Beiträge von BlKW168

    Die Leistungsstärke einer Mannschaft bemisst sich nicht nur nach der Summe der Leistungsstärke der Einzelspielerinnen. Auf dieser Tatsache beruht ein erheblicher Teil der Attraktivität unserer geliebten Sportart.

    Nach wie vor.

    Gottseidank.

    Wir wollen eine erfolgreiche Nationalmannschaft und die bekommen wir nicht, wenn das beste Teams mit 15 oder 20 Toren gegen den Letzten gewinnt. Dadurch wird man keinesfalls besser, im Gegenteil. Wenn man sich nicht anstrengen muss, dann stagniert man. Das Gefälle zur zweiten Liga soll ja genau aus diesem Grund auch größer werden. Es geht um die Förderung der Elite, denn wir sprechen von den besten Spielerinnen der Liga und einer möglichen Professionalisierung.

    Einige deiner Argumente teile ich durchaus, aber hier kann ich nicht mitgehen. Auch wenn es natürlich nicht eins zu eins vergleichbar ist: Niemand käme nach dem aktuellen 6:0 der Bayern gegen RB auf die Idee, die Anzahl der Mannschaften in der Bundesliga zu reduzieren (und schon gar nicht mit dem Argument, damit die Nationalmannschaft bzw. die Nationalspieler zu stärken) ...

    Eine gute Handballmannschaft ist mehr als nur die Ansammlung möglichst vieler guter (=teurer?) Einzelspielerinnen. Es macht ja gerade den Reiz des Handballsports aus, dass immer wieder vermeintlich unterlegene Mannschaften mit einer cleveren Spielidee den Favoriten das Leben schwer machen, man schaue nur auf die aktuelle Pokalrunde. Auch das sind wichtige Erfahrungen gerade für junge Spielerinnen, die sie in allen möglichen Facetten durchaus häufiger machen sollten, und das auf beiden Seiten! Deshalb bin ich nicht nur perspektivisch viel näher an diesen Positionen:

    Ich wäre wieder für eine Aufstockung der Liga auf 14 vielleicht sogar auf 16 Mannschaften. In den ersten 2-3 Jahren wäre dann zwar das Gefälle zwischen Mittelfeld und Keller sehr groß. Aber ich denke die Mannschaften unten wachsen dann auch mit ihren Aufgaben, wenn sie öfters gegen Topmannschaften spielen, dadurch wird dann das gesamte Niveau der Liga angehoben. Denn nur so kann die Leistungsfähigkeit der Mannschaften angehoben werden.

    Fände 12 Teams gut, dazu eine Vorgabe für recht hohen prozentualen Anteil Inländerinnen. Das schafft Kaderplätze und Entwicklungschancen für deutsche Talente in der höchsten Spielklasse.


    Eine geschlossene Top 8 wird wenig Raum dafür bieten.

    Unter dem Strich bleiben als wichtigste Aspekte für den Modus der Meisterschaft Stabilität und Kontinuität und eine klare, für jedermann überschaubare Struktur im Ablauf und natürlich auch im Regelwerk. Und das so bald wie nur irgend möglich!

    PS.

    Natürlich habe ich hier den Fokus in erster Linie auf die sportlichen Aspekte gelegt und bin mir der Tatsache bewusst, dass die wirtschaftliche Situation der Vereine ähnlich wichtig ist. Letztendlich bedingen sich aber beide gegenseitig!

    Naja! Wenn bei den Frauen die Kommentatoren vor allem in der ersten Halbzeit nicht 80 Prozent der Spielzeit komplett am Spielgeschehen vorbei über Gott und die Handballwelt gelabert hätten, hätte es mir auch gefallen...

