ja da ist aber auch wirklich alles andere völlig egal. handball spielen wird er sicherlich nicht mehr aber das ist wohl das mit abstand geringste problem.
Beiträge von Seth Gecko
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"Meine Frau war mein Schutzengel"
Matthias Rohr war der Führungsspieler der SG Leutershausen. In einem Testspiel rissen dem 28-Jährigen nach einer Allerweltsaktion eine Bandscheibe und das Längsband zwischen den Wirbeln. Haarscharf schrammte er an einer Lähmung vorbei.
Leutershausen. Es ist Sonntag, der 3. August 2008. Die SG Leutershausen bestreitet im Rahmen ihres Trainingslagers ein Testspiel gegen die HSG Linkenheim, als es in der 20. Minute zu einer Abwehraktion kommt: SGL-Kapitän Matthias Rohr will seinen Gegenspieler in der Luft stellen, verpasst den richtigen Moment und fällt nach dem Zusammenprall zu Boden. Nichts Ungewöhnliches. Aber schon das Aufstehen fällt dem 28-Jährigen schwer. Auf der Bank verspürt er Taubheitsgefühle in beiden Armen, kann die Wasserflasche nicht mehr öffnen. Spätestens da war klar, dass Matthias Rohr sich verletzt hat.
Dreieinhalb Stunden Operation
Wie schlimm die Verletzung war, stellt sich am Tag darauf heraus. Seine Frau bringt ihn noch am Abend in die Heidelberger Kopfklinik, die Kernspin-Tomographie ergibt ein niederschmetterndes Ergebnis: Die Bandscheibe zwischen dem 5. und 6. Halswirbel ist gerissen, das Längsband mit dem die Wirbel verbunden sind, ebenfalls. Und der Rückenwandkanal ist gequetscht, was die Ausfallerscheinungen in den Armen erklärt. Schon einen Tag später wird die defekte Bandscheibe entfernt, ein Plastikband eingesetzt und die Wirbel werden mit einer Platte versteift.
"Herr Rohr, Sie hatten Glück""Die Ärzte fragten danach jeden Morgen, ob ich die Füße bewegen kann. Und als dies der Fall war, sagten sie: Herr Rohr, Sie haben riesiges Glück gehabt", erinnert sich Matthias Rohr. Er selbst kann erst so langsam realisieren, was da eigentlich passiert ist. Und vor allem was hätte passieren können. Wäre der Kanal nicht gequetscht, sondern durchtrennt worden, säße er heute im Rollstuhl. Und hätte seine Frau nicht gleich reagiert und die Operation wäre nicht so schnell durchgeführt worden, wären möglicherweise die Beinfunktionen ausgefallen. "Ich hatte eine ganze Reihe von Schutzengeln, allen voran meine Frau", sagt Rohr.
Weg in die Halle fällt schwerAm Dienstag war der Kapitän nach dem Sportunfall erstmals wieder in der Heinrich-Beck-Halle und schaute seinen Jungs beim Testspiel gegen Bietigheim zu. Er trägt jetzt Vollbart. Der verdeckt die Narbe, die sieben Zentimeter von seinem Kehlkopf entfernt entlang führt. Die für 90 Minuten angesetzte Operation dauerte dreieinhalb Stunden und musste von vorne gemacht werden.
In seiner ruhigen Art beantwortet Rohr vier Wochen nach dem Unfall immer wieder Fragen, unterhält sich mit seinen Ex-Kollegen und schaut sich das Spiel an. Doch schon an diesem Abend merkt er, wie schwer ihm die Rückkehr fällt. Nicht nur körperlich, denn langes Sitzen ohne Kopflehne bereitet noch große Anstrengungen. Vor allem mental hat er die letzten vier Wochen noch nicht verarbeitet.
Jetzt erst einmal Distanz"Ich dachte nicht, dass es mir so schwer fallen würde. Ich hatte mich darauf gefreut, die Jungs wieder zu sehen. Aber ich habe ganz schön daran zu knabbern", sagt Rohr. Schließlich wollte er seine Handballkarriere anders beenden, hatte mit der SG Leutershausen den Aufstieg fest im Visier.
Ob und wie er zu Gast in der Halle sein wird, kann Matthias Rohr zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht sagen, noch ist alles viel zu frisch, nicht nur äußerliche Narbe müssen erst noch verheilen. "Ich hatte so etwas Schlimmes noch nie und muss das erst einmal sacken lassen. Bestimmt werde ich die Runde verfolgen und natürlich will ich auch den Kontakt halten. Aber zunächst brauche ich wohl erst einmal Distanz."
Es gibt viel Wichtigeres als Sport. Matthias Rohr will sich wieder bewegen können, ohne Angst. Sein Arbeitgeber in Mannheim richtet seinen Arbeitsplatz rückenfreundlich ein, Familie und Freunde helfen ihm, die Situation zu verarbeiten. "Ich bin auf einem guten Weg", sagt Matthias Rohr. Und der führt in sicher auch irgendwann wieder in die Beck-Halle. AT
Weinheimer Nachrichten Artikel vom: 04.09.2008
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wieso?bawü-liga heist Baden-Würrtemberg-Liga.
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Trainerfrage bei TVO-Handballer ist beantwortet:
Manuel Diederich kehrt wieder auf die Bank zurück01.09.2008 Backnanger Kreiszeitung
Die trainerlose Zeit beim TV Oppenweiler war kurz. Mittlerweile steht fest: Manuel Diederich wird der neue Coach. Er ist der Nachfolger von Martin Mössner, von dem sich der Verein am Wochenende getrennt hatte.
Vor einem Jahr hatte Manuel Diederich, der nach dem Weggang von Gerhard Warstat das Kommando übernommen hatte, mit Hinweis auf sein Abendstudium und die Familie eine weitere Tätigkeit ausgeschlossen. Das Abendstudium ist mittlerweile (fast) abgeschlossen. Dennoch musste das Ja von Ehefrau Corinna her, ehe Diederich bei seinem Heimatverein zusagen konnte. »Leicht ist mir die Entscheidung nicht gefallen. Eigentlich wollte ich so nahtlos nach dem Ende meines Abendstudiums nicht wieder die nächste Aufgabe übernehmen«, sagt Diederich. Weil »besondere Situationen aber besondere Maßnahmen erfordern«, fiel die unter Zeitdruck getroffene Entscheidung letztlich zugunsten des TV Oppenweiler aus. »Jeder weiß, dass mir die Mannschaft und der Verein am Herzen liegen«, erklärt Diederich. »Und natürlich ist der Reiz groß, mit dieser Mannschaft etwas zu machen.«
Der neue Übungsleiter weiß, dass die Aufgabe für ihn zunächst nicht einfach ist. »In den nächsten zwei Wochen muss ich sehen, dass ich mir ganz schnell einen guten Überblick verschaffe«, sagt Diederich. Steht doch bereits am 13. September das erste Rundenspiel gegen den TuS Schutterwald vor der Türe.
Damit der Saisonstart gelingt, müssen nun alle an einem Strang ziehen, fordert Diederich: »Die Mannschaft steht nun in der Pflicht – dem Verein und den Verantwortlichen in der Abteilungsleitung gegenüber.« Aber nicht nur: Sie tut dies auch ihrem neuen Coach gegenüber.
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Überraschendes Aus für Martin Mössner:
TVO-Handballer trennen sich vom Trainer31.08.2008 Backnanger Kreiszeitung
Paukenschlag bei den Handballern des TV Oppenweiler: Gerade mal eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Runde hat sich der Club von Trainer Martin Mössner getrennt. Die Entscheidung hatte ihren Anfang innerhalb der Mannschaft genommen. »Es war bei vielen einfach das Vertrauen nicht mehr da«, erklärt Spielleiter Bernhard Scheib.
Zu Beginn der Woche waren einige Akteure auf die Verantwortlichen des TV Oppenweiler zugegangen und hatten den Wunsch nach einem Trainerwechsel deutlich gemacht. Es folgten hektische Besprechungen, zunächst im Mannschaftskreis, später auch mit dem von der Entwicklung überraschten Coach. An deren Ende trafen die Vereinsverantwortlichen die Entscheidung, nicht mit Mössner in die neue Runde zu gehen. Eine Wahl, die ihnen nicht leicht fiel, denn: »Müsli hat ohne Zweifel eine Menge an die Mannschaft heran gebracht« (Spielleiter Scheib). Der aktuelle Vorbereitungsstand bietet eine Menge Anlass für Optimismus, das Sturmfederteam – so die Eindrücke aus den Übungseinheiten und aus den Vorbereitungsspielen – scheint hervorragend für das Auftaktspiel der Baden-Württemberg-Oberliga gerüstet zu sein. Eine Tatsache, die sich der vor einem Jahr vom Ligarivalen SV Fellbach nach Oppenweiler gewechselte Mössner auf seine Fahne schreiben darf – und die wird in der Sturmfedergemeinde so auch gewürdigt. »Dennoch haben wir durch viele Einzelgespräche den Eindruck gewonnen, dass Martin Mössner bei den Spielern nicht mehr den Rückhalt besessen hat, der notwendig gewesen wäre«, erläutert Spielleiter Scheib. Mit der Konsequenz, dass die Zusammenarbeit nun beendet wurde.
Dabei zeigen sich Oppenweilers Verantwortliche durchaus selbstkritisch. Abteilungsleiter Dirk Hail beispielsweise gesteht ein: »Wir haben Müsli zu sehr als Einzelkämpfer ins Feld geschickt.« Im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen, dem Übungsleiter frühzeitig einen Co-Trainer an die Seite zu stellen. Auch hinsichtlich eines Ansprechpartners zur Abteilungsleitung sah es phasenweise dünn aus, nachdem der einstige Spielleiter Jens Demel berufs- und umzugsbedingt nur selten vor Ort hatte sein können. »Hier hätten wir früher etwas tun müssen«, sagt Hail – vielleicht wäre die Geschichte dann anders ausgegangen.
So steht der TVO eine Woche vor dem Pokalspiel beim Württembergligisten SG BBM Bietigheim II erstmal ohne Coach da. Beim erstaunlich klar herausgespielten 35:26-Auswärtserfolg im Testspiel beim SV Salamander Kornwestheim am Samstag organisierten sich die Handballer selbst. Bis zum kommenden Wochenende allerdings soll dann wieder ein Coach an der Seitenlinie stehen. »Wir arbeiten mit Hochdruck daran«, sagt Bernhard Scheib.
Martin Mössner und seine Sicht der Dinge:
»Hatte mich sehr auf die Runde gefreut«31.08.2008 Backnanger Kreiszeitung
Kurz vor dem Ende der Vorbereitung war Schluss: Der TV Oppenweiler und sein Trainer Martin Mössner gehen getrennte Wege.
Wie groß ist Ihre Enttäuschung im Moment, Herr Mössner?
Martin Mössner: »Sehr. Ich hatte mich auf die Runde gefreut und wollte gemeinsam mit der Mannschaft unsere Ziele erreichen. Das Team steht vor einer erfolgreichen Runde, ist gut eingespielt, taktisch und konditionell bestens vorbereitet. Ich traue ihr einen vorderen Tabellenplatz zu.«
Woran hat es gehakt?
