Ein Arbeitssieg gegen die HSG Irmenach
Wallau quält sich
zu zwei Punkten
Wallau. Die Handballer der SG Wallau/Massenheim haben in der Regionalliga Südwest mit dem 28:25 (12:12) gegen die HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch ihr drittes Spiel in Folge gewonnen und nun mit 6:4 Punkten eine positive Bilanz. „Das war unser Ziel und das haben wir gegen einen sehr unangenehmen Gegner erreicht“, resümierte Trainer Carsten Bengs, der mit der Abwehrleistung seiner Mannschaft zufrieden war. Doch verwunderte nach dem starken Auftritt in Mülheim die Unsicherheit im Angriff.
Wallau trat abgesehen von Michael Allendorf, der mit Wetzlar spielte, in Bestbesetzung an. Sicherlich haben sich die Gäste im Vergleich zu den vergangenen Spielzeiten verstärkt, sind durch Maxim Shalimov und René Vasek auf der rechten Angriffsseite stärker geworden und haben mit Eric Brahmann einen weiteren beweglichen Spieler im Rückraum. Irmenach spielt weiter sehr lange im Angriff und ist bestrebt, das Tempo aus dem Spiel des Gegners zu nehmen. Wallau stellte sich gut auf die Gäste ein. Zu Gegentoren kam es, wenn Irmenach kurze Unkonzentriertheiten der Wallauer nutzten. „Wir müssen sehen, dass wir uns dabei nicht so viele Zeitstrafen einfangen“, sah Bengs ein Problem seines Teams.
Die größeren Probleme sah der Trainer aber im Angriff. „Wir haben wieder viel zu früh den Kreisläufer gesucht, hatten keine Geduld und auch zu viel verworfen“, kritisierte Bengs sein Team. Besonders deutlich wurde dies nach dem 8:4 nach 15 Minuten, die der Mannschaft eigentlich Sicherheit geben sollte.
Die Angriffe liefen ohne Tempo, es wurde nicht durchgespielt und auf die Chance gewartet. Dazu waren die Abschlüsse nicht konzentriert. Die insgesamt 22 Fehlwürfe waren nicht nur der Verdienst des guten Torhüters Sebastian Bachmann vor allem im ersten Durchgang, sondern es lag auch daran, dass viele Wallauer Angriffe nicht zwingend waren. So kam es, dass die Gäste bis zur Pause ausglichen.
Nachdem Irmenach direkt nach der Pause zwei Mal in Führung gegangen war, kam die beste Phase der Gastgeber, die beim Stand von 13:14 vier Mal in Folge trafen, davon drei Mal in Unterzahl und das dank einer aggressiven Deckung, die die Tempogegenstöße einleitete. 15 Minuten bot das Team einen ansehnlichen Handball, verlor Sebastian Linder mit einem Pferdekuss unter der Kniescheibe und Luis Garbo, der auf der für ihn eher ungewohnten Linksaußenposition auf dem Fuß seines Gegenspielers absprang und umknickte. Beide gaben aber nach dem Spiel Entwarnung, glauben an keine schwerwiegendere Verletzungen. Bis zur 50. Minute führte Wallau mit 25:19, doch dann leistete sich das Team erneut viele Fehler, ohne dass der Sieg in Gefahr geriet. „Mund abwischen und weiter“, war das Fazit von Torhüter Mathias Beer.
Wallau: Beer, Tillmann (n.e.); Ehrmann (6), Schimmelbauer (2), Laufersweiler (1), Plattner, Gaßmann (2), Garbo (2), Tluczynski (2), Bonnkirch (4), Roßmeier (7/3), Linder (2). Irmenach: Bachmann, Lang (n.e.); Berg (1), Dämgen, Stein (2), Gedert, Shalimov (9), Stoffel, Mulliqi, Vasek (6/2), Brahmann (6), Kaiser (1), Krafft. SR: Naumann/Wallenfels (Freisen/Ottersheim). Zuschauer: 500. (vho)
Aus http://www.hoechster-Kreisblatt.de
WALLAU Das nackte Ergebnis stimmte, doch die Leistung ließ einiges zu wünschen übrig: Mit einem glanzlosen 28:25 (12:12)-Erfolg über die HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch hat Handball-Regionalligist SG Wallau/Massenheim den dritten Sieg in Folge eingefahren.
