Beiträge von BlKW168

    Sie konnte nämlich weder in Leipzig noch ...davor und ... danach in Metzingen die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen.


    - der kursive Text wurde von mir ergänzend eingesetzt. -

    Deine Wahrnehmung ist ja durchaus richtig. Aber überlege mal selber: Kaum spielt sie in Frankreich und schwupps, schon ist alles wieder gut. Fällt Dir etwas auf?
    Ich schreibe hier weniger für oder gegen einzelne Spielerinnen, schon gar nicht ungerecht (wie kommst Du darauf???). Mir geht es um die Rahmenbedingungen für den Frauenhandball in Deutschland. Da liegt vieles richtig im Argen und am Beispiel unserer Frauennationalmannschaft lässt sich das auch aktuell sehr gut belegen.

    Bevor Du hier im Zusammenhang mit der Frauen-WM anderen Foristen unterstellst, wenig
    oder gar nichts zu sehen, solltest Du selber erst mal die Augen aufmachen und
    auch alles einschalten, was sich dahinter befindet. Es sei Dir ja freigestellt,
    die Dinge so zu sehen, wie Du sie sehen möchtest, aber dann verschone bitte
    andere Handballinteressierte mit Deinen Ergüssen.


    Ich empfehle Dir dringend, bei http://www.handball-world.news die Beiträge zum Players
    Score zu lesen, insbesondere die Passagen, wo erklärt wird, wie die Ranglisten
    entstehen und die Passagen, wo die deutschen Spielerinnen betrachtet werden. Da
    geht es ausschließlich um Zahlen und Fakten und nicht um irgendwelche
    Ressentiments oder Wunschdenken.


    Außerdem wäre es hilfreich, wenn man andere Mitstreiter angreift oder sogar versucht,
    sie in’s Lächerliche zu ziehen, vorher alle aktuellen Beiträge des „Gegners“
    zum betreffenden Thema zu lesen. Dann wäre es vielleicht sogar Dir aufgefallen,
    dass es mir nicht darum geht, wer die meisten Tore aus dem Rückraum wirft (auch
    wenn das zweifellos wichtig ist), sondern wer wie das deutsche Aufbauspiel
    lenkt und leitet. Denn auch in Zeiten, wo Handball mehr und mehr zum „Rennball“
    verkommt, ist das Aufbauspiel im Rückraum ein wesentlicher Aspekt und nach wie
    vor mitentscheidend über Erfolg oder Misserfolg.


    Noch ein Hinweis:
    Nach meiner Wahrnehmung war das deutsche Angriffsspiel vor allem dann statisch, wenn Kim auf
    RM gespielt hat. Kein Vorwurf an sie, sie ist immer noch nicht bei 100 Prozent
    und sie hat das Beste daraus gemacht. Aber was wahr ist, muss wahr bleiben.
    Schau Dir die deutschen Spiele unter den genannten Aspekten noch einmal in
    aller Ruhe an, dann wirst Du feststellen, dass z.B. Alicia Stolle
    überdurchschnittlich viele (gemessen an den Einsatzzeiten) passgenaue Zuspiele
    von Shenija Minevskaja erhalten hat. Aber wirklich nur die passgenauen Zuspiele
    zählen, nicht die, wo sich Alicia Stolle nach einem 0/8/15-Zuspiel irgendwie mehr
    oder weniger erfolgreich durchgewürgt hat!


    Schönes Wochenende und einen schönen dritten Advent !

    Noch eine Ergänzung in Bezug auf die Nominierungsentscheidungen
    für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft:


    Es ist unglaublich, dass die beste deutsche
    Rückraumspielerin bei dieser WM nur in die Mannschaft gerutscht ist, weil sich
    Xenia Smits verletzt hat. Wie kann das sein, wer legt den Kader nach welchen
    Kriterien fest, wer trägt dafür die Verantwortung? Wenn man sich wie in
    Russland vor jungen ambitionierten Klassespierinnen kaum retten kann, darf so
    etwas passieren, aber in Deutschland? Wer ein solches Juwel wie Shenija
    Minevskaja unterbewertet und nicht entsprechend fördert, sollte sich gerade
    nach dieser WM selber viele unbequeme Fragen stellen und vor allen Dingen die
    richtigen Antworten finden. Hier sehe ich ein kollektives Versagen, selbst ein
    Herbert Müller trägt daran durchaus eine Aktie mit.


