Eine unabhängige (sofern das überhaupt möglich ist) Hilfestellung für junge Spieler bei der Karriereplanung halte ich für unabdingbar. In der Vergangenheit sind schon viel zu viele talentierte Spieler durch falsch getimte Vereinswechsel in ihrer Entwicklung weit zurückgeworfen worden.
Eine Hilfestellung halte ich auch für richtig.
Eine Weisungsbefugnis des DHB ist natürlich absoluter Quatsch und man kann niemanden zu seinem Glück zwingen, wenn er meint mit 20 Jahren schon die Champions-League mit Kiel oder Hamburg gewinnen zu müssen.
Manchmal liegt das aber auch mehr am Berater, vermute ich -- und die "falsche" Lenkung durch die Berater erhofft man wohl zu ersetzen. Aber ich würde die Idee auch nicht als "absoluten Quatsch" bezeichnen. Es gab bestimmt Ausnahmen, aber in der Regel hat das Delegationssystem in der DDR gut funktioniert. Ich glaube nicht, dass der SC Magdeburg z.B. damals DHV-Weisungen abgelehnt hat. Allerdings ist das nur bedingt mit der HBL vergleichbar, weil es ein geschlossenes System war, wo Spieler aus anderen Ländern nicht eingekauft wurden. Und die Belange der Spieler wurden sicher auch berücksichtigt (Norddeutsche Spieler aus den Bezirken Schwerin und Neubrandenburg kamen eher zu Empor Rostock; wenn sie in Leipzig studieren wollten, dann konnten sie sicherlich auch zum dortigen SC). Und wenn man bei seiner BSG bleiben wollte, konnte man das sicherlich auch. Bloß konnte man sich dann eine Nationalmannschaftskarriere abschreiben.
Was die "Weisungsbefugnis" des DHB angeht, hätte ich meine Befürchtung, dass es zwar anfangs möglicherweise ganz gut funktionieren könnte, aber im Laufe der Zeit doch wieder alles beim Alten bleiben wird, denn das Delegationsgremium wird nicht unabhängig bleiben und daher wieder die Rolle der Spielerberater (inkl. Geldzahlungen) einnehmen.