IIn München fiel damals die Entscheidung über das gesetzt Team zwischen Kroatien und Österreich. Entscheidend waren die Überlegungen, welche Mannschaft wann und wie weiterkommt und auf wen trifft. Zudem musste die Entscheidung gemeinsam mit Dänemark getroffen werden.
Aus meiner Sicht hinkt der Vergleich mit Bratislava - Bratislava ist gefühlt ein Vorort von Wien, die österreichischen Fans werden vorwiegend aus Wien kommen. München ist aber vor allem Nahe an Vorarlberg mit seiner Handballtradition. 2019 waren auch ohne Österreich (Dänemark wäre weit weg gewesen) jeden Tag mehrere Busse aus Vorarlberg da. Ich finde, das kann man nicht vergleichen, spricht aber trotzdem für AUT in München.
Bei zwei Vorrundengruppen pro Spielort wird der DHB auch zwei Teams pro Spielort setzen können. Das würde für München bedeuten, dass man ein Balkan-Team (Kroatien vermutlich von der Fanbase am attraktivsten) und entweder ein weiteres Balkan-Team, eins aus Osteuropa oder eben Österreich (bei einer Qualifikation) setzen kann. Es wird aber vermutlich auch darauf ankommen, wie die Vorrundengruppen dann zu den Hauptrunden zusammengeführt werden - man kann ja dadurch auch Teams so platzieren, dass Deutschland diesen auch in der Hauptgrunde gezielt aus dem Weg geht.
Ich verstehe komplett, dass der Wunsch da ist und die Überlegung naheliegend, dass man sechs Vorrunden auf sechs Standorte verteilt. Aber man muss auch sehen, dass dahinter sehr viel an Aufwand steckt an Hotels, Logistik, Auf-/Um-/Abbau, etc. Ob man das an sechs Standorten macht oder an drei Standorten ist schon ein großer Unterschied. Bei der jetzigen Hallenauswahl hat man immer max. 3 Hallen gleichzeitig im Einsatz, man braucht also nur drei Brandings, nur drei Mal Auf-/Abbau.
Meines Wissens war es in der Vergangenheit so, dass Zuschauereinnahmen zu einem Großteil an den Hallenbetreiber ging und der dafür an den DHB eine Garantiesumme zahlte und gewisse Leistungen (Hallensecurity, etc.) garantieren muss. Aus Sicht des Hallenbetreibers sind die potenziellen Einnahmen vermutlich relativ höher als die Ausgaben, entsprechend kann er dem DHB eine höhere Garantiesumme bieten. Man kann jetzt natürlich pauschal auf die bösen Funktionäre einprügeln. Aber einerseits muss der DHB die EURO auch finanziell nutzen und das Risiko überschaubar halten.
Zudem kann ich der Logik nicht ganz folgen, dass eine EURO dort stattfinden müsse, wo regelmäßig Spitzenhandball stattfindet. Ist es nciht logischer die Spielorte so zu platzieren, dass möglichst viele Handballfans (auch aus dem Ausland) einen Zugang haben? Und auch in der Region München gibt es viele Handballfans ganz ohne Proficlub in der Nähe. Ich war 2019 bis auf einen Spieltag immer in München und die Stimmung und Auslastung haben mich sehr positiv beeindruckt.