    Denn man darf dabei nicht außer Acht lassen, dass sie von
    2005 bis 2013 beim THC ausgebildet wurde. In den damaligen CL-Spielen des THC
    war sie mir schon aufgefallen, auch wenn Herbert Müller sie nur für
    Kurzeinsätze brachte. Ihr Auge für die Spielsituation, ihre intelligenten
    Anspiele und auch einige präzise harte Torwürfe waren auf diesem Niveau für
    eine so junge Spielerin außergewöhnlich, zumal sie gerade erst eine schwere
    Außenbandverletzung überwunden hatte.


    Es ist ja bezeichnend, dass eine Shenija Minevskaja nach ihrer
    zweijährigen „Weiterbildung“ bei TuS Metzingen (Über meine Meinung zu den Verantwortlichen in
    Metzingen decke ich in diesem Zusammenhang mal lieber den Mantel des
    Schweigens) 2015 nicht wieder zum THC zurückgekehrt sondern nach Leipzig
    gegangen ist, obwohl ihr Vater noch bis vor kurzem beim THC als Trainer
    gearbeitet hat. Niemand kann ihr vorwerfen, dass sie immer nur den leichten,
    vorgezeichneten Weg gegangen ist. Das ist bemerkenswert, denn sie hat mit ihren
    Eltern (beide ehemalige erfolgreiche Nationalspieler) alle Voraussetzungen
    dafür.


    Herbert Müller wie Henk Groener sind ohne Zweifel begnadete
    Handballtrainer, die ausgestattet mit viel Fachwissen und Erfahrung sowie einer
    angemessenen Portion Besessenheit und Sturheit viele außergewöhnliche Erfolge
    errungen haben. Aber sie sind nicht der liebe Gott, der mit traumwandlerischer
    Sicherheit immer die richtige Entscheidung trifft und immer auf der richtigen
    Linie liegt. Eigentlich schade (für den THC und für die österreichischen und
    deutschen Nationalmannschaften), aber das macht sie letztendlich auch wieder
    menschlich greifbar und sympathisch.

    Unserer Mannschaft ist es nicht gut gelungen, sich auf die völlig unterschiedliche Linie der Schiedsrichter/innen einzustellen.


    Das Lesen der Schiedsrichter insbesondere im internationalen Bereich habe ich bisher fast immer als großes Defizit deutscher Mannschaften wahrgenommen, auch und gerade bei den Clubmannschaften. Da sind die Skandinavier und vor allem auch die meisten Teams vom Balkan deutlich weiter. Da werden u.U. bestimmte Spielsituationen ganz bewusst und immer wieder herbei geführt, wenn sie erfolgsträchtig sind und z.B. 7-Meter oder Zeitstrafen bei Gegner erzeugen ...
    Auch zu den anderen Punkten kann ich eigentlich alles unterschreiben, was Löwenherz hier vorträgt.

    War Giegerich jetzt überhaupt in Japan?

    Die Nominierung der Torhüterinnen ist auch so ein Punkt, der für mich mit vielen Fragezeichen verbunden ist. Zwei nicht gerade groß gewachsene Torhüterinnen zusammen aufzustellen, birgt erhebliche Risiken gerade auch in taktischer Hinsicht. Nichts gegen die gezeigten Leistungen, ganz im Gegenteil. Aber ich behaupte mal, mehr als die halbe Frauenhandball-Welt hat gesehen, wie Ana Gros im Vorfeld der WM in einem CL-Spiel Dinah Eckerle förmlich abgeschossen hat. Und im Verlauf der WM hatte ich den Eindruck, immer mehr erinnern sich auch wieder daran ...

    Aber es war ihr bestes Tunier im Senioren Bereich


    Das sehe ich ganz genauso, da hast Du mich wohl etwas missverstanden. Es war schon auffällig und durchaus überraschend, dass ausgerechnet Emily Bölk bei der WM eine überdurchschnittliche, teilweise überragende Leistung geboten hat. Im letzten halben Jahr war sie dagegen beim THC ein Schatten ihrer selbst und es wurde von Spiel zu Spiel schlimmer. Für mich ein klares Indiz, dass beim THC ambitionierte und/oder talentierte Rückraumspielerinnen nicht immer ihre Erfülllung finden und genau darum ging es mir bei meinen Aussagen.

