Beiträge von Handball-SR

    Die Möglichkeit, dass auch der Gegenstoß laufende Spieler DQ wird, besteht durchaus. Wer sagt denn, dass das nicht der Fall sein kann? Vorraussetzung ist aber, dass beim Zusammenprall der TW NICHT in der Vorwärtsbewegung ist.
    Diesbezüglich bietet das Regelwerk alle Möglichkeiten.

    Das bereits viele Landesverbände die Klarstellung übernommen haben zeigt ebenfalls, dass es hier Handlungsbedarf gab.

    Na, ist doch toll !!! Dann war eine Spielerin ja so schnell zurück gelaufen, dass sie eingreifen konnte. Super !! Den Trainer wirds freuen.
    Jetzt kommt es darauf an, wie sie den Gegenstoß unterbindet. Da hat sich an der Regel ebenfalls nichts verändert.

    Und mal im Ernst, beim klassischen Gegenstoß stehen sich Spieler und TW gegenüber. Und genau da ergaben sich bislang die gravierenden Verletzungen.
    Wenn das jetzt weniger wird: Super Klasse, Ziel erreicht !!!

    In 99 von 100 Fällen wird es so sein, dass der TW solche gefährlichen Situationen vermeiden kann. Insoweit ist die These von H.T. absolut korrekt.
    Aber es bringt jetzt wirklich nicht viel, alle Eventualitäten nochmal im Detail hier zu diskutieren. M.M. nach wird die Praxis zeigen, wie sich die Spieler mit diesem Thema auseinander gesetzt haben.

    Zitat

    Original von meteokoebes

    Wenn die Schilderung so stimmt und es deshalb Rot gab, dann zeigt sich doch wieder in meinen Augen die Perversion dieser Auslegung.


    Wobei die Schilderung ja mehr als dürftig ist. Allein daraus kannst Du erstmal gar nichts ableiten. Wichtig wäre zu wissen: Stand die Torhüterin, als sie es zum Zusammenstoß mit der Gegenspielerin kam? War sie in der Vorwärtsbewegung?
    Erst wenn diese Fragen beantwortet sind, kannst Du eine Entscheidung treffen.
    Und diese Entscheidung wäre vor der Veröffentlichung der Regelklarstellung ggf. genauso getroffen worden, jedenfalls was die Spielfortsetzung angeht. Hier hat sich NICHTS geändert. Wenn die Torhüterin während des Zusammenpralls in der Vorwärtsbewegung war, ist auf 7m-Wurf gegen sie und auf DQ zu entscheiden. Lediglich die Bestrafung in diesem Fall wurde präzisiert. Also keine V, bzw. H, sondern DQ. Den 7m-Wurf hätte es auch vorher gegeben.

    Der 7m-Wurf ist SOFORT zu wiederholen. Nicht erst vor Beginn der 2.HZ.

    Lösung hier wäre gewesen, Anpfiff des Wurfes und Spieler wirft nicht. Dann erneuter Anpfiff und Spieler hat jetzt 3 Sekunden Zeit, um den Wurf auszuführen.
    Übrigens Analog FW 1 Sekunde vor Ende (bei T-O).

    Mit dem Spieler reden und ihm die Problematik erläutern, dass eben kein Tor, wenn autom.Schlusssignal in den Wurf hinein ertönt. Deshalb nicht werfen, Abpfiff abwarten, jetzt wird Wurf erneut vom SR angepfiffen und muss innerhalb von 3 Sek. ausgeführt werden.

    Am cleversten ist es natürlich, wenn man so kurz vor Ende erst gar kein T-O mehr gibt, nachdem auf FW oder 7m-Wurf entschieden wurde - weil ohne Sinn.

    Ich sags mal so, letztendlich schützt Dich da nur die Erfahrung aus vielen Spielen um in Extremsituationen einen klaren, kühlen Kopf zu bewahren.
    Natürlich muss auch das sonstige "Rüstzeug" stimmen: Gute Regelkenntnis, körperliche Fitness, gesundes Selbstbewußtsein, Fingerspitzengefühl für die Situation.
    Diese Mixtur hilft - aber auch sie schützt letztendlich nicht vor Fehlentscheidungen. Sie hilft, sie zu minimieren.

    ctproud hat es eigentlich sehr gut beschrieben. In vielen Punkten trifft er genau den Kern.

