Beiträge von Big Brother

    @meba

    habe ich hier beim Eintritt ins Forum irgendeine Schranke übersehen?
    Ich darf mich also gar nicht äußern? Bin ich jetzt im chinesischen Internet gelandet? Ich habe mich nicht zu äußern, weil ich mir erlaubt habe, mir ein Handballspiel nur anzusehen?
    @meba wo leben Sie? Aus welchem Jahrhundert stammen Sie denn?
    Aus dem Mittelalter? Und Sie sind noch als Schiedsrichter aktiv?
    Alle Achtung! So alt und noch so lebendig :D
    Wenn Sie meine vorherigen Beiträge gelesen haben, sollten Sie wissen, dass ich sehr froh darüber bin, in einem Land leben zu dürfen, das die Meinungsfreiheit als hohes Gut ansieht und dies sogar im Grundgesetz festschreibt.
    Und ob es Ihnen nun passt oder nicht, auch als Nichtschiedsrichter, der aus beruflichen Gründen eben auch viele Handballspiele zu sehen bekommt, erlaube ich mir eben auch ab und zu, mir ein eigenes Urtel über die Leistung der Schiedsrichter zu fällen. Und meine Meinung sage ich ehrlich, ob sie nun einer Oberfachjury Stand hielte oder nicht.
    Ich kann aber auch damit leben, wenn andere es anders sehen und hyperveniliere nicht gleich oder bezeichne andere Meinungsäußerungen als das "aller aller Letzte".
    Aber von mir aus: jeder blamiert sich so gut wie er kann :D

    Und das mit den maximal 180 Euro pro Doberaner Spieler im Monat trifft tatsächlich zu. Mehr könnte sich der kleine Verein nicht leisten. Aus diesem Blickwinkel betrachtet grenzt es schon fast an ein Wunder, dass Doberan solange in der Regionalliga mithalten konnte. Aber in solch einer kleinen Stadt stehen milliardenschwere Sponsoren eben nicht gerade Schlange.
    Und Firmen in Rostock unterstützen dann schon eher den HC Empor oder die Fußballer von Hansa Rostock.

    Aber es gibt auch noch genug Leute im Verein, die sich unentgeltlich einbringen und nichts für ihre Dienste bekommen - Hallensprecher, Wischer, Kassierer.

    Dass in der 3. Liga die Schiedsrichter angemessen bezahlt werden, dagegen ist nichts einzuwenden, wenn sie die Qualität haben, bitte! :respekt:
    Aber wenn sie den Auftrag - das Spiel ordentlich zu leiten - den ihnen der Verband erteilt hat, nicht oder nur fehlerhaft erfüllen, wird man sie kritisieren dürfen. Genauso wie sie es verdienen, gelobt zu werden, wenn sie das Spiel im Griff haben. Und da das Spiel normalerweise unter Einbeziehung der Öffentlichkeit stattfindet, wird eben auch die Kritik öffentlich ausfallen dürfen - egal ob die nun positiv oder negativ ist.
    Tja, wie kommt es eigentlich, dass dann ausgerechnet lauter Nichtsschieries Berichte schreiben? - eigentlich eine Sauerei :P
    Vielleicht sollten die Verlage und Sendeanstalten in Zukunft nur noch Schiedsrichter zu Wort kommen lassen? :pillepalle:
    Ziemlich albern, oder?

    Außerdem kenne ich keinen Fall, in dem einer gezwungen wurde, Schiedsrichter zu werden. Wer dennoch den Mut hat - und der gehört wohl gewiss dazu - sollte sich im Klaren sein, dass er ein dickes Fell braucht und dass mitunter auch unbequeme Kritik längst zum Alltag gehört.

    Alerdings bin ich auch dafür, dass kritisierte Personen wie Schiedsrichter, Trainer, Manager etc. immer auch an selber Stelle, wo sie kritisiert wurden, selber Stellung nehmen können - im gleichen Umfang . und mit denselben Mitteln. Auch das alles im Sinne einer größtmöglich ausgeübten Meinungsfreiheit.
    Der Webmaster des DSV hätte bestimmt kein Problem damit, zu seinem Beitrag auch die betreffenden Schiedsrichter zu Wort kommen zu lassen.