    Das Emily Bölk bei der WM in Japan dann ihr plötzlich zumindest in weiten Teilen überrragendes Niveau nicht in jedem Spiel zu 100 Prozent umsetzen konnte war zu erwarten und ist ihr keinesfalls vorzuwerfen. Zumal sich die Gegnerschaft bei so einem Turnier schnell auf die Leistungsträger einstellt. Also Hut ab vor der Leistung von Emily Bölk bei dieser WM. Nach der monatelangen Flaute beim THC, die mental garantiert Spuren hinterlassen hat, war diese "Wiederauferstehung" einer so jungen Spielerin um so bemerkenswerter.
    Wie schwer vor diesem Hintergrund die Arbeit eines Nationaltrainers ist, will ich gerne zugeben. Gerade das Beispiel Emily Bölk und Ina Großmann zeigt das deutlich. Beide waren zuletzt im Verein eher schwach, Ina Großmann wirkte dort so ein bisschen wie Mrs. Chancentod (nicht despektierlich gemeint!), bei Emily Bölk war es nicht viel besser. Während die eine aber bei der WM gerade in schwierigen Spielphasen regelmäßig überzeugte, konnte die andere ihr Leistungstief nicht wirklich überwinden. Und das hat beileibe nichts mit den unterschiedlichen Spielpositionen zu tun. Welcher Trainer will eine so unterschiedliche Entwicklung vorhersehen? Was ich H.G. aber zuschreiben muss ist die Tatsache, dass das Spiel der Mannschaft mit zunehmender Turnierdauer immer stereotyper und damit immer ausrechenbarer wurde. Das haben andere Nationen besser gelöst, auch weil deren Führungsspielerinnen auf dem Spielfeld ihre Intentionen ausleben dürfen und so ihre physischen und mentalen Qualitäten ohne jegliches taktisches Korsett in die Wagschale werfen können. Das alleine ist natürlich auch keine Erfolgsgarantie wie die Beispiele Dänemark und insbesondere Frankreich beweisen ...
    Ich hoffe sehr, dass alle Verantwortlichen ihre Lektion gelernt haben und ein grundsätzliches Umdenken insbesondere im Verband einsetzt. Den Spielerinnen wäre zu wünschen, dass sie sich von den Tiefschlägen der letzten Spiele erholen und mit frischem Mut und auch ein bisschen jugendlicher Unbefangenheit ihre Potentiale weiter entwickeln. Die gezeigten Leistungen geben aus meiner Sicht insgesamt schon ein wenig Anlass zur Hoffnung auf bessere Zeiten im deutschen Frauenhandball, da bin ich durchaus der Meinung der meisten Mitkommentatoren. Allerdings müssen sich dafür vor allen Dingen die Rahmenbedingungen in Deutschland ändern.

    @ Amanda:


    Einige Vorschläge auch von mir: ekelhaft, Macho-Schwachsinn,
    jung, angesprochenen, Nachwuchstrainer …


    ansonsten vielen Dank für die Hinweise zu den fehlerhaften
    Eigennamen, die sind mir so rausgerutscht auf die Schnelle …


    und vor allen Dingen Daumen hoch für die klaren Worte zur
    Sache. Leider wollen immer noch zu viele die Symptome behandeln statt die Ursachen.
    Wer hier die Spielerinnen in den Mittelpunkt der Kritik stellt, hat das wahre
    Ausmaß der Probleme nicht mal ansatzweise erfasst!

    Beim THC haben von Franziska Mietzner bis Emely Bölk schon einige Rückraumspielerinnen das Selbstvertrauen verloren und das Torewerfen verlernt. Warum soll es Almudena Rodriguez anders ergehen? Was das Beharren auf Stammspielerinnen und Stammstrategien betrifft, sehe ich die Herren Gröner und Müller durchaus auf einer vergleichbaren Linie.

    Der Ausgangspunkt für die erneute Misere liegt weniger bei
    den Mädels, die alle in Japan versucht haben, ihr Bestes zu geben. Man muss
    hier viel grundsätzlicher betrachten, was im deutschen Frauenhandball (und
    nicht nur dort) die Probleme tatsächlich verursacht. Ich nenne da an erster
    Stelle Aufgebot und Aufstellung und meine natürlich den unheilvollen Einfluss
    einzelner Vereine und ihrer Protagonisten in den Verbänden. Im Ergebnis dieser
    destruktiven Allianzen spielen seit Jahren nicht immer die besten Spielerinnen
    und schon gar nicht die (im jeweiligen Spiel) beste Mannschaft. Bestes Beispiel
    ist RM, wo eine Spielerin den Löwenanteil der Einsatzzeiten erhält, obwohl sie
    nach schweren Verletzungen noch lange nicht wieder das erforderliche
    Leistungspotential aufweist und in weiten Teilen durch Alibiabspiele und
    drucklose Würfe mit dem langen Arm über die Schulter nur selten die
    gegnerischen Torhüterinnen bzw. die davor postierte Abwehr in Bedrängnis
    bringt. Die vielen hier fabrizierten Ballverluste auszugleichen hat gerade in
    den Gruppenspielen den Mitspielerinnen sehr viel Kraft gekostet. Wesentlich
    effektiver war nicht nur bei den 7m-Würfen die Option Nr. 2 auf dieser Position,
    die vor allem auch mit passgenauen Zuspielen an den Kreis und die
    Nebenspielerinnen wesentlich mehr Gefahr ausstrahlte und viele erfolgreiche
    Aktionen einleitete. Was H.K. geritten hat, hier nicht spätestens nach dem
    zweiten Gruppenspiel umzustellen, lässt sich jedenfalls mit reiner
    Handballlogik nicht erklären. Ich erspare es jetzt sowohl mir als auch den
    Lesern, diese Betrachtung auf die anderen Mannschaftspositionen auszudehnen.
    Ich denke, jeder hat in den Spielen gesehen, das genügend Potential vorhanden
    war, es aber nur unzureichend ausgereizt wurde. Die daraus resultierenden
    Defizite im deutschen Spiel zu kompensieren, hat schon in der Vorrunde die
    entscheidenden Körner gekostet.