Martin Mössner: »Meine Aufgabe war es, die Mannschaft fit für die Zukunft zu machen. Aufgrund der Erfahrungen der Vorsaison haben wir den Spielerkaden verbreitert. Diese Konkurrenzsituation war für alle eine neue Herausforderung. Jetzt stand die nötige Reduzierung des Kaders an. Die von mir in Abstimmung mit den Verantwortlichen geplanten Entscheidungen haben zu Differenzen geführt. Die waren nicht zu überwinden.«
Gehen Sie im Groll vom TVO?
Martin Mössner: »Auf jeden Fall mit mehr als einem weinenden Auge. Ich habe innerhalb der Mannschaft und im Umfeld viele gute Freundschaften geschlossen. Da werde ich alles daran setzen, dass die langfristig erhalten bleiben.«
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Hemsbach. Nach einer sportlich wie finanziell turbulenten Saison steht Handball-Regionalligist TV Hemsbach vor einem kompletten Neubeginn. Nur sechs Regionalliga-Akteure sind geblieben, davon mit Tobias Job und Thomas Zahn zwei Verletzte, deren Einsatz ungewiss ist. Der älteste der sieben Neuzugänge ist 22, die meisten gerade einmal 17. Wir unterhielten uns mit dem neuen Trainergespann Wilfried und Tobias Job sowie Wilfried Grund, der nun die durcheinander gewirbelten Geschäfte der Spielbetriebs-GmbH führt.
Die radikale Verjüngung der Mannschaft - in der starken Regionalliga mutet das wie ein Mittelding aus Mut und Harakiri an...
WilfriedJob: Das kann man so sehen, aber genau das ist natürlich auch die Herausforderung. Vieles wird damit stehen und fallen, ob Tobias wird spielen können. Wenn er das tut, dann sollte der Ligaverbleib kein Thema sein.
Und wie geht es Ihrem Rücken, Tobias?
TobiasJob: Natürlich will ich noch einmal richtig spielen, bevor ich mich im nächsten Jahr dann ganz dem Trainerjob widmen werde. Auflaufen werde ich wohl nur mit Tabletten können und die Saisonvorbereitung nutze ich für Rehamaßnahmen, um den entzündeten Nerv hoffentlich in den Griff zu bekommen.
Gab es den Zeitpunkt, wo man tatsächlich ans Abmelden der Mannschaft gedacht hat? Schließlich bestehen die Verbindlichkeiten der GmbH immer noch.
WilfriedGrund: Man musste tatsächlich ans Abmelden denken. Aber das wollte niemand und deshalb wurden Privatdarlehen aufgenommen. Welcher Sponsor investiert schon in die Vergangenheit?
Und wer investiert in die Zukunft beim TV Hemsbach? Der Etat soll ja nicht mehr als 90000 Euro betragen.
Grund: Das ist richtig, die Mannschaft spielt um des Handballs, nicht um des Geldes Willen. Wir suchen junge, hungrige Unternehmen mit Biss, denn das sind wir auch. Was uns fehlt, ist noch ein Trikotsponsor, der diesen Weg mit uns gehen will. Und natürlich viele viele Zuschauer, die sich mit der Mannschaft identifizieren.
Das heißt, beim TV Hemsbach zu spielen ist Ehrensache?
TobiasJob: Für mich ist das so. Ich will den Verein, der mir damals unter Uwe Rahn den Sprung in die Regionalliga ermöglicht hat, nicht hängen lassen. Das wäre nicht meine Art gewesen. Ich kann nicht für die Spieler sprechen, aber bei dem Budget sehen es sicherlich alle als sportliche Herausforderung.
Apropos Herausforderung, was trauen Sie als Trainer der Mannschaft zu?
WilfriedJob: Natürlich wird es ganz ganz schwer, den Klassenerhalt zu schaffen. Das wissen wir alle. Und eventuell werden wir nach den ersten vier Spielen auch nachlegen müssen. Wir müssen taktisch weiter sein als die Konkurrenz, deshalb trainieren wir schon seit Wochen Spielzüge. Und natürlich ist die Teambildung das Allerwichtigste.
Wird die Unerfahrenheit in dieser starken Liga zum Problem?
WilfriedJob: Vielleicht im Tor und im Rückraum. Deshalb wird und Jürgen Köstler in den ersten vier Wochen aushelfen. Alles andere wird man erst sagen können, wenn die Runde wirklich läuft.
Jetzt hilft nur noch Teamgeist
Einer fast unmöglichen Aufgabe stellen sich die Handballer des TV Hemsbach. Quasi aus dem Nichts muss der neue Trainer Wilfried Job binnen kürzester Zeit ein Regionalligateam formen.Vom Kader, der aus der letzten Saison mit mehr als einem blauen Auge davonkam, verbleiben derzeit gerade noch vier Spieler, die ihre Regionalligatauglichkeit schon unter Beweis gestellt haben. Den Rest des 13-Mann-Kaders füllte Trainerfuchs Wilfried Job mit jungen, unerfahrenen Talenten, für die der Saisonstart am 13. September eine echte Feuertaufe werden wird. Die Gratwanderung zwischen mutigem Schritt und Himmelfahrtskommando scheint daher schmal. Doch der TV Hemsbach will den Regionalliga-Spielbetrieb mit aller Macht aufrecht erhalten und deshalb gab es keine andere Wahl, als auf eine kostengünstige Mannschaft zu setzen. Sanierer Wilfried Grund hofft, dass die Kräfte für einen Stimmungsumschwung aus der Mannschaft selbst kommen und er genügend Menschen im Umfeld findet, die sich engagieren. Nur mit Teamgeist, Kommunikation, Transparenz und einem gemeinsamem Ziel vor Augen könnte das Unternehmen Ligaverbleib gelingen, schwer wird es allemal. Doch wichtiger wird ohnehin sein, wie der neue Kurs in Hemsbach angenommen wird und ob nicht schon zu viel Kredit verspielt wurde.
Weinheimer Nachrichten 16.07.2008
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Letzte Niederlage kann Super-Saison nicht trüben
Horkheim. Wieder einmal hatte Michael Sahm die Situation im Vorfeld des letzten Spieltages goldrichtig gesehen, als er die Aufstiegschance des TVG auf "vielleicht 20 Prozent" schätzte: Selbst wenn Großsachsen beim bereits feststehenden Meister der Oberliga Baden-Württemberg, der TSB Heilbronn-Horkheim, gewonnen hätte, wäre der Regionalligazug ohne den TVG abgefahren, weil Langenau gegen Fellbach erfolgreich war und der direkte Vergleich ebenfalls für Langenau spricht.So hielt sich dann auch die Trauer über die 25:31-Niederlage beim gewohnt kritischen Großsachsener Coach in Grenzen: "Wir haben eine tolle Saison gespielt, auch heute wieder vor einer tollen Kulisse. Die bessere Mannschaft hat hier gewonnen, aber wir können die Niederlage verschmerzen. Insgesamt ist es gut für uns, dass es so gelaufen ist". Der Trainer des Meisterteams der Saison 2007/08, Volker Blumenschein, resümierte: "Wir waren uns der Aufgabe heute hier bewusst und verabschieden uns mit einem positiven Eindruck, was wir den besten Fans der Liga auch schuldig waren".
Der TVG begann, unterstützt von etwa 200 mitgereisten Fans, konzentriert in der Stauwehrhalle und legte durch schöne Rückraumtreffer von Tobias Kohl das 1:3 (5.) vor; dies sollte jedoch die einzige Großsachsener Führung bleiben. Die Gastgeber fanden in der Folge immer besser zu ihrem Spiel und machten deutlich, dass es keine Gastgeschenke geben wird, wie man vielleicht im Vorfeld hätte vermuten können.
Großsachsen hielt durch zwei schnelle Kontertore von Steffen Döringer bis zum 8:8 (19.) gut mit, doch dann biss man sich immer wieder in der Horkheimer Abwehr fest, die Ballverluste sofort bestraft: Felix Knoll und Kai Herrmann netzten zum 15:11-Pausenstand ein und dem Großsachsener Fanblock war spätestens jetzt klar, dass die Trauben hier sehr sehr hoch hängen.
Während der zweiten Halbzeit "erfreute" sich Tobias Kohl dann einer kurzen Deckung, was den Angriffsbemühungen des TVG nicht gerade zuträglich war. Dennoch blieben die Gäste bis zur 45. Minute beim 21:18 in Schlagdistanz, weil Tobias Brahm in seinem letzten Spiel aus dem Rückraum erfolgreich Verantwortung übernahm und weil Andreas Fischer im Tor insgesamt 24 Paraden zeigte und phasenweise über sich hinaus wuchs.
Doch die Mitspieler konnten die sich bietenden Chancen nicht nutzen und scheiterten immer wieder am Horkheimer Schlussmann, Timo Hirschmann, der ebenfalls eine gute Leistung zeigte. So musste der TVG den Meister, der einfach einen Schritt schneller und einen Tick cleverer agierte, bis zum 31:25 davonziehen lassen. Am Ende ein klarer und verdienter Sieg für Horkheim, daran können auch einige unglückliche Schiedsrichterentscheidungen während der zweiten Hälfte nichts ändern.
Der TVG Großsachsen beendet die BWOL-Saison 2007/08 als Tabellenfünfter und hat damit sein Saisonziel erreicht, zumal man "die Großen" bis zum letzten Spieltag ärgern konnte. Im Nachhinein wäre sicherlich der dritte Platz möglich gewesen, aber den hat man nicht in Horkheim, sondern vielleicht in Schmiden oder durch das Verletzungspech vergeben.
Neben den zufriedenen Minen auf Großsachsener Seite war einigen Verantwortlichen vielleicht auch die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, dass man nicht doch noch aus Versehen... Meisterlich zeigten sich die Heilbronner übrigens nicht nur während des Spiels, sondern auch bei der Party, als sie die blaugelben Fans zum Freibier einluden, was auf sehr breite Zustimmung stieß. ga TVG Großsachsen: Fischer, Lawand; Kokas (1), Otterbeck, Brahm (6), Kohl (6/1), Schmitt (1), Kuhn, D. Sauer (1), Heid, F. Sauer (1), Wallenwein (3), Döringer (6), Stadler
Leutershausen. Noch 17 Sekunden sind in der Heinrich-Beck-Halle zu spielen, ganz knapp steht die SG Leutershausen davor, doch noch die Sensation zu schaffen. Die Roten Teufel führen mit 30:29, 1100 Zuschauer stehen klatschend auf den Rängen, wollen ihr Team förmlich zum Regionalliga-Aufstieg schreien. 17 Sekunden noch, dann folgt der Abpfiff und es darf gejubelt werden, denn die Konkurrenz spielt mit und Leutershausen kann mit dem Heimsieg über den TV Eutingen den zweiten Aufstiegsplatz erreichen.
Doch einer verliert die Nerven, will sich im letzten Spiel für die SG Leutershausen, an der sein Herz hängt, würdig verabschieden: Felix Geider wirft den Ball vom rechten Rückraum aus per Schlagwurf aufs Eutinger Tor. TVE-Torwart Sebastian Hauger pariert und leitet den letzten Angriff des Spiels ein. Blankes Entsetzen auf den Rängen und bei SGL-Trainer Holger Löhr, der schon die grüne Karte in der Hand hat. "Ich wollte sie dann auf den Tisch legen, wenn die Schieris Zeitspiel anzeigen, so war es ausgemacht. Wir wollten spielen bis zum Foul. Es hätte alles gepasst."
