HANDBALL / Aufstiegsfeier des VfL-Frauen- und Männerteams
Heß verspricht die Halle
900 Besucher beim großen Fest - Gegrilltes und Ehrungen
Viele der 900 Besucher bei der Aufstiegsfeier der VfL-Handball-Teams trauten ihren Ohren nicht: "Das nächste große Vorhaben in dieser Stadt wird eine große Halle sein". An dieses Versprechen ist Bürgermeister Rudolf Heß in seiner letzten Amtszeit nun gebunden.
JÜRGEN HERDIN
PFULLINGEN
Um die Gesprächsrunde herum tobten in der Kurt-App-Sporthalle lautstark Buben und Mädchen - doch das Wort des Abends drang durch: Bürgermeister Rudolf Heß versprach, als nächstes großes kommunalpolitisches Projekt die Großsporthalle anzugehen. Tosender Applaus - und Ex-Trainer Dr. Rolf Brack, derzeit Coach der Erstliga-Profis von Balingen, setzte erfreut noch Einen drauf: "Wenn ich in Pfullingen einmal 4000 Leute in der Halle sehe, dann komme ich als Trainer zurück." Hans-Georg ("Hansi") Finkbohner, Marketingchef der nun in die Württemberg-Liga aufgestiegenen VfL-Männer, legte nach: "Wenn wir wieder in der Regionalliga sind, müssen wir uns mit dem Thema Sporthalle beschäftigen." Und Heß bestätigte sein Versprechen noch deutlicher:
"Wenn wir sportlich wieder dort sind, wo der VfL hin will, dann werden wir die Voraussetzungen schaffen." Den Gemeinderat habe er dabei hinter sich, ließ der Schultes durchblicken. Denn auch die Räte wissen, dass die Kurt-App-Halle nicht nur zu Erstliga-Zeiten aus allen Nähten platzt.
Selbst in der nun abgeschlossenen Saison kamen zu den Heimspielen regelmäßig über 800 Besucher. Die oft schon angedachte Großsporthalle könnte ein Gemeinschaftsprojekt von Pfullingen, Eningen und Reutlingen werden, denn überall fehlen Übungskapazitäten.
Nun sind sie also, nach heftigen Turbulenzen und der Insolvenz der Handball GmbH, wieder ein Treppchen höher gestiegen, die VfL-Handballer:
Nur ein Spiel verloren, 48 : 4 Punkte und 897 : 681 Tore, so die glanzvolle Bilanz einer Saison in der eher glanzlosen Verbandsliga. Auch die Handballerinnen schafften ihr Zwischenziel, die Württemberg-Liga.
Und allgemein sorgte die Weltmeisterschaft im eigene Lande für eine Euphorie, die ihren Widerhall auch beim VfL fand. Immer mehr Jugendliche interessieren sich für den Sport. Der Präsident des Württembergischen Handballverbandes, Bernhard Bauer, forderte in der Talk-Runde, dass die Vereine deshalb besser "und konsequent alle Möglichkeiten der eigenen Nachwuchsförderung ausschöpfen sollen", statt mit Blick - auf vielleicht kurzzeitige Erfolgschancen - den Verlockungen überregionaler Spielgemeinschafts-Gründungen zu erliegen. Beim Thema Sponsoren war sich die von Hallensprecher Wolfgang Gattiker moderierte Runde, an der auch VfL-Vorsitzender Gert Klaiber teilnahm, weitgehend einig. Der Tenor: Nicht nur auf die ganz großen Sponsoren schielen. Vielmehr solle auf das Fundament vieler kleinerer Geldgeber gebaut werden. An dem (Feier-)Abend trumpften danach die "Minis" mit lustigen Einlagen auf, außerdem gab es für alle Jugendmannschaften Lob und Anerkennung.
Verabschiedet wurde auch Wolfgang "Boomer" Bayer, der mit 45 Jahren noch im Tor des VfL stand. Bürgermeister Rudolf Heß überreichte den Spitzenteams der Aktiven dann noch je einen Ball. Den habe er so "bearbeitet" und beschworen, "dass der VfL damit immer ein Tor mehr als die anderen schießt", so Heß. Doch für ihn wars leider ein kleines Eigentor: Die Bälle stammten vom Konkurrenten eines der VfL-Hauptsponsoren...
(Reutlinger Nachrichten)