Man stelle sich vor, das macht Schule. Dann nehme ich mir für das nächste Spiel eine Kamera und Jäckchen mit einem Aufkleber des Gegners drauf mit und hampel am Spielfeldrand rum, bis die gegnerische Mannschaft eine 2-Minuten Strafe bekommt.
Das wird keine Schule machen; dafür wird der DHB sorgen. Man kann nicht immer mehr Professionaltät fordern und dann zulassen, dass die Schiedsrichter die Medien (indirekt) attakkieren.
Ich bin grundsätzlich gegen öffentliche Kritik gegen Schiedsrichter - gerade weil ich weiß, was sie zu leisten haben und wie schwer ihre Aufgabe ist. Nun war es allerdings so, dass die beiden Männer, die ich nicht namentlich nenne, an diesem Abend eine Reihe von Entscheidungen getroffen haben, die nicht nachzuvollziehen sind. Wer einen Videozugang hat, möge sich einmal anschauen, wieviele Angriffe der Heimannschaft unterbunden wurden.
Dass eine 2 Minutenstrafe gegen die Heimmannschft verhängt wurde, weil ein Fotograf auf einer Bank an der Hallenwand hinter der Heimmannschaft stand, war nur eine von vielen derartigen Entscheidungen, die auf Unverständnis stoßen müssen. Wenn eine solche Strafe gegenüber der Bank mit der Verletzungsgefahr (von wem ?) begründet wird, kann man das kaum nachvollziehen, wenn man die großzügigen Platzverhältnisse kennt. Einmal davon abgesehen, dass dem Regelwerk eine solche Entscheidung fremd ist, weil die Mannschaft bestraft wird. Der Fotograf hätte ja auch hinter der Bank des Gegners stehen können. Die Schiedsrichter müsssen sich in der Tat einmal fragen lassen, ob sie auch den Gegner bestraft hätten. Sie müssen sich auch fragen lassen, warum sie nicht auf die Ordner, den Hallensprecher oder sonst jemanden eingewirkt haben, wenn sie sich durch einen Fotografen gestört fühlten. Sie müssen sich bestimmt auch fragen lassen, warum sie noch nicht einmal gegenüber dem Fotografen selbst irgend eine Andeutung über ein aus ihrer Sicht unzulässiges Verhalten gemacht haben. Vielleicht müssen sie sich auch fragen lassen, warum sie einen Gegenstoß der Heimmannschaft unterbanden, eine Zeitstrafe aussprachen und einen Wechsel im Ballbesitz herbeigeführt haben, statt eine Spielunterbrechung abzuwarten. Schließlich wird man fragen können, warum die Schiedsrichter trotz der ausgesprochenen Ahndung gegen die Mannschaft noch einen Bericht geschrieben haben, der zu einer weiteren Bestrafung des Vereines geführt hat ???? (Dies kann man dem Spielleiter im Übrigen nicht anlasten; der keine weiteren Erkenntnisquellen als diesen Bericht hat, und es die Schiedsrichter, so ist zu vermuten, bedauerlicherweise unerwähnt ließen, dass bereits eine unmittelbare Bestrafung der Mannschaft erfolgt war).
Das Fernsehen hat die Vorfälle ebenfalls mitbekommen, weil sich die Rheinpfalz die den Fotografen geschickt hatte in einem Bericht das Verhalten der Schiedsrichter kommentierte. Dem Verein gegenüber hat der handballerfahrene Fernseh -Kommentator, wie zu erfahren war, im Anschluss unmissverständlichg erklärt, dass beim nächsten Vorfall durch die Schiedsrichter die Kamera sofort eingepackt eingepackt wird und über die 3. Liga nicht mehr berichtet wird; dies sei mit seinem Sportchef bereits abgesprochen.
So - und dann atmen wir mal tief durch !