Und nun bitte wieder zum Thema Festspielen zurück. ![]()
Beiträge von Zickenbändiger
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Könnt ihr euch an den Fall Lemgo 2 gegen Kirchzell 3.Liga Abstiegsrunde letzte Saison erinnern?
Wenn wir aber abwägen, all die Fälle, in denen junge Nachwuchsspieler, die sich nicht festspielen/die ein Zweitspielrecht haben/deren Doppelspielrecht abgetreten ist, Einsatzzeiten bekommen, die sonst nicht gegeben wären, gegen die Extremfälle aus dem Beispiel, dann kommen wir wahrscheinlich schon quantitativ auf einen glasklaren Ausschlag für die eine Seite. Der Grundgedanke ist Ausbildung über fairen Wettbewerb. Machen wir es wieder andersherum, dürfen wir nicht jammern, wenn wir international nur hinterhergucken.
Im Erwachsenenbereich die alte Regelung wieder aus der Schublade zu holen, hilft nur insoweit, wie es keine U21/U23 Spieler gibt, die eingesetzt werden könnten.
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Was wäre denn eine faire Regelung? So wie früher? Kein Freiwerden, wenn nicht oben wie unten noch zwei Spiele ausstehen?
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Allerdings war das Festspielen früher ohne zwei Staatsexamen Jura gar nicht begreifbar. Es gab zu Beginn der Saison ein Quasi-Festgespieltsein nach nur einem Spiel und zum Saisonende musste man auch aufpassen, dass man zwar frei war, aber wenn man zu spät frei wurde, doch nicht unten spielen durfte. Die Regel jetzt ist viel verbraucherfreundlicher, nur eben noch für den DHB zu kompliziert (s.o.).
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Keine Panik! Wir können hier auch nicht zaubern. Spieltage mit vier, fünf Mannschaften. Alle paar Wochen. Bin nicht mal sicher, ob sich alle Teams der Liga jemals begegnen.
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Kuriose Spielergebnisse mal auf der Meta-Ebene:
1 Hannoverscher SC II 20 20 0 0 40:0
2 TuS Altwarmbüchen III 20 14 3 3 31:9
3 TS Großburgwedel 21 14 3 4 31:11
4 TuS GW Himmelsthür 19 14 1 4 29:9
5 MTV Elze II 18 13 1 4 27:9
6 Mellendorfer TV II 19 13 0 6 26:12
7 SG Misburg 20 12 1 7 25:15
8 JSG GIW Meerhandball II 18 12 0 6 24:12
9 TuS Altwarmbüchen II 20 10 4 6 24:16
10 Garbsener SC II 19 10 2 7 22:16
11 JSG Weserbergland II 18 9 3 6 21:15
12 TuS Empelde II 19 10 0 9 20:18
13 SV Eintracht Hiddestorf 19 9 1 9 19:19
14 TSV Friesen Hänigsen 19 8 2 9 18:20
15 HSG Bruchgraben Füchse 18 8 1 9 17:19
16 TSV Anderten 20 5 7 8 17:23
17 TSV Loccum 19 7 2 10 16:22
18 HSG Laatzen-Rethen III 18 6 0 12 12:24
19 HSG Lügde-Bad Pyrmont e.V. 17 4 1 12 9:25
20 TKJ Sarstedt 18 3 3 12 9:27
21 SC Germania List II 18 4 1 13 9:27
22 RSV Seelze 19 4 1 14 9:29
23 HSG Schaumburg-Nord II 19 2 3 14 7:31
24 TSV Neustadt 18 2 2 14 6:30
25 HSG Bruchgraben Füchse II 19 1 2 16 4:34
Das ist die ANFÄNGERSTAFFEL weibliche E-Jugend Hannover/Weser/Leine. 24 von 25 Mannschaften haben Trainer mit Ahnung, die Zahlen lügen nicht. Finde den Fehler!
Der auffällige Verein ist derselbe Verein, der mit der ersten Mannschaft die in der E bei uns gültige Regel im 2x3:3 "Torschütze muss auswechseln" anders interpretierte als sämtliche anderen Vereine des Verbands. Alle anderen Mannschaften setzen die Torschützin auf die Bank, dafür wechselt eine Spielerin in die Abwehrhälfte und von dort eine Spielerin in den Angriff. Ein Verein dagegen teilt seine beiden Granaten auf Abwehr und Angriff auf, die dann im 30-Sekunden-Takt nach jedem Tor die Spielfeldhälften tauschen. Letzte Saison gaben die schwammigen Durchführungsbestimmungen das noch her. Wenn es nicht so abgrundtief peinlich wäre, würde ich es als juristisch klugen Schachzug loben...