Doch Löhr erstarrt an der Seitenlinie, als Geiders Wurf daneben geht. Und es kommt noch schlimmer: Drei Sekunden vor dem Schlusspfiff trifft Eutingens Kreisläufer Philip Schückle nicht nur zum 30:30, sondern die SGL auch mitten ins Herz. Die Zeit reicht in einem Spiel der ausgelassenen Chancen nicht mehr. Nach dem Schlusspfiff fallen die Spieler aufs Parkett, weinen, blicken ins Leere. Auch der letzte Hoffnungsschimmer erlischt: Konkurrent HSG Langenau-Elchingen gewinnt sein Heimspiel mit 33:31 gegen Fellbach und löst damit die Fahrkarte zur Regionalliga.
Totenstille in der Halle, die Fans stehen weiter und schauen ungläubig aufs Parkett. Kurz wahrt die Mannschaft die Fassung und bedankt sich mit einem Plakat bei ihren Zuschauern. "Danke, Ihr seid unser 8. Mann!" Doch auch die Fans - 700 im Schnitt, damit Oberliga-Spitze und nahezu doppelt so viel wie zuletzt zu Zweitliga-Zeiten -können ihren Spielern in dieser schwarzen Stunde nicht helfen.
Die junge Truppe verkrümelt sich wortlos in die Kabine und es dauert fast eine Stunde, bis sie sich zur trotzdem steigenden Abschlussparty einfinden. "Das haben wir uns ganz allein selbst zuzuschreiben, vielleicht haben wir es auch einfach nicht verdient", sagt SGL-Kapitän Matthias Rohr und blickt dabei zu Boden. Doch der spielende Co-Trainer Alexander Fetzer klopft dem Mannschaftsführer auf die Schulter und schaut nach vorne. "Auch wenn die Enttäuschung jetzt riesig ist, diese Euphorie und Gänsehautstimmung, das hat diese Mannschaft geschaffen. Einen besseren Neustart hätte sich die SGL nicht wünschen können. Jetzt klappt es halt im nächsten Jahr."
So sieht das auch Trainer Holger Löhr. "Wenn uns vorher einer gesagt hätte, dass wir oben mitspielen, hätte das keiner geglaubt. Dass diese Saison jetzt so endet, tut mir für die Jungs unglaublich Leid. Wir hätten den Aufstieg gerne mitgenommen. Jetzt gilt es weiter Gas zu geben."
Dass der Druck in der kommenden Runde um einiges größer wird, als in der Premierensaison weiß auch Handballchef Uli Roth. "Mit der neuen Mannschaft müssen und werden wir uns beweisen." An Erfahrung haben die Spieler, die den Aufstieg letztlich aufgrund fehlender Reife verpasst haben, in dieser Saison sicher gewonnen, auch wenn sie auf die Erfahrung vom Samstag liebend gerne verzichtet hätten. AT SG Leutershausen: Ianos, Schemenauer (ab 13. Minute mit bärenstarker Leistung); Geider (2), Schuppler, Kuch (6), Gunst (4/2), Rohr (7), Seel (4), Rüffer (2), P. Müller (1), F. Müller (4), Fetzer
Weinheimer Nachrichten 05.05.2008
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Hirschberg. Ein Spiel, vier Mannschaften und ein Ticket: Der letzte Spieltag in der Baden-Württemberg-Liga ist an Dramatik und Spannung kaum zu überbieten. Selten hat es ein so spannendes Saisonfinale gegeben, in dem die Handballer aus Langenau, Leutershausen, Großsachsen und Fellbach alle noch Chancen auf den Aufstieg und damit die Regionalliga haben.
Dabei kann keine Mannschaft den Aufstieg aus eigener Kraft schaffen und ist auf Schützenhilfe angewiesen. Der große Verlierer könnte die SG Leutershausen werden. Lange Zeit standen die Schützlinge von Holger Löhr auf einem Aufstiegsplatz, aber nach sechs Niederlagen in der Rückrunde und der 30:36-Pleite in Altensteig können die Roten Teufel nur noch hoffen. Nur bei einer Niederlage des TV Großsachsen in Horkheim und einem gleichzeitigen Heimsieg gegen Eutingen kann der Sprung in die Regionalliga noch geschafft werden, da die SGL im direkten Vergleich mit Langenau die Nase vorn hat.
"Wir haben eine gute Saison gespielt, auch wenn wir natürlich enttäuscht wären, wenn es am Ende nicht reicht. Aber man darf nicht vergessen, dass wir eine junge Mannschaft haben, die sich in einem Lernprozess befindet", so Löhr. Im letzten Saisonheimspiel am Samstag um 20 Uhr gegen den TV Eutingen wollen die Roten Teufel noch mal eine kämpferische und spielerische Glanzleistung abliefern und sich bis zuletzt alle Optionen offen halten. "Wir wollen uns vernünftig verabschieden und werden noch mal alles geben, das sind wir unseren Fans schuldig", will Löhr unbedingt zwei Punkte und setzt dabei vor allem auf die eigenen Stärken. Unabhängig vom Spielausgang verabschieden sich die Roten Teufel nach der Begegnung "mit einer großen Party" von ihren Fans (weiterer Bericht auf dieser Seite).
TVG als lachender Dritter?Sie hatten sich ein großes Saisonfinale gewünscht, nun ist es Realität geworden: Die Handballer des TV Großsachsen sind nach den Patzern der Konkurrenz und dem jüngsten 31:28-Sieg gegen Helmlingen wieder mitten drin im Aufstiegsrennen und könnten am Ende der lachende Dritte sein. Sollte Langenau seine Begegnung gegen Fellbach verlieren, können die "Saasemer Jungs" mit einem Sieg am Samstag um 20 Uhr in Horkheim auf Platz zwei springen, da man im direkten Vergleich mit Leutershausen vorne ist.
"Dieser letzte Spieltag ist ein wahrer Krimi und wir freuen uns auf das Spiel", geht Trainer Michael Sahm mit viel Vorfreude ins Saisonfinale und träumt vom großen Coup. Die TVG-Jungs könnten eine ohnehin schon sehr erfolgreiche Saison zusätzlich krönen, allerdings steht man in Horkheim vor einer hohen Hürde. Der Gastgeber steht zwar bereits als Meister und Aufsteiger fest, will sich aber mit einem Sieg aus der BWOL und von seinen Fans verabschieden. Auch Sahm weiß um die Stärke der Heilbronner, sieht den psychologischen Vorteil aber auf seiner Seite.
"Bei Horkheim ist die Spannung schon ein wenig raus, wir hingegen sind hoch motiviert und wollen diese zwei Punkte. Meine Jungs wissen, dass sie etwas Großes schaffen können", verspricht Sahm "120 Prozent Spaß, Leidenschaft und Kampfgeist". Der TVG baut dabei auch auf die Unterstützung seiner Fans. fa
Baden-Württemberg-Liga: SG Leutershausen - TV Eutingen (Samstag, 20 Uhr), TSB Heilbronn-Horkheim - TV Großsachsen (Samstag, 20 Uhr)
Weinheimer Nachrichten 02.05.2008
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Grosssachsen. Der Traum von Trainer Michael Sahm ist wahr geworden: Die Entscheidung über den zweiten Aufstiegsplatz in der Oberliga Baden-Württemberg fällt erst am letzten Spieltag, an dem seine Schützlinge zum bereits feststehenden Meister nach Horkheim fahren werden. Der TVG Großsachsen hat sein letztes Heimspiel der Saison gegen die TuS Helmlingen verdient mit 31:28 gewonnen; und da die anderen Teams ebenfalls "mitgespielt" haben, ist alles für das große Finale am 3. Mai um 20 Uhr angerichtet. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir noch etwas souveräner auftreten", sagte Michael Sahm nach dem Spiel. "Wir haben mit Leichtsinnsfehlern den Gegner wieder herangebracht; Langenau hat jetzt die besten Karten für die Regionalliga, unsere Chance liegt vielleicht bei 20 Prozent." Gästetrainer Kalman Fenyö lobte seine Mannschaft, "die kämpferisch alles gegeben und das Spiel bis kurz vor Schluss offen gehalten hat, obwohl es für uns um nichts mehr geht." Die Gäste legten das 0:1 und das 1:2 vor, doch dann bekam die Großsachsener Abwehr fast schon wie gewohnt das Spiel immer besser in den Griff. Vor mehr als 500 begeisterten Zuschauern in der Sachsenhalle trafen zunächst die schnellen Außenspieler, Tobias Wallenwein und André Kuhn, fast nach Belieben per Konter bis zum 10:4 (15.). Dann wechselte Michael Sahm munter durch, was besonders dem Angriff des TVG nicht gut tat und der TuS Helmlingen den 14:12-Anschluss ermöglichte. Am Ende der ersten Hälfte gaben die Blau-Gelben jedoch noch einmal Gas und Steffen Döringer tankte sich durch des Gegners Abwehr und erzielte das beruhigende 18:13.
Nach Seitenwechsel war Tobias Brahm mit dem 20:13 zur Stelle; das Spiel schien gelaufen. Doch dann hielt beim TVG der Schlendrian Einzug - zu oft scheiterte man am starken Gästetorwart Heiko Vogler - während Helmlingen nicht resignierte und sich Tor um Tor bis auf 25:23 herankämpfte. Großsachsen hatte in dieser Phase seine Lockerheit verloren, musste auf die Zähne beißen und sich bei Andreas Fischer im Tor bedanken, der mit seinen Glanzparaden - darunter ein abgewehrter Strafwurf - den Ausgleich verhinderte.
Während der letzten 10 Minuten waren die Gäste nach der Aufholjagd dann konditionell am Ende und Kapitän Tobias Kohl war es vorbehalten, mit seinem kostenpflichtigen Treffer zum 30:25 (57.) alles klar zu machen. Das Endergebnis von 31:28 bekamen viele Zuschauer gar nicht mehr mit, denn inzwischen war das Resultat aus Altensteig durchgesickert...
Nun streiten sich am kommenden Samstag drei punktgleiche Mannschaften um das Ticket für die Regionalliga und auch Fellbach als Fünfter hat noch theoretische Chancen. Das Spannende daran ist, dass es kein Team selbst in der Hand hat, denn jeder ist selbst bei einem klaren Sieg immer auf die Schützenhilfe der anderen angewiesen; interessanter geht es nicht! ga TVG Großsachsen: Fischer, Lawand; Kokas, Otterbeck, Brahm (3), Kohl (5/1), Schmitt (1), Kuhn (6), D. Sauer (2), Heid (1), F. Sauer (5/1), Wallenwein (6), Döringer (2), Stadler
Der Aufstieg rückt in weite Ferne
Altensteig. Letzte Ausfahrt: Altensteig. Für die Handballer der SG Leutershausen und 150 mitgereiste Fans wird diese Reise wohl zum Trauma. Mit der deutlichen 30:36 (14:17)-Niederlage verspielten die Bergsträßer die letzte Chance, den Aufstieg in die Regionalliga aus eigener Kraft zu schaffen. Jetzt bleibt nur noch die Chance am letzten Spieltag im Heimspiel Eutingen zu schlagen und darauf zu hoffen, dass Großsachsen patzt. Die SGL muss gewinnen und Großsachsen darf nicht in Horkheim siegen. Dann wäre Leutershausen bei gleichzeitigem Sieg der HSG Langenau im Vergleich zu den Ulmern besser."Unabhängig vom Resultat werden wir uns am Samstag mit einer großen Party aus der Saison verabschieden", sagte SGL-Handballchef Uli Roth. "Die Fans haben es verdient, dass wir etwas feiern nach dieser Saison. Keiner hätte geglaubt, dass die SGL mit einer neuen Mannschaft gleich vorne mitspielen würde".