    Bliebe nur die Frage der Finanzierbarkeit. Und was machst Du mit den Profi-SR, die dann irgendwann aus Leistungsgründen aus dem Kader fallen?
    Oder stellst Du Dir einen Profivertrag auf Lebenszeit vor? Das wäre dann auch keine wirkliche Motivation für Leistungssteigerung, nach dem Motto "ich hab ja nichts zu verlieren". Verbeamtete Schiedsrichter, sozusagen.

    Durch Profi-SR bekommst Du keine bessere Qualität, ich bin da eher skeptisch.
    Und.....wer verzichtet auf seinen derzeitigen Beruf, Altersversorgung ect. um Profi-SR zu werden?
    Da müsste mir jemand so viel Geld bieten, dass ich das alles ausgleichen könnte. Utopisch.

    Streitet nicht....irgendwie hat jeder auf seine Weise Recht. Je nach Interpretation eben.
    Ein Spieler, der einem Ball hinterher hechtet und dadurch in Ballbesitz kommt und mit den Füßen außerhalb des Feldes gelangt, verschafft sich ja einen Vorteil...und deshalb FW gegen ihn.

    Aber bei unserer Situation war er ja schon in Ballbesitz, rutschte aus und deshalb kein Vorteil für ihn.
    Im Regeltext wird das "Vorteil verschaffen" als ein Bsp. beschrieben. Es ist aber ein klarer Hinweis, wie diese Regel zu interpretieren ist. Zugegeben...mit Spielraum.

    Ich hätte es laufen lassen (sofern kein technischer Fehler vorlag..."zweimal" z.B., wenn er vorher schon geprellt hatte und der Ball jetzt wieder auf den Boden aufkommt).

    Ihr seht schon: alles nicht so einfach, wenn man zweimal hinschaut :)

    Zitat

    Original von meteokoebes
    Wenigstens Oliver Roggisch war Manns genug sich vornehmlich an die eigene Nase zu packen :respekt:

    auch wie er die Entscheidung in der Szene mit Bitters Parade sieht. Davor kann man wirklich den Hut ziehen.


    Ich habs auch gerade gelesen und fast ein bißchen Gänsehaut bekommen.
    Einfach auf den Punkt gebracht. Klasse Oli, einfach nur genial. So redet ein echter Experte.

    Hut ab !!!!!

    @Rheinland-SR:

    ich würde hier nicht RTL die Schuld an irgendwelchen Stimmungen geben. Der Sender ist an hohen Einschaltquoten interessiert, nur dann kann er besser Werbezeiten verkaufen...und davon leben sie nunmal. Anders wären die hohen Produktionskosten nicht zu refinanzieren. Und reißerische Kommentare von Experten, Spielern und Trainer kommen den Verantwortlichen gerade Recht, soetwas verkauft sich gut. Kann man gut finden, muß man aber nicht.

    Zum Thema: Bei dieser WM gab und gibt es Fehlentscheidungen der SR, wie bei jeder anderen WM auch. Nur vllt. mit dem Unterschied, dass rein subjektiv betrachtet diesmal unser Team etwas mehr betroffen war und zwei wichtige Begegnungen denkbar knapp verloren gingen.
    Bei solchen Spielen zählt natürlich am Schluß jeder Ballbesitz. Wenn dann solche Aktionen wie bei Klein (kein 7m) Jansen (7m für den Gegner), oder Bitter (kein Abwurf) zu unseren Ungunsten entschieden werden und auch noch äusserst zweifelhaft sind, wirds eng mit der Objektivität. Mir geht das ja als Fan der deutschen Mannschaft nicht anders.
    Aber man sollte jetzt nicht den Blick für das Ganze verlieren und auf wenigen Situationen herumreiten. Darüber zu reden, die falschen Entscheidungen anzusprechen, vollkommen richtig.
    Von Betrug und Schiebung zu reden, falsch. Das bringt uns alle nicht weiter. Die SR zu beschimpfen und öffentlich zu beleidigen, ist wohl auch nicht wirklich das richtige Mittel. Nun gut....was wäre das richtige Mittel?
    Ein ganz kleiner Schritt in die richtige Richtung wäre - auch wenn es schwer fällt - zu akzeptieren, dass unserer Sportart von engen Entscheidungen geprägt ist. Viele Situationen sind klar, aber viele eben auch nicht. Da haben es andere Sportarten, die nicht von Entscheidungen Dritter abhängig sind, etwas einfacher.