    Auf die gravierende Abschlussschwäche nahezu aller deutschen
    Spielerinnen will ich hier jetzt nicht weiter eingehen, dazu habe ich in
    früheren Beiträgen schon genug geschrieben. Nicht unerwähnt bleiben darf in
    diesem Zusammenhang aber die Tatsache, dass Werfen beim Handball zur
    Grundausbildung gehört und sich nach meiner Wahrnehmung hier der Niedergang
    unserer Sportart im Breitensportbereich bereits deutlich abbildet. Hinzu kommt,
    dass auch in der einen oder anderen Nachwuchsauswahl des DHB nach nicht nur
    meiner Wahrnehmung bei der Nominierung überaus fragwürdige Entscheidungen
    getroffen werden. Jeder Insider weiß mit Sicherheit, was ich meine. Alle
    anderen finden in den betreffenden Themen dieses Forums ausreichend Hinweise.
    Es ist bezeichnend, dass selbst in diesem Forum die diesbezüglichen Hinweise
    und Kritiken von der breiten Leserschaft nicht aufgegriffen wurden.


    mein ganz persönliches Fazit dieser WM:


    Deutschland hätte bei dieser WM durchaus den Anschluss an
    die Weltspitze herstellen können. Schade, ja geradezu tragisch ist das
    Abschneiden in erster Linie für die Spielerinnen. Alle haben, wenn sie auf der
    Platte standen, versucht, ihr Bestes zu geben. Gescheitert sind sie
    letztendlich an den Rahmenbedingungen im deutschen Frauenhandball.Nicht ohne Grund liegen bei einer sehr interessanten Bewertung aus der deutschen Mannschaft zwei Spielerinnen vorn, die ihre Brötchen im Ausland verdienen.

    Nachdem sich letzte Woche auch Herbert Müller in der führenden Thüringer Regionalzeitung zu Wort gemeldet hat und nach ausführlicher Videoanalyse kundtut, dass die Schiedsrichterentscheidungen nicht immer glücklich waren und so zur knappen Niederlage beigetragen haben, sehe ich die kritischen Stimmen an der Schiedsrichterleistung im Supercup 2019 durchaus bestätigt. Wenn er das so äußert, gibt es dafür auch konkreten Anlass. So oft und intensiv Herbert Müller im Spiel an der Seitenlinie mit den Schiedsrichterentscheidungen hadert, so auffällig hält er sich sonst in dieser Hinsicht mit Kommentaren nach dem Spiel zurück. Selbst nach CL-Heimspielen, wo durch die Schiedsrichter die Schmerzgrenze mehr als einmal überschritten wurde,
    hat er sich in der Öffentlichkeit kaum jemals dazu geäußert.


    Wenn sich selbst Handball-Ecke-Urgesteine als einzige Reaktion auf die in diesem Forum geäußerte Kritik im Abwiegeln üben und versuchen, den Stellenwert dieses Spiels in Richtung unbedeutend zu deklinieren und das dann auch noch als Begründung zu verwenden, die Problematik des Schiedsrichterwesens aus der Diskussion herauszuhalten, dann besteht hier offensichtlich ein grundsätzliches Problem. Die Bedeutung der Qualität der Schiedsrichterleistung für die Akzeptanz und das Interesse bezüglich des Handballsports wird verkannt. In der Konsequenz heißt das doch nichts anderes, als das dann bei Spielen wie Neckarsulm gegen Dortmund, bei den Spielen der 2. oder 3. Handballbundesliga die Qualität der Schiedsrichterleistung noch viel weniger eine Rolle spielt. Von den Spielen des Nachwuchses mal ganz zu schweigen. Dabei spielt eine gute oder zumindest gerechte Schiedsrichterleistung eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, ob junge Menschen, die den Weg zum Handball gefunden haben, bei
    dieser Sportart bleiben oder sich entsetzt anderen Freizeitvergnügungen zuwenden. Zugegeben nur ein Aspekt von vielen, aber zweifelsohne ein wichtiger. Eine zusätzliche Anmerkung nebenbei: Die Schiedsrichter tragen nach meinem Verständnis die Verantwortung keinesfalls allein. Fragwürdige Regeländerungen und noch fragwürdigere Regelinterpretationen liegen in erster Linie in der Verantwortung der Verbände. Natürlich frage ich mich, warum hier im Forum vor allem beiden Meinungsführern eine solche gleichgültige Haltung den vielen aktuellenProblemen des Handballsportes gegenüber offensichtlich die Mehrheitsmeinung repräsentiert. Als Schlussfolgerung bleibt für mich nur, dass die Erhaltung des Status Quo für die Mehrzahl das Non plus Ultra darstellt, weil sich die betreffende Klientel noch in der Komfortzone wähnt.