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Klingt plausibel, nur bin ich nicht sicher, wie gut sich das Handgelenk auf solchen Videos beobachten lässt. Als Anreiz sicher hilfreich. Aber andererseits mache ich das ja auch, um selbst bei Null anfangend was zu lernen.
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Jeden Mittwoch mache ich nun mit zwei D-Mädels, einem dazugehörigen Zwillingsbruder und einer E-Jugendlichen "Einführung Dreher". Aus Videos und meiner Phantasie habe ich mich zusammengeklaubt:
- "Rückdreher" nach vorne aus dem Stand
- "Rückdreher" seitlich aus dem Stand
- durch Hütchentor durch drehen aus dem Stand/Sitzen
- Passen im Quadrat im Sitzen
- wechselweise Handball und Knautschi-Ball und alles ohne Peeke
In völliger Ahnungslosigkeit korrigiere ich:
- im Stand den "Rückdreher" nach nun nach weiter weg vom Körper
- mehr wegwerfen als drücken/prellen
- bei den Pässen im Sitzen etwa die Mitte der Lücke zwischen den Stühlen anwerfen
- gerade nach vorne, nicht hoch, nicht schräg nach unten
- beim Passen im Quadrat nun nicht mehr gleichzeitig, weil der Fokus dann nicht mehr auf dem gepassten Ball sondern auf den zugepassten Ball geht
Nach vier, fünf Einheiten kommen wir allmählich ohne Peeke an eine Grenze. Die Erfolgserlebnisse sind begrenzt, da wir ja nicht das gewünschte "L" erreichen. Eben hatte ich einen kleinen Geistesblitz und werde zum nächsten Training mal Fingerlinge/Silikonfingerschützer mitbringen. Auf Daumen, Zeige- und Indexfinger und wir nähern uns ein wenig der "klebrigen Hand". Vielleicht nähern wir uns so auch weiter dem "L" Wurfverlauf an. Ich werde berichten.
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Ihr dürft meinen beschränkten Horizont nicht vergessen. Dass ich diese Saison größtenteils mit gemischter Trainingsgruppe trainiert habe, ansonsten ausschließlich Mädchen durch die Halle scheuche, schränkt meinen Erfahrungsschatz eben auf das komplexe Geschlecht ein. Ich kann mir eine Spitzenmannschaft männliche D schon gut mit zügigem Positionsspiel bei hoher Passgeschwindigkeit vorstellen. Allerdings schrieb ich mit Absicht auch von "in der Breite". Im Einzelfall kann ich mit einer Ausnahmemannschaft natürlich auch in jeder Altersklasse vorgreifen.
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Mea culpa... mit Württemberg habe ich mich bislang erst ab B-Jugend beschäftigt. Da, in der A und bei den Aktiven heisst die Liga schlicht Württemberg-Liga. Dass einzig in der C noch das "Ober" eingefügt ist, war mir in der Tat noch nicht bewusst. Ist in sofern verständlich, weil es da noch nichts höheres in BaWü gibt.
Ich komme mir vor wie bei einer Seance. Wenn es eine Antwort gibt, melde ich mich hier ab.
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Eins gegen eins gibt's im skandinavischen Kinderhandball auch, vielleicht sogar gleich oft, nur eben näher am Tor.
In der Theorie. Ich bin großer Fan des Ballklauens. Wenn ich dürfte, also eine Halbzeit offensiv, eine Halbzeit freie Wahl, wäre ich vielleicht schon so weit, dass ich die zweite Hälfte in der Tat auch mit D-Jugendlichen 6:0 spielen würde. Aber dann die aktivste 6:0, die man bei den Zwergen weit und breit je gesehen hat. Traue ich mir nach über dreißig Jahren Erfahrung auch ohne jegliche Praxis zu, eine Zwergen-6:0 zu entwickeln, die Spaß macht. In der Zwischenzeit habe ich aber noch genug Baustellen.
Mit einer so aktiven 6:0 gäbe es tatsächlich auch viele Zweikämpfe. In der Praxis aber habe ich in Dänemark noch keine faszinierende aktive defensive Deckung gesehen. Und deswegen finde ich unseren Ansatz besser/attraktiver, auch wenn ich schon mal eine deutsche Mannschaft in Dänemark bewundern durfte, die einen technisch stärkeren Gegner zur Verzweiflung getrieben hat, indem sie sich ab der Mittellinie von vorne, von hinten, von der Seite an die Ballführerin wie menschliche Rucksäcke drangehängt haben. Der Schieri war vollkommen überfordert, ich habe mich zu Tode geschämt.
