Beiträge von Koweghildesheim

    Die 1. und 2. Bundesliga finde ich mit 18 Vereinen schon passend, wobei ich einen Austausch von jährlich drei Vereinen schon besser fände. Was ich zwischen beiden Spielklassen noch erträglich finde, geht mit Blick auf die Schnittstelle zwischen 2. Bundesliga und 3. Liga jedoch gar nicht.

    Ich stelle mir einen Kompromiss so vor. Es gibt ja 12 Aufsteiger aus den Oberligen. Diese wären auch auf drei 3. Ligen aufteilbar, wenn diese dann vier Absteiger hätten und nicht drei wie jetzt. Und schon hätten wir drei Direktaufsteiger und diese Qualirundenglückspiele wären passé.

    Wer vom Unterbau (Anzahl der Mannschaften) mal schauen möchte, welche Bereiche wie viele gemeldete Mannschaften vertreten (ich habe leider nur die Zahlen von 2017) kann mal in die Anhänge schauen. Diese veranschaulichen zugleich, wie ein Viertligaunterbau gleichmäßig verteilt ggf. auch 8 oder 7 Aufsteiger zuließe, wobei ich in den 7er-Versionen auch einen Ausgleich dafür eingebaut sehe, wenn der NRW-2. und ein Baden-Württemberg-Zweiter in einer Relegation noch einen 8. Aufsteiger ausspielen würden. Bei 8 Aufsteigern könnte man sogar auf zwei Drittligastaffeln kommen, in die jeweils ihrerseits vier Vereine aufsteigen. In einer Zweistaffeligkeit könnten 2 Vereine (die beiden Meister), 4 Vereine (1. und 2. beider Staffeln) oder auch drei Vereine in die 2. Liga aufsteigen, wenn die beiden Zweiten eine Relegation spielen.

    Mal eine ganz praktische Frage zur Tabellenorientierung: Wenn die Spiele Auf- und Abstieg nicht beinflussen sollen, sonst aber gewertet werden. Kommt jetzt in allen möglichen Medien ein anderes Tabellenbild. Punkte nur bei Motor nicht bereinigt, hingegen die Partien gegen Motor von anderen Klubs gleich rausgerechnet oder ein Sternchen unter den Tabellen, in denen es heißt, dass im Auf- oder Abstiegsfalle Partien gegen Motor rauszurechnen sind, obwohl sich doch niemand erinnern kann, wie viele Punkte andere Mannschaften gegen Motor liegen lassen oder geholt haben. Mir schwant da unheimlich viel Verwirrung.

    Das Problem ist jedoch, dass man - will man das ganze halbwegs durchblicken - in einem Forum suchen muss. Wenn ich mir den offiziellen Eintrag anschaue: https://www.dhb.de/de/redaktionsb…aison-2022-23-/ bin ich schockiert über die Infopolitik des DHB. Dort ist zwar die Staffelaufteilung nachzulesen, doch nichts über den Modus wie es weitergeht. Man kann aus der Vorsaison nur vermuten, dass 2 Fünferstaffeln zur Aufsteigerermittlung gebildet werden, man kann nur mit Vorwissen vermuten, dass es Duelle über Kreuz 1. gegen 2. geben wird (oder doch ganz anders?) und man tappt völlig im Dunkeln, was ab Platz 3 genau für ein Modus kommt. Vielleicht will der DHB das ja offenhalten, wenn er sich wieder dem Coronadiktat im Herbst unterwirft? Aber auch dann könnte der DHB mal ein paar Worte verlieren, ob es dann eine Pokalrunde gibt oder ob man gedenkt spontan nach Lauterbachscher Ansage dies oder jedes zu tun. Oder ob doch von vornherein mit viel weniger Spielen ganz simpel Schluss ist, ob Abstiegsrunden in Einfachrunde gebildet werden etc. etc. Hier gibt es ja gut Informierte, denen wir sicher trauen können, aber der Verband selbst liefert hier ein trauriges Bild in der Öffentlichkeitsarbeit.