    Sorry, meinte dich auch gar nicht, aber das Einlaufen der Beiträge läuft hier ein bisschen schleppend, ich meinte den Beitrag, der meinem ersten sofort folgte, hatte aber auf das übliche Zitieren verzichtet.
    Ich meinte auch nicht, dass ich das immer gutheiße, was da von der Tribüne alles so reingebrüllt wird. Da wird die Grenze der Beleidigung oft überschritten und einige Rufe ähneln eher offenen Drohungen. Fände es auch schöner, wenn allgemein in die Fankultur wieder etwas mehr positive Kreativität einzöge.

    Im beschriebenen Spiel hielt sich das Publikum aber glücklicherweise mit solchen Drohungen zurück, wohl auch, weil auch die Gäste mit starkem Anhang vertreten waren und ihre Mannschaft leidenschaftlich anfeuerten.

    ansonsten stimme ich dir - Steinar - zu, dass, wenn es überhaupt juristisch in irgendeiner Weise relevant ist, dieser Fall - angeblicher Beleidigung in einem Spielbericht - allein aus der Sicht des Presserechtes zu betrachten ist. Nun will ich mir an der viel gelesenen großen deutschen Tageszeitung mit den vier Buchstaben kein Beispiel nehmen. Aber dieses Blatt beleidigt (das ist mein persönliches Urteil) fast täglich einzelne Personen oder Personengruppen

    Ich habe mal zwei ihrer ausgebufften Medienanwälte auf einem Seminar kennengelernt. Die haben zwar bei der Vorgehensweise des Blattes viel zu tun, verlieren aber selten einen Prozess, obwohl sie oft unter die Gürtellinie zielen. Für Außenstehende mag es so aussehen, dass gerade dieses Blatt oft die Grenze des Erlaubten überschreitet. Doch die Redakteure kennen ihre Grenzen sehr genau und bewegen sich meistens nur nahe dran. Für die wären die "Pfeifen" einfach nur peanuts.

    Die 3. liga ist doch kein Kindergarten!

    Ein Schiedsrichter, der sich schon in der persönlichen Ehre angegriffen fühlt, weil er in einem Artikel sinnbildich als Pfeife bezeichnet wird, was im Ballsport absolut keine Beleidigung darstellt, der sollte sich einen anderen Nebenjob suchen und taugt bei fehlendem dicken Fell nicht als Schieri. So ist die Praxis nun mal. Vom Publikum werden oft noch ganz andere Dinge hineingerufen.

    Da hier weder die persönliche Ehre angegriffen, sondern wie ich vorher schon sagte, die Leistung subjektiv bewertet wurde, noch gegen Gesetze verstoßen wurde, trifft in diesem Fall die Inanspruchnahme der Pressefreiheit voll zu.


    Daraus eine strafwerte Beleidigung abzuleiten ist völliger Blödsinn und absoluter Kindergarten.

    Oder soll ich mich jetzt auch noch beleidigt fühlen, weil mir Ambitionen als Hobbyjurist und Halbwissen von EX-HVS-SR angedichtet wurden?
    Nöö. bin aber nicht beleidigt, werte diesen Beitrag als freie Meinungsäußerung.

    Ich hielt das Zitieren des Artikel 1 als völlig ausreichend, weil er das Thema trifft. Denn hier wurde versucht, dem beteiligten Torwart in der Rolle des Webmasters das Recht auf freie Meinungsäußerung abzusprechen.

    Man mag unterschiedlicher Meinung darüber sein, ob es in jedem Fall klug oder glücklich war, die Leistungen der Schiedsrichter auf diese Weise zu bewerten. Aber die Aufregung über diesen Spielbericht finde ich völlig übertrieben - auch weil teilweise die Meinungsfreiheit (und die ist wichtiger als irgendein sich auf den Schlips getreten gefühlter Schiedsrichter) in Frage gestellt wird.

    1. Schiedsrichter werden für ihre Einsätze bezahlt - da darf man eine solide Leistung von ihnen verlangen.
    Ich habe das Spiel selber als Zuschauer gesehen und fand, dass einige Entscheidungen - und dazu gehörten in der Schlussphase auch ein paar gegen die Gäste - zumindest unglücklich waren. Absicht mag auch ich den Referees nicht unterstellen. Vielleicht war es wirklich nur Unvermögen!