Verstärkung erhielt Leutershausen vor 650 Fans in Altensteig von Routinier Uli Schuppler. Der war während der Saison beim Perspektivteam eingesprungen um zu helfen und versuchte nun auch bei der ersten Mannschaft die Defensive zu verstärken. Dass der 41-Jährige noch nichts verlernt hatte, bewies er auch mit seinen drei Treffern. Dennoch ging der Gastgeber gleich mit 2:0 in Führung. Mathias Rohr erzielte mit einem seiner acht Treffer den Ausgleich. Doch beim 2:2 war die SGL das einzige Mal auf Augenhöhe mit dem TSV, ansonsten war Altensteig im Abschluss einfach sicherer und führte während der gesamten Partie. Beim 8:7 gelang Uli Schuppler nochmals der Anschlusstreffer. Bis zum Seitenwechsel setzte sich Altensteig jedoch zum 17:14 ab. Auch in der zweiten Hälfte fand der "Heisemer" Angriff wenig Mittel gegen die gute Abwehrarbeit der Gastgeber. Beim 22:19 durch Strafwurf von Rohr und beim 30:27 ebenfalls durch Strafwurf von Philipp Müller konnten die Badener jeweils auf drei Tore Differenz verkürzen, ansonsten hatten die Schwarzwälder immer deutlich die Nase vorne. Auch Torhüter Bay aus Altensteig schien ein unüberwindbares Hindernis. Als dieser dann in der Schlussphase noch einen Treffer aus eigenem Tor heraus zum 33:27 erzielte, wurde er wie ein Held gefeiert. In der Abwehr der SGL schlichen sich vermehrt Fehler ein. Auch die vielen Altensteiger Gegenstöße vermochte niemand mehr aufzuhalten.
Trotz des deutlichen Rückstands kämpften Kuch, Gunst und Co. bis zum Ende, jedoch brachte die offensive Abwehr keine Wende mehr. Der verdiente Gewinner hieß zum Schluss Altensteig mit 36:30. Mit dieser Niederlage haben nun Leutershausen, Langenau/Elchingen und Großsachsen den gleichen Punktestand auf ihrem Konto. Rechnerisch können sogar noch fünf Vereine auf den zweiten Tabellenplatz rutschen und in die Regionalliga aufsteigen. Der letzte Spieltag am Samstag ab 20 Uhr beschließt also eine hochdramatische Saison. mBen SG Leutershausen: Schemenauer (Tor); Ianos (Tor); Geider; Schuppler 3; Kuch 5; Gunst 1; Rohr 8/2; Seel 3; Rüffer 1; Ph. Müller 5/4; F. Müller 4; Fetzer; Wehran
Weinheimer Nachrichten 28.04.2008
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Hirschberg. Der Aufstiegskrimi in der Baden-Württemberg-Liga ist an Spannung kaum noch zu überbieten. Nachdem die Handballer aus Horkheim die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg perfekt machen konnten, streiten sich mit Leutershausen, Langenau und Großsachsen noch drei Teams um das letzte Ticket für die Regionalliga. Zwei Spieltage vor Saisonende hat Leutershausen mit zwei Punkten Vorsprung die besten Karten im Aufstiegsrennen und kann mit Siegen in Altensteig und zu Hause gegen Eutingen alles klar machen. Die Konkurrenten aus Großsachsen und Langenau hingegen sind auf Schützenhilfe angewiesen und hoffen auf einen Patzer der SGL.
Bei Punktgleichheit am Ende der Saison entscheidet nicht die Tordifferenz, sondern der direkte Vergleich in einer internen Tabelle, in der beide Hirschberger Teams das Nachsehen hätten. Die Handballer des TV Großsachsen rechnen sich ohnehin nur noch geringe Chancen auf einen Aufstiegsplatz aus, könnten am letzten Spieltag aber das Zünglein an der Waage sein. Sollte Leutershausen in Altensteig patzen und gegen Eutingen gewinnen, Langenau seine beiden letzten Spiele erfolgreich gestalten, entscheiden die "Saasemer Jungs" mit der Partie in Horkheim wer letztlich aufsteigt. Gewinnt der TVG in Horkheim hat Langenau die Nase vorn, verlieren die Schützlinge von Michael Sahm haben die Roten Teufel das bessere Ende für sich.
"Wir haben eine erfolgreiche Saison gespielt und freuen uns, dass wir jetzt in dieser Position sind. Für uns ist der Aufstieg allerdings kein Thema, da müssten schon viele Wunder auf einmal passieren", sagt Sahm. Um es in Horkheim zum großen Finale kommen zu lassen, ist ein Sieg am Samstag um 20 Uhr gegen Helmlingen allerdings Pflicht. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen geht die Sahm-Sieben mit viel Selbstvertrauen ins letzte Heimspiel der Saison, in dem mit Mark Wetzel, Andreas Fischer, Salem Lawand, Tobias Brahm und Christian Heid gleich fünf Spieler verabschiedet werden. Mit Helmlingen haben die TVG-Jungs zudem noch eine Rechnung offen: Im Hinspiel musste man sich deutlich mit 21:29 geschlagen geben und sinnt auf Revanche. "Die Jungs sind heiß und wollen im letzten Heimspiel der Saison noch mal alles geben. Dafür bauen wir auf unsere Fans und wollen den Abgängen einen würdigen Abschied bereiten", hofft Sahm auf eine volle Sachsenhalle und baut auf die Heimstärke seiner Sieben.
Comeback von SchupplerIn Leutershausen hingegen ist wieder das große Zittern angesagt: Nach der der 28:29-Heimniederlage gegen Fellbach stehen die Schützlinge von Holger Löhr in den verbleibenden Partien vor schweren Aufgaben, haben aber als einziges Team immer noch alles selbst in der Hand. "Wir haben die Niederlage gegen Fellbach analysiert und werden unsere Lehren daraus ziehen. Noch können wir es aus eigener Kraft schaffen", sagt Löhr. Im nächsten Spitzenspiel, am Samstag um 20 Uhr in Altensteig, wollen die Roten Teufel wieder angreifen und ihrem Ruf als beste Auswärtsmannschaft der Liga gerecht werden.
Allerdings plagen Löhr ausgerechnet vor den wichtigsten Spielen der Saison Verletzungssorgen: Neben dem Langzeitverletzten Elmar Patzwald fällt auch Michael Baus mit einer Knochenabsplitterung im Knie für den Rest der Saison aus, zudem drohen die beiden Routiniers Liviu Ianos (Rücken) und Kapitän Matthias Rohr (Leistenzerrung) auszufallen. Sollte Rohr nicht auflaufen können, wird Uli Schuppler wohl zu einem unverhofften Comeback in der BWO-Liga kommen. "Ein Einsatz von Uli ist nahe liegend, denn in der 6:0-Abwehr fehlen mir sonst die Alternativen", sagt Löhr. So oder so steht die SGL in Altensteig unter Zugzwang, denn nur mit einem Sieg hat man den Aufstieg weiter selbst in der Hand.
Auch der Gastgeber mischte bis vor kurzem noch im Aufstiegsrennen mit, musste seine Ambitionen nach einer katastrophalen Rückrunde aber begraben. Die Schwarzwälder wollen der SGL auf dem Weg in die Regionalliga aber ein Bein stellen und bauen im letzten Heimspiel der Saison vor allem auf die Torgefährlichkeit von Routinier und Oberliga-Haupttorschütze Michael Schilling. "Altensteig ist unberechenbar und hat eine sehr routinierte Mannschaft. Aber wir wissen um unsere Stärken und sind in der Lage gegen jedes Team zu gewinnen", sagt Löhr selbstbewusst. fa
Baden-Württemberg-Liga: TV Großsachsen - TuS Helmlingen, TSV Altensteig - SG Leutershausen (beide Samstag, 20 Uhr)
Weinheimer Nachrichten 25.04.2008
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Großsachsen ist wieder dick im Geschäft
Oppenweiler. Bisher hatte der TVG Großsachsen bei den stärkeren Teams der Handball-Oberliga Baden-Württemberg kaum überzeugen können, aber in Oppenweiler war beim 26:22-Sieg alles anders: Vom Anpfiff weg zeigten die Mannen um Trainer Michael Sahm, wer dieses Spiel gewinnen will, und ließen dem heimstarken TV Oppenweiler kaum eine Chance. "Ich bin heute sehr stolz auf die Mannschaft, die es zum Ende der Saison eben nicht auslaufen lässt, sondern aus einer konzentrierten Abwehr weiterhin Vollgas gibt."Angesprochen auf das nach wie vor offene Aufstiegsrennen antwortete er: "Nach den heutigen Ergebnissen schätze ich unsere Aufstiegschance auf vielleicht 15 Prozent. Aber das ist nicht unser Thema; wir gehen ganz entspannt in die letzten beiden Spiele und werden sehen, was dabei herauskommt". Der Trainer der Gastgeber, Martin Mössner, zollte der Leistung des TVG ebenfalls Respekt: "Wir haben uns sehr schwer getan gegen die aggressive Deckung und den überragenden Torwart Andreas Fischer (unser Bild). Heute hat ganz klar der Bessere gewonnen."
Gestützt auf eine wirklich perfekt organisierte Abwehr trug Großsachsen seine Angriffe nach vorne. Obwohl diesmal nicht jeder Wurf ein Treffer war, setzte man sich scheinbar mühelos über 0:4 bis auf 2:8 (15.) ab - die Gastgeber versuchten es mit einer Auszeit. Doch egal ob Kapitän Tobias Kohl von der Strafwurflinie oder Gergely Kokas bei Unterzahl von Außen zum 6:11 (24.), der TVG war während der ersten Halbzeit nicht zu bremsen und beim 8:13 ging es in die Kabinen.
Die Pause schien den Großsachsenern dann etwas den Schwung genommen zu haben, denn direkt nach Wiederanpfiff erlebten die Zuschauer die einzige Schwächephase der Gäste: Vorne ließ man sich auf einige halbherzige Aktionen ein und in der Abwehr bekam der beste Akteur des "TVO", Jonas Frank, zuviel Raum und bedankte sich mit einigen sehenswerten Toren zum 15:15 (41.). Doch dann legte Großsachsen - wie von einer Zauberhand geführt - den Schalter wieder um, Jonas Frank tauchte ab und Andreas Fischer zeigte eine Glanzparade nach der anderen und hielt auch bei einem Strafwurf seinen Kopf hin.