ZitatAuf jeden Fall wird mehr über Passqualität gelöst, aber das ist ja auch eine Sache, die Dänemark und Schweden in den Männern so erfolgreich macht.Passqualität kann nie schaden. Aber... ich behaupte mal, in der Breite lässt sich die Passqualität in der D-Jugend nur begrenzt ausschöpfen. Ab der C-Jugend wird das Thema für mich erst so richtig spannend. Daher würde ich in der D bei anderen Schwerpunkten bleiben, wie eben 1:1, was sich ganz prima mit 11 oder 12 erlernen lässt. Bis einschließlich D offensiv die gesamte Spielzeit, ab der C nur eine Halbzeit und die zweite Hälfte frei. Wenn wir schon schön Deutsch beim Regulieren sind. Das halbe Spiel mal deregulieren! Meine Prognose wäre dann aber: Dadurch steigern wir Vielseitigkeit des Angriffs, die Abwehr wird schlichtweg faul. Weit und breit ist 6:0 in der B-Jugend eine Ausruhdeckung, wenn der Trainer keine Ahnung hat.
ZitatIch lasse Kiddies beim Training gerne auch einfach mal sechs Null decken.
Wird der nächste Schritt im "Skandinavientraining" zur Vorbereitung auf den Rödspätte Cup. Allerdings rein zielgerichtet für das Angriffstraining im 4:4. Wenn ich im Spiel nicht 6:0 spielen darf, wecke ich keine schlafenden Hunde. "Das ist aber deutlich weniger anstrengend!"

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"Ich habe jetzt etwa zehn Spiele in der E- und D-Jugend gesehen und dabei nicht einen Schlagwurf, nicht einen Wackler, nicht einen Pass an den Kreis gesehen"
Wurde mir brühwarm vor einigen Tagen von einem Freund zugeschickt. "Schick ihn zu mir!", war meine Antwort.
Ostern werde ich wieder den Deutsch-Skandinavischen Vergleich haben. Wir bereiten uns akribisch darauf vor. Was mir die Skandinavier in der wD-Jugend in der Breite zeigen, haut mich in der Regel nicht aus den Socken. Was dann aber von der D zur C hin passiert, kann ich mir rational nicht erklären. Vor vielen Jahren war ich mit einer wD im rein deutschen Endspiel in Esbjerg. Die Finalisten hatten jeweils auf dem Weg ins Finale einmal zu kämpfen, ansonsten war es ein Spaziergang. Ein Jahr später in der C-Jugend, das Peeke-Handicap mal außen vor, hätten wir auch in Bestbesetzung keine Schnitte mehr gesehen.
Ich finde unseren Ansatz, in der Theorie, dass wir vor allem den Ball erobern wollen, den deutlich attraktiveren Kinderhandball. Wird nur leider zu wenig umgesetzt, es mangelt an Trainern. Zum skandinavischen Ansatz habe ich nur Halbwissen gesammelt. "Alle sollen Ballkontakt haben", hab ich mal gelesen. "Passgeschwindigkeit als Ziel" finde ich ja nicht verkehrt, in der D-Jugend aber vielleicht nicht DAS Ziel. Und wenn nun zunehmend 1:1 sogar in der Bundesliga in den Vordergrund gestellt wird, dann kann der Ansatz, die Kinder durch offensive Deckung möglichst häufig ins 1:1 zu zwingen, ja nicht so verkehrt sein.
Ich predige es aber seit Jahren: "Trainer ausbilden statt neue Regeln zu erfinden!" Was hilft mir der an sich gute Ansatz mit der offensiven Deckung, wenn es niemand umsetzen kann? Entweder verschiebt sich die Fleichmauer um drei Meter nach vorn oder wir erleben die Klammeraffendeckung. Ich feiere schöne Ballgewinne von der Bank aus, von den Tribünen hallt überall bei Kinderspielen das Geblöke: "FESTMACHEN!" ohne Sinn und Verstand.
Das Alles schreibe ich old school in ein Forum, bin aber nicht bei tiktok. Hmmmm....
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Ich kann ja die Fresse nicht halten. Letztes Wochenende höchste Liga männliche D:
H. - B. 60:7
Einer von beiden Vereinen ist der Nachwuchs einer Regionsoberliga Männermannschaft (siebthöchste Liga). Der andere der Nachwuchs eines Erstligisten, der sich jedes Jahr mit dem Empfang des Jugendzertifikats mit Lorbeerblatt und rