Gerade Pick Szeged hat mich stark beeindruckt. Was dieses Team in Mannheim abgezogen hat war aller Ehren wert. An der absoluten Spitze handelt es sich aber zum größten Teil noch um Clubs, welche einen großen Gönner haben. Wenn ich mich aber nicht irre, hat Bertus Servaas mal gesagt, dass es in seinem Interesse sei, wenn Kielce irgendwann auf eigenen Beinen stehen könnte. Begrüßenswert wäre es allemal. Auch Mannschaften wie Plock haben schon das ein oder andere mal große Mannschaften geärgert, zum ganz großen Wurf reichte es allerdings bisher nicht.
Eine ähnliche Diskussion bezüglich des Heimvorteils im EC-Finale gab es ja auch zu der Zeit, als das Finale fest nach Dortmund vergeben war. Manch einer freute sich so über die Niederlage des VfL gegen Bjelovar 1972, ohne dabei den Gummersbachern etwas Böses zu wollen. Es war einfach der Makel des ständigen Heimvorteils. Heiner Brand sagte auch einmal, dass der EC-Titel 1983 (Finale mit Hin- und Rückspiel gegen ZSKA Moskau) für ihn deshalb auch einen höheren Stellenwert habe als der EC-Titel 1974 (nur ein Finalspiel in Dortmund gegen MAI Moskau). Nachzuvollziehen ist diese Sichtweise auf jeden Fall.
Wo wir wieder bei der Debatte zum Thema Austragungsort wären. Ich möchte jetzt wirklich nicht als selbstverliebter Deutscher gebrandmarkt werden, aber ich kann es mir nur schwer vorstellen, dass ein Finale zwischen Barcelona und Kielce in Zagreb ausverkauft ist. Das Frauen Final Four hat ja gezeigt, wie groß das Interesse ist, wenn keine Mannschaft aus dem Heimatland mitspielt. Vielleicht liege ich komplett daneben, aber Köln ist nun einmal ein sicherer Hafen und das wissen auch die Organisatoren. Das es sportlich für manchen Mannschaften zum Nachteil führt, kann ich allerdings bestätigen. Die deutsch spanischen Duelle waren häufig ganz knappe Dinger und gerade beim Finale 2013 und dem Halbfinale zwischen Flensburg und Barcelona war die Halle schon ein wichtiger Faktor. Wobei, im zweiten Fall, ist diese auf gar keinen Fall als Ausrede für Barcelona geeignet.