Beiträge von McPomm

    [Stand: 27:23]
    Für mich macht Mahé gerade den Unterschied. Der ist vom Kopf her am "frischesten" und ihm fällt viel ein (auch ein bisschen in der Abwehr). Die Dänen müssen es mit Einzelaktionen versuchen, weil sie nicht mehr "frisch" wirken. Und das mit dem Rechtshänder auf RR scheint auch nicht gut zu sein.

    Weber hat aber gezeigt dass er die Mitte prima spielen kann, WENN er sicher im gespielten System ist.


    Mir kam es so vor, als wenn Weber die einstudierten Spielzüge weiter durchzog, als sich die Gegner darauf eingestellt bzw. ihre Abwehr umgestellt haben. Kreative Alternativen, die die gegnerische Abwehr vor neue Probleme stellten, wurden nicht gefunden. Das zog sich durch das ganze Turnier. Vielleicht gab es auch Angst, dass man damit die Traineranweisungen nicht befolgt? Oder man hat sich selbst das nicht zugetraut, weil man noch jung ist?

    Nichtsdestotrotz hat Weber für mich auch ein Potenzial zu einem sehr guten Mittelmann. Vielleicht beim nächsten großen Turnier? Prokops Philosophie, dass jeder der drei Rückraumer Spielgestaltung übernimmt und untereinander austauschbar ist (auch mit den anderen Rückraumern auf der Bank), ist grundsätzlich interessant und umsetzungswürdig und klingt modern. Hat bei der EM aber nicht richtig geklappt. Noch nicht. ;)

    Meiner bescheidenen Meinung nach fehlte über das gesamte Turnier hinweg ein guter, wuseliger RM (kann auch relativ klein sein), der nicht nur kreative Lösungen findet und dessen Pässe präzise sind, sondern der auch irgendwie bei einem Rückstand Panik verhindernd Ruhe in den Angriff reinbringt. Naja, und klar: viel bessere CHANCENVERWERTUNG!

    Das Pokalfinale war allerdings auch das einzige Spiel, in dem Dahmke auf RM wirklich über einen längeren Zeitraum überzeugen konnte.


    Mich hatte Dahmke bis auf das Pokalfinale in den letzten Jahren auch nicht überzeugt. Hinzu kam der Bohei um seine Person, den die ÖR veranstaltet haben. Ich fand es richtig, ihn nicht mit nach Kroatien zu nehmen. Aber das Spiel am Mittwoch gegen Dänemark war er sehr gut gewesen. Vielleicht hat ihn die Herabsetzung demütiger werden lassen, so dass er nicht mehr "overacted"? Grötzki ist auch reifer geworden, was sich in stabilem Spiel niederschlägt (wer kennt nicht noch seine schiefgegangenen Zauberwürfe bei der WM in Spanien?). Eigenartigerweise kommt jetzt bei Gensheimer solch ein Hang zur Selbstüberschätzung hoch.

    Nochmal zur letzten Aktion: ich glaube, Dahmke hat gedacht, dass die Freiwurfposition auf der anderen Seite war (ich auch) und wollte den Ball nur dorthin werfen. Dahmke hätte stattdessen direkt scharf ins Toreck werfen müssen (wenn er das kann). Naja, hätte wäre würde wenn.

    Beide Mannschaften investieren (müssen investieren) sehr viel in die Abwehrarbeit und ins Zurücklaufen. Es wird darauf ankommen, wie frische Kräfte von der Bank spätestens ab 45./50. Minute das Niveau halten können (wenn Dänemark dabei schlechter abschneidet, würde davon natürlich auch der deutsche Angriff profitieren).

    Nachtrag: das Tempo ist extrem hoch (schön für uns Zuseher). Dass trotzdem schon öfters passives Spiel angezeigt wurde, täuscht.

    Man sieht, dass die Dänen sehr gut die Pass- und Laufwege des deutschen Rückraums zulaufen. Es ist ja nicht so, dass Kühn und Weber nicht gut "geholt werden". Aber sobald sie beim Ende der Kombination attackiert werden, fehlt die Übersicht oder das richtige Timing für die "zweite oder dritte Option", zum Beispiel präziser, schneller Pass auf den Kreisspieler oder Außen. Kurz: es fehlt mir ein RM mit sehr schnellem Antritt, der Lücken reißt und trotzdem bei hohem Tempo noch Abspiele fabrizieren kann.

    Sagt mal, Leute. Kann es nicht auch sein, dass Deutschland (und ihr Trainerteam) gar nicht so schlecht waren? Sondern dass besonders die gegnerischen Abwehrreihen und Torhüter so stark waren? Okay, Kühn, Gensheimer & Co. haben ein bisschen zu viel danebengeworfen, aber sonst? Die deutsche Abwehr und TW waren ja auch ziemlich gut.