    Wenn ich das Thema Schiedsrichter (-leistungen) in der HBF einmal nicht von innen heraus betrachte (also bezogen auf ein Spiel oder auch auf eine Schiedsrichterin oder einen Schiedsrichter oder auf ein Gespann), sondern den Rahmen sehe, in dem sich das ganze Geschehen bewegt, sehe ich folgende gravierenden Defizite:

    • Die Trennung zwischen Elite- und den "restlichen" Schiedsrichtern insbesondere bei Schulungsmaßnahmen ist eine Katastrophe! Wo wenn nicht hier können die Besten ihre Kenntnisse und Erfahrungen weitergeben?
    • Vielmehr wäre aus meiner Sicht eine Differenzierung zwischen Männer- und Frauenhandball wichtig, denn hier gibt es im positiven Sinne gravierende Unterschiede, die die Vielfalt des Handballsports prägen und die unseren Sport wieder mehr für die breite Masse öffnen können...
    • Das Regelwerk und seine Interpretationen müssen wieder mehr Stabilität und Kontinuität bekommen. Gravierende Unterschiede in der Auslegung und ständige Veränderungen der Regelwerke bringen nicht nur Spieler, Trainer und Zuschauer regelmäßig und oft zu recht auf die Palme, sondern schrecken natürlich auch potentielle und reale Neuankömmlinge in der Handballfamilie regelmäßig ab, hier länger zu verweilen...
    • Spielansetzungen und die Ansetzungen der Schiedsrichtergespanne müssen grundsätzlich nach dem Zufallsprinzip erfolgen. Nur so kann der Verdacht einer wie auch immer motivierten Einflussnahme auf die Spiel- und Saisonverläufe von vornherein ausgeschlossen werden. Natürlich birgt das die Gefahr, dass ein weniger erfahrenes Schiedsrichterpaar in einem wichtigen Spiel mit fragwürdigen Entscheidungen Unmut erzeugt, aber ein solches Szenario wäre mir 10-mal lieber als der Verdacht, hier würde irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugehen ...
    • Die Auswertung und die Bewertung der einzelnen Schiedsrichterleistungen in den einzelnen Spielen muss aus dem gleichen Grund wesentlich transparenter werden und zwar für die Vereine und die Öffentlichkeit gleichermaßen. Ich denke, gerade dieser Punkt bedarf keiner weiteren Erläuterungen...

    Leider habe ich aktuell nicht die Zeit, tiefgründiger auf diese Thematik einzugehen, obwohl es noch viele weitere Aspekte zu besprechen gäbe. Aber dass eine solche Diskussion hier überhaupt entsteht, ist schon ein wichtiger Schritt und macht mir wieder erwas Hoffnung, dass die Verantwortlichen Gremien wieder auf den richtigen Weg zurückfinden! Das heutige Spiel wird durchaus ein erster Gradmesser ...

    Es ist unbedingt begrüßenswert, dass diese Diskussionen hier im Forum jetzt Fahrt aufnehmen, so wie bisher kann es keinesfalls weitergehen. Es liegt in der Natur der Sache, dass es unterschiedliche Meinungen und Positionen gibt (genau genommen ist es sogar die entscheidende Voraussetzung für Veränderungen!), man muss damit nur besonnen umgehen und sich nicht immer gleich verbal die Birne vom Stamm hauen, beleidigte Leberwurst spielen oder gar den Anspruch hegen, als Einziger die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben...

    Leider habe ich gegenwärtig nicht die Zeit, detailliert auf die hier und anderswo in der HE diskutieren Aspekte einzugehen, aber meine Argumente habe ich in den letzten Jahren ja auch schon mehrfach kundgetan. Deshalb an dieser Stelle nur soviel:

    Grundsätzlich ist der Ansatz einer Doppelrunde (z.B. ein oder zwei Jahre mit acht, dann mit 12 Mannschaften) um Längen besser als alles, was mit k.o.-Spielen zu tun hat. Letzteres trägt Pokalcharakter in die Meisterschaft, aber das hat dort nichts zu suchen, denn es steht im grundsätzlichen Widerspruch zu dem originären Charakter einer Meisterschaft. Mittelfristig fände ich es nicht zuletzt aus den von Leakerhandball und anderen Diskussionsteilnehmern genannten Gründen besser, wenn die erste Liga wieder aus 16 oder sogar 18 Mannschaften bestehen würde, aber darüber kann man trefflich streiten. Wichtig ist vor allen Dingen, dass die Meisterschaft wieder eine Meisterschaft wird und dass endlich wieder Stabilität und Kontinuität einziehen in den Ablauf eines Spieljahres. Wenn von Saison zu Saison eine neue Sau nach der anderen durch das berühmte Dorf getrieben wird braucht man sich nicht zu wundern, dass sich immer größere Teile des Publikums und damit auch aktive und potentielle Sponsoren kopfschüttelnd abwenden. In einer Zeit, in der das Geld längst nicht mehr so locker sitzt wie in besseren Zeiten ist das eine existenzielle Frage, die Tragödie um Bietigheim/Ludwigsburg ist dafür nur ein Beweis. Wenn sich ein wichtiger Sponsor zurückzieht, ist das immer eine riesige Herausforderung, aber dass sich dafür kein adäquater Ersatz findet, der sich gern in das gemachte Nest setzt, ist ein Symptom für ein viel größeres Problem ...

