Beiträge von BlKW168

    Zuallererst wünsche ich Annalena Welsch eine schnelle und vollständige Genesung, hoffentlich kann sie bald wieder mit Freude und Erfolg am Spielbetrieb teilnehmen!

    Zum unheilvollen Geschehen:

    Das Foul ist schon eine direkte Disqualifikation wert, selbst wenn die Gegnerin unverletzt aus der Situation rauskommt. Das Regelwerk (Regel 8:5) nennt hierzu:


    Regelwidrigkeiten, die mit einer Disqualifikation zu ahnden sind:
    ...

    a) der tatsächliche Verlust der Körperkontrolle im Lauf oder Sprung oder während einer Wurfaktion;


    Aus dem Kommentar zur Regel 8:5:

    Auch Vergehen mit geringem Körperkontakt können sehr gefährlich sein und zu schweren Verletzungen führen, wenn Spieler*innen sich im Sprung oder im Lauf befindet und nicht in der Lage ist, sich zu schützen. In diesem Fall ist die Gefährdung des bzw. der Spieler*in und nicht die Intensität des Körperkontakts maßgebend für die Beurteilung, ob auf Disqualifikation zu entscheiden ist.

    Eigentlich ist damit regeltechnisch alles klar. Eigentlich ...

    Der Körper der laufenden/springenden/werfenden Spielerin ist für aktive Bewegungen der Abwehrspielerin grundsätzlich tabu. Natürlich darf sie dort, wo sie steht, einen Block stellen und mit Armen und Händen die erwartete Flugbahn des Balles (oder auch nur einen bestimmten Raum dafür) blockieren. Aber am Körper der Angriffsspielerin haben die Hände in dieser Situation nichts zu suchen (das begleitende Führen ist eine andere Geschichte, denn es setzt im Grundsatz gleichartige Bewegungsrichtungen der beteiligten Spielerinnen voraus, was hier eindeutig nicht der Fall ist). Hier gingen die Hände eindeutig zum Körper, in diesem Fall leider mit fatalen Folgen. Trotzdem mache ich der Abwehrspielerin keine Vorwürfe. Sie gibt, soweit ich das anhand des relive einschätzen kann, keinen aktiven Impuls in Form eines Stoßens in die Bewegung der Angreiferin, sondern blockt sie "nur" aggressiv ab. Solche Abwehraktionen sind an der Tagesordnung, werden in der Regel von den Schiedsrichtern toleriert bzw. "übersehen". Und genau an dieser Stelle liegt nach meiner Überzeugung auch das eigentliche Problem:

    Meine Meinung dazu: Jemanden, der gerade im Sprung geworfen hat, auf diese Art und Weise aus dem Gleichgewicht zu bringen ist kein Allerweltsfoul, sondern extrem gefährlich. Diese Art von Foul will ich gar nicht beim Handball sehen, hier gehört immer hart durchgegriffen und das Regelwerk gibt das auch her.

    Genau daran hapert es leider gewaltig und selbst in Situationen, wo die laufende und/oder springende Angriffsspielerin aktiv gestoßen oder rabiat in ihren Wurfarm gegriffen wird, bleiben die Pfiffe der Schiedsrichter oft genug aus. Was dann in der Abwehrarbeit natürlich zu einem entsprechenden Lernprozess mit allen unangenehmen Folgen führt...

    PS. DerMaily:

    Da hatten wir wohl fast zeitgleich ganz ähnliche Gedanken...

    Ich könnte mir vorstellen, dass das mit der Wohnung nur die halbe Wahrheit ist. Kann mir kaum vorstellen, was das in Nordeuropa für Insekten sein sollen, die eine Wohnung unbewohnbar machen.

    (OK, Tapinoma magnum wäre ein Grund, aber die ist m.W. über BaWü hinaus noch nicht weiter nach Norden gewandert).

    Sicher, dass es sich in diesem Fall um genau diese Ameisenart oder auch nur um Ameisen ganz allgemein handelt? Da gibt es noch deutlich aufdringlichere Krabbeltiere z.B. aus der Gattung Cimex, die in Europa hinauf bis zum 65. Breitengrad ihr Unwesen treiben ...

    Bei allem Verständnis für vertragliche Sachen, aber da muss man halt dann auch mal durch ....

    Sicher? Worauf beruht diese Aussage? Eigene Erfahrungen???

    Hier werden Positionen vertreten, da fehlen mir die Worte, und dabei bin ich auf das Thema Asbestsanierung noch gar nicht eingegangen ...