    Ich bin dann hier offensichtlich an der falschen Adresse und für mich bleibt dann auch nur eine logische Konsequenz: Ich werde die Kreise dieser "Elite" nicht weiter stören und beende meine aktive Beteiligung an diesem Forum. Einige werden jetzt sicher aufatmen oder sich sogar die Hände reiben, und dann soll es wohl auch so sein. Ich werde zukünftig meine knappe und deshalb für mich sehr wertvolle Zeit, die ich bisher (gerne und hoffnungsvoll!) in die aktive Beteiligung an diesem Forum investiert habe, wieder verstärkt dafür nutzen, die für mich wichtigen und interessanten Spiele zu analysieren und daraus die Schlussfolgerungen zu ziehen, die vielleicht später und an anderer Stelle noch sehr wertvoll sein können. Ich hoffe, dass bis dahin der organisierte Handballsport in der Fläche noch nicht völlig zusammengebrochen ist. Nach meinem Verständnis ist der DHB mit der Umsetzung seiner
    "Strukturreform", die in Wahrheit eine reine Geldbeschaffungsmaßnahme darstellt, endgültig auf Abwege geraten. Es fällt mir sehr schwer, hier nicht
    noch ganz andere Formulierungen zu verwenden, denn der Verband nutzt an dieser Stelle sein Direktionsrecht ausschließlich zur Umsetzung höchst egoistischer Maßnahmen.


    Das ist in meinen Augen schändlich und in höchstem Maß unredlich und verächtlich all denen gegenüber, die als Aktive, Ehrenamtliche oder Eltern Woche für Woche in den kleinen Vereinen Zeit, Herzblut und in schon jetzt nicht unerheblicher Größenordnung eigenes privates Geld investieren, damit dem
    Handball nicht die wichtigste Basis verloren geht.


    Der DHB entzieht sich nach meinem Verständnis mit dem jetzt eingeleiteten Maßnahmepaket noch mehr als bisher der Verantwortung für den Handball als Breitensport und das im Mutterland dieser genialen Sportart! Offensichtlich haben die Verantwortlichen noch nicht erkannt, dass die sogenannte Leuchtturmförderung nicht nur in die falsche Richtung weist, sondern mittel- und langfristig kontraproduktiv wirkt. Da ist selbst die Politik zumindest in Teilen im Erkenntnisprozess schon weiter vorangeschritten!
    Ich wünsche allen engagierten Anhängern unserer schönen Sportart, das wir diesen Sport auch zukünftig in der erforderlichen Breite erleben und leben können! :hi:

    ...alleine die Unterstellung, dass ein badisches Schiedsrichtergespann einen württembergischen Verein absichtlich wohlwollend unterstützt, zeugt von wenig Sachverstand...