    Man wird in den nächsten Jahren wahrscheinlich viele Kompromisse eingehen müssen, um einigermaßen klar zu kommen und man wird die Regeln usw. auch wieder ändern.

    Man wird definitiv wieder etwas ändern müssen.

    Zu allererst diese komplett sinnlosen Playoffs wieder abschaffen.

    Seit Jahr und Tag habe ich hier immer wieder geschrieben, dass die verantwortlichen Gremien mit den Regeländerungen, fehlender kritischer Selbstreflexion im Schiedsrichterwesen, mit dem Wechsel in den Pokalmodus auch für die Meisterschaft, mit völlig überzogenen Forderungen an die Vereine z.B. bezüglich Hallenkapazitäten und Hallenboden, mit dem überbordenden Söldnertum und dem ausschließlichen Übertragen der meisten Spiele in zu bezahlenden Medien (diese Aufzählung ist bei Weitem nicht vollständig!) einen Sargnagel nach dem anderen in das Herz des Handballsports hineingetrieben haben. Die Mehrzahl der Wortführer hier im Forum hat mich dafür regelmäßig attackiert und dann oft auch ausgegrenzt. Dabei wurde von den selbsternannten "Experten" komplett ignoriert, dass damit insbesondere im Frauenhandball und im Nachwuchs- und Breitensport sportliche, mentale und organisatorische Hürden und Barrieren aufgebaut wurden, die im negativen Sinne so strukturprägend sind, dass Handball für Kinder und Jugendliche nur noch im Ausnahmefall attraktiv erscheint.

    Was das in der Gesamtschau mit "Professionalität" zu tun hat, wenn man sich selbst die Basis entzieht, konnte mir hier noch keiner dieser Spezialisten erklären, im Gegenteil:

    Allein das man jetzt anfängt, jedes Jahr den Modus in der Liga zu ändern, ist alles andere als professionell.

    Und ich bin mit meiner Position und den entsprechenden Wahrnehmungen ja nicht allein, hier nur ein Beispiel:

    und zum anderen ist es doch auch kontraproduktiv, wenn die Anforderungen zu hoch sind und sich nicht genug Vereine finden, die das auch stemmen können.

    Warum sind wir denn in der ersten Liga bei nur noch 12 Teams und einem immer noch eklatanten Leistungsgefälle?

    Nun bin ich weit davon entfernt, angesichts der aktuellen Entwicklungen, vor denen ich immer gewarnt habe, Genugtuung zu empfinden, dafür liegt mir unser geliebter Handballsport viel zu sehr am Herzen. Mich treibt vielmehr die Sorge um, dass die nach meinem Eindruck beratungsresistenten und wahrnehmungsgestörten Verbandsgewaltigen auch jetzt den Schuss noch nicht gehört haben und weiter versuchen werden, mit ihren Entscheidungen die Kommerzialisierung (sie nennen es Professionalisierung!) in der obersten Etage aktuell noch weiter auf die bröckelige Spitze zu treiben statt den Fokus endlich (auch!) auf die Basis und damit auf die Zukunft des Handballsports zu legen ...

    Man kann doch problemlos die zweite Liga wieder zweigleisig machen oder regional einteilen und somit vergrößern. Das senkt die Reisekosten, die für viele Vereine in der zweiten Liga mit das größte Problem darstellen. So hast Du auch wieder Präsenz in der Fläche.

    Das wäre eine akzeptable Option in dieser zugegebenermaßen wirklich schwierigen Situation. Aber dann bitte die erste Ansage (nochmalige Reduzierung der Mannschaften in der HBF1) mit einer klaren "wenn-dann-Formulierung" verbinden ...