    Schon spannend, was hier teilweise geschrieben wird. Wenn man aber Handball aus den 90ern oder 00er Jahren einfordert, mit Kreuzen und Draufballern, frage ich mich schon, ob man die aktuelle Entwicklung im Frauenhandball mitbekommen hat. Die sieht nämlich ganz anders aus. Keine der Topnationen spielt so und mit dieser Art Handball wird man sie auch nicht schlagen.

    Wie es Mitkommentatoren im Detail sehen/meinen, kann ich nicht wirklich einschätzen. Meine Position ist aber grundsätzlich eine andere. Zwei Aspekte dazu:

    "Kreuzen und Draufballern" ist Schulhandballniveau und im Zusammenhang mit leistungssportlichen Ansprüchen nicht relevant. Taktisch und strategisch von der gesamten Mannschaft (!!!) gut vorbereitete Spielzüge, die von cleveren und intelligenten Rückraumspielerinnen wahlweise mit variablen Torwürfen aus dem Rückraum, einem erfolgreichem Durchbruch oder einem passgenauen Zuspiel an den Kreis abgeschlossen werden sind das schon eher. Die Wahrheit ist aber auch, dass das nur funktioniert, wenn Attacken auf den Körper oder gar den Wurfarm einer einen Torwurf ausführenden Spielerin grundsätzlich dem Regelwerk entsprechend konsequent geahndet wird und nicht der individuellen "Linie" der Schiedsrichter überlassen bleibt, was da im Namen "internationaler Härte" alles zugelassen wird...

    Und ja, natürlich macht es keinen Sinn, wenn unsere Nationalmannschaft als einziges Team der aktuell dominierenden Rennballmentalität abschwört und sich wieder der klassischen Spielphilosophie nähert. Das meine ich auch nicht. Vielmehr wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, in einem ersten Schritt gemeinsam mit anderen führenden Handballnationen in einem ganzheitlichen Ansatz zu prüfen, ob die gravierenden Regeländerungen wie "Schnelle Mitte" und "7. Feldspieler" für den Handballsport tatsächlich den mit der Dynamisierung verbundenen/vermuteten Attraktivitätszuwachs bringen oder ob der dafür zu zahlende Preis (noch höhere Verletzungsgefahr, stark nachlassendes Interesse im Breiten- und Nachwuchssport, dem Mitgliederschwund geschuldeter Zusammenbruch des Spielbetriebes in der Fläche, dadurch immer weniger Potenzial für die Findung, Ausbildung und Entwicklung von Ausnahmetalenten, ...) nicht zu hoch ist. Die Klärung dieser Frage duldet gerade für den Frauenhandball keinen Aufschub. Sportliche Talente mit überdurchschnittlicher Körpergröße gehen verstärkt zum Volleyball oder Basketball und die "Pferdelungen" werden zunehmend vom aktuell stark aufstrebenden Frauenfußball aufgesogen. Deshalb sollten nach meiner Überzeugung die Handballverbände auf nationaler und internationaler Ebene die gegenwärtige Entwicklung und die Zukunftspotentiale auf den Prüfstand stellen und eine unvoreingenommene Bewertung vornehmen. Denn das derzeit praktizierte "Augen zu und durch" birgt nach meiner Wahrnehmung die sehr reale Gefahr, dass zumindest der Frauenhandball in absehbarer Zeit endgültig in der Versenkung verschwindet. Und das nicht nur in Deutschland...

    Deswegen sage ich ja auch, stell ne Reistad bei uns auf, und wir spielen sofort um Medaillen

    Das ist genau die Einstellung, die verhindert, dass sich im deutschen Frauenhandball Führungsspielerinnen entwickeln...

    Denn zuallererst stellt sich die Frage:

    Woher nehmen und nicht stehlen?

    Solche Ausnahmetalente fallen nicht vom Himmel, sie sind das Ergebnis erfolgreicher Arbeit vor allem in der Basis, dem Breiten- und Nachwuchssport. Wer diesen Bereich so lange so extrem vernachlässigt wie die Handballverantwortlichen in Deutschland, braucht sich über zunehmend ausbleibende Spitzenspielerinnen nicht zu wundern.

    Ich schreibe das hier seit Jahren, wahrhaben wollen es im Mutterland des Handballs die Wenigsten...

    Ähnlich wie in der Championsleague wird das internationale Interesse am Frauenhandball sehr sicher sinken.

    Sehr richtig und ich gehe noch einen Schritt weiter:

    Es wird nicht mehr lange dauern, da wird das Privileg der Präsenz bei Olympia für den Frauenhandball in Frage gestellt werden...

    Will ja nicht meckern wie Mom aber wenn wir von fallendem Niveau reden dann sind die Schiris aber vornweg. Fast alle .

    International und national gleichermaßen...

    Und das ist für mich ein Böses Problem

    Für mich auch, und das ganz grundsätzlich. Denn es schadet dem Handball nicht nur nachhaltig, weil es regelmäßig Spiele beeinflusst oder sogar auf den Kopf stellt. Dieser substanzielle Missstand beeinträchtigt die Attraktivität und damit die Außenwirkung mittlerweile so gravierend, dass die ohnehin schwierige "Entwicklung" unserer geliebten Sportart in meinen Augen nicht nur aber auch durch diesen Aspekt ganz grundsätzlich in Frage gestellt ist.

    Beängstigend ist vor allem auch die Tatsache, dass nicht zuletzt auch hier in diesem Forum jeder, der die Arbeit der Schiedsrichter und die Veränderungen sowie die Interpretation des Regelwerkes kritisiert, von den meist selbsternannten "Experten" einen ausgeprägten shitstorm erntet. Dass die Verbandsgewaltigen in allen Ebenen die Hände über die Schiedsrichter halten statt die in den meisten Fällen berechtigte Kritik aufzugreifen macht es nicht besser. Und das ist ein fatales Signal, zumal es bei Weitem nicht immer die Schiedsrichterentscheidungen an sich sind, die die Probleme bereiten. Vielmehr sind oft die häufig viel zu großen Interpretationsspielräume bei der Bewertung bestimmter Spielsituationen (z.B. Stürmerfoul, Abwehr im Kreis, Schritte) oder auch schon direkt im Wortlaut des Regelwerkes Ausgangspunkt der ganzen Misere. Die verantwortlichen Gremien könnten hier durchaus Abhilfe schaffen, wenn sie denn wollten. Aber genau diesen Willen vermisse ich zunehmend, über die Ursachen kann man nur spekulieren...

    Wir treten mit voller Kapelle an, Ausreden diesbezüglich gibt es keine.

    Wenn es denn so wäre, könnte ich den Optimismus ja zumindest ansatzweise teilen. Leider fehlen nach meiner Überzeugung aber einige der Besten, Kohorst, Reinemann und Schmelzer seien hier nur stellvertretend genannt. Natürlich kann das trotzdem gutgehen (meint Halbfinale), auch der Schwäche der Gegnerschaft geschuldet. Aber sicher ist das keinesfalls, schon zu oft haben die aktuellen Favoriten der Verantwortlichen für die Frauennationalmannschaft in Deutschland (Verband und Trainer) in wichtigen Spielen kollektiv versagt ...

    Der Abschied von Johanna Stockschläder, erinnert etwas an den Abgang von Alexandra Mazzucco vor 3 Jahren. Die berufliche Perspektive, wurde da auch der im Profihandball vorgezogen. Es wird immer gute Gründe geben für solche Entscheidungen.

    Auffällig ist auch, dass der handballerische Werdegang bei beiden zumindest in wesentlichen Teilen durchaus ähnlich verlaufen ist. Vor allem zum aus sportlicher Sicht bitteren Ende hin ...

    Zufall oder vielleicht doch "systembedingt" ?

    Bisher gehen die hier formulierten Prognosen für die heutigen Spiele aber reihenweise den Bach hinunter.

    Da nehme ich mich gerne in Teilen zurück... ;)

    Obwohl: Bei einem Sieg von Slowenien wäre für Südkorea die Luft komplett 'raus gewesen, für Deutschland noch nicht! So gibt es noch mehrere Varianten... :verbot:

    Was sagst du eigentlich zu den Schiedsrichterleistungen?

    Ich möchte diese aus meiner Sicht berechtigte Frage noch um einen Aspekt erweitern:

    Auch in diesem Spiel glänzten die dänischen Abwehrspielerinnen regelmäßig durch schauspielerische Einlagen, um als sterbender Schwan den Schiedsrichtern zu suggerieren, dass die gegnerischen Spielerinnen ein böses Stürmerfoul begangen haben. Diese dem handballerischen Ehrenkodex zuwider stehende, extrem hinterhältige Masche ist schon länger zu beobachten, nicht erst hier bei Olympia. Warum wird dieses zutiefst unsportliche Verhalten von den zuständigen Gremien ignoriert? Gibt es seitens der Verbände keine Beobachtung und Auswertung der Spiele mehr? Alle Schiedsrichter müssten doch schon im Vorfeld solcher Turniere sensibilisiert werden, um einer Häufung entsprechender Fehlentscheidungen vorzubeugen. So wie gestern wieder praktiziert entsteht leider der Eindruck, dass die Schiedsrichter auf einem Auge blind sind, ob bewusst oder unbewusst, sei einmal dahingestellt...

