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BVB beendet Ära Michael Meier
München - Borussia Dortmund räumt weiter auf.
Nach Ex-Präsident Dr. Gerd Niebaum ist nun Manager Michael Meier der nächste, der aus der alten Führungsriege gehen muss.
"Der zum 30. Juni 2005 auslaufende Vertrag zwischen der Borussia Dortmund GmbH und Co. KGaA und ihrem Geschäftsführer Michael Meier wird nicht verlängert", heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins am Dienstag.
"Entscheidung tut weh"
"Ich wäre bereit gewesen, mich auch weiterhin in den Dienst der Borussia zu stellen. BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball hat mir aber mitgeteilt, dass der Präsidialausschuss sich für eine Trennung entschieden hat", erklärte Meier.
"Diese Entscheidung respektiere ich, auch wenn sie mir persönlich wehtut, denn der BVB war und ist für mich nie nur ein Job, sondern eine Herzensangelegenheit gewesen."
Rauball begründete das Ende Meiers wie folgt: "Der Präsidialausschuss hat bei seiner Entscheidung ausdrücklich die Arbeit von Michael Meier im Zusammenhang mit den Erfolgen während seiner Tätigkeit gewürdigt, hielt es aber andererseits im Sinne eines kompletten Neuanfangs in der Geschäftsführung der Borussia Dortmund GmbH und Co. KGaA für geboten, diesen Schritt zu vollziehen."
Meier für Fans Hauptschuldiger der Finanznot
Meier stand schon lange auf der Kippe. Neben Niebaum gilt der Manager als Hauptschuldiger des finanziellen Niedergangs der Borussia mit einem Schuldenberg von knapp 100 Millionen Euro.
Die Dortmunder Fans hatten zuletzt immer wieder heftig den Rauswurf Meiers gefordert.
Nicht bei Molsiris-Versammlung anwesend
Als am 14. März der die Anlegerversammlung des Immobilienfonds Molsiris mit 94,43 Prozent dem Sanierungskonzept des BVB zustimmte und die drohende Insolvenz dadurch in letzter Sekunde abgewendet werden konnte, blieb Meier der entscheidenden Sitzung fern.
Die Vereinsführung befürchtete, daß seine Anwesenheit für schlechte Stimmung und sogar eineb Ablehnung der Dortmunder Rettungspläne sorgen würde.
"Stimmungslage der Fans beruhigen"
Nun zeigt sich Meier einsichtig. "Wenn die Trennung im Sommer dazu beitragen sollte, die Stimmungslage bei unseren Fans wieder zu beruhigen, ist dieser Schritt sicherlich richtig", sagte der scheidende Manager.
"Die Fans sind das höchste Gut des BVB, daher muss ich auch vor diesem Hintergrund die Entscheidung des Präsidialausschusses bewerten."
Neuer Wirtschaftsfachmann soll helfen
Meier war 16 Jahre beim BVB tätig. In seine Amtszeit fielen die deutschen Meisterschaften aus den Jahren 1995, 1996 und 2002, der Gewinn der Champions League und des Weltpokals 1997, drei deutsche Supercupsiege sowie zwei Endspiel-Teilnahmen im Uefa-Cup.
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung wollen sich Präsident Rauball und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nun einen Wirtschaftsfachmann ins Team holen.
Der soll sich vor allem um die finanzielle Situation des hochverschuldeten Vereins kümmern. Namen sind jedoch noch nicht im Gespräch.
Thomas Gaber