Beiträge von aha!

    Mich erinnert diese ganze Doping-Jagd immer mehr an die Arbeit des Ausschusses für die Untersuchung anti-amerikanischer Umtriebe unter Senator Joseph McCarthy in den 50er-Jahren. Oder an den Prozess von Kafka. Egal, was gesagt wird, es wird immer so gedreht, dass es gegen den Verdächtigen spricht. Im Grunde ist jeder, der sich verteidigt, schuldig, weil er sich verteidigt.

    Aus meiner Sicht keine gute Entwicklung.

    Wieso soll das überheblich sein? Zickenbändiger sagt doch nirgends, dass nur Anwälte in Frage kämen. Nur wenn es um die Auslegung von Gesetzen bzw Regeln geht, die zumeist von Personen mit juristischer Ausbildung verfasst worden sind und zudem häufig in einer Sprache, die für Normalsterbliche nur schwer nachzuvollziehen ist, dann benötigt man Personen, die diese Gesetze bzw Regeln entsprechend interpretieren können.
    Und bei einem mit Schöffen besetzten Gericht gibt es eben (mindestens) einen Berufsrichter, der die Schöffen unterstützt beim Verständnis der Gesetzestexte.


    Er spricht Menschen ohne Rechtsausbildung die Fähigkeit ab, als Sportrichter richtige Entscheidungen treffen zu können und bezeichnet dies als Willkür. Und das soll nicht überheblich sein ? Das hieße dann im Umkehrschluss, jeder, der keine Ausbildung zum SR durchlaufen hat und Lehrgänge besucht, kann keine richtige Einschätzung zu einer Entscheidung der SR abgeben. Da geht es nämlich auch um Regeln.

    Bei Zickenbändiger geht es einzig und allein darum, dass er nicht bereit ist Entscheidungen zu akzeptieren, die ihm nicht gefallen. Daher sind diese falsch. Das der Eindruck, den sein Beitrag erweckt.

    Vor den Sportgerichten herrscht in aller Regel die blanke Willkür. Der Vorsitzende des Sportgerichts (Fliesenleger) schaut in die Rechtsordnung und stolpert über "spielentscheidender Regelverstoß". Hmmmm.... ein Werfer, 9m vorm Tor, sechs Mann in der Mauer... der Ball geht doch eh nicht rein... nicht spielentscheidend. Kurzer Anruf bei Beisitzer 1 (Sachbearbeiter im JobCenter) und bei Beisitzer 2 (Straßenbahnfahrer) und alle drei sind sich einig: nicht spielentscheidend!


    Sehe ich genauso, nur Anwälte haben Ahnung und dürfen deswegen als Sportrichter fungieren. :irony:

    Ganz schön überheblich für meinen Geschmack, würde mich mal interessieren, wie diese Argumentation vor einem mit ehrenamtlichen Richtern besetzten Schöffengericht ankommt. Das sind nämlich auch Fliesenleger, Sachbearbeiter im Jobcenter und Straßenbahnfahrer und die entscheiden über ganz andere Dinge.

    Das Spiel hat Flensburg selbst vergeigt, da gibt es keine Entschuldigungen. Alleine der Zachariassen mit seinen 3 völlig frei vergebenen Bällen.

    Die dritte Zeitstrafe gegen Karlsson war ok, die zweite nicht. Aber insgesamt war da gestern keine Linie drin bei den SR. In der Zeitlupe sah es für mich so aus, dass Heinl kurz vor Schluss dem Myrhol gezielt ins Gesicht schlägt, aber der Eindruck mag täuschen, die Aktion war im TV-Bild nicht klar zu erkennen. Auf der anderen Seite hatte der Myrhol aber auch Narrenfreiheit am Kreis, da war mehr als eine Aktion, die man in die andere Richtung hätte pfeifen müssen.

    Und ich bleib dabei, Gensheimer ist ein sehr guter LA, aber Weltklasse ist er nicht.

    Unter Heuberger hätten sie das Ding noch verloren.

    Abwehr sehr gut bis zur 50.Minute, Lichtlein richtig gut, Angriff läuft noch nicht rund und der Ball von Groetzki war nicht drin.

    Glück muss man sich manchmal auch erarbeiten.