    Hallo bordon,
    Deine Darlegungen zu den Mechanismen des Lokalpatriotismus in allen Ehren, aber ob Du es glaubst oder nicht, diese sind nicht nur im Südwesten Deutschlands bekannt und präsent. Diese Dinge passieren jeden Tag und überall. Dabei unterliegen sie in jedem Fall einem Grundprinzip, das sich an folgendem Beispiel ganz gut veranschaulichen lässt: Wenn zwei Brüder sich um die gleiche Braut streiten, gibt es in der Regel ein Hauen und Stechen bis auf's Blut. Kommt aber jemand von außen und will den beiden etwas wegnehmen, halten sie zusammen wie Pech und Schwefel.
    Insofern ist dein Verweis auf die internen baden-württembergischen Querelen, die mir übrigens hinreichend bekannt sind, nicht wirklich überzeugend.
    Ich kann zu der Schiedsrichterleistung in diesem Spiel nicht wirklich etwas sagen, das muss ich mir noch einmal etwas genauer anschauen. Aber ich hatte in den zurückliegenden Jahren nicht den Eindruck, dass 99,9 Prozent der von mir gesehenen Spiele in der HBF oder auch in der CL der Frauen korrekt gepfiffen worden sind. Korrekt meint in diesem Fall eher nicht die absolute Zahl der Fehlentscheidungen, sondern vor allem auch die Frage, welche Mannschaft wurde in wichtigen Spielphasen durch wiederholte Fehlentscheidungen benachteiligt. Dazu hatte ich mich aber schon früher (an anderer Stelle dieses Forums) ausführlich ausgelassen. Wie gesagt, für das Supercupfinale kann und will ich ich das zum jetzigen Zeitpunkt keinesfalls behaupten. Das es Zuschauer in der Halle gab, die es für sich so interpretieren, habe ich aber vernommen.
    Der wichtigste Punkt ist für mich dabei eh die Tatsache, dass nach meiner Wahrnehmung auch die geduldigsten und friedlichsten Zuschauer zunehmend das Interesse und die Begeisterung für den Handballsport verlieren, wenn sie die von ihnen favorisierte Mannschaft ein um das andere Mal benachteiligt sehen. Das gilt übrigens für alle Spielklassen bis hinab zur Kreisebene.

    Alles andere kann, muss aber
    nicht gewesen sein. Für mich war es jedenfalls nicht deutlich erkennbar.
    Eine krasse Fehlentscheidung oder gar Manipulation sehe ich nicht.


    Für mich war es auch nicht DEUTLICH erkennbar, aber das da etwas passiert ist, steht für mich außer Frage. Dafür sprechen alle Details dieser Szene. Der Torschiedsrichter hatte eine deutliche bessere Sicht auf das Geschehen als die Kamera (da hat Harpiks recht), seine Vorgehensweise sowie seine Gestik und Mimik in dieser Situation sind durchaus interessant und lassen aus meiner Sicht viel Raum für Spekulation. Eine KRASSE Fehlentscheidung oder Manipulation lassen sich mit diesen Bildern natürlich nicht belegen, auch da bin ich dabei. Aber Widerlegen kann (bzw. könnte) man sie auf dieser Basis auch nicht. Und deshalb (also auch anhand dieses Beispiels) gebe ich HeiSa für seine Interpretation des Geschehens beim Supercup den nötigen Spielraum. Um nichts anderes ging es mir eigentlich, ich fand die Unterstellung (von mir aus auch gerne Spekulation) von Harpiks gegenüber HeiSa einfach zu kräftig, weil ohne jeglichen Beleg und deshalb habe ich Partei ergriffen. Dabei habe ich betont, dass ich derzeit nicht das ganze Spiel einschließlich der Schirileistung analysieren kann, mir die letzten 90 Sekunden des Spieles aber durchaus Ansatzpunkte liefern. Wo ist das Problem?

    Wir wollen doch den "Sachverstand" auf den Handballsport beschränken ...


    Danke für diesen Hinweis, Du sprichst mir aus der Seele. Habe gerade den aktuellen Artikel von Julia Nikoleit zur DHB-Strukturreform gelesen, diese Dinge sind viel wichtiger. Was sie hier kundtut ist mutig und macht mir ein klein wenig Hoffnung. Ihre Aussagen treffen aus meiner Sicht des Pudels Kern und lösen hoffentlich eine breite Diskussion aus in deren Ergebnis die DHB-Oberen ihre Strategie noch einmal überdenken. Sonst sehe ich schwarz für den Handballsport in Deutschland, zumal die erhofften Mehreinnahmen für den Verband recht hypothetischer Natur sind. Keinesfalls werden die immer weniger werdenden Mitglieder bereit sein, immer mehr Geld aufzubringen. Zu diesem Thema will ich es an dieser Stelle aber bewenden lassen, sonst mault wieder jemand, dass das nicht in diesen Thread gehört.
    PS.
    Danke netter59 für den Versuch zu schlichten. Allerdings gehöre ich nicht zu den Menschen, die alles klaglos hinnehmen. Ohne Widerspruch und Diskussion bleibt alles wie es ist. Und damit tue ich mich immer wieder verdammt schwer, wenn ich der Meinung bin, die Zustände sind nicht so, wie sie sein könnten oder sollten. ;) :hi:

    Hallo Harpiks, :hi:


    eine paar Sätze möchte ich Dir entgegnen, ohne allerdings einen
    Chat aufmachen zu wollen. Folgende Gedanken muss ich aber loswerden, auch weil
    Dein Kommentar mich eher enttäuscht als
    überzeugt. Warum?