Von
Jürgen Möcks
Der Erfolg heiligt die Mittel. Diesen Eindruck vermittelte zumindest Carsten Bengs nach Spielschluss. "Sehr zufrieden", zeigte sich Wallaus Trainer mit den 60 Minuten, die wahrlich keinen der 580 Zuschauer in der Ländcheshalle vom Hocker gerissen hatten. Einen Rückschritt nach dem überzeugenden 35:27-Sieg in Mülheim wollte der 32-Jährige nicht erkannt haben. "Was zählt, sind die zwei Punkte. Und die haben wir", gab Bengs zu Protokoll. Doch von der Form der vergangenen Saison trennte die Wallauer gegen einen - zugegeben - unbequem zu spielenden Gegner Welten.
Das große Sorgenkind des Ländchesteams bleibt der Angriff. Stockfehler, ungenaue Pässe und jede Menge Fahrkarten. Sebastian Bachmann griff den Hausherren serienweise beste Chancen ab. Der Torhüter sei lange stehen geblieben, habe erst spät reagiert, erklärte Markus Roßmeier, gestand aber auch: "Wir haben nicht sehr präzise geworfen." Jens Ehrmann war nur anfangs von der (Wurf-)Seuche infiziert, traf nach zwei Fehlversuchen sechsmal. Der Kreisläufer räumte ein: "Nachdem wir fünf, sechs Dinger verballert hatten, fing das Köpfchen schon an mitzudenken." Schönreden wollte der 25-Jährige den schmucklosen Arbeitssieg nicht, sah aber auch positive Ansätze: "Als es knapp geworden ist, haben wir uns zusammengerissen." Nach dem 13:14 ließ Wallaus nicht immer sattelfeste Abwehr zehn Minuten nur ein Gegentor zu, zog bis zur 44. Minute auf 20:15 davon. Die Entscheidung. Auch weil die Wallauer in dieser Phase die Zügel anzogen. "Was wir uns vorwerfen müssen, ist, dass der Gegner 40 Minuten lang das Tempo bestimmt hat. Irmenach ist ein unangenehmer Gegner. Das haben sie 60 Minuten lang bewiesen", erklärte Bengs.
Ein Kompliment, das Bengs Irmenacher Kollege Paul Schmidt über die verpasste Überraschung nicht hinweg- trösten konnte. "Wir haben in dieser Saison noch nie so schwach gespielt. Dass die Partie so knapp verlaufen ist, lag mehr an der desolaten Vorstellung der Wallauer." Auffallend: Auch in der Deckung offenbarten die Wallauer ungewohnte Schwächen, ließen sich wiederholt von Irmenachs Mittelmann Brahmann oder Linkshänder Shalimov düpieren. "Wenn man zwei Minuten in der Abwehr steht, kommt man irgendwann einen Schritt zu spät", nahm Bengs seine Spieler in Schutz.
SG Wallau/Massenheim: Beer, Tillmann (n.e.); Laufersweiler (1), Ehrmann (6), Plattner, Gaßmann (2), Garbo (2), Bonnkirch (4), Tluczynski (2), Roßmeier (7/3), Linder (2), Schimmelbauer (2).
HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch: Bachmann, Lang; Berg (1), Dämgen, Stein (2), Gedert, Shalimov (9), Stoffel, Mulliqi, Vasek (6/2), Krafft, Brahmann (6), Kaiser (1).
SR: Naumann/Wallenfels (Freisen/Ottersheim).- Zu.: 580.-
Aus http://www.Wiebadenr-Kurier.de