    Baden68

    Nach Deiner Definition gibt es dann überhaupt keine Fakten, sondern nur Behauptungen. Ich muss nicht beweisen, dass ich kein Mörder bin, sondern Du musst beweisen, dass ich einer bin. Das kannst Du nicht, weil es keine objektiven Beweise gibt. Derjenige, der einem anderen etwas vorwirft, ist in der Beweispflicht,nicht umgekehrt. Kann der Beweis dafür nicht geführt werden, muss Du das als Fakt akzeptieren, ob es Dir gefällt oder nicht. Darauf stützt sich das ganze Strafrechtssystem.

    Nach Deiner Definition gäbe es nur einen Fakt, nämlich den, dass es unmöglich ist, ein perpetuum mobile zu bauen.

    Es wäre allerdings wirklich empfehlenswert, das Urteil zu veröffentlichen, um den zahlreichen Verschwörungstheorien ein bißchen die Grundlage zu entziehen.

    Heinz Becker
    Erfolgsaussichten vor einem ordentlichen Gericht gibt es kaum, es steht ja jedem frei, ob er sich der Sportgerichtsbarkeit unterwirft oder nicht.

    Bei Aussage gegen Aussage gilt grundsätzlich im Zweifel für den Angeklagten. Ist halt die Frage, welche Aussage glaubwürdiger ist. Die NADA wird im Zweifel vortragen, dass es sich um eine Schutzbehauptung handelt und da spricht ja schon einiges dafür.

    Baden68

    Für mich ist ein Fakt ein solcher, wenn ich ihn nicht durch objektive Beweise widerlegen kann. Kannst Du die Behauptung von Kraus widerlegen ? Nein, also muss man es als Fakt betrachten.

    Die NADA will was vom Sportler, nicht umgekehrt. Nicht jedes gebotene Verhalten ist kodifiziert, es steht ja auch nirgendwo geschrieben, das ich als Schiri kein Kaugummi im Spiel kauen darf, trotzdem ist es verpönt. Man nennt das auch Verkehrssitte. Ansonsten bräuchte der Sportler ja auch keine Telefonnummer anzugeben.

    Arcosh

    Ja, das kann durchaus dabei rauskommen. Als Normalsterblicher muss ich das nicht, aber da Kraus ja dem Kader angehört und über die Kontrollen Bescheid weiß, kann es sein, dass man ihm eine erhöhte Sorgfaltspflicht auferlegt.

    Aus meiner Sicht wäre das überzogen, denn das hieße ja auch, das ich mich ständig auf dem laufenden halten müsste, ob in meiner Straße Leitungsarbeiten stattfinden oder geplant sind. Abgesehen davon müsste ich auch jeden abend nachschauen, ob alle Sicherungen drin sind. Wie gesagt, für mich geht das zu weit, aber wie ich die Anti-Doping-Kommission einschätze, werden die genau so entscheiden.

    Nachtrag zu Umgang mit Doping durch den DHB: Es gibt Länder, in denen bringen die Kontrolleure die entsprechenden Mittel mit und pinkeln selbst ins Glas. Lascher Umgang mit Doping ist nicht das Problem des Handballs.

    Arcosh

    Ich hab ja auch geschrieben, dass das nach dem bekannten Sachstand beurteilt wurde.

    Du schreibst selbst, das es wahrscheinlich schon ein paar Tage lang so war. Wenn es dann so war, dass Kraus das wusste, sieht die Lage schon wieder anders aus. Nur ob es denn auch so war, wissen weder Du noch ich.

    Das Beispiel von dem Speerwerfer passt nicht, mit schlafmützigen Hotelrezeptionen muss man rechnen, mich hat mal eine vergessen zu wecken, ich hab fast meinen Flieger verpasst. Da muss die Zimmernummer angegeben werden.

    Fakt ist: Kraus hat die Klingel nicht gehört. Das wird sich nicht widerlegen lassen, es sei denn, Kraus sagt was anderes.

    Die Frage ist: Warum hat er das Klingeln nicht gehört ? Fast jedem von uns wird das auch schon mal passiert sein. Gehen wir mal davon aus, dass die Klingel nicht funktioniert hat, wegen der Installationsarbeiten am Neubau. Realistisch ? Ja, jeder, der mal gebaut hat, kennt die Dramen, die sich wegen nicht funktionierender Installationen abspielen können, sei es jetzt Strom, Gas oder Wasser. Warum die Klingel nicht funktioniert hat, wird sich im Nachhinein nicht mehr feststellen lassen.