    Um nicht missverstanden zu werden: Dänemark hat in meinen Augen verdient gewonnen, weil sie im Angriff und insbesondere im Rückraum deutlich druckvoller und variabler gespielt haben. Die deutsche Abwehr war dadurch gezwungen, frühzeitig und weit herauszutreten, was dann die Lücken öffnete, die Dänemark haben wollte und auch konsequent nutzen konnte. Handball klassisch eben.

    Das kämpferische Aufbegehren der deutschen Mannschaft war durchaus bemerkenswert, reicht aber in solchen Spielen nicht aus, die bekannten Defizite zu kompensieren.

    Ab morgen 10.30 Uhr ist bei den Frauen alles wieder im grünen Bereich und die ersten beiden Spiele nur Ausrutscher

    Das wohl nun gerade nicht, auch wenn ausgerechnet Bölk den letzten Treffer setzt. Ich sehe da im Gegenteil ganz viel Arbeit im Team (insbesondere im Trainerteam!!!), um auf dieser Basis wieder regelmäßig gute, dem Leistungsvermögen angemessene Spiele zu präsentieren. Verbunden mit der Erkenntnis, dass ein erfolgreiches Spiel zu 90 Prozent aus dem ideengebenden und wurfgefährlichen Rückraum heraus entsteht! Dafür braucht es die richtigen Spielerinnen und das richtige Konzept. Nicht nur für ein Spiel, in dem es gut läuft, sondern für ein ganzes Turnier und darüber hinaus insbesondere auch für die gesamte Strategie im Verband, angefangen bei der Entwicklung der Talente!!!

    Nicht zuletzt:

    Einen herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft für diese Leistung in diesem Spiel und ein Extralob für Annika Lott. Hoffentlich reicht es noch für den Einzug in das Viertelfinale ...

    Endlich mal mehrheitlich Erfolgserlebnisse für die Spielerinnen, das war dringend nötig. Auffällig, dass es ohne Emely besser läuft als mit ihr. Sie hat zweifellos für deutsche Verhältnisse herausragende Fähigkeiten, aber offensichtlich setzt sie sich zu sehr unter Druck (so wie in den ersten beiden Spielen das ganze Team!) und dann geht so gut wie nichts mehr...

    Endlich sehe ich clevere intelligente Würfe auch aus dem Rückraum (Maidhoff, Lott) und mutige Anspiele an den Kreis und auf die Außen. Hoffentlich können sie das in der zweiten Halbzeit bestätigen, der Anfang sieht schon mal ganz gut aus.

    Festzuhalten bleibt schon jetzt, dass der psychologische Aspekt im Trainerteam wohl einen völlig neuen Ansatz braucht!

    Warum sollte die Handball Bundesliga Vereinigung-Frauen e.V. (lt. Impressum auf hbf-info.de) eine Angelegenheit des DHB auf Ihrer Seite veröffentlichen?

    Weil diese "Angelegenheit" die Handball-Frauen-Bundesliga unmittelbar und direkt betrifft... (?) ...

    ... und die ganzen schönen Worte von Transparenz und Aufklärungswillen nicht nur auf dem Papier stehen, sondern von ALLEN Verantwortlichen auch gelebt werden sollten!!

    Andere dem Handballsport Verbundene dürfen das gerne anders sehen und sich von mir aus auch im Kompetenzgerangel abducken, aber für mich haben Offenheit und Ehrlichkeit gerade bei so einem brisanten Thema/Konflikt höchste Priorität!

    Ohne Rückraum hast du keine Chance

    Würde ich gerne ergänzen:

    Ohne Rückraum mit cleveren/intelligenten Würfen hast du keine Chance...

    Darf im professionellen Handballdeutschland aber nicht mehr unterrichtet werden. Defense, defense über alles, inklusive 1. Welle und Kontertor bzw. 2. Welle und Durchbruch. Alles andere ist dekadent und hat mit modernem Handball nix zu tun...

    (IRONIE OFF!!)

    Ich weiß schon warum ich keinen Damenhandball mehr gucke. Was die mich schon enttäuscht haben geht auf keine Kuhhaut mehr. Kann man schon fast drauf wetten.