    Kann denn jemand aufklären, wo die Zahl 69 herkommt?
    Eine Anschlussfrage klärt sich noch bei dann wohl 3 Staffeln mit 17 und einer Staffel mit 18 Klubs: Ist für 2023/24 dann eine Reduzierung auf 64 Klubs, also vier Staffeln mit je 16 Vereinen geplant? Denn mit Absicht stuert man sicher nicht ungleiche Staffeln mit teil ungerader Teilnehmerzahl an. Hier ist der Grund sicherlich vielmehr die Gerechtigkeit eines gleichmäßigen Abstieges aus den Abstiebsgruppen in der kommenden Saison.

    Die Ausarbeitung mit den vielen Anlagen beweist natürlich, dass hier an wirklich sehr viele Fragen gedacht ist und insofern ist das Modell natürlich hervorragend diskutabel.
    Das kann ich ganz vielen Teilen auch teilen - so dass ich mich nur darauf beschränken brauche, was ich anders sehe oder wo mir einfach Gedanken zu durch den Kopf gehen:
    - Die Beschränkung auf II. Mannschaften ist so eine Geschichte, wo mir als Fan mit Abstand am liebsten wäre, diese würden aus dem gehobenen Sport und somit auch der 3. Liga gänzlich verbannt. Egal wie gut eine 2. Mannschaft sein mag: Zu solchen Spielgegnern gehe ich im Grunde nur, wenn es unmittelbar um Auf- oder Abstieg geht. Da ich nicht in Vereins- oder Verbandsarbeit eingebunden bin, kann ich aber nicht alle Aspekte dazu durchdenken. Nur finde ich grundsätzlich Modelle nicht schön, in denen es dann satzungsmäßig schwierig wird. Ergo: Entweder man lässt II. Mannschaften unbegrenzt oder gar nicht zu, weil Beschränken auf eine bestimmte Anzahl die Sache am Ende nur für Experten durchschaubar machen. Lösen lässt sich alles, aber wenn man zum Saisonende dauern nach einem Modus googelt und die Presse zunehmend Unsinn schreibt, weil auch sie häufig nicht solche Details durchschaut, wird es nervig!

    - Mit dieser Argumentation sind mir auch Relegationsverzahungen zwischen den Ligen nicht geheuer. Man kennt es aus verschiedenen Sportarten: Da nimmt ein Verein an einer Relegation teil, nimmt einem andernen den Platz weg und der sportlich Qualifizierte bekommt dann später keine Lizenz, so dass ein Verein aus einer anderen Staffel nachzieht, obwohl der hinter dem nicht zum Zuge gekommenen Teilnehmer in einem direkten Vergleich vielleicht verloren hätte. Oder eine Insolvenz kommt, oder der Sponsor zieht zurück, oder der Verein fusioniert etc. etc.
    - Mit diesem Argumentationshintergrund der Klarheit und eines einfachen Ligaaufbaus wäre ich natürlich mit einer Dreistaffeligkeit der 2. Liga sehr zufrieden, weil dies Aufstiegsrunden gänzlich überflüssig machen würde. 3 Meister - 3 Aufsteiger und 3 Drittligaabsteiger - Perfektion! Was mir aber an der Schnittstelle 2./3. Liga gefällt, würde mir an der Schnittstelle 3./4. Liga weniger schmecken. Zwar finde ich für den Fall von 7 Staffeln den Vorschlag der regionalen Zuordnung der Landesverbände für einen guten Kompromiss zwischen Mannschaftszahlen und geografischen Zumutbarkeiten, aber wieso sollte man überhaupt von 12 Aufsteigern auf 7 verkürzen, wenn man 12 auf 3 Staffeln wiederum mit je 4 Aufsteigern perfekt verteilen kann?
    Damit bringt man den Ligaaufbau darunter nur in Nöte. Im Osten kämen z.B. 5 Landesverbände in eine Liga, damit könnte nicht mehr jeder Meister dort aufsteigen und bei der Flächengröße von Brandenburg und Sachsen ist dies erst Recht m.E. nicht zumutbar. Ich oute mich auf der 4. Ebene also mehr als Anhänger des Status Quo, wenngleich ich für geografische Modelle unheimliches Faible habe und wie Wolferl schon fiktiv vieles Hin- und Hergeschoben habe. Will man straffen - dann hat er gleichwohl ein m.E. gutes Modell geschaffen - nur sehe ich dazu wie gesagt grundsätzlich größere Nach- als Vorteile.

