Also auf den Einspruch bin ich gespannt ohne Ende!!!
Die EHF musste ja aufgrund eines undurchsichtigen und mehr als zweifelhaften Moduses sicherlich schon mehr als genug Kritik einstecken - da sei es den Herren auch mal gegönnt, dass sie mal etwas vorgesetzt bekommen, über das sie herzlichst lachen dürfen. Und etwas anderes würden sie über einen Einspruch aus Magdeburg auch sicher nicht tun. Mit einer ermüdenden Stetigkeit, werden hier immer und immer wieder Hallensprecher und die "Terror-Vuvuzelas" erwähnt und auf den Zusammenhang zu Punkt 4.8 der HBL-Standards hingewiesen. Schauen wir uns deshalb doch mal in aller Ruhe diesen Standard an:
4.8 Hallensprecher und Beschallung
Ein Hallensprecher ist einzusetzen. Dieser darf nicht am Zeitnehmertisch sitzen. Bei den Durchsagen
haben unsportliche Äußerungen und/oder unsportliches Verhalten zu unterbleiben. Hierunter fallen
insbesondere: a) Jede Kommentierung von Schiedsrichterentscheidungen b) Jede Durchsage während des
laufenden Spieles, außer Torschütze, Assists und Spielstand sowie c) Jede Musikeinspielung, hierunter
fallen z.B. auch z.B. Musikfanfaren, Trompeten-Solo, während des laufenden Spieles – ausgenommen für
die Zeit von maximal 15 Sekunden ab Torerfolg oder zwischen Torerfolg und Wiederanpfiff, falls dies mehr
als 15 Sekunden sind (ODER: ausgenommen ist grundsätzlich die Zeit zwischen Torerfolg und maximal 5
Sekunden nach Wiederanpfiff). Auf Torhüterparaden sowie Torhüter und Werfer beim 7m darf während des
Spiels hingewiesen werden. Unter anderem können stimmungsfördernde und das Publikum motivierende
aber faire Durchsagen und Musikeinspielungen erfolgen, solange und wenn die Spielzeit angehalten ist.
Eine Nichtbefolgung kann zur Ablösung durch die Schiedsrichter oder den Delegierten führen.
Der Einsatz von Vuvuzelas sowie druckgasbetriebenen Lärminstrumenten ist nicht gestattet und vom Heimverein
zu unterbinden.
Nach dem sich nun hoffentlich jeder mal die Mühe gemacht und besagten Standart durchgelesen hat, der hier so oft zitiert wird, analysieren wir doch mal ganz sachlich das Spiel von vergangenem Samstag.
1. Die "Terror-Vuvuzelas" wurden nicht in der Halle verteilt, sondern lagen schon auf den Plätzen (also sicher auch auf den Plätzen der SCM-Fans, was letztendlich aber überhaupt keine Rolle spielt!). Eine Vuvuzela ist laut Wikipedia: "Aufgrund ihrer Tonerzeugung gehört die Vuvuzela zu den Blechblasinstrumenten.
Das ursprünglich aus Blech, inzwischen allerdings meist aus Kunststoff
gefertigte Instrument besteht aus einer konischen, bis zu einem Meter
langen Röhre, die an ihrem engen Ende mit einem integrierten Trichtermundstück versehen ist." Jeder, der am Samstag in der Halle war, konnte unschwer erkennen, dass es sich bei den ausgelegten Instrumenten im ganz normale, gänzlich unspektakuläre Tröten handelte und diese waren logischerweise auch nicht druckgasbetrieben. Folglich waren weder die Tröten (oder besser ausgedrückt: Terror-Tröten, wenn es schon keine Terror-Vuvuzelas waren), noch deren Einsatz in irgendeiner Weise unerlaubt.
2. Der Terror-Hallenkasper saß nicht am Zeitnehmertisch und unsportliche Äußerungen, wie sie oben aufgeführt wurden, gab er auch nicht von sich. Ob er Dinge gesagt hat, die die SCM-Anhäner für unsportlich hielten, ist rein subjektiv und folglich für den zitierten Standard unerheblich. Laut diesem darf der Hallensprecher die Leute stimmungsföderend pushen, solange das Spiel angehalten ist. Das - und nichts anderes - hat er ja auch getan (und zwar pausenlos, wobei "pausenlos" auch nicht durch den Standard verboten wird). Es steht also nirgendwo geschrieben, dass der Hallensprecher nicht Hallenkasper genannt werden darf und dass er das Spielfeld während der Auszeit nicht betreten darf. Macht der Hallenkasper etwas falsch, kann seine Standard-Nichtbefolgung zur Ablösung durch die Schiedsrichter oder den Delegierten führen. Beides war nicht der Fall - somit sahen auch Schiedsrichter und Delegierter nichts Falsches im Handeln des Hallensprechers. Damit sind wir ohnehin schon mal im Bereich der Tatsachenentscheidungen und aus dem Thema Einspruch längst draußen (zumal wir nie wirklich in diesem Thema drin waren).
Ich hoffe, meine Begründung war sachlich genug. Ach ja, übrigens ist es laut Regularien auch nicht verboten, dass vereinzelte SCM-Anhänger vom Hallensprecher angewidert sind. Und wer ernsthaft glaubt, dass die Musikeinspielungen nur deshalb getätigt wurden, um Schlachtrufe des Gegners zu unterdrücken, leidet ja fast schon unter Verfolgungswahn...
Dass der Mannschaft daraufhin in den zukünftigen Spielen nun NOCH MEHR Hass in Magdeburg entgegen gebracht wird, war ja anhand der ganzen Einträge hier, nicht schwer zu erkennen. Wer nun oder später das Verlangen danach hat, einen "Sturm zu entfachen", der muss das halt nun einmal tun. Und es bleibt nur zu hoffen, dass unsere MAnnschaft darauf die richtige Antwort parat haben wird. Bei all der Aufregung sollte man aber vielleicht auch mal anmerken, dass die Stimmung am vergangenen Samstag weder unfair, noch aggresiv war - sie war einfach nur verdammt laut.
So und jetzt schließe ich persönlich die Themen "Einspruch, Terror-Vuvuzelas, Hallenkasper usw." für mich ab und freue mich auf die Auslosung des Final Four. Ich hoffe, dass wir Göppingen im Halbfinale aus dem Weg gehen und wünsche mir - welch Überraschung - Holstebro (die vermutlich ohne ihren gesperrten Toptorschützen in Nantes auskommen müssen). Bei dem allgemeinen Löwen-Lospech in dieser Saison, wäre es mal an der Zeit für einen Underdog als Gegner (auch wenn ich mir bewusst bin, dass das keine Garantie auf den Finaleinzug wäre). Also ich wünsche mir die Halbfinals "Göppingen - Nantes" und "Holstbro - Löwen" und denke, damit könnten doch auch die Göppinger ganz gut leben!?!