    Da bin ich ganz bei dir. Ich bin auf dem gleichen Weg. Die Umstellung auf eine Play-off-"Meisterschaft", die sich ja schon einmal als untauglich bewiesen hat, ist für mich nach dem unsäglichen Aufbau der Bezahlschranke für meist dilettantische Übertragungen der letzte Anstoß, mich schweren Herzens vom deutschen Frauenhandball zu lösen und anderen, dafür bisher vernachlässigten Freizeitbeschäftigungen wieder häufiger nachzugehen.

    Die Ursache für das regelmäßig enttäuschende Abschneiden liegt nach meiner Wahrnehmung aber weniger bei den Spielerinnen. Im deutschen Frauenhandball ist das Hemd mittlerweile so kurz, dass es nicht einmal ansatzweise ausreicht, um die Blößen zu bedecken. Der jetzt eingeschlagene Weg, mit der Reduzierung der Anzahl der Mannschaften in den oberen Ligen die Spitzen noch spitzer zu machen, ist nur ein weiterer Sargnagel für den deutschen Frauenhandball. Jeder, der in der Schule noch mit Bleistift und Spitzer gearbeitet hat, weiß, wie schnell die Spitze bricht, wenn man es mit dem Anspitzen übertreibt ...

    Diese mit der (gerichtlich angeordneten!) Einstellung der Komissionsarbeit gegebene gravierende Veränderung im Verfahren zur Aufklärung dieser so oder so unappetitlichen "Angelegenheit" ist den Verbandsgewaltigen auf ihrer Webseite (HBF-info) nicht eine Zeile wert. Die Besetzung der Co-Trainer-Stelle eines Bundesligaaufsteigers schon...

    Für mich ist klar, welche Strategie die Verantwortlichen in dieser beschämenden und in ihrem Verlauf gleichermaßen bezeichnenden Affäre fahren!

    Dieses Spiel der deutschen Mannschaft bestätigt alles, wirklich alles, was ich die letzten Jahre zum deutschen Frauenhandball hier geschrieben habe.

    Defense, defense über alles, eine ganze Generation wurde auf Abwehrarbeit getrimmt. Vorne sollen es dann einfache Kreuzbewegungen richten ("irgendwer wird sich schon in Position bringen") oder wenn fast nichts mehr geht, dann halt irgendwelche meist schon verzweifelte Einzelaktionen. Das reicht mittlerweile nicht einmal mehr für einen gerade so mittelmäßigen Gegner wie Südkorea, der sein Glück kaum fassen konnte und eigentlich erst Mitte der zweiten Halbzeit gemerkt hat, mit welch einfachen Mitteln ein Spiel gegen die deutschen Frauen gewonnen werden kann.

    Noch einmal zum Mitschreiben für die Verantwortlichen in der Sportpolitik und in den bezahlten Regionen des deutschen Frauenhandballs:

    Eine leistungsstarke Spitze entsteht grundsätzlich nur aus einer gut aufgestellten engagierten Breite. Entzieht man dem Breiten- und Nachwuchssport die Existenzgrundlage, ist das Desaster vorprogrammiert...

    Um den Weg auf dem schmalen off-topic-Grat noch ein Stück weiter voranzuschreiten noch eine unglaubliche (?) Meldung aus Thüringen. Es betrifft zwar die männliche C-Jugend, aber hinsichtlich der hier diskutierten Probleme im Zusammenhang mit den Defiziten bei der Sichtung und Entwicklung von Talenten passt es doch ganz gut:

    Bei der Pokalendrunde der drei besten Thüringer Teams in Suhl war nicht nur kein offizieller Vertreter des THV präsent, es gab auch keine Schiedsrichter, keinen Pokal, keine Medaillen, keine Urkunden und auch keine Versorgung. Vertreter des Gastgebers sponserten aus eigener Tasche spontan ein paar Kisten Kaltgetränke für die Jungs ...

    Bei solchen Bedingungen braucht sich niemand zu wundern, dass es nicht viele Talente gibt, die den Weg zu höheren Weihen finden. Entweder, weil sie gar nicht erst entdeckt werden oder weil sie ob solcher katastrophalen Rahmenbedingungen die Lust verlieren ...

    Hier der Link zu dem betreffenden Artikel in der TA, leider hinter der Bezahlschranke:

    Nordhausens Veit Meier enttäuscht über Handballverband: „Das kann man sich nicht vorstellen“
    Im Interview spricht der Nachwuchs-Koordinator des Nordhäuser SV über die Pokal-Endrunde der C-Jugend, die aufgrund des Fehlens an allem ihresgleichen sucht.
    www.thueringer-allgemeine.de