    Wir hatten deutlich mehr Zeitstrafen. Insgesamt hatte ich auch den Eindruck, dass die SR eine Linie gepfiffen haben. Wo hatten wir irgendwelche Boni?


    Sehe ich auch so. In der Schlussphase hatten die Norweger ihre Überzahlspiele in keinster Weise ausgenutzt. Darunter sogar eine doppelte Zeitstrafe gegen die Kroaten mit 6 oder 7 gegen 4.

    Im Übrigen die Statistiken auf der kroatischen Seite:

    Kroatien 14 gehalten
    Norwegen gesamt 10 gehalten
    Mich überrascht das.


    Offiziell werden bei den 10 die 3 oder 4 dabei sein, wo alles bereits entschieden war und Kroatien bei Zeitspiel nicht mehr so konzentriert raufgeworfen hatte. Einmal konnten die Kroaten durch den gehaltenen Ball, der nur ins Seitenaus ging, sogar nochmal aufbauen und >1 min im Angriff schinden (weil ja passives Spiel aufgehoben wurde).

    Im Stream auf sportdeutschland.tv wurde das nach dem Ende von der anderen Seite gezeigt. Der Kommentator meinte dazu "wir wollen mal nicht weiter vertiefen, was Cervar da gerade gemacht hat". Ich hatte da vermutet, dass Cervar den weißrussichen Spieler zurückhält, als der 7. Pass im Zeitspiel gespielt wurde. Quasi, um ihm zu verdeutlichen, dass jetzt abgepfiffen wird. Aber dass das wohl schon einen Angriff vorher passierte, ist dann natürlich bedenklich.

    Aber der wird seine Strafe bekommen. Und mehr wird nicht passieren.


    Da sollte man aber nicht nur auf das Endresultat schauen, sondern das gesamte Turnier und vorallem die Spielanlage im Auge haben. Deutschland hat bei der WM 2017 die Vorrundengruppe mit fünf Siegen aus fünf Spielen dominiert und beim 27:21 gegen Kroatien, dem 31:25 gegen Weißrussland oder beim 27:23 gegen Ungarn die Spiele durchweg im Griff gehabt. Kein Vergleich zu in letzter Sekunde erreichten Punktgewinnen gegen Slowenien und Mazedonien. Dass dann in der ersten K.O.-Runde das Aus gegen Katar kam, war einer schlechten Tagesleistung geschuldet, darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass das Auftreten der DHB-Auswahl in Frankreich ein ganz anderes war als jetzt in Kroatien.

    Das ist bei großen Turnieren sehr häufig zu beobachten. Also, dass Mannschaften, die sich in Vorrunden durchgewurschtelt haben, meist im weiteren Verlauf des Turniers steigern. Nicht nur Handball, auch bei Fußball-EM und -WM zu beobachten. Im Handball ist mir das häufig bei Dänemark und Polen aufgefallen. Aber auch andersherum: dass Mannschaften mit sehr guten Spielen anfangs eines Turniers in der Haupt- oder KO-runde ausscheiden.

    Das Lustige ist, dass alle Mannschaften der deutschen Hauptrundengruppe (vielleicht bis auf Mazedonien, die froh sein werden, wenn sie ihr Niveau halten können) mehr oder weniger steigerungsfähig sind.

    Ähhh, krasse Fehlentscheidung zugunsten der DHB-Mannschaft - oder?

    Ps. Bei der letzten EM gabs sowas von Reichmann, mit imho eindeutigerer unsportlicher Absicht (wurde hier viel diskutiert) - wurde von den SRs ignoriert

    Ich habe das Spielende nicht sehen können und da dies nicht als Video zu sehen ist: gab es einen Videoschiedsrichter? Oder haben sich die beiden Feldschiedsrichter das Video angesehen und entschieden?

    Wenn die Entscheidung pro 7m+Rote Karte falsch war, dann gibt es vermutlich noch einen Protest der Slowenen. Andererseits: während des schnellen Anwurfs der Slowenen vor ihrem letzten Treffer stehen auch deutsche Spieler zu dicht dran. Wäre der Wurf nicht reingegangen, hätte sich also Slowenien ebenso darüber beschweren können (war ja auch in den letzten 30 sec)?

