Die Entscheidung über die Europapokal-Termine kann leider nicht die HBL treffen, die trifft die EHF. Da es sehr viele Nationen gibt, in denen die Handballmannschaften nicht aus Vollprofis bestehen, ist für diese Clubs Europapokal unter der Woche sehr problematisch. Das hat nichts mit der Unfähigkeit der handelnden Personen in Deutschland zu tun sondern damit, dass diese Personen alleine keine Mehrheit haben um das europäisch zu ändern. Im Übrigen findet die CL schon weitgehend unter der Woche statt.
Würde der Spielplan zu Saisonbeginn schon alle Europapokal-Termine berücksichtigen, dann fänden noch mehr Spiele unter der Woche statt. Denn dann müsste man erst einmal davon ausgehen, dass alle Europapokal-Teilnehmer ins Finale kommen. Wäre das besser?
Der Fußball-Vergleich hinkt außerdem. Dort finden zwar die internationalen Spiele unter der Woche statt, die Termine der Liga-Spiele werden aber auch nicht zu Saisonbeginn festgelegt. Im Gegenteil! Im Fußball weiß ich, an welchem Wochenende mein Club wo spielt. Ich weiß aber nicht, ob er Freitag Abend, Samstag Nachmittag, Samstag Abend, Sonntag früher Nachmittag, Sonntag später Nachmittag spielt. Das erfährt der Fan erst wenige Wochen vorher. Ist das wirklich eine Wunschlösung aus Fansicht?
Die Anzahl der Clubs im Europapokal ist eine spannende Frage. Wäre die Teilnahme am Europapokal so uninteressant, dann müssten doch viel mehr deutsche Clubs die Teilnahme absagen? Man kann über die Modi diskutieren, gerade im EHF-Pokal und CWC drängt sich jetzt alles in März/April/Mai. Da die deutschen Teams Favoriten auf europäische Titel sind, gehört eben auch das Spiel bei Traktor Tscheljabinsk dazu. Oder dürfen in Zukunft nur noch spanische, deutsche und wenige auserwählte Clubs mit Titelchancen am Europapokal teilnehmen? Dann sind wir auf dem Weg zu einer privaten Europa-Liga, ein paar Interessenten dafür gibt es ja auch...