    1. Du unterstellt HeiSa Unterstellungen. Ich habe ihren/seinen
    Kommentar anders wahrgenommen. Sie/er schildert ihre/seine Eindrücke beim
    erstmaligen Besuch eines Frauenhandballspiels und zieht (eher in Bezug auf das
    Gesamtpaket der Veranstaltung als auf die Schirileistung) ihre/seine
    Schlussfolgerungen. Die müssen ja nicht richtig sein, aber die Interpretation
    ihrer/seiner Wahrnehmungen darf sie/er in ihrem/seinem Kommentar schon formulieren. Zumal
    HeiSa gerade nicht so wie Du es darstellst einzelne konkrete Schiedsrichterentscheidungen
    kritisiert, sondern ihren/seinen Gesamteindruck wiedergibt. Wenn das nicht sein
    darf, weiß ich ehrlich gesagt nicht, was wir hier machen. Oder sind hier im
    Forum nur die Kommentare unerwünscht, die nicht Deiner Sichtweise entsprechen?


    Außerdem habe ich mich 2. nicht "echauffiert". Ich
    habe lediglich angemerkt, dass ich mit solchen Unterstellungen vorsichtiger
    wäre. Woraus ziehst Du die Gewissheit, dass HeiSa THC-Fan und deswegen vom
    Spielausgang enttäuscht ist? Du stellst es so dar, als wäre genau das ihre/seine
    Motivation für ihren/seinen Kommentar. Genau das meine ich mit pauschalen (weil
    unbewiesenen) Unterstellungen. Da hilft es auch wenig, wenn Du versuchst, den
    Spieß herumzudrehen und in meine Richtung zu stochern. Ich bin übrigens kein
    waschechter THC-Fan, der HCL oder auch die Wildcats Halle stehen mir genau so nah.
    Ich habe von meinen ersten Post's an betont, dass es mir nicht um Erfolg oder
    Misserfolg einzelner Teams geht sondern vielmehr um den Frauenhandball
    insgesamt. Dass ich in diesem Forum häufiger Bezug auf den THC, HCL und die
    Wildcats nehme ist ganz einfach der räumlichen Nähe zu meinem Wohnort geschuldet
    und der damit verbundenen Tatsache, dass ich Spiele dieser Mannschaften
    häufiger live sehen kann als die Spiele anderer Teams. Mal ganz abgesehen von
    der Tatsache (und das weißt Du auch!), dass mir der Amateur- und
    Nachwuchshandball noch viel mehr unter den Nägeln brennt, weil hier einerseits
    ganz viel im Argen liegt und andererseits genau hier die Grundlagen für den
    Erfolg oder Misserfolg der leistungssportlichen Frauenhandballwelt gelegt
    werden.


    3. Zur besagten Spielszene des Supercup's in Spielminute
    59:00:


    Hier enttäuscht Du mich am meisten, auch wenn Deine
    Interpretation der Geschehnisse auf den ersten Blick recht clever formuliert
    ist. Natürlich landet die Hand von Maura Visser auf der Schulter, aber das ist
    nur der Schlusspunkt der Aktion. Bei genauer Betrachtung (ich z.B. auf meinem
    42 Zoll - Plasmabildschirm!! ;) ) erkennt aber jeder, dass die Hand auf dem Weg vom
    Startpunkt hinten/oben bis zur Schulter "unterwegs"
    "feindliches" Terrain berührt. Das einzige, was ich nicht genau sagen
    kann, ob sie in diesem Augenblick das Ohr oder den Augenwinkel erwischt. Ich
    tippe auf Letzteres, zumal sich Meike Schmelzer, die nun weiß Gott nicht für
    Schauspieleinlagen sondern für enorme Nehmerqualitäten steht, nach der Aktion
    genau diesen Bereich mit der Hand und schmerzverzerrtem Gesicht abgedeckt hat.
    Den Schmerzausdruck hat sie übrigens schon beim Sprung in den Kreis, lange vor
    dem eigentlichen Wurf. Der Schiedsrichter hat ja das Spiel auch unmittelbar
    nach dieser Aktion unterbrochen. Warum, wenn nicht wegen einer möglichen
    Verletzung? Die kann wohl kaum von einem vergleichsweise mäßig kräftigen Schlag
    auf die Schulter herrühren. Bei einer möglichen Augenverletzung sieht das schon
    ganz anders aus.


