Abends folgt der eigentliche Höhepunkt des Turniers. DISCO! ZeeBee ist begeistert.
Bummbummbumm statt Musik, hordenweise Teenies, ZeeBees Mädchen mittendrin zwischen all den pubertierenden Jungs, dänische A-Mädchen... hmmmm!?
Also ab in die Disse! Die gerade elfjährige Karina ist skeptisch. Soll sie, soll sie nicht. Die zwei Jahre älteren Mädchen überreden sie. Außerdem müsse sie noch geschminkt werden. Entsetzen macht sich bei Karina breit. ZeeBee besteht auf eine geschminkte Karina, ohne Kriegsbemalung keine Disco! Sie fügt sich zähneknirschend. In Rekordzeit von einer halben Stunde brezeln sich die Peiner und die TuS Mädchen auf. Bauchfrei hier, Nietengürtel dort, die ein oder andere Krawatte
, Kriegsbemalung. "Wann ziehst Du Dich um?!" Entsetzte Gesichter, als ZeeBee antwortet. "Dann kennen wir Dich nicht mehr." Eine umfunktionierte Sporthalle, wo abends noch das leckere Abendessen
serviert wurde, dient als Tanztempel. Hier tummelt sich von C bis A-Jugend alles, was Beine hat und zappeln kann. ZeeBee wirft eine Blick in die Menge und stellt befriedigt fest, dass er der einzige im Trainingsanzug ist.
Der Besuch dauert zum Glück nicht lange und gerne fährt ZeeBee zwischendurch die gelangweilten Karina und Theo zur Schule zurück.
ZeeBee nordet die Mädchen vor der Nachtruhe ein. Aufstehen um 6:00, Abfahrt um 7:45. Keine Quatschen die halbe Nacht, Taschenlampen bleiben aus, mit dem Lichtschalter wird auch das Unterhaltungsprogramm beendet. Die Nacht ist dann auch tatsächlich Ruhe. Morgens kommen die Elterntaxis; die Eltern waren sogar um 5:00 aufgestanden. Auf zur Halle. Es läuft ein grauenhaftes Spiel zwischen Sarpsborg 2 und Randaborg 2. Kaum zu glauben, dass beide die Vorrunde überstanden haben. 4:3 der Endstand. Dann das Viertelfinale gegen die Heimmannschaft. ZeeBee ahnt Böses, als die Gegner das Spielfeld betreten. Die Mäuse sind scheinbar großenteils gerade der E-Jugend entschlüpft und würden nur Kanonenfutter sein. Trude futtert drei von denen morgens zum Frühstück.
ZeeBee wechselt viel durch, lässt seine Leistungsträger häufiger auf der Bank. 28:11, dafür hätte man auch länger schlafen können.
Halbfinale gegen Sarpsborg I. Peine hatte gegen Sarpsborg II ein hartes Stück Arbeit auf dem Weg ins Finale, spielten die Norweger plötzlich in etwas anderer Besetzung als am Vortag. Nun ein rein deutsches Finale, wie seit Wochen geplant? Auf Rückraum Rechts der Norweger eine sehr große Linkshänderin, die mit ihrem Schleuderwurf als regelmäßige Torschützin in Erscheinung getreten war. Der übrige Rückraum ist ebenfalls nicht ganz schlecht und die schnelle Kreisläuferin weiß sich von Lieschen immer wieder zu lösen. Ein guter Gegner, aber schlagbar. Der TuS geht schnell in Führung, das Spiel wird aber ein hartes Stück Arbeit. Wenige Tore, die Abwehrreihen und Torhüter stehen im Mittelpunkt. Mit 6:3 und noch etwas Unterzahlspiel gehen ZeeBees Mädchen in die Pause. Trudchen soll kurzfristig ins Tor, um im Angriff mitzuwirken und dort wenigstens die Unterzahl zu beheben. Anpfiff, ZeeBees Mädchen sind im Angriff... in Unterzahl... kein Trudchen weit und breit. Die ist erst einmal mit ihren Schnürsenkeln beschäftigt und bleibt im Tor.
ZeeBee wischt sich den Schaum vom Mund.
Dann Überzahl für den TuS, die Mädchen könnten den Sack nun zumachen. Die wollen den mitgereisten Eltern aber lieber eine ordentlich spannende Show bieten und verlieren die Überzahl mit 0:2. Sarpsborg gleicht dann aus, geht etwa drei Minuten vor Schluss mit 8:9 in Führung. ZeeBee beschleicht das typische Crunch-Time-Gefühl, das sich seit etwa zwei Jahren in diesen Situationen jedes Mal einstellt: "Die Mädchen packen das." ZeeBee wird ganz ruhig an der Außenlinie, unterlässt nun alle Anweisungen und lässt die Mädchen spielen. Theo vernagelt das Tor, 9:9, 10:9, wieder Ballgewinn, die Mädchen spielen die Zeit runter, die Eltern flippen aus, Sarpsborg bleibt phantasielos im eigenen Neuner kleben, Abpfiff, ZeeBee schreit, wildes Tanzen auf dem Spielfeld: FINAAAAAAAALE.
Auch die Peiner Mädchen feiern mit.