    Favorisieren würde ich sie aber trotzdem nicht. Man kann bzw. sollte die in erster Linie finanziell basierte übermächtige Stärke von Bietigheim/Ludwigshafen derzeit nicht als Leistungsmaßstab anlegen. Ich würde es als angemessener und nachhaltiger ansehen, andere Maßnahmen in Erwägung zu ziehen. Ganz vorn steht dabei die Begrenzung der Anzahl von Ausländerinnen, die für eine Mannschaft gleichzeitig auf dem Spielfeld stehen dürfen. Das würde das überbordende Söldnertum sofort deutlich reduzieren und insbesondere auch Vereine belohnen, die über eine eigene leistungsfähige Nachwuchsabteilung verfügen, aus der vergleichsweise unproblematisch etwaige Lücken im Team aufgefüllt werden können.

    Was wiederum einen größeren Anreiz für junge Sportlerinnen schaffen könnte, eine leistungssportliche Laufbahn im Handball einzuschlagen.

    Aber das ist schon wieder das nächste Thema ...

    Spannung. lieber Norddeutscher7 , ist nicht per se ein Merkmal für Qualität. Wenn aber die Qualität höher ist, dann steigt automatisch das Interesse.

    Diese Aussage sehe ich sehr kritisch. Der Frauenhandball verliert gerade seine Präsenz in der Fläche, jede Reduzierung der Anzahl der Mannschaften in den oberen Ligen ist da kontraproduktiv. Das ist in meinen Augen existenzbedrohend ...

    Komisch.

    Als ich mit deutlichen Worten kritisiert habe, dass Sportdeutschland.tv die Spiele der HBF in der Mehrzahl nur noch hinter einer Bezahlschranke anbietet, war das alles Blödsinn. Jetzt kommst du selbst mit diesen Argumenten um die Ecke...

    Ich schreibe das hier nur, weil der Frauenhandball bei dieser wichtigen Diskussion unbedingt mit betrachtet werden muss. Gerade weil der Frauenfußball immer mehr an Popularität gewinnt!

    Ich finde die Lösung jetzt mit dem Wiederholungsspiel (für diesen Fall) auch nicht toll,

    Diese Lösung (60 Minuten für drei Sekunden und das auch noch geraume Zeit nach dem letzten Spieltag) ist nach meiner Überzeugung in der Gesamtschau dieser Saison so ziemlich die schlechteste Lösung ...

    Wenn ihnen dabei grobe Fehler oder Unzulänglichkeiten in diesen Richtlinien auffallen, dann gibt es immer die Möglichkeit Änderungsanträge vorzubringen. Dazu bedarf es aber auch einer geeigneten, stringent formulierten Alternative zum bestehenden Wortlaut. Hinterher ist es zu spät sich zu beschweren bzw. es kann nur noch an Lösungen für zukünftige Vorfälle gearbeitet werden.

    Das ist grundsätzlich richtig. Aber wenn es um eine gerechte und zeitgemäße Gestaltung der Regelwerke geht, sind die Vereine nicht der erste Ansprechpartner, sie können und sollten natürlich ihren Beitrag dazu leisten. Aber in erster Linie sehe ich die Verbände und die betreffenden Gremien in der Pflicht. Das sollte in dieser Diskussion nicht unerwähnt bleiben.

    Noch einmal: In diesem Zusammenhang Vorwürfe in Richtung der Vereine in den Vordergrund zu stellen, sollte in dieser Diskussion nicht das Mittel der Wahl sein ...

    Hast du den Bericht, den Lothar verlinkt hat, gelesen ?

    Anscheinend nicht...

    Anscheinend hat noch nicht jeder wahrgenommen, dass es mir hier weniger um den bis in's Detail auskömmlich diskutierten regegeltechnischen, sondern in erster Linie um den moralischen Aspekt geht. Oder ist die Moral hier nicht relevant? Der Sport gehört zur Kultur, und deswegen sollte Kultur im Sport auch immer gelebt werden. Ein zeitgemäßes, fair eingesetztes Regelwerk ist dafür die unverzichtbare Grundlage!