    Dass es "in jedem Spiel dutzende
    Fehlentscheidungen" gibt, da bin ich ganz bei Dir. Das ist letztendlich
    der Aktionsdichte und der Dynamik des Handballs geschuldet. Wenn diese Fehlentscheidungen
    aber von Schiedsrichtern aus der Region zugunsten der Heimmannschaft in der
    absolut spielentscheidenden Phase stattfinden, hat das doch schon ein leichtes
    Geschmäckle. Da bin ich dann wieder eher bei HeiSa.


    Zum Schluss noch eine Frage: Wen oder was meinst Du mit
    "Hobby-Forum-Schiedsrichter"? Auch das ist in meinen Augen schon
    wieder eine heftige Unterstellung, egal in welcher Richtung Du mit diesem
    seltsamen Begriff schießen willst. ?( :nein:

    Ja klar, ein neutraler Erstbesucher und Erstposter. Dein Wunschteam hat nicht gewonnen, so wird ein Schuh draus.

    Hallo Harpiks, :hi:


    es steht Dir natürlich frei, wie Du Spielverläufe und entsprechende Kommentare bewertest. Mit solchen pauschalen Unterstellungen (siehe Zitat) wäre ich aber etwas zurückhaltender. Leider habe ich derzeit beruflich bedingt nicht die Möglichkeit, das ganze Spiel einschließlich der Schiedsrichterleistung im Detail zu analysieren. Aber schon beim Betrachten der letzten 90 Sekunden des Spieles im relive neige ich eher dazu, dem Eindruck von HeiSa beizupflichten. Was Maura Visser beim 26:27-Anschlusstreffer (Spielzeit 59:00) mit der Hand in Meike Schmeltzers Gesicht wollte, musst Du mir dann
    schon erklären. Ihr unmittelbar zuvor per Hüftwurf erzieltes geniales Tor in allen Ehren, aber In der Zeitlupe ist eindeutig zu erkennen, dass Maura Visser danach im Abwehrverhalten eine aktive Bewegung in das Gesicht von Meike Schmeltzer ausführt, also eine Tätlichkeit begeht. Der Torschiedsrichter hatte freie Sicht, hätte also mindestens eine 2-Minuten-Strafe oder eine Rote Karte geben müssen. Wie die letzten 60 Sekunden dann bei doppelter Unterzahl von Bietigheim gelaufen wären, steht in den Sternen. Aber darum geht es gar nicht, auf jeden Fall wurde der THC hier eindeutig in einer entscheidenden Phase des Spiels benachteiligt. Eine solche Interpretation ist nach meinem Verständnis auf jeden Fall zulässig, deshalb finde ich Deine Unterstellungen gegenüber HeiSa überzogen.


    Unabhängig davon war für mich die Fairness und der Respekt wohltuend, mit der die einzelnen Akteure beider Mannschaften auf dem Parkett aufgetreten sind. Angesichts der Bedeutung des Spieles und der großen Rivalität beider Teams bemerkenswert. So darf es gerne weitergehen.

    Entscheidend waren am Ende die sicheren Würfe der Holländerinnen von außen ...

    !!! :D

    Heute war trotz des klaren Sieges WIEDER das Dilemma vieler deutscher SpielerInnen deutlich zu erkennen: Die Abschlussschwäche in der ersten Viertelstunde zeigte, dass unter Druck (hier heute ausgeglichener Spielstand in einem wichtigen Spiel) die Hand zittert ...

    !!! ;) :D

    Das Spiel von gestern (SVK - GER) ist schwer ernst zu nehmen.
    .... Eine Analyse hat ganz wenig Sinn. ...


    ??? 8o :nein:

    ;) :D

    Heute war trotz des klaren Sieges wieder das Dilemma vieler deutscher SpielerInnen deutlich zu erkennen: Die Abschlussschwäche in der ersten Viertelstunde zeigte, dass unter Druck (hier heute ausgeglichener Spielstand in einem wichtigen Spiel) die Hand zittert und der Kopf das nicht korrigieren sondern nur verstärken kann. Hier ist in erster Linie professionelle psychologische Neuausrichtung angesagt. Sekundär sollte das Wurftraining besonders in den unteren Altersklassen neue Impulse erhalten, eine gute technische Basis ist letztendlich die Voraussetzung dafür, dass der Kopf die richtigen Akzente und Impulse setzen kann und das auch und gerade in schwierigen Spielphasen.
    Der U19 gratuliere ich natürlich zu ihrem Erfolg. Als sie erkannt hatten, dass der Gegner noch mehr wackelt als sie selber, lösten sich plötzlich alle Bremsen. Und Gratulation auch an das Trainerteam, dass im Verlauf des Spieles endlich einmal die richtige Strategie beim Personaleinsatz gefunden hat. Die Fragezeichen zur Zusammenstellung des Kaders werden damit natürlich nicht ausradiert, im Gegenteil.