Schabbach besticht als Strafwurf-Killer
Grosssachsen. Wer nach dem leichten Hinspielsieg in Altensteig einen ruhigen Abend in der Sachsenhalle erwartet hatte, der sah sich getäuscht: Zwar führten die Großsachsener Oberliga-Handballer während des gesamten Spiels, machten sich beim 30:27 aber ein wenig selbst das Leben schwer gegen aufopferungsvoll kämpfende Altensteiger, die noch mitten im Abstiegskampf stecken. TVG-Trainer Michael Sahm gefiel besonders die zweite Hälfte nicht: "Da war die Abwehr nach der klaren 16:12-Pausenführung nicht mehr konsequent genug und vorne sind wir mit der offensiven Abwehr der Gäste nicht klar gekommen, obwohl wir dies seit drei Wochen intensiv trainiert haben". Gästecoach Michael Schilling nahm es gelassen: "Das hier sind nicht die Punkte, die wir noch gegen den Abstieg brauchen. Wir haben nach der Verletzungsmisere wieder einen vollen Kader und ich bin mir sicher, dass wir den Klassenerhalt schaffen". Der TVG begann konzentriert und nutzte gleich die erste Überzahl, um sich auf 6:2 (10.) abzusetzen. Aus der sicheren Abwehr wurde schnell nach vorne gespielt, so dass Thomas Zahn und Tobias Wallenwein immer wieder in gute Wurfpositionen kamen. Erst als einige Spieler des TVG eine Pause brauchten, kamen die Gäste etwas besser ins Spiel und verkürzten durch Miroslav Duraika und Maxin Cahn auf 12:11 (25.). Großsachsen hielt dagegen und stellte erneut durch Tobias Wallenwein den alten Abstand zum 16:12 wenige Sekunden vor der Pausensirene wieder her. Nach Seitenwechsel gelangen den Blau-Gelben einige einfache Tore in Serie, doch anstatt den Vorsprung auszubauen und das Spiel endgültig zu entscheiden, kassierte man jeweils im direkten Gegenzug wieder den Anschlusstreffer. Hinzu kam, dass der TVG sich ab der 40. Minute von der Hektik, die die Altensteiger nun verbreiteten, völlig grundlos anstecken ließ, was zu etlichen Zeitstrafen gegen den TVG und zu etlichen Strafwürfen für Altensteig führte. Als es beim 25:22 (48.) noch mal eng wurde, trat bei einem Strafwurf erstmals Johannes Schabbach zwischen die Pfosten. Der Torwart des Großsachsener Kreisliga-Teams war für Johann Steger, der berufsbedingt nicht am Training teilnehmen konnte, in die Mannschaft gekommen und leitete die Entscheidung ein: Diesen und die beiden folgenden Siebenmeter wehrte er ab und bewahrte damit die gut 350 Zuschauer in der Halle vor dem ganz großen Zittern. Tobias Kohl packte daraufhin noch mal den Turbo aus, markierte den ganz wichtigen Treffer zum 28:23 (55.) und schließlich den 30:27-Endstand. Insgesamt war dies sicher keine Großsachsener Meisterleistung, aber auch diese Spiele muss man gewinnen, wenn man weiterhin vorne mitmischen will. Nun gilt es nächste Woche beim Tabellenschlusslicht in Altenheim nichts anbrennen zu lassen, bevor es dann zum "Showdown" gegen die Stuttgarter Kickers kommt. ga TVG Großsachsen: Frohn, Schabbach; Schwöbel (1), Otterbeck (1), Jörres (4), Weißling, Elfner (1), Kohl (6), Zahn (4), Hähnel (3), Schmitt, D. Sauer (1), F. Sauer (4/3), Wallenwein (5)
Am Samstag fährt der Bus nach Altenheim um 16.15 Uhr an der Sachsenhalle ab. Anmeldungen nimmt wie immer Familie Reisig (Telefon 51951) entgegen.
Weinheimer Nachrichten Artikel vom: 01.03.2010
Höhne sorgt für Eklat
Birkenau. Wie ein Schlag ins Gesicht fühlte sich das 31:31 (17:11) des TSV Birkenau im Heimspiel der Handball-Oberliga gegen die HSG Langenau/Elchingen an.
"Wir haben sieben Minuten vor dem Ende mit 29:22 geführt und uns dann auf dem Vorsprung ausgeruht. Langenau hat umgestellt und ‚Alles oder Nichts’ gespielt. Wenn Jan Fremr nicht mit dem Schlusspfiff noch zum 31:31 getroffen hätte, wären wir mit leeren Händen dagestanden", sagte Trainer Tonci Peribonio. "Uns ist irgendwann die Puste und die Konzentration ausgegangen, während Langenau frisch war und durchwechseln konnte." Tomas Lanci hatte sich früh in der Partie am Knie verletzt, versuchte es nochmals zwischendurch, musste dann aber passen. Jedoch war es nicht nur die Verletzungssituation, die dem TSV den Punkt kostete. Sascha Höhne stand in der 40. Minute plötzlich einfach von der Bank auf und verschwand in der Kabine. "Damit hat er uns immens geschadet. Als Tomas Lanci nicht mehr konnte, musste Gerrit Fey durchspielen. Ich weiß nicht, wo sein Problem liegt - ich denke er war beleidigt, weil er bis dahin nicht eingesetzt worden war. Das wird Konsequenzen haben", ärgerte sich Peribonio. Dass am Ende auch ein Spieler mit weniger Spielanteilen das Zünglein an der Waage sein kann, bewies Kapitän Jan Fremr. Nur auf der Bank oder in der Abwehr fand sich Fremr in dieser Partie wieder, ehe er am Ende zum 31:31 traf. Birkenau hatte durch Unkonzentriertheiten und Zeitstrafen innerhalb von nur fünf Minuten einen 29:22-Vorsprung verspielt und lag 13 Sekunden vor dem Ende sogar mit 30:31 zurück. Nach einem Foul an Gerrit Fey landete das Abspiel nach dem Freiwurf bei Fremr, der den Ball mit dem Schlusspfiff ins Langenauer Tor setzte. Tor forderte Birkenau, kein Tor argumentierte der Gegner - konfus schauten die beiden nicht immer souveränen Schiedsrichterinnen. Rund 60 endlose Sekunden verrannen ehe die Entscheidung zugunsten für Birkenau fiel. "Schlecht gespielt haben wir sicher nicht, wir haben nur irgendwann vergessen weiterzuspielen", sagte Co-Trainer Volker Kadel. Bester TSV-Werfer war einmal mehr Simon Spilger, der nach der Saison zur SG Leutershausen wechseln wird. mschü TV Birkenau: Fischer, Denger; Höhne, Fey 5, Spilger 12/4, Fremr 1, Varak 8, Schmitt, Hoffmann 2, Böhm 1, Lanci, Widmann 2
Weinheimer Nachrichten Artikel vom: 01.03.2010