    Entscheidend ist jetzt, ob man dieses Nichtfunktionieren der Klingel Kraus vorwerfen kann. Dafür müsste er dann vorsätzlich (nicht beweisbar) oder fahrlässig für das Nichtfunktionieren verantwortlich sein. Das wäre er dann, wenn er hätte erkennen können, das die Klingel nicht funktioniert und dann entsprechend reagieren. Entweder selbst reparieren (sofern er die notwendigen Fachkenntnisse hat) oder den Elektriker rufen. Der steht nicht sofort auf der Matte, auch das weiß jeder, der mal gebaut hat. Also, was hätte Kraus jetzt in der konkreten Situation tun sollen ?
    Selbst wenn man ihm eine erhöhte Sorgfaltspflicht als Kaderspieler auferlegt, fehlen ihm doch in der konkreten Situation die Handlungsmöglichkeiten.

    Der Kontrolleur hat selbst eingeräumt,keine Klingel gehört zu haben. Und genau aus diesem Grunde wäre er verpflichtet gewesen, den Kontakt telefonisch zu suchen. Wenn er das unterlassen hat, dann trifft ihn ein Mitverschulden, das man angesichts der Umstände durchaus als überwiegend einstufen müsste.

    So wäre die Argumentation in einem zivilrechtlichen Verfahren nach den Regularien des BGB. Da auch Sportgerichte sich an die rechtsstaatlichen Maßstäbe halten müssen, nur unter dieser Voraussetzung ist der Verzicht auf die ordentlichen Gerichte überhaupt rechtmäßig, wird auch in einem Rechtsmittelverfahren kein anderes Ergebnis herauskommen können, wenn es rechtsstaatlichen Maßstäben genügen soll.

    Eine andere Beurteilung ist aus meiner Sicht aufgrund der bekannten Sachlage nicht möglich.

    Bei 24 Ländern hat Deutschland natürlich größere Chancen, auch mal ein Spiel zu gewinnen, obwohl gegen Handballgroßmächte wie Irland oder Andorra wird es schwer.

    Ich finde auch die Verteilung über ganz Europa große Klasse. Die ganzen Warnungen vor schwindenden Ressourcen wie Erdöl waren also nur Panikmache, man kann also weiterhin bedenkenlos Kerosin in die Luft pusten, Klimaschutz ist da wohl auch mit bedacht. Hoffentlich bricht dann kein isländischer Vulkan aus, der den Luftverkehr lahmlegt.

    :irony:

    Für die Attraktivität des Sports kann es nur vorteilhaft sein, wenn nicht immer die gleichen Mannschaften aus dem gleichen Land vornewegmarschieren. So ein FinalFour ohne deutsche Beteiligung täte dem Interesse europaweit sicherlich gut.

    Genau das ist es, es kann für die HGS immer nur gegen den Abstieg gehen und das sollte sich dann in der Berichterstattung und in der Spielbetrachtung auch mal verbal niederschlagen. Aber da heißt es dann, "es fehlt nur ein bißchen" und "wenn der erstmal fit ist" und "der hat noch keine Bindung zum Spiel", das sind diese Durchhaltephrasen und Worthülsen, die eigentlich nur vernebeln, was wirklich Sache ist.

    Dazu gehört die Erkenntnis, dass der jetzige Kader eine Nottruppe ist, die aufgrund der Lizenzquerelen mit dem Rest aufgefüllt wurde, der gerade noch auf dem Markt war, weil ihn kein anderer haben wollte. Sonst wären die nämlich längst woanders unter Vertrag gewesen.

    Deswegen sollte die HGS mal wegkommen von ihrer FCS-Rhetorik und auch einige Fans sollten auf dem Boden der Tatsachen ankommen: Wenn diese Truppe die Klasse hält, wäre das ein Wunder. Ich glaube nicht an Wunder und ich glaube auch nicht daran, dass diese Truppe, egal unter welchem Trainer, konstant so spielen kann, das sie in der 2.Liga bleibt. Da wird es den ein oder anderen Erfolg geben, aber an diesen Tagen ist dann alles optimal gelaufen und der Gegner hat mitgespielt.

    Ich lass mich gern eines besseren belehren,aber glauben kann ich daran nicht.

    Und was das mit Minderwertigkeitskomplex zu tun hat, erschließt sich mir auch nach dem dritten Lesen nicht.

    Das mit der realistischen Einschätzung ist immer so eine Sache und nach meinen Erfahrungen klappt das im Umfeld der
    Saarlouiser eher nicht, da werden auch viele Sachen schön geredet. Da fällt Fremdwahrnehmung und Selbstwahrnehmung ziemlich auseinander.

    Saar Lodri
    Ich weiß, dass das Saarland an Frankreich grenzt, ich wohne dort.