    An dem Modell ist nun eines faul - was machen die Vorrundendritten bis -sechstplatzierten eigentlich, während die anderen in Auf- und Abstiegskämpfe verwickelt sind? Alles mal unabhängig der Frage, ob die Politik nach vielleicht kommender Delta-Ausszeit uns auch noch mit Epsilon, Zeta und Eta verrückt machen will... ;-)Aber wieso soll laut DHB die 3. Liga in der Saison 2022/23 mit nur 69 Mannschaften und nicht 70 stattfinden?
    82 2021/22 minus 26 Absteiger + zwei im Saldo aus der 2. Liga mehr (2 Aufsteiger bei 4 Absteigern) + 11 Oberligameister + 2. aus Baden-Württemberg macht doch 70 und nicht 69. Oder habe ich einen Beschluss im Hinblick auf den Baden-Württemberg-Zweiten verpasst?

    Jede Argukmentation, die verschleiernd in irgendeiner Form mit der Hebung des Leistungsniveaus argumentiert, ist m.E. ein Ablenunkungsmanöver. Das Entscheidende ist doch, dass man überall im Land mal etwas nach den Sternen greifen kann. Eine verkleinerte 1. Liga wiederspricht dem, eine zweigeteilte 2. Liga spräche dafür, würde man sie durch Öffnung für 2. Mannschaften nicht gleich unattraktiv machen. Für mich sind die 2. Mannschaften das völlig Horrorszenario, weil es dann so kommt wie im Frauenfußball - eine 2. Liga, aus der dauernd 2. oder 3.-platzierte aufsteigen, in der die Meister keine Zuschauer haben, durch das Schieben zwischen 1. und 2. Mannschaft Wettbewerbsverzerrungen stattfinden und der Platz für andere einfach nur geklaut wird, wo sich nun keine Euphorien entwickeln können. Solche Modelle gibt es immer dann, wenn die Großen vergessen haben, worauf das Fundament steht.

    Natürlich ist das eine Geschmacksfrage. Ich mag den Umstand nicht, dass ein Verein, der souverän Meister bzw. Staffelsieger wird, durch eine unglückliche Verletzung/Schiedsrichterentscheidung etc. in einem Duell rausgekegelt wird. Ob man nun zufällig in der einen Staffel gewonnen hat oder zufällig das schwerste Los in ener Aufstiegsrunde hat: Für alles gibt es natürlich einen Einwand. Es bleibt jedoch mein Unbehagen, dass ein Meister/Staffelsieger nicht so einfach über die Klinge springen soll. Im Fußball war in vergleichbaren Diskussionen, die den DFB fast zerissen haben, an der Schnittstelle Profis/Amateure dies im Grunde Konsens.