    2. Ob der Verfasser des Beitrages auf der Internetseite zufällig auch noch dem unterlegenen (und in seinen Augen benachteiligten) Team angehört, ist völlig zweitrangig, ja das "muss" sogar völlig außer Acht gelassen werden. Er ist allein als Nutznießer der Meinungs- bzw. Pressefreiheit zu sehen, seine eigene Rolle als Spieler schränkt dieses Recht in keiner Weise ein. oder kennt jemand einen Unterartikel der Verfassung, der da lautet, "...die Pressefreiheit ist eingeschränkt, wenn der Verfasser eines Berichtes selber am Ereignis beteiligt war." ?
    Hingegen heißt es im Grundgesetz: Artikel 5 Absatz1.: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“
    (Der erste Satz trifft voll und ganz auch auf das Medium Internet zu!)

    Wie er selber schreibt, verfasste er den Beitrag sogar einen Tag später. Aber selbst das wäre egal. Als Verfasser und für den Inhalt der Webseite verantwortlicher Webmaster gelten für ihn dieselben Rechte wie für andere Medien und Autoren. Zur Pressefreiheit gehört es nun einmal auch, dass ein Autor seine Meinung auch mal ganz unverblümt sagen darf. Dass dabei Überschriften reißerisch besetzt werden, ist heute Alltag. Sonst liest es ja keiner. Und ich glaube, dieser Beitrag hat eine Menge Leser :) Solche, die ihn ablehnen und solche, die es ähnlich sehen.
    Die Frage, ob Schiedsrichterschelte in einen Spielbericht erlaubt ist, halte ich für überflüssig. Ja selbstverständlich ist es auch angebracht, Schiedsrichter zu kritisieren, eben oder vor allem auch, weil sie Geld dafür bekommen. Unantastbarkeit bzw. Narrenfreiheit darf es nicht geben. Das würde Manipulationen Tür und Tor öffnen.
    Schiedsrichter müssen auch mit harscher Kritik leben können. und wenn sie professionell genug sind, machen sie das auch.
    Man denke auch daran, wieviel öffentliche Kritik sich einzelne Spieler, die Mannschaften und erst recht die Trainer gefallen lassen müssen. Und auch da gilt die Meinungsfreiheit ja grenzenlos. Auch das ist richtig so, sofern sie ihren Sport vor großer Öffentlichkeit austragen!

    Dass wegen der Formulierung "wenn Pfeifen pfeifen" sogar der Tatbestand einer Beleidigung gegeben sein soll, finde ich schlichtweg lächerlich. Die Formulierung als Wortspiel halte ich für zulässig und sie wurde gewiss so nicht das erste Mal angewandt. Auch darüber würden professionell arbeitende Schiedsrichter stehen.

    Klar, wenn ein beteiligter Akteur mitten im Spiel den Schiedsrichter als "Pfeife" bezeichnet ist es eine Unsportlichkeit, die laut Regelwerk zu ahnden ist, weil es im Spiel stattfindet - meinetwegen auch noch zehn Minuten danach.
    Aber unsportlich kann es im Nachhinein in einem Beitrag nicht sein, wenn der Verfasser sein Recht auf Meinungsfreiheit wahrnimmt, zumal er selber mit Namen dafür steht. Nicht die Schiedsrichter wurden als Person angegriffen, sondern deren Leistung aus subjektiver Sicht bewertet. Das ist zulässig. Bei der Handhabung der Pressefreiheit wird nicht vorgeschrieben, immer objektiv sein zu müssen.
    Man denke an die oft butterweiche Berichterstattung in Zeitungen, die selber Medienpartner der betroffenen Vereine sind. Da fehlt es auch oft an jeglicher Objektivität.

    Gefragt wurde ja auch schon, ob der Verfasser seinem eigenen Team damit nicht einen Bärendienst erwies. Es liegt also der Gedanke nahe, dass die Schierigilde sich jetzt rächen könnte und erst recht den DSV abstraft. Das aber sollte nicht passieren. Die Mehrheit der Schiedsrichter macht sicher einen guten Job. Und wenn die beiden Beteiligten, die selber am besten wissen, was falsch gelaufen ist, sich professionell verhalten, versuchen sie in erster Linie aus ihren eigenen Fehlern zu lernen und üben nicht billige Rache.
    Dass sie auf den Verfasser sauer sind, ist nachzuvollziehen, erlaubt aber keine "besondere Behandlung" des Teams.
    In diesem Sinne....