Ich könnte mir vorstellen, dass es vielen SG-Fans weniger um die moralische, als vielmehr um die emotionale Komponente geht bei Pytlick. Zumindest mir ergeht es so. Du hast in deiner Mannschaft immer 2-3 Leute, die für dich selbst das unantastbare Tafelsilber sind, mit denen du dich identifizieren kannst, die die Rolle einnehmen, die ihnen zugeordnet wurde, die dich einfach "abholen". Bei mir ist Simon so ein Spieler. Den willst du einfach gerne in deinem Team haben, der verkörpert genau das, was für dich die SG ausmacht, der ist so ein Unterschiedsspieler mit dem gewissen Charisma. Die Fallhöhe (für mich, betone ich) in seinem Fall, wäre somit um ein Vielfaches höher als bei anderen. Das ist einfach emotionalisiert und natürlich hat man nicht die Chuzpe zu be-oder verurteilen, was für Simons Lebenswirklichkeit gerade das Beste ist. Weil man es ja nur aus seiner blauweißroten Fanbrille sehen kann.
Besseres Jobangebot annehmen oder nicht, auf dieser Ebene findet das für mich gar nicht statt, sondern auf der Ebene, dass ich es (naiverwsise) gerne hätte, dass Simon es nur annähernd so geil findet, dass er bei der SG spielt, wie ich (und viele andere) es geil finden, dass er für die SG spielt.
Vielleicht ist es auch die Angst, dass die "familäre" , dänischgeprägte,hyggelige SG der Nuller und Zehner nicht mehr existiert und nicht mehr die Spieler viele Jahre lang an sich binden kann. Wie gesagt, sehr emotional aufgeladen.