    Vor Corona wurde bereits über eine Ligareform im Rahmen einer Strukturreform debattiert. Ich selbst bin jedoch ein Anhänger von den bestehenden 11 Staffeln (Baden-Württemberg doppelt gewichtet = insg. 12 Aufsteiger in die 3. Liga), weil ich nicht noch weitere Fahrwege auf einer vierten Ligaebene sehen möchte und die Anzahl der repräsentierten Mannschaften in diesen 11 (12) Bereichen doch eingentlich sehr weitgehend ausgeglichen ist, was man mit einer Reform fast nur verlieren kann, zumal es dann wohl auch Ligen gäbe, in denen nicht einmal mehr alle Verbandsmeister des Bereiches aufsteigen könnten (dies wäre bspw. im Osten der Fall, wenn z.B. die drei mitteldeutschen Verbände auch noch mit Brandenburg und Berlin zusammengehen müssten, wenn man z.B. Deutschland "achtlen" will und eine solche ungesunde Übergröße entstünden, damit diese auch 1/8 der Mannschaften entpricht. Auch im Südwesten könnte dies ein Problem werden, wo z.B. bei einer Vereinigung Dies aber nur zur Einleitung, warum ich mich eisern an den bestehenden 11 (durch B-W) 12 Oberligabereichen orientiere.

    Also zum Kern der Sache, der 3. Liga 2021/22 sowie weiter gedacht 2022/23 ff. Saisons

    Ich gehe mal - wie zu hören war - von 84 Vereinen 2021/22 aus, die auf 7 Staffeln aufgeteilt werden. Ich schlage vor, um auf die für Gruppen oder KO-Runden im Aufstiegsrennen praktische Zahl von 8 Klubs zu kommen, neben den 7 Staffelnmeistern den qoutientenbesten 2. der 7 Staffeln 2021/22 mit ins Boot des Aufstiegsrennens zu nehmen.
    Aber das ist ja nur ein Übergang eines Jahres. Ich würde nun - um jahrelange Häppchenreduzierungen zu vermeiden - einen radikalen Schnitt in Gelegenheit der Ligastrukturkrise vornehmen. Mein Vorschlag: Für die Saison 2022/23 qualifizieren sich aus allen 7 Staffeln die Mannschaften der Plätze 1-7 (natürlich ohne die ermittelten Aufsteiger). Hinzu kämen durch den Überhangabbau aus der 2. Liga zwei Vereine im Saldo von oben, womit wir bei 51 Vereinen wären. Angesichts des Massenabstieges würde ich nun aus den 12 sonst Aufstiegsberechtigten in drei Vierergruppen oder im KO 3 Aufsteiger aus den Oberligen ermitteln, womit wir dann bei 54 Drittligaklubs 2022/23 wären. Man merkt, ich will auf diese magische Zahl genau hinaus, damit wir dann mit drei dritten Ligen zu je 18 Klubs spielen können.
    Hintergrund für dieses Ideal ist einerseits, dass von unten 12 Aufsteiger aus den Oberligen gut - und noch akzeptabel - auf drei Staffeln aufgeteilt werden können (3 x 4). Und nach oben könnte man das Leid vermeiden, dass nicht alle Meister aufsteigen können. Meine größte Frustration war, als nach Reduzierung auf 4 dritte Ligen auf einmal nicht alle 4 Meister aufstiegen, sondern der Flaschenhals von oben durch die Reichen gleich wieder mit Aufstiegsspielen verstopft wurde. Drei Aufsteiger wäre also der gesunde Kompromis, den die HBL statt 2,5 Aufsteiger ebenso schlucken kann, wie das "Amateurlager", das sich nun aber mit drei Staffeln begnügen muss, die dennoch in einer gesunden Pyramide nicht den Unterbau versauen!

    Ich habe mich neu angemeldet und finde nicht so recht Platz für Diskussionen rund um Verbandsstrukturen. Zudem gibt es in der 3. Liga doch jährlich Debatten um die Aufteilung der Mannschaften auf die Gruppen, was doch eingentlich ein Generalthema 3. Liga statt eine Zuordnung zu einer der vier Staffeln erfordern würde.
    Habe ich mich jetzt einfach schlecht orientiert, oder sind solche Threads (insb. eben auch zu Ligastrukturen, ligenübergreifenden Ligareformdebatten etc.) an sich nicht erwünscht?