Das hat als neutraler Zuschauer einfach Spaß gemacht. Glückwunsch an die Olsen-Bande. Ein insgesamt verdienter Sieg.
Was die Löwen abgeliefert haben, hat mich irritiert. Was ist da nur los? Es kann doch nicht der Anspruch einer solch top besetzten Mannschaft sein nur darauf zu hoffen, dass der geniale Spielmacher einen genialen Tag hat. Das war über weite Strecken Standhandball. Die Nebenleute von Schmid können aber gar nicht den Ball in der Bewegung kriegen, weil sie nie wissen, wann er tatsächlich abspielt. Und ob er überhaupt abspielt. Natürlich reicht das in 70 Prozent der HBL-Spiele, um zu gewinnen. Aber auf Top-Niveau wird es dann dünn.
Wie kann ich denn Guardiola so lange draußen sitzen lassen, obwohl der schon gegen Kiel für den Umschwung gesorgt hat. Wobei sich Guardiola im letzten Angriff der Recken schon die Fragen gefallen lassen muss, warum er nicht noch offensiver auf Olsen heraustritt. Wer, wenn nicht Olsen, sollte sich den letzten Wurf denn nehmen. Und Pevnov stand beim Halben. Also hätte Guardiola Olsen auf 12 Meter stellen können. Aber am Ende und von der Couch aus ist jeder schlauer.
Ein Thema, das hier auch schon anklang, aber noch nicht tiefergehend analysiert wurde, ist das Verhalten von Zacharias. Das ist unterste Schublade. Sich als Offizieller wegen einer Lappalie derart ins Spielgeschehen einzumischen, ist einfach nur frech. Ich habe mir die Szene noch einmal angeschaut. Roggisch hebt den Arm und fordert das passive Vorwarnzeichen. Ich weiß, dass die sich Bank möglichst ruhig verhalten soll. Aber das war ein Pokal-Viertelfinale. Es steht unentschieden. Es sind nur noch wenige Sekunden zu spielen. Da kommen doch Emotionen hoch. Die wollen wir doch auch sehen. Wir wollen doch keine gefühlsarmen Maschinen dort sitzen haben. Er hat niemanden beleidigt. Da greife ich doch bitte nicht ein. Ich lass die Sache sich doch auf dem Spielfeld entscheiden. Ganz schlechte Perfomance, Herr Zacharias.
Und damit will ich nicht die Löwen-Niederlage auf dieses Fehlverhalten des Offiziellen zurückführen. Olsen hätte seinen finalen Wurf auch unter Androhung des passiven Spiels setzen können - keine Frage. Ich glaube aber, dass es schwieriger geworden wäre. Solche Selbstdarstellungen eines Offiziellen nerven einfach. Aber vermutlich werden sie keine Konsequenzen haben. Wahrscheinlich hat Herr Zacharias sein Ticket für Hamburg längst in der Tasche. Vermutlich bekommt er intern genug Schulterklopfer, die ihm beipflichten, dass das Verhalten von Roggisch überhaupt nicht zu tolerieren war. Und dass es ganz egal ist, ob das in der 60. Minute oder in der 35. Minute passiert. Regel ist Regel!