie kein Foto durch die Clubs veröffentlicht, das nicht mit mehreren Leuten/Abteilungen abgestimmt und/oder bis in kleinste Details zeitaufwändig komponiert worden ist. Es gab einheitliche Bildvorstellungen der Ligen, die die Klubs so gut es ging umsetzten. Diese Bildsprache wurde als wesentlicher Faktor für die Imagepflege angesehen. So manches offizielle Sport-Foto auf Vereinsseiten, was ich heute in Deutschland sehe, wäre in den USA schon vor 30 Jahren als Image-beschädigend angesehen werden. Mit Sicherheit auch dieses Bild, über das wir hier diskutieren. Warum agieren wir immer noch so amateurhaft?

    Und was ist schon die Apokalypse? Der Klimawandel fällt mir da ein. Ein Foto sicher nicht. Aber wer als Sportverband/Sportverein in einem harten Konkurrenzkampf um Aufmerksamkeit und Sponsorengelder steht, sollte jede noch so kleine Chance wahrnehmen, da draußen gut auszusehen. Dazu gehören auch wirklich gute Fotos! In Internet-Zeiten mehr denn je!

    Danke für den ausgesprochen sachlichen Kommentar!! Auch wenn ich hier nicht allzu oft unterwegs bin, ist mir schon aufgefallen, dass Du Dich mit anderen Meinungen sehr schwer tust und schnell zu Diffamierungen, persönlichen Beleidigungen und haltlosen Unterstellungen greifst. Nun, jedes Forum, egal mit welchem Thema, hat wenigstens einen solch unreflektierten Typen im Angebot, ist ja auch in Ordnung, die müssen ja auch irgendwo hin! Und gelegentlich haben sie ja auch Unterhaltungswert!

    Ich will das jetzt gar nicht weiter ausführen und auch den schon erwähnten Hobbypsychologen lasse ich diesmal stecken, obwohl der bei Dir ziemlich leichtes Spiel hätte. Mein Wunsch für Dich, von dem ich jetzt schon weiß, dass er nicht auf fruchtbaren Boden fallen wird: lass der Ankündigung "Ohne Worte" ab und zu einfach mal Taten folgen.....

    In der Sache werde ich mich zu Dir nicht mehr äußern.

    man sollte ein Foto für die Analyse auch zeitlich und räumlich einordnen

    das dürfte vom Trainingsauftakt sein.

    wenn ich da das Ziel Playoff HF, also jetzt mindestens Platz 4 nach der HR, aufrufe, darf ein Foto auch Selbstbewusstsein ausstrahlen.

    kann natürlich auch, wenn ich will, Distanz von der Mannschaft reininterpretieren und und und

    Ausgeprägte Macho-Körperhaltung, ein miesepetriger Blick, zu enge Kleidung, deutliche physische und emotionale Distanz zur fröhlich wirkenden Mannschaft!! Für mich zeigt das kein Selbstbewusstsein sondern Anti-Empathie und ein für den Frauensport typisches Machtgefälle. Mich wundert, dass ein Bundesliga-Verein im Jahr 2025 ein solches Foto zur Veröffentlichung freigibt.

    Ich bin ja nur ein gelegentlicher Beobachter von der Seitenlinie und verfüge nicht über konkrete Kenntnisse der Situation in Ludwigsburg und der Entwicklung dahin. Aber ich bin aus verschiedenen Gründen immer noch Fan des Frauenhandballs, allerdings mit Schwerpunkt Amateurbereich. Und wenn Deutschlands beste Mannschaft vor dem Aus zu stehen scheint, wird das auch mittelbare Auswirkungen "nach unten" haben.

    Das Ganze passiert in einer Zeit, in der Deutschlands Fußballerinnen von Erfolg zu Erfolg eilen, riesige Einschaltquoten und große Schlagzeilen produzieren. Dagegen kann der Frauenhandball niemals anstinken, das weiß ich auch. Aber das mögliche Ende des "Bayern München" der Szene wird den Frauenhandball im Kampf um positive Aufmerksamkeit bei Fans, Medien und Sponsoren weiter zumindest nicht voran bringen. Und was das für die Heim-WM heißen könnte, wo man gerade positive Aufmerksamkeit auch in neuen Zielgruppen braucht????

    Am Rande mal gefragt: wie ist den der EM-Gewinn der Juniorinnen bei euch so medial verwertet worden? In meiner Heimatzeitung kein Wort davon, obwohl etliche Handballvereine drum herum....

    Ich habe noch zwei kleine Anmerkungen, eben von der Seitenlinie:

    - für mich scheint das Lizensierungsverfahren im Handball nicht wirklich zu funktionieren. Schon im "Fall Hamburg" fand ich das Vorgehen wenig transparent und sagen wir mal nicht wirklich völlig "unabhängig". Dass jetzt ein Insolvenzverfahren für Ludwigsburg kommt, wenige Wochen nach der Lizenzerteilung, erstaunt mich sehr....

    - die beklagte "wirtschaftliche Gesamtlage" wird uns in ihrer Schwierigkeit ja nach allen Prognosen noch etwas erhalten bleiben und auch den gesamten Sport betreffen. Im Verein meiner Enkelin (höhere Amateurliga mit Aufstiegsambitionen) wurde am Wochenende informiert, dass der jahrelange Hauptsponsor zum Jahresende aussteigen will und damit sämtliche Zuwendungen wie Fahrtkosten und kleine Aufwandsentschädigungen mitten in der Saison auf der Kippe stehen. Ein Nachfolger ist nicht in Sicht! Ich befürchte, dass ist kein Einzelfall. Angesichts der wirtschaftlichen Prognosen sollte man die gesamten Professionalisierungs-Bestrebungen im Frauenhandball vorerst aussetzen. Die taugen für gute Zeiten, aber die haben wir gerade nicht. Dass Vereine demnächst bestraft oder zum Umzug in andere Städte gezwungen werden sollen, weil sie Vorgaben für eine Halle nicht erfüllen können, passt nun wirklich nicht in die Zeit. Ich empfehle zunächst strukturelle Maßnahmen, um Kosten zu senken. Allen voran sollte die 2. Bundesliga nicht mehr einteilig sein.