    Was mich z.Zt. am meisten stört ist, dass bei vielen Diskussionen unterschwellig Absicht in Bezug auf kritische Entscheidungen unterstellt wird. Natürlich immer nur dann, wenn sie zu Ungunsten der deutschen Mannschaft getroffen wurden.
    Das Bsp. kein 7m für Klein, aber 7m gegen Jansen auf den Außenpositionen, ist da ein Paradefall.
    7m gegen Jansen = war nie im Leben einer. Kein 7m für Klein = da muss zwingend ein 7m gegeben werden. Amüsant finde ich, dass die beiden Fälle zwar nicht 100% identisch, aber schon vergleichbar waren. Eben nur mit unterschiedlichem Ausgang für das deutsche Team.
    Ich persönlich würde es schaffen, in beiden Fällen ein pro und auch ein contra für oder gegen einen 7m zu finden. Je nachdem, welche Farbe gerade meine Fanbrille hat, bzw. aus welchem Blickwinkel ich es betrachte.
    Die SR mussten hier in kurzer Zeit eine Entscheidung fällen, zu Aktionen, die nun wirklich nicht zu den klaren Aktionen zählen. Nochmal: Es wäre ein Schritt in die richtige Richtung zu akzeptieren, dass es hier immer Interpretationsspielraum geben wird.

    Dann gibt es die klaren Dinge, wie Gesichtstreffer, oder stoßen in der Luft, die falsch, bzw. nicht geahndet werden. Hier sind in der Tat die Verantwortlichen der Verbände gefordert, ihre SR entsprechend zu sensibilisieren. Da muss es klare Anweisungen geben - wer die mehrfach nicht einhält, hat bei solchen Top-Events nichts verloren. Diese Anweisungen gab es natürlich auch vor Beginn der WM. Aber es gab im deutschen Team bestimmt auch die Anweisung, 100%tige Torchancen zu nutzen und die 7m-Würfe zu verwandeln.
    Das das nicht immer funktioniert hat, ist menschlich. Und es ist auch kein Beinbruch, weil dieses Spiel sonst in Zukunft von Robotern bestritten wird - die machen keine Fehler. Ob das dann noch jemand sehen will, ist die andere Frage.

    So lang sollte das jetzt gar nicht werden, aber mich haben die letzten Tage mehr durchgerüttelt, als ich es mir hätte vorstellen können. Ich wollte ganz entspannt eine tolle WM verfolgen. Wollte schöne Spiele sehen und mitfiebern.
    Stattdessen sah ich wutentbrannte Trainer, schimpfende Experten, aufgebrachte Spielmacher auf ihrer Couch, Interviews mit völlig enttäuschten Spielern.
    Dabei hat diese Mannschaft super gekämpft und das Beste herausgeholt, was nach dem Umbruch und den Verletzungen möglich war - ganz objektiv gesehen.

    Ich hoffe sehr, dass sich die erste Aufregung schnell legt und man dann in der Lage sein wird, die tatsächlichen Gründe für die beiden Niederlagen analysieren zu können.

    So....und jetzt am Donnerstag ein tolles Spiel und ein Sieg. Und am Sonntag ein spannendes Finale mit guten Schiedsrichtern.
    Es wäre so schön ;)

    Nicht das jemand denkt, ich würde mich still und heimlich aus der Diskussion stehlen wollen, aber wir sind jetzt an einem Punkt angekommen, wo es keinen Sinn mehr macht weiter zu debattieren.
    Wenn man der Thematik negativ gegenüber eingestellt ist, wird es immer Kontrapunkte geben. Und ich habe hier langsam das Gefühl, ich kämpfe gegen Windmühlen.
    Also beende ich es an dieser Stelle, für meinen Teil.

    Die Argumente sind ausgetauscht, nicht alle sind einer Meinung - kann passieren und ist kein Beinbruch.
    Nun schauen wir mal, wie es sich in der Praxis auswirkt.

    Oberleutnant: Danke !!

    Und so ziemlich alle Zusammenpralle bei Tempogegenstößen, die ich bis jetzt gesehen habe (persönlich oder im TV) waren bedingt durch die Übermotivation des Torhüters.

    Und weil genau das der Fall ist, musste gehandelt werden.
    Eine Benachteiligung der TW im internationalen Bereich wird sicher nicht die Folge sein. Wie ich schon sagte, die IHF hat seine SR zu dieser Thematik ebenfalls entsprechend eingestellt.
    Der Trend im DHB wird also kein Alleingang sein. Aber anfangen muss eben jemand, sonst ändert sich nichts.