Die Vorderleute verstanden die Körpersprache des Keepers, Steffen Döringer gelang das 16:20 (49.) und wenige Minuten später traf Tobias Wallenwein, der erneut eine tolle Leistung zeigte, gar zum 16:24 - das Spiel war entschieden. "Wenn wir auswärts öfters so gespielt hätten", werden einige jetzt sagen, aber das ist nicht ganz fair. Neben der Verletzungsmisere zu Beginn der Rückrunde hat der TVG auswärts auch öfter mal Pech gehabt, während in Oppenweiler nun alles gepasst hat. "Wir sind jetzt genau da, wo wir von Anfang an hin wollten, wir sind das Zünglein an der Waage", sagte Michael Sahm während der Rückfahrt im Bus. Zunächst einmal hat der TVG mit einem Heimsieg am Samstag gegen Helmlingen wieder alle Karten in der Hand. Und vielleicht entscheidet der TVG dann in 14 Tagen in Horkheim tatsächlich mit seinem Resultat beim bereits feststehenden Aufsteiger das Aufstiegsrennen. ga TVG Großsachsen: Fischer, Lawand; Kokas (3), Otterbeck (1), Brahm (2), Kohl (7/3), Schmitt, Kuhn (1), D. Sauer (2), Heid, F. Sauer (2), Wallenwein (6), Döringer (2), Stadler
Leutershausen. Das ist doch nicht zu fassen: 28:26 führte die SG Leutershausen vier Minuten vor Spiel-ende. An der Getränkeausgabe hatte man sich schon auf den Siegessekt eingerichtet und der eigens zum Spiel beorderte Schornsteinfeger im SGL-Fanschal freute sich, dass er seinem Ruf gerecht werden konnte.
Aber dann vergaben die Gastgeber den ersten Matchball im Kampf um den Regionalliga-Aufstieg doch noch. Nach dem verdienten 28:29(15:14) herrschte Fassungslosigkeit unter den 770 Fans in der Heinrich-Beck-Halle. Die Spieler waren im wahren Wortsinn am Boden zerstört und SGL-Trainer Holger Löhr rang nach Worten. "So ist das im Sport. Man muss sich einfach auf die nächste Aufgabe konzentrieren und im Vorfeld dieses Spiels ist mir einfach zu oft von Aufstieg gesprochen worden."
"Co" Fetzer bleibt zuversichtlichBei einem Heimsieg über Fellbach hätte Leutershausen noch ein Punkt aus den letzten beiden Spielen gefehlt, um den zweiten Tabellenplatz zu behaupten. Jetzt brauchen die "Heisemer" im Schlussspurt drei Zähler - der Druck wächst, denn den Aufstieg so nah vor Augen will ihn natürlich auch jeder. "Das ist ein herber Rückschlag - gerade zuhause. Aber wir sind eines der besten Teams dieser Liga und haben eine super Saison gespielt. Deshalb werden wir die drei Punkte auch holen und zu 100 Prozent aufsteigen", ist sich Co-Trainer Alexander Fetzer sicher. "Wir haben das Potenzial zum Aufstieg und das schöpfen wir in den letzten beiden Spielen auch voll aus! Warum sollen wir jetzt plötzlich Selbstzweifel bekommen?"
Ihr Potenzial haben die Leutershausener am Samstag gegen Fellbach nicht erreicht. Während die Sturttgarter ihre letzte theoretische Aufstiegschance hoch motiviert nutzten, kamen die Gastgeber nicht einmal in die Nähe ihres eigentlichen Leistungsvermögens. Letztlich fehlten Holger Löhr auch die Alternativen, denn Michael Baus fällt nach einer Knochenabsplitterung in der Kniescheibe über die Saison hinaus aus. Torhüter Liviu Ianos plagen Rückenprobleme, er wurde nur bei zwei Siebenmetern eingesetzt. Und Führungsspieler Matthias Rohr konnte aufgrund einer Leistenzerrung im zweiten Abschnitt nur noch in den Schlussminuten spielen.
Trotzdem hatten die Teufel es selbst in der Hand, einen entscheidenden Schritt Richtung Aufstieg zu machen. Nach zwischenzeitlichem 16:19-Rückstand (36.) fingen sich die Gastgeber und erkämpften in der 47. Minute eine 23:22-Führung durch den an der Siebenmeterlinie traumhaft sicher verwandelnden Jonas Gunst. Als der ansonsten im Angriff blasse Philipp Müller ebenfalls von der Linie das 28:26 (57.) erzielt hatte, standen die Zeichen auf Sieg.
Ganz schwache WurfausbeuteDoch Fellbach spielte seine Angriffe im Gegensatz zur SGL konsequent aus und nutzte die Chancen. Dem ehemaligen National-Rechtsaußen Holger Löhr muss auf der Bank das Herz geblutet haben, als er mit ansehen musste, was allein Tobias Seel und Tobias Geiling von rechts "vergeigten". Die linke Seite war verwaist und die sehr effektiven Kreisanspiele wurden in der Schlussphase leider vergessen. Immer wieder scheiterten die Teufel am überragenden SV-Schlussmann Sinan Tiras, der die gute Leistung von Christian Schemenauer noch überbot.
Ein Lichtblick dagegen war der engagierte Auftritt von Felix Geider, der sich über seine gute Leistung aber nicht freuen konnte. "In Altensteig müssen wir jetzt zeigen, was wir wirklich können." Der "giftige" Rückraumspieler wechselt nach der Runde beruflich bedingt nach Linkenheim, kann dann nur noch reduziert trainieren. Und von der SGL will er sich mit einer Aufstiegsfeier verabschieden. "Mein Herz sagt Ja zur SGL, aber der Kopf sagt Nein." AT SG Leutershausen: Schemenauer; Ianos (zu zwei Siebenmetern); Geider (3), Kuch (5), Gunst (9/8), Rohr (3), Seel (3), Rüffer (2), Ph. Müller (3/1), F. Müller, Fetzer, Geiling, Nakai, Wehran Siebenmeter: 11/9:5/3; Zeitstrafen: 2:12 Minuten; Beste SVF-Schützen: Molitor, Saur (je 6), Schubert (5)
Weinheimer nachrichten 21.04.2008
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Nächster Akt im Aufstiegsdrama
Leutershausen. Die Handballer der SG Leutershausen sorgen knapp zwei Jahre nach dem Lizenzentzug längst wieder für positive Schlagzeilen und stehen nur ein Jahr nach dem Wiederaufbau vor dem Aufstieg in die Regionalliga. Das Kernteam um Uli Roth und Trainer Holger Löhr hat in den vergangenen Monaten hervorragende Arbeit geleistet und erntet bereits die Früchte ihrer Arbeit. Mit einem Heimsieg am Samstag um 19.30 Uhr in der Baden-Württemberg-Liga gegen den SV Fellbach und gleichzeitigen Niederlagen der Konkurrenten aus Altensteig (in Horkheim) und Großsachsen (in Oppenweiler), wäre die Rückkehr in die Regionalliga bereits zwei Spieltage vor Saisonende perfekt. Denn gegen Langenau (in Linkenheim) wäre der direkte Vergleich gewonnen.
"Das ist schon Wahnsinn was die Mannschaft für eine Entwicklung genommen hat, damit konnte man nicht rechnen", sagt der spielende Co-Trainer Alexander Fetzer. Fetzer war nach Anfrage von Freund und Trainer Holger Löhr einer der ersten, die mithelfen wollten, Leutershausen wieder in die Spur zu bringen und ist neben Torhüter Liviu Ianos und Kapitän Matthias Rohr eine der Stützen der Mannschaft. "Es macht Spaß mit diesem Team. Die Mannschaft hat die richtige Mischung aus Jung und Alt und das Umfeld ist absolut professionell", hat der 35-Jährige sein Engagement noch keine Sekunde bereut.
Allerdings heißt es für den zweifachen Familienvater bereits nach einer Saison schon wieder Abschied nehmen, denn seine berufliche Belastung lässt sich mit einem regelmäßigen Training nicht mehr vereinbaren. "Handball in Leutershausen steht auf hohem Niveau, das ist mit meinem Beruf und meiner Familie nicht mehr zu bewältigen", sagt Fetzer. Zum Abschied wünscht sich die Nummer 15 natürlich nichts mehr als einen Aufstieg, allerdings wird die Aufgabe gegen Fellbach alles andere als leicht.
Die Gäste, derzeit Tabellensechster, mussten ihre Aufstiegsambitionen mit dem 31:35 gegen Horkheim begraben. Dennoch will man der SGL alles abverlangen und setzt dabei vor allem auf die individuelle Klasse der Brüder Wolfgang und Phillip Kroll sowie Spielmacher Dennis Saur. "Fellbach hat eine sehr homogene und spielstarke Mannschaft. Die Abwehr wird zum entscheidenden Faktor, da müssen wir richtig aggressiv sein und Fellbach den Schneid abkaufen."
Sahm will ohne Druck gewinnen
Grosssachsen. Ausgerechnet die Handballer des TV Großsachsen könnten Leutershausen die Aufstiegsfeier vermasseln. Mit einem Sieg am Samstag um 20 Uhr in Oppenweiler müssten sich die Roten Teufel noch eine Woche gedulden, bevor der Aufstieg auch wirklich in trockenen Tüchern ist. "Es ist schon überraschend, dass sich Leutershausen so schnell als Mannschaft gefunden hat. Was sie diese Saison geleistet haben, sollte mit dem Aufstieg belohnt werden", zollt der TVG-Trainer und ehemalige Leutershausener Michael Sahm der SGL ebenfalls großen Respekt.
In den verbleibenden drei Partien wollen die "Saasemer" befreit und ohne Druck aufspielen und auch endlich auswärts ihre Qualität unter Beweis stellen. Schließlich könnte man das Rechenbeispiel auch anders aufziehen, denn wenn die SGL verlieren und Großsachsen gewinnen würde, hält der TVG selbst noch fast alle Aufstiegstrümpfe in der Hand.
