Ist Wilhelmshaven eine Reise wert?
TSV Hannover-Burgdorf hofft auf weiteren Sieg beim WHV
Die TSV Hannover-Burgdorf zeigte sich in den letzten beiden Begegnungen von der bitteren 25:26-Niederlage gegen TV Emsdetten erholt und sicherte sich klare Erfolge gegen SC Magdeburg II (32:24) und VfL Bad Schwartau (31:25). Am Sonnabend, 29. November wartet allerdings ab 19.30 Uhr wieder eine schwere Aufgabe auf die Spieler um Coach Frank Carstens. Beim Wilhelmshavener HV wird es nicht einfach sein, im Schongang einen doppelten Punktgewinn zu erobern.
Es bleiben die hohen Erwartungen an die Mannschaft der TSV Hannover-Burgdorf und die Hoffnung, gegen vermeintlich schwächere Gegner, zu einfachen Punkten zu kommen. Die Erwartungen der TSV-Fans müssen etwas heruntergeschraubt werden. Jetzt wird sich in den kommenden Wochen zeigen, ob das Team die Rückschläge gegen Spitzenteams wegstecken kann. Der Rückstand auf die Mannschaften ASV Hamm und TuS Nettelstedt-Lübbecke ist mit drei und sechs Punkten schon groß, aber auch anderen Teams können schwache Saisonphasen haben. Das ist zwar nur ein kleiner Hoffnungsschimmer, aber zunächst sollte die TSV alles tun, um nicht weiter zurück zu fallen. Die Zeichen auf Angriff wurden mit der Verpflichtung von David Szlezak und den beiden klaren Siegen zuletzt deutlich gesetzt.
Die nächste Aufgabe ist bekanntlich immer die schwerste Aufgabe. Beim Wilhelmshavener HV können zwei Punkte nicht im Vorbeigehen eingesteckt werden. Der Gastgeber hat nach dem Abstieg aus der ersten Liga und vor der Saison viele Leistungsträger ziehen lassen müssen und Trainer Klaus-Dieter Petersen musste den WHV neu aufbauen. Nach sechs Jahren 1. Bundesliga musste der Abstieg quittiert werden und es folgte ein Schnitt zum Neuaufbau. Zehn Spieler verließen Wilhelmshaven und neun neue Akteure sollen von Petersen ins Team integriert werden oder eher gesagt ein neues Team bilden.
Aus den neuen und etablierten Spielern eine Mannschaft zu formen, die in der 2. Liga oben mitspielt, braucht sicher seine Zeit, zumal einige junge Talente zum WHV gestoßen sind und auch diese erst Bundesligatauglichkeit beweisen müssen. An der Jade ist deshalb nicht an einen sofortigen Wiederaufstieg gedacht, das Team soll in Ruhe aufgebaut werden.
Bisher ist der Neuaufbau in Wilhelmshaven erfolgreich. Die Petersen-Schützlinge rangieren im gesicherten Mittelfeld und haben Anschluss an das obere Tabellendrittel. Als Tabellenzehnter mit ausgeglichenem Punktekonto sind sie für die nächsten Spiele zuversichtlich. Auch gegen TSV Hannover-Burgdorf soll im Heimspiel ein Sieg gelingen, zumal der Druck des Erfolgs bei den Gästen liegt.
Die Leistungsträger beim WHV sind die beiden schwedischen Neuzugänge Gustaf Samuelsson und Johan Andersson. Beide spielen im Rückraum und sollten von der TSV-Defensive abgeblockt werden. Mit Lasse Arvidsson steht als Kreisläufer ein weiterer Schwede im Team. Hat er erst den Ball, ist er kaum zu bremsen. Anspiele an ihn müssen unterbunden werden. Zudem gibt es für die Burgdorfer ein Widersehen mit Renato Rui. Der brasilianische Nationalspieler spielte vor einigen Jahren bei der TSV. Der TSVer Jacek Bedzikowski wird besonders motiviert sein. Er spielt am Sonnabend gegen sein altes Team und möchte einen guten Eindruck hinterlassen.
Das wird aber auch der Rest der Mannschaft als Ziel haben. Und nicht nur der Eindruck zählt, sondern nur ein doppelter Punktgewinn in der Nordfrost-Arena in Wilhelmshaven. Coach Frank Carstens erwartet vollen Einsatz und einen überzeugenden Auftritt. Torwart Maciej Steczniewski und seine Vorderleute wollen die Verfolgerrolle des Spitzenduos gern weiter im Auge behalten und das ist nur durch Erfolge möglich. Die Stimmung beim Tabellendritten Hannover-Burgdorf ist gut, jetzt hoffen alle TSV-Fans auf konstante Leistungen und eine kleine Erfolgsserie, die die aussichtsreiche Tabellenposition sichert und den Blick nach vorn nicht ganz versperrt./hs
Quelle: Marktspiegel vom 26.11.2008