Hallenwechsel, alle Finalspiele finden in derselben Halle statt. Die Luft ist unerträglich stickig, es riecht überall nach Schweiß, es ist heiß. Die Rahmenbedingungen sind suboptimal. Es spielt gerade die männliche A-Jugend des TV Borghorst gegen eine norwegische Mannschaft. Die Norweger haben das Spiel im Griff, führen mit einigen Toren und steigen überhart ein. Peines Mädchen und der TuS nehmen sich der Sache an, unterstützen lautstark die deutsche Mannschaft. Haugaland wankt, verliert nach und nach die Nerven und einen Spieler nach dem anderen. Kurz vor Schlusspfiff hat Haugaland noch zwei Feldspieler auf der Platte. Die Finalteilnehmer der weiblichen D schreien Borghorst zum Sieg. Dann folgt ein grauenhaft langweiliges Finale der mD, die beiden Mädchenmannschaften gehen sich aufwärmen. ZeeBee stellt seine Mannschaft ein. Mit Einzug in das Finale ist alles erreicht. Alle skandinavischen Mannschaften sind geschlagen worden. In etwa sechs Vergleichen konnte der TuS den jetzigen Finalgegner noch nie schlagen. Spaß haben, keine Verletzungen auf beiden Seiten und mal schauen, wie groß der Leistungsunterschied der beiden niedersächsischen Spitzenmannschaften zur Zeit ist.
ZeeBee klatscht vor dem Spiel mit Trainerkollegen Düark Einar und Luuutz ab, das Finale geht los. Nach wenigen Minuten liegt Peine mit vier Toren vorne. Es riecht nach einer Klatsche. Der TuS fängt sich, kämpft, kommt zum 9:9 Ausgleich.
Kurz vor der Pause dreht Peine wieder auf, geht in Führung. Die Kräfte schwinden, ZeeBees Mädchen sind platt. Für den Aufreger des Spiels sorgt Theo in der zweiten Halbzeit, die todesmutig einem Tempogegenstoßsprungwurf entgegenspringt und mit der Schützin in der Luft kollidiert. Der Ball ist drin, beiden Mädchen unverletzt und ZeeBee wundert sich, was für Drogen seine neue Keeperin nimmt.
Zwölfjährige Torhüterinnen machen so etwas normalerweise nicht. Peine gewinnt deutlich mit 25:14, Niedersachsens Rangliste ändert sich vorerst nicht. Das heimische Publikum staunt, denn nach dem Spiel bilden beide Mannschaften einen gemeinsamen Ritualkreis und feiern sich selbst. ZeeBee ist stolz auf seine Mädels. 
Während die Mädchen duschen läuft das Finale der männlichen C. ZeeBee hat schon einiges an Mannschaften in dieser Altersklasse gesehen, staunt aber Bauklötze. Eine einheimische Mannschaft spielt gegen den MTV Herzhorn aus Schleswig Holstein. Das deutsche Team bietet in der ersten Sieben durchweg Kraftpakete auf. Der Kreisläufer wirkt wie ein A-Jugendlicher. Eine solch athletische Mannschaft hat ZeeBee in der Altersklasse noch nie gesehen. Gegenstöße werden teilweise mit sechs Mann vorgetragen. Parallelstöße mit solcher Dynamik sucht man auch in höheren Altersklassen vergebens. Für das I-Tüpfelchen sorgt Torwart Jonny. Bei Siebenmetern springt er vor dem Anpfiff dem Schützen entgegen und springt dann noch mal donnernd auf den Boden. Ich Tarzan, Du nichts!
Herzhorn nimmt die wesentlich kleineren Dänen auseinander. Nach dem Spiel erkundigt sich ZeeBee beim Trainer. Die Mannschaft habe soeben bescheiden gespielt, sei kein schlechtes Team, aber in in Schleswig Holstein nicht die Nummer eins. Gute Nacht, Niedersachsen... 
Auf der Rückfahrt zieht es Theo zu Roggisch und Juanita ins Auto. Lieschen und Trudchen machen es sich auf ZeeBees Rückbank gemütlich. ZeeBee will Ruhe haben und weder Musikwünsche erfüllen noch Gerede über Jungs ertragen müssen. ZeeBee greift zur Geheimwaffe, legt Leonard Cohen ein. Mr. Cohen singt mit sonorer, monotoner, leiser Stimme "Susanne". Zwei Minuten später sind beide Mädchen eingeschlafen.
Ohne Zwischenfälle kommt die Mannschaft in Hannover an. ZeeBee macht eine heimliche Umfrage, was denn nun mit dem Pokal passieren soll. "Einschmelzen", "Zerhacken und aufteilen", "Ich nehm ihn mit". ZeeBees Begeisterung hält sich in Grenzen.
Sein Vorschlag wird dann aber angenommen. Das letzte Auto mit Roggisch und Co. kommt mit etwas Verspätung an. ZeeBee bedankt sich bei der Mannnschaft, dass alle mitgekommen sind und für das tolle Turnier, bedankt sich bei Co-Trainerin Manon und den mitgereisten Eltern. Den Pokal überreicht er der völlig überraschten Theo, die spätestens dann den Tränen nahe ist, als die Mannschaft "Theo, wir lieben Dich!" skandiert. Die "Neue" ist beim TuS angekommen. 
Nicht schlecht, so ein Turnier in Dänemark!
Dein Karsten