Allerdings ist die Auswärtsschwäche bisher die große Achillesferse der Sahm-Sieben, lediglich sechs Siege in der Fremde stehen im gesamten Saisonverlauf zu Buche. Auch in Oppenweiler wird es nicht einfach: Der Gastgeber spielt eine starke Rückrunde und kassierte lediglich vier Niederlagen. Vor allem zu Hause wachsen die Schützlinge von Martin Mössner immer wieder über sich hinaus und stellten frühzeitig die Weichen auf Klassenerhalt. Herausragender Akteur in Reihen der Schwaben ist der 21-jährige Rückraumspieler Jonas Frank, der bisher 213 Mal traf. "Oppenweiler hat eine sehr homogene Truppe, die vor allem mit dem Publikum im Rücken gefährlich ist. Jetzt wo der Druck weg ist, können wir vielleicht auch auswärts mal zeigen was wir können", hofft Sahm auf eine ähnliche Vorstellung wie im Heimspiel gegen Schutterwald. fa
Baden-Württemberg-Liga: SG Leutershausen - SV Fellbach (Samstag, 19.30 Uhr), TV Oppenweiler - TV Großsachsen (Samsta
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Kopf der "Eulen" nach Bietigheim
Friesenheim. Die TSG Friesenheim verliert in der 2. Handball-Bundesliga ihren Spielmacher und Torjäger: Nico Kibat ließ seine Erklärungsfrist verstreichen und hat damit seinen Abschied zum Saisonende signalisiert. Der 28-Jährige wechselt dem Vernehmen nach zum Zweitliga-Konkurrenten SG Bietigheim-Metterzimmern, bei dem er einen Drei-Jahres-Vertrag erhalten soll. Dessen Handballverantwortlicher Alexander List wollte auf Anfrage den Wechsel allerdings nicht offiziell bestätigen: "Es ist noch nichts unterschrieben." Bei dem württembergischen Klub hat auch ein renommierter Kurpfälzer angeheuert: Uwe Rahn, der nach seinem Engagement bei der SG Leutershausen zuletzt pausierte, wird dort neuer Trainer (wir haben berichtet).Kibats Abgang wird bei Friesenheim aber keine Lücke reißen, die den Verein vor unlösbare Probleme stellt: Mit Benjamin Matschke (25) und dem Neuzugang Frank Müller (21) von der SG Kronau-Östringen stehen zwei potenzielle Nachfolger auf der zentralen Rückraumposition bereit. Nach Olympiasieger Lew Woronin (36), Thorsten Laubscher (35), Thorsten Salzer (22) und Markus Becker (28) ist Kibat der fünfte Abgang bei den Friesenheimern, die künftig mit einer Art "Jugendstil" für frischen Wind in der 2. Liga sorgen wollen. rs
Weinheimer Nachrichten 17.04.2008
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Ein furioser Start reicht dem TVG Großsachsen
GROßSACHSEN. Ein Oberliga-Handballspiel, das im Grunde bereits nach acht Minuten vorentschieden war, erlebten die gut 350 Zuschauer in der Sachsenhalle beim Aufeinandertreffen ihres TVG Großsachsen und der TuS Schutterwald: 8:0 lautete der Zwischenstand zu diesem Zeitpunkt, da die erste und die zweite Welle des TVG die Gäste beim 28:23(17:10)-Erfolg überrannte und jeder Wurf ein Treffer war.
"Wir haben in der Abwehr die Vorgaben zu hundert Prozent umgesetzt und standen 15 Minuten lang perfekt. Die leichten Tore und der komfortable Vorsprung haben uns die nötige Sicherheit für das gesamte Spiel gegeben", resümierte ein zufriedener Trainer Michael Sahm. Der Gästecoach, Bernd Junker, hätte von seinem Team etwas mehr Gegenwehr erwartet: "Einige Spieler hatten kein Selbstvertrauen und insgesamt hat die Mannschaft mit Ausnahme des Torwarts enttäuscht".
Nach diesem Traumstart, an dem vor allem die schnellen Außenspieler Tobias Wallenwein und André Kuhn beteiligt waren, schaltete der TVG naturgemäß einen Gang zurück, da das Anfangstempo unmöglich zu halten war. Die Gäste kamen nun mit Gerrit Bartsch und Sebastian Groh etwas besser ins Spiel, doch "Spieler des Tages" Tobias Brahm und Florian Sauer vom Kreis hielten den Vorsprung praktisch konstant; beim 17:10 ging es in die Kabinen.
Nach Seitenwechsel zeigte der TVG den Gästen gleich noch einmal, wer Herr im Hause ist, denn spätestens beim 21:11 (37.) durch einen weiteren Konter von Tobias Wallenwein war das Spiel endgültig entschieden. Michael Sahm wechselte in der Folge munter durch, während die Schutterwälder bemüht waren, das Ergebnis aus ihrer Sicht erträglicher zu gestalten.
Gergely Kokas leitete mit einigen schönen Toren von Rechtsaußen die Schlussphase ein, in der Großsachsen noch einige gute Chancen ausließ, was den Gästen das 28:23 ermöglichte. Auch wenn es auf Großsachsener Seite "nur" noch um die Plätze drei bis sechs geht, will man "bis zum Schluss Vollgas geben", da sind sich Trainer und Kapitän Tobias Kohl einig. Der erste Schritt dazu ist getan und auch nächste Woche in Oppenweiler sollte mit dieser Leistung ein Erfolg möglich sein. ga TVG Großsachsen: Fischer, Lawand; Kokas (4), Otterbeck, Brahm (4), Kohl (2), Schmitt, Kuhn (3), Heid, F. Sauer (7/2), Wallenwein (4), Döringer (3), Stadler (1), Kemper
Der Fan- und Mannschaftsbus zum Auswärtsspiel in Oppenweiler fährt am Samstag, dem 19. April um 16.30 Uhr an der Sachsenhalle ab. Anmeldungen hierzu nimmt wie immer Melanie Reisig (Telefon: 06201/51951) entgegen.
Nächstes Endspiel wartet
Linkenheim. Auch wenn es nach der Saison zu einem regen Personalaustausch der beiden Vereine kommt, HSG-Trainer Marcus Gutsche trainiert künftig die Damen der SG Leutershausen und Felix Geider wechselt nach Linkenheim, gab es gestern keine Geschenke zu verteilen. Die SG Leutershausen landete im Oberliga-Handballspiel bei der HSG Linkenheim einen sicheren 28:19(12:8)-Erfolg, behauptete ihren Aufstiegsplatz und erwartet nun Fellbach zum nächsten Endspiel.
Von Anfang zeigten die beiden Mannschaften eine sehr engagierte Abwehr. Der SGL gelang es eine 3:0-Führung herauszuspielen und in der 18. Minute trag Michael Baus per Gegenstoß zum 3:8. Zu diesem Zeitpunkt hatte Liviu Ianos schon mehr Paraden auf seinem Konto, als Tore gefallen waren. Beim Gang in die Kabine führten die Roten verdient mit 12:8.
Mit Wiederanpfiff stellten die Gastgeber ihre Abwehr um, doch auch die kurzzeitige Manndeckung gegen Mathias Rohr hinderte Leutershausen nicht auf 8:16 davonzuziehen. Ein motivierter Felix Geider traf gleich zweimal hintereinander. Die HSG Linkenheim-Hochstetten-Liedolsheim erlaubte sich zu viele Fehler, immer wieder vergaben sie leichtfertig den Ball. Leutershausen nutzte dies ohne Gnade aus. Trotzdem schlichen sich ins Angriffsspiel der SGL Fehler ein. "Das Spiel über den Kreis macht uns Probleme", gestand Holger Löhr am Ende. Immer noch plagt die Hirschberger einige Verletzungssorgen. So konnte Nils Wehran vom Ib-Kader lautstark seine Freude über sein erstes Tor in der BWOL ausdrücken.
Die über 100 mitgereisten Schlachtenbummler, die unter den 200 Fans ohnehin die Halle beherrschten, freuten sich mit ihm. Beim 17:26 durch Tobias Seel zog Marcus Gutsche noch mals die grüne Karte, doch bis dahin war die Messe schon gelesen. Im Tor stand in der Endphase Christian Schemenauer, auch er überzeugte durch einige Paraden.
"Man merkt, dass wir kämpferisch am Limit spielen, deshalb haben wir nach 45. Minuten etwas nachgelassen", bemerkte Holger Löhr. "Mich überrascht das Ergebnis, in der Höhe hätte ich es nicht erwartet." mBen SG Leutershausen: Schemenauer, Ianos; Geider 4, Kuch 4, Gunst 3,Rohr 2,Seel 5, Rüffer 3, Ph. Müller 2/2, F. Müller 1, Fetzer, Baus 2, Werahn 2
Weinheimer Nachrichten 14.04.2008 -
Leutershausen. Die Handballer der SG Leutershausen sind weiter mittendrin im Aufstiegsrennen in der Baden-Württemberg-Liga. Mit dem 29:25-Heimsieg gegen Langenau setzten die Schützlinge von Holger Löhr ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz und schalteten zudem einen direkten Mitbewerber aus. Damit haben vier Spieltage vor Saisonende Tabellenführer Horkheim (14 Verlustpunkte), Leutershausen (16) und Fellbach (17) die wohl besten Karten auf die Regionalliga. Großsachsen, Langenau und Altensteig haben mit jeweils 20 Minuszählern nur noch theoretische Chancen und sind auf Schützenhilfe angewiesen.
Um sich weiter alle Chancen offen zu halten, ist für die SGL ein Sieg am Sonntag um 17 Uhr in Linkenheim Pflicht. Beim Blick auf die Tabelle eine leichte Aufgabe, wenn der 13. auf den Zweiten trifft. Aber Löhr weiß was ihn erwartet: "Für uns ist es das wichtigste Spiel überhaupt. Linkenheim kämpft gegen den Abstieg und wird uns alles abverlangen."
Der Gastgeber steht vor seinem "ersten Endspiel", denn da voraussichtlich sechs Mannschaften den Gang in die Badenliga antreten müssen, ist ein Sieg für die Truppe des künftigen SGL-Frauentrainers Marcus Gutsche ein Muss. Dass die HSG LiHoLi überhaupt soweit unten steht, ist angesichts von Einzelspielern wie Jens Zwißler, Dennis Krätz, Frank Weißling und Thomas Ratzel nicht zu verstehen. "Man darf nicht vergessen, dass wir viele Verletzte hatten und haben und ohne die Vier eine blutjunge Mannschaft sind", sagt Gutsche dazu. Er erwartet eine "Abwehrschlacht." Die Roten Teufel wollen mit einer aggressiven Abwehr früh für klare Verhältnisse sorgen. "Wir wollen gewinnen, die Jungs wissen um die Wichtigkeit der Partie."
Großsachsen will Platz fünfIn Großsachsen hingegen musste man alle Aufstiegsträume am vergangenen Wochenende mit der 27:32-Schlappe in Balingen begraben. "Wir haben das Ziel oben mitzuspielen ad acta gelegt. Wir werden uns jetzt aber nicht hängen lassen, sondern weiter Gas geben", sagt Trainer Michael Sahm. Auch wenn mit etwas mehr Glück und vor allem größerer Auswärtsstärke mehr drin gewesen wäre, haben die "Saasemer Jungs" ihr Saisonziel noch nicht aus den Augen verloren und peilen Platz fünf an.
Um diesen zu erreichen, ist ein Heimsieg am Samstag um 19.30 Uhr gegen Schutterwald Pflicht. Der TVG geht auch als klarer Favorit in die Begegnung, ist aber gewarnt. "Die Roten Teufel der Ortenau" haben schon so manchen Favoriten ins Wanken gebracht. Mit Daniel Kempf als Spielertrainer verfügen die Gäste zudem über einen außergewöhnlichen Mittelmann, der Kreisläufer Sebastian Groh immer wieder in Szene setzt. "Wir dürfen nicht den Fehler machen, Schutterwald spielen zu lassen. Das ist sehr gefährlich", fordert Sahm vor allem von seiner Defensive höchste Konzentration. fa
Baden-Württemberg-Liga: TV Großsachsen - TuS Schutterwald (Samstag, 19.30 Uhr), HSG Linkenheim-Hochstetten-Liedolsheim - SG Leutershausen (Sonntag, 17 Uhr)
"Beim TVG geht noch was"
Herr Sahm, was waren die Beweggründe für Ihre Zusage?MichaelSahm: Ich habe das Gefühl, dass es beim TVG weiter nach vorne gehen kann. Es macht Spaß, hier geht noch was.
Das heißt in der nächsten Runde wird angegriffen?
Sahm: Mit den neuen Spielern, die wir demnächst präsentieren, werden wir eine Top-Abwehr haben und so vorne mitspielen.
Was steht in dieser Saison noch an?