    Schwerin - Altenholz 31:32

    Schwerin hat lange Zeit geführt. So etwa immer mit 3-6 Toren. Erst in der Schlussviertelstunde/letzte 10 Minuten haben sie durch Abschlussschwäche und durch Zwei-Minutenstrafen (die letzte ein Wechselfehler), die Altenholz ausnutzte, ihren Sieg verspielt. Schade aus Hamburger Sicht, dass sie nicht wenigstens ein Unentschieden hingekriegt haben, weil sich damit der HSV in Altenholz sogar eine Niederlage hätte erlauben dürfen. :unschuldig:

    Präsident Evermann nennt konkrete Zahlen.
    https://www.abendblatt.de/sport/article2…ist-gelegt.html

    Etat: 1,6-1,8 Mio. (also höher als die bisher geschätzten 1,1 Mio.). Davon 0,4 Mio. für Jugendarbeit. In der 2. Liga würde er auf 2 Mio. steigen, was wohl "oberes Mittelfeld" wäre (der HSV muss jetzt wohl die Planungen für die 2. Liga bei der HBL abgeben).

    Wie es konkret weitergeht, wird mindestens bis zum Spiel am 9. Februar in Altenholz abgewartet. Im Falle eines Aufstiegs ist die Gründung einer Handballakademie in Hamburg angedacht (es soll große Nachfrage danach geben). Leif Tissier soll gehalten werden.

    Lukas Ossenkopp ist eigentlich auch RM, aber musste in den letzten Spielen meist RL spielen. Wenn Bauer besser als Ehlers spielen sollte (und nicht nur im Angriff), könnte es sein, dass Jan Torben Ehlers seinen Vertrag nicht verlängert.
    Ob er gleich im ersten Spiel als Ballverteiler eingesetzt wird, bezweifle ich.

    Würde mich mal interessieren, ob er nach Hamburg wollte oder eher von Hamburg abgeworben wurde.

    Eine tolle Veranstaltung war das gestern, der Handball in Hamburg lebt definitiv.

    Der Handball Sport Verein steht an der Tabellenspitze, darauf konnte man hoffen, damit rechnen konnte man nicht unbedingt. In vielen Heimspielen war zu beobachten, dass die deutlich höhere Trainingshäufigkeit den Ausschlag gibt. Eine zeitlang konnten einige Mannschaften gut mithalten, mit zunehmender Spieldauer und nachlassenden Kräften schafften es die Jungs aber in der Regel, den Widerstand des Gegners zu brechen. So auch gestern wieder zu sehen.
    Die Qualität im Rückraum ist zudem ein großer Pluspunkt. Viele Spieler auf dem Niveau von Ossenkopp und Forstbauer gibt es in der 3. Liga Nord nicht, hinzu kommt mit Tissier ein außerordentliches Talent. Das starre Fetsrhalten des Trainers an diesen Dreien ist für mich aber auch einer der wenigen Kritikpunkte an der Taktik des Trainers. Wenn der Rückraum funktioniert, dann ist die Mannschaft nur schwer zu schlagen, auch weil der Kreis immer wieder miteinbezogen wird. Die Außen finden dagegen im gebundenen Spiel fast gar nicht statt, sie kommen eigentlich nur über Tempogegenstöße und die zweite Welle zu Toren. Ich finde die Spielweise etwas zu eindimensional, mir fehlt da ein Plan B.
    Das ist natürlich Klagen auf hohem Niveau. ;)


    In der Tat. Du tust den Außenspielern Unrecht. Wenn Rückraum und Kreismitte so gut Tore werfen, dann bleiben für die Außen weniger Torgelegenheiten übrig (zumal ja auch kein Außen die 7m wirft wie sonst üblich). Und die Tempogegenstöße als "nur" abzuqualifizieren halte ich für falsch. Aber es gab diese Saison auch schon Spiele, wo die Außen aus dem Spiel heraus viele Tore fabrizierten (z.B. Mehrkens in Schwerin).

    Und eine Start-Stamm-Sechs mit wechselnden Start-Torhütern halte ich auch nicht für schlecht. Das ist gut für eine gesunde Hierarchie in der Mannschaft. Jansen setzt eben nun mal viel auf die Nachwuchsleute (Ausnahme: Schröder). Aber auch Herbst, Fuchs und Ehlers kommen im späteren Verlauf immer zu ihren Spielanteilen. Und dann gibt es ja noch Lackovic und Wullenweber, die an Verletzungen laborieren.

    Die Mannschaft wird von den Fans auf einer Welle der Sympathie getragen, da ist wirklich ein toller Zusammenhalt entstanden. Ich bin sehr gespannt, wie gefestigt sie schon sind, die beiden schwierigen Auswärtsspiele gegen Springe (13.01.) und Altenholz (9.02.) stehen schon bald an. Wenn man eines der beiden gewinnen sollte, am besten das in Altenholz, wäre das schon ein wichtiger Fingerzeig in Richtung Aufstieg. Bis dahin ist es aber noch ein sehr weiter Weg.


    Ja, in Springe kann man zur Not (knapp) verlieren. Aber in Altenholz sollte man auf jeden Fall gewinnen!