Spanien, ein verdienter Europameister.
Sasha hatte im Kreis-Ab Podcast gesagt, Spanien habe gegen Deutschland nicht so sehr geglänzt oder hervorragend gespielt als dass sich Deutschland vielmehr selbst geschlagen hat. Um dann daraus zu folgern, Spanien werde gegen Frankreich keine Chance haben und Frankreich das leicht gewinnen. Da hatte ich mich schon gefragt, wenn da Spanien wirklich nicht überragend gespielt und Deutschland dennoch so dominiert hat, warum sollen sie dann nicht bei einer Leistungssteigerung nicht auch die Franzosen schlagen.
Aber ich denke mal die Wahrheit liegt darin, dass Spanien durch das Turnier durch - exemplarisch auch gegen Deuschland - gezeigt hat, dass sie sich meisterlich auf den Angriff des Gegners einstellen und diesen zerpflücken können. Im Angriff dagegen agieren sie sehr geduldig und schafften es beinahe immer eine Überzahl oder eine offene Wurfgelegenheit zu produzieren und das im 6-6, ohne auf das neue (risikoreiche) Zaubermittel 7-6 zurückgreifen zu müssen. Das ist eine perfekte Mischung, die jetzt auch den Titelgewinn gebracht hat. Spanien hatte durch das Turnier hindurch nur bei kreativen und wenig ausrechenbaren Angriffen Probleme. Dagegen wurden Angriffsformationen, die bloß auf größere Power, Geschwindigkeit oder höher gewachsene Angreifer vertrauten, relativ gut im Schach gehalten. Das erklärt warum sie gegen Slowenien (und womöglich auch gegen Norwegen) Probleme hatten, sonst aber nicht. Das ist für mich guter Handball, denn ich will, dass sich die kreativere und rafiniertere Mannschaft durchsetzt und nicht die stärkere oder schnellere, körperlich überlegenere.
Deshalb ist das ein gutes Turnier für den Handball (Mazedonien ist auch auf einem guten Weg; ich hoffe, die können ihren Kader noch ausgeglichener gestalten in Zukunft) und ein guter Europameister!