Sahm: Wir werden uns in den letzten vier Spielen nicht hängen lassen, schon um den Wettbewerb nicht zu verzerren. AT
Weinheimer Nachrichten 11.04.2008
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BAlingen. Die Vorlagen der Konkurrenz konnte der TVG Großsachsen in der Handball-Oberliga gestern nicht nutzen. Die Truppe von Trainer Michael Sahm unterlag bei der Bundesliga-Reserve der HBW Balingen-Weilstetten mit 27:32 (12:14) und fiel damit in der Tabelle von Platz drei auf Platz sechs. "Jetzt müssen wir sogar aufpassen, dass wir unser Saisonziel, Platz fünf, noch erreichen", sagte TVG-Trainer Michael Sahm. Bei einem Sieg gestern hätte Großsachsen anhand seines relativ einfach erscheinenden Restprogramms noch bis zuletzt die Chance auf einen der beiden Aufstiegsplätze gehabt.
Doch nicht nur die Auswärtssschwäche machte den Großsachsenern gestern einen Strich durch die Rechnung. Zwei rote Karten schwächten die Gäste, die ohnehin auf den beruflich verhinderten Steffen Döringer verzichten mussten. Bereits in der 26. Minute musste TVG-Kapitän Tobias Kohl vom Feld. Er hatte sich mit einem Balinger einen Kampf um den Ball geliefert und der fiel dabei unglücklich gegen den Zeitnehmertisch. Die Schiedsrichter begründeten ihre Entscheidung damit, dass Kohl eine Verletzung seines Gegenspielers billigend in Kauf genommen habe. Trotz dieses Schocks rissen sich die Gäste zusammen und konnten den Ausfall ihres Haupttorschützen kompensieren. Allerdings wurde aus der 12:11-Führung bis zur Pause ein 12:14-Rückstand.
Dieser wuchs im zweiten Durchgang an, doch der TVG blieb auf Tuchfühlung. Als dann aber in der 39. Minute auch noch Martin Zeitstrafe vom Feld musste, gingen dem TVG die Alternativen aus. "Zu den unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen kam auch, dass wir uns zu stark mit deren Leistung beschäftigt haben", begründete Michael Sahm auch die Flut an Zeitstrafen. Hinzu kam, dass der gerade erst wieder genesene Felix Otterbeck gleich über 60 Minuten in Abwehr und Angriff ran musste - das ging an die Reserven und die hatte Großsachsen im kraftraubenden Ligaschlussspurt gestern nicht. AT TVG Großsachsen: Fischer, Lawand; Kokas, Otterbeck (3), Brahm (1), Kohl (3/2), Kuhn (2), Schmitt, D. Sauer (3/1), Heid, F. Sauer (7/19, Wallenwein (4), Stadler
Leutershausen. Gute Abwehrarbeit ist außer hartem Training vor allem eine Sache der Einstellung. Und die stimmt bei den Handballern der SG Leutershausen. Beim 29:25(12:12)-Erfolg im Oberliga-Verfolgerduell gegen die HSG Langenau/Elchingen zeigten die "Teufel" eine herausragende Defensivleistung mit einem Christian Schemenauer im Tor, der in der zweiten Hälfe zum Matchwinner wurde. In 30 Minuten brachte es der 20-Jährige auf 15 Paraden.
"Wir wussten, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen, um aus eigener Kraft im Rennen zu bleiben. Aber unser Trainer hält uns den Druck wirklich vom Leib, deshalb war er heute nicht größer als sonst", sagt Schemenauer. Vor dem Teufelskerl im SGL-Kasten machten Matthias Rohr, Sven Rüffer und Philipp Müller im Mittelblock einmal mehr einen Superjob. "Das war eine absolut überragende Abwehr, ohne die meine Leistung gar nicht möglich gewesen wäre."
Dass Leutershausen dieses immens wichtige Spiel für sich entschied lag vor allem daran, dass die SGL als geschlossenes Team auftrat. Fehler, die trotzdem noch haufenweise auftraten, werden verziehen. Und zudem hatte die SGL am Samstag auch noch "magische" Mentalkräfte. "Vor dem Spiel war ich supernervös, aber dann kam Mentaltrainer Dr. Ken West in unsere Kabine. Er hat eine wahnsinnige Aura und danach war ich völlig locker", sagte Simon Kuch zur Spielvorbereitung der anderen Art. Kuch zeigte sich auf dem Spielfeld jedenfalls wild entschlossen, markierte nach Vorlage von Michael Baus in der 49. Minute auch ein Kempa-Tor zum 24:20 - da war die Partie schon entschieden, weil die SGL im Schlussspurt wesentlich mehr zuzusetzen hatte, als die Gäste aus Langenau.
"Wir haben es beim 15:17 verpasst, unseren Vorsprung auszubauen, das haben wir nicht genutzt und die SGL ist aufgeblüht. Am Ende gingen uns dann die Kräfte aus", erkannte HSG-Trainer Ralf Riethmüller den verdienten SGL-Sieg an. Der Stand zu diesem Zeitpunkt in der 37. Minute tatsächlich auf der Kippe, doch insgesamt glückte den Ulmer Gästen während des gesamten Spielverlaufs nur viermal die Führung, die SGL-Abwehr stand sattelfest. Nur mit der Angriffsleistung konnte Holger Löhr nicht zufrieden sein. "Da spielen wir nicht oft genug in Kleingruppen, bringen die gegnerische Deckung zu wenig in Bewegung." Rechnen will der SGL-Trainer nach dem wichtigen Samstagsieg allerdings nicht, zu knapp ist der Leutershausener Vorsprung vor den Verfolgern. Allerdings können die Leutershausener den Aufstieg in den verbleibenden vier Spielen aus eigener Kraft schaffen, das wäre bei einer Niederlage ganz schwer geworden.
"Wir gehen alle auf dem Zahnfleisch, uns fehlen vor allem in der Abwehr die Alternativen", fordert SGL-Kapitän Matthias Rohr von seinen Mitspielern nur eins: "Wir müssen gewinnen, wie ist völlig egal. Dass wir in der entscheidenden Phase die Nerven behalten haben und Leute wie Philipp Müller, Simon Kuch oder Jonas Gunst im Angriff Verantwortung übernehmen, stimmt optimistisch. Aber es wird auf jeden Fall ein heißes Rennen."
Auch am Sonntag ab 17 Uhr in Linkenheim setzt Leutershausen wieder auf seine aggressive Abwehrarbeit und die Unterstützung von Dr. West, der auch im Liga-Schlussspurt dafür sorgen soll, dass die Teufel auch im psychologischen Bereich ihr Potenzial ausschöpfen und der Konkurrenz am Ende doch einen Schritt voraus sind. AT SG Leutershausen: Ianos, Schemenauer (ab 30.); Geider, Kuch (4), Gunst (11/6), Rohr (2), Seel (1), Rüffer (1), Müller (6/1), Fetzer (1), Baus (3)
Weinheimer Nachrichten 07.04.2008
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Leutershausen. Die "Festspiele" in der Baden-Württemberg-Oberliga gehen für die Handballer der SG Leutershausen in die nächste Runde. Mit der Partie am Samstag um 19.30 Uhr gegen den Absteiger aus Langenau, steigt schon das nächste Spitzenspiel in der Heinrich-Beck-Halle. Die unglückliche 24:25-Niederlage gegen Tabellenführer Horkheim ist abgehakt und trotz drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen ist man in Leutershausen weiter guten Mutes.
"Der Aufstieg ist nach wie vor kein Muss. Die Niederlage gegen Horkheim war unglücklich, aber auf die Leistung kann man aufbauen", sieht Trainer Holger Löhr die SGL weiter auf dem richtigen Weg. Eine ähnlich starke Defensive wie am vergangenen Wochenende werden die "Roten Teufel" auch am Samstag benötigen, vor allem die Räume von Rückraum Routinier Hartwig Schenk und Kreisläufer Jan Schaden gilt es einzuengen. Beide Akteure sind mit fast 200 Toren weit vorne in der Torjägerliste zu finden und zeichneten sich auch beim knappen 34:31-Hinspielsieg mit jeweils neun Treffern als Sieggaranten ihrer Mannschaft aus.
Die Stärke Langenaus aber an zwei Spielern fest zu machen wäre fatal: Die Truppe von Trainer Ralf Riethmüller besticht durch ein starkes Kollektiv und musste in der Rückrunde erst zwei Niederlagen hinnehmen. Mit derzeit 36:18 Punkten und Platz drei haben die Gäste weiter alle Optionen in Richtung Aufstieg und wollen mit einem Sieg zu Leutershausen aufschließen.
"Langenau hat bis jetzt eine phantastische Rückrunde gespielt. Wir müssen über die Abwehr und den Kampf ins Spiel finden, dann ist alles möglich", sagt Löhr. Ausgerechnet jetzt aber plagen sich die SGL-Herren mit Verletzungssorgen rum: Nachdem für Elmar Patzwald (Daumen) die Saison bereits beendet ist, bangt Löhr um seine Außenspieler Fabian Müller (Adduktoren) und Tomotaka Nakai (Ellenbogen), zudem steht hinter dem Einsatz von Felix Geider (Sprunggelenk) ein Fragezeichen. "Im Moment sind wir sehr dünn besetzt, aber alles Jammern hilft nichts. Wir werden das Beste aus der Situation machen, die Mannschaft brennt und will."
TVG als lachender Dritter?Auch die Handballer des TV Großsachsen greifen nach einer dreiwöchigen Spielpause wieder ins Ligageschehen ein und könnten im Aufstiegskampf der lachende Dritte sein. Mit dem vermeintlich "leichtesten Restprogramm" aller Aufstiegsanwärter könnten die "Saasemer" das Feld noch von hinten aufrollen. Zumal sich das Krankenlager, bis auf den Langzeitverletzten Mark Wetzel (Kreuzband), gelichtet hat: Mit Felix Otterbeck und Tobias Brahm haben zwei Leistungsträger das Training wieder aufgenommen.
"Mit Felix und Tobias gewinnen wir wieder an Stabilität, die uns zuletzt gefehlt hat", sagt Trainer Michael Sahm. Um den ganz großen Coup zu landen, bedarf es auf Seiten des TVG aber auswärts einer Leistungsexplosion. "Wir müssen in der Fremde auch mal eine große Mannschaft schlagen, erst dann können wir Ansprüche stellen ganz oben mitzuspielen."
Bereits am Sonntag, um 17 Uhr, in Balingen haben die TVG-Jungs die Möglichkeit ihre Qualitäten auch auswärts unter Beweis zu stellen. Eine alles andere als leichte Aufgabe, denn mit Heimsiegen über die Spitzenmannschaften aus Altensteig, Langenau und Horkheim glänzten die Balinger vor allem vor heimischer Kulisse und wollen mit Großsachsen das nächste Topteam schlagen.
