Beiträge von KielerJung

    Da bin ich ganz bei Dir. Derartige Entgleisungen müssen natürlich entsprechend bestraft werden.

    Das sind aber auch nicht die Geschehnisse, auf die meine Kritik abzielt. Ich meine tatsächlich Spiele, in denen es keine Entgleisungen gegenüber den Schiedsrichtern gibt. Ich meine ganz normale Spiele ohne besondere Härte und Brisanz, in denen die Spieler in völlig akzeptabler Weise den einen oder anderen Kommentar (weder beleidigend noch ehrabschneidend) abgeben, der dann durch die Schieris auf überzogene Weise geahndet wird.

    Diese Spiele häufen sich leider in den letzten Jahren. So dass der Spaß am Handball dabei schnell mal auf der Strecke bleibt.
    Die Schiedsrichter in unserer Kreisklasse sind oftmals nicht besonders gut und entscheiden relativ häufig falsch. Dies ist durchaus akzeptabel, denn schließlich bewegen auch wir Spieler uns in einer der tiefsten Klassen. Großer Handballsport, sowohl von Seiten der Spieler als auch von Seiten der Schiedsrichter, wird sicher woanders geboten.
    Gerade deswegen ist die gegenseitige Bereitschaft, Fehler des Anderen hinzunehmen, relativ groß. Eben auch in diesem Bewusstsein, dass sich hier keine Handballüberflieger auf der Platte gegenüber stehen, werden die Partien meist in einer sportlich fairen Weise geführt.

    Mein Vorwurf an die Schiedsrichter dieser Begegnungen ist schlicht, dass sie durch falsch verstandenen und gar nicht in diesem Maße nötigen Selbstschutz sich zu einer arroganten, manchmal selbstherrlichen Spielleitung versteigen und so oftmals ganze Spiele "kaputtpfeifen".

    Redensarten, wie "Der Ton macht die Musik." und "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus." spiegeln eben auch wider, was dann auf dem Spielfeld passiert.

    Danke für die differenzierten Kommentare!

    Ich rede allerdings tatsächlich vom Kreisklassenhandball. In den höheren Ligen ist die Entwicklung merkwürdigerweise tatsächlich gegenläufig. Da geht es eher ins andere Extrem. Ich wundere mich jedenfalls immer wieder, was Heinevetter und Co. sich auf der Platte alles herausnehmen können. Um es klar zu sagen: In unserer Klasse würde so ein Spieler/Trainer das Spiel sicher nicht bis zum Ende bestreiten dürfen.

    @ Bilbo:
    Das Kieler Ostufer grüßt die SG Plön :hi:

    Hallo, liebe Sportfreunde!

    Ich habe lange überlegt, ob ich mich in diesem Thread einmal zu Wort melden sollte, und mich dann doch dafür entschieden.
    Da ich hier neu bin, zunächst einige Worte zu meiner Person: Ich spiele mittlerweile seit 35 Jahren leidenschaftlich gern Handball auf Breitensportebene. Einige Jahre habe ich auch als Junioren- und Seniorentrainer verbracht. Vor Schiedsrichtern, besonders in unseren Klassen, habe ich allergrößten Respekt. Sie stellen sich in den Dienst unserer Sportart und opfern dafür ihre Freizeit. Einen Dank erfahren sie nur selten.

    In diesem Forum wurde immer wieder eine Lanze für einen respektvollen Umgang miteinander gebrochen. Und genau da liegt meiner Meinung nach der Hase im Pfeffer. Während ich auf Seiten der Spieler diesen Respekt sehr wohl erkennen kann, gerät ein respektvolles Verhalten der Schiedsrichter gegenüber den Spielern immer mehr zur Ausnahme.
    Niemand erwartet fehlerlose Partien von den Schieris. Es genügt schon, gleichmäßig, mit etwas Fingerspitzengefühl und einer gewissen erkennbaren Linie folgend zu pfeifen. Dann entwickelt sich in der Regel auf der Platte ein sportlicher, fairer und respektvoller Umgang der Akteure auf dem Spielfeld, in den der Schiedsrichter mit einbezogen ist. Kurz gesagt, eine angenehme Spielatmosphäre.
    Leider ist in den letzten Jahren immer häufiger die Situation eine ganz andere. Häufig stellen sich Schiedsrichter durch arrogantes und unnahbares Auftreten von Beginn an komplett ins Abseits. Sie werden so nie Teil des Spiels und auch von den Spielern nicht als kooperativer Teil des Spiels wahrgenommen. Gepaart ist dieser Habitus häufig damit, dass harmlose Kommentare von Entscheidungen umgehend progressiv geahndet werden und damit die Mannschaften (bewusst oder unbewusst?) provoziert werden. Gemeint sind hier natürlich keine Beleidigungen. Es genügen stets harmlose Bemerkungen/Gesten (Kopfschütteln, "der stand im Kreis"). Ein derart hartes Durchgreifen im Bezug auf niedrigschwellige "Meckereien" hat dann regelmäßig zur Folge, dass die Spieler ebenso intolerant auf Fehler des Referees reagieren, wodurch sich die Stimmung in der Partie gewaltig aufheizen kann. Dieses Phänomen tritt leider immer häufiger auf, und stellt daher mittlerweile ein Problem dar, dem dringend begegnet werden muss. Ein solcher Spieltag ist letzten Endes für alle (drei) Beteiligten ein verdorbener Tag, was gerade in diesen Klassen, in denen der Freizeitsport zum Spaß betrieben wird, nicht der Fall sein sollte.

    Pflegt ein Schiedsrichter jedoch einen "kooperativen Führungsstil" und bringt den Spielern einen ebensolchen Respekt entgegen, wie er ihn selbst einfordert, wird sich meist das Spiel gut entwickeln. Die Toleranz gegenüber Fehlentscheidungen wird groß sein, man wird sich nicht bepöbeln. Nach dem Spiel wird man sich beim Schieri für die gute Spielleitung bedanken, gemeinsam ein Bier trinken und zufrieden nach Hause gehen. Sätze wie "Wir haben zwar verloren, aber der Schiri war klasse. Das hat richtig Spaß gemacht." sind dann keine Seltenheit.

    Schöner Traum? Ja. Aber könnte da nicht vielleicht etwas dran sein?