"Balingen hat eine gute Mannschaft und sie sind schwierig zu spielen. Aber wenn wir oben dabei bleiben wollen, müssen wir mit einem Sieg ein Zeichen setzen." fa
Baden-Württemberg-Oberliga: SG Leutershausen - HSG Langenau/Elchingen (Samstag, 19.30 Uhr), HBW Balingen II - TV Großsachsen (Sonntag, 17 Uhr)
Weinheimer Nachrichten 04.04.2008
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Leutershausen. Lähmendes Entsetzen nach dem Schlusspfiff des Oberliga-Topspiels zwischen der SG Leutershausen und dem TSB Horkheim. Die sportliche Enttäuschung der 24:25-Niederlage wird von den Ereignissen auf der Tribüne in den Schatten gestellt: Dort ist eine Horkheimer Zuschauerin in den Schlusssekunden der Partie zusammengebrochen. Die minutenlange und dennoch endlos erscheinende Reanimation von Carsten und Anja Ewald sowie Helmut Mäffert junior vom DRK-Ortsverband Großsachsen/Leutershausenglückt. Die Frau wird ins Leben zurückgeholt und ins Mannheimer Klinikum gebracht. Kollektives Aufatmen auf dem Spielfeld und den Rängen - das sportliche Geschehen rückt in den Hintergrund.
Dabei hatten alle zuvor für eine Handball-Gala gesorgt. 12000 Zuschauer sahen ein faires und hochklassig geführtes Kampfspiel zweier nahezu gleichwertiger Teams. 15 Mal stand die Partie Unentschieden, am Ende gab das Fünkchen mehr Cleverness auf Horkheimer Seite den Ausschlag für den Spielausgang.
Fünf Minuten vor Ende der Partie hatte es Leutershausen selbst in der Hand, die Begegnung nach Hause zu schaukeln. Da hatten die Teufel einen 19:21-Rückstand dank Treffern von Sven Rüffer, einem Siebenmeter von Jonas Gunst, dem Gegenstoß von Tobias Seel und dem fünften Tor von Kapitän Matthias Rohr in eine 23:21-Führung verwandelt. "In dieser Situation machen wir das dritte Tor nicht und schaffen es im letzten Angriff nicht, eine 7:5-Überzahl auszuspielen", sagte SGL-Trainer Holger Löhr. In den letzten fünf Minuten konnte Leutershausen die stärkste Abwehr der Liga nicht mehr knacken, musste durch Horkheims gefährlichsten Rückraumschützen Markus Schumacher sogar das 23:24 hinnehmen. Zwar markierte Jonas Gunst von der Siebenmeterlinie noch das 24:24, doch erneut war Horkheims Nummer 18 per Freiwurf gegen den SGL-Dreier-Block zum 24:25 erfolgreich. In den noch verbleibenden 45 Sekunden kam Leutershausen trotz siebtem Feldspieler nicht mehr in eine aussichtsreiche Wurfposition. Matthias Rohr blieb vier Sekunden vor dem Schlusspfiff im TSB-Mittelblock hängen. "Ich kann heute nicht sauer sein, wenn ich in die Kabine gehe. Die Jungs haben alles gegeben, aber Horkheim war einfach den Tick besser", sagte SGL-Torwart Liviu Ianos, der glaubt, im TSB Horkheim auch das stärkste Team dieser Runde gesehen zu haben. "Aber wenn wir diese Einstellung in den restlichen Spielen zeigen, dann werden wir ebenfalls für die gute Runde belohnt." AT
Weinheimer Nachrichten 31.03.2008
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Grosssachsen. "1:0 ist auch gewonnen" hat einmal ein berühmter Fußballtrainer gesagt und so ähnlich ist das 30:24 der Großsachsener Oberliga-Handballer gegen den Tabellenvorletzten, die TuS Durmersheim, zu bewerten. Die 280 Zuschauer in der Sachsenhalle sahen ein kampfbetontes Duell mit wenigen spielerischen Höhepunkten, bei dem der TVG nie in Rückstand geraten ist und nun weiter Blickkontakt zur Tabellenspitze hält.
Trainer Michael Sahm, der neben den Dauerverletzten auch noch auf Außenspieler Gergely Kokas verzichten musste, sagte: "Unsere Abwehr hat in der zweiten Halbzeit besser gestanden, das hat den Unterschied gemacht. Demnächst wird Felix Otterbeck wieder zur Mannschaft stoßen, dann werden wir sehen, was wir in den restlichen fünf Spielen noch erreichen können."
Unterstützt durch einige schöne Paraden von Andreas Fischer im Tor ging der TVG Großsachsen schnell mit 3:0 und 9:6 in Führung; es gelang aber nicht, den Vorsprung zu halten oder auszubauen. Zum einen unterliefen selbst den routinierten Spielern zu viele Fehler und zum anderen war die Abwehr gegen den besten Durmersheimer Akteur, Henning Paul, viel zu passiv, um dessen Torwürfe entscheidend zu stören. So war das Spiel nach 20 Minuten und doppelter Großsachsener Unterzahl beim 10:10 wieder völlig offen, ehe man sich eines Besseren besann und wenigstens noch ein 15:13 mit in die Kabine nahm.
Dort muss Michael Sahm die richtigen Worte gefunden haben, denn die Abwehr ging nun wesentlich energischer zu Werke und gewann etliche Bälle, was besonders Tobias Wallenwein und André Kuhn zu schnellen Toren nutzten. Spätestens beim 24:17 (45.) von Kapitän Tobias Kohl war der Widerstand der Gäste mehr oder weniger gebrochen. "Spieler des Tages" Martin Schmitt krönte seine gute Leistung mit dem letzten Großsachsener Treffer zum 30:22 (58.), bevor den Gästen noch zwei Tore zum 30:24-Endstand gelangen. ga TVG Großsachsen: Fischer und Lawand im Tor; Brahm (2), Kohl (9/2), Schmitt (3), Kuhn (3), D. Sauer (2), Heid, F. Sauer (4/2), Wallenwein (3), Döringer (4), Stadler.
Der Bus zum nächsten Spiel nach Balingen am Sonntag, 6. April fährt um 12.15 Uhr an der Sachsenhalle ab. Anmeldungen nimmt Melanie Reisig (Telefon: 51951) entgegen.
Weinheimer Nachrichten 17.03.2008
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GROSSSACHSEN. Die Handballer des TV Großsachsen haben einen kleinen Schritt aus der Krise ge macht. Mit dem 40:26-Kantersieg in der Baden-Württemberg-Liga gegen Königshofen hatten die Schützlinge von Michael Sahm nach zuletzt zwei sieglosen Partien wieder ein Erfolgserlebnis und Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben getankt. Mit der Partie am Samstag, um 19.30 Uhr, gegen den TuS Durmersheim stehen die „Saasemer Jungs" vor einer ähnlichen Aufgabe wie am vergangenen Wochenende. Die Gäste als Aufsteiger in die Saison gestartet - kämpfen ums nackte Überleben. Alles andere als ein Heimsieg des TVG würde einen Rückschritt bedeuten. Trainer Michael Sahm stand unsere Zeitung vor der Partie Rede und Antwort.
WN: Wie psychologisch wichtig war der Sieg gegen Königshofen?
Michael Sahm: Dieses Erfolgserlebnis haben wir gebraucht und war enorm wichtig für unser Selbstvertrauen. Jeder weiß jetzt, dass wir die Verletzten ersetzen können, wenn wir als Team auftreten.
WN: Gegen Durmersheim stehen sie vor einer vermeintlich leichten Aufgabe. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Michael Sahm: Zu allererst muss man sagen, dass es in der BWO-Liga keine leichten Spiele und Gegner gibt. Und nur weil wir ein Spiel gewon nen haben, wird nicht gleich alles wieder zum Selbstläufer. Durmersheim hat eine erfahrene Truppe und einen guten Rückraum, da müssen wir vor allem in der Abwehr aggressiv sein. Zudem haben sie immer noch Chancen auf den Klassenerhalt, das macht sie noch gefährlicher. Wir müssen den Sieg gegen Königshofen bestätigen, alles andere wäre eine Enttäuschung.
WN: Was wollen Sie in dieser Saison noch erreichen? Ist der Aufstieg, auch angesichts des vermeintlich leichten Restprogramms gegenüber den anderen Konkurrenten, ein Thema in Großsachsen?
Michael Sahm: Unsere Zielsetzung vor der Saison hieß Platz eins bis fünf, dabei bleiben wir jetzt auch. Nach der Partie gegen Durmersheim haben wir fast drei Wochen Spielpause und die wollen wir nutzen, um unsere Verletzten wieder auf Vordermann zu bringen. Mit dem Restprogramm ist es durchaus möglich eine Serie zu starten. Was am Ende dabei rauskommt, wird sich zeigen. fa
Pressebericht von Anja Treiber aus den Weinheimer Nachrichten vom 14. März 08
GROSSSACHSEN. Auch bei der im mer noch bestehenden Chance auf den Regionalliga-Aufstieg bleiben die Handballer des TVG Großsach sen auf dem Boden - ein Marken zeichen, das den Verein schon seit Jahrzehnten auszeichnet. Der auch von Abteilungsleiter Fritz Mayer beschrittene und geprägte „Großsaasemer Weg" wird weiter nicht verlassen. Beim TVG lebt man nicht über die Verhältnisse, die Spieler kommen, weil sie vor allem die Ka meradschaft schätzen und nicht des Geldes wegen.
„Wir werden und müssen diesen Weg weiter gehen, auch wenn er wegen der großen Konkurrenz immer enger wird", sagt Mayer und präsentiert dabei zwei neue und doch bekannte Gesichter, die ihn dabei in Zukunft unterstützen wer den. Heiner Mayer junior wird Trai ner Michael Sahm und der ersten Herrenmannschaft vor allem orga nisatorisch zur Seite stehen, klinkt sich in die Planung von Trainings lager oder Ausstattung mit ein.
Tobias Brahm will wegen seiner Rückenprobleme nach der Saison mit dem aktiven Handball aufhö ren und sich stattdessen um die Verbesserung der Strukturen im männlichen Handball-Bereich kümmern. „Es gilt eine Ist-Aufnah me bei allen Jugendteams und der Ib zu machen. Unser Ziel ist es, ei gene Jugendliche aus der JSG Berg straße/Odenwald wieder an die Herrenmannschaften heranzufüh ren und sie nicht an andere Vereine zu verlieren", sagt Brahm.
Das gelte nicht nur für den TVG, sondern natürlich auch für die Ko operationsvereine der Jugendspiel gemeinschaft, die SG Hohensachsen und den TV Oberflockenbach. „In der Vergangenheit haben wir das zu sehr schleifen lassen", sagt Fritz Mayer, der weiß, dass in dieser Hinsicht jede Menge Nachholbedarf besteht.
Für Heiner Mayer, der inzwischen für die SG Hohensachsen spielt, ist das Engagement bei seinem Heimatverein „eine Herzensangelegenheit. Ich will mithelfen, dass wir in der vierten Liga auch weiter bestehen können." Mayers bester Kumpel Tobias Brahm, will seinem Sport etwas zurückgeben. „Hier in Großsachsen habe ich den Spaß am Handball wieder gefun den. Und da ich beruflich keine Zeit habe, mich als Jugendtrainer zu en gagieren, möchte ich dem Verein auf diese Weise helfen." Der „alte Hase" Fritz Mayer freut sich jeden falls auf die Teamarbeit. „Die Ka meraden haben natürlich einen ganz anderen Draht zur Mann schaft. Wir befruchten uns da ge genseitig." Auch in Sachen Neuver pflichtungen, denn für die vier bis fünf Abgänge hat man beim TVG schon adäquaten Ersatz gefunden. „Mit der Bekanntgabe wollen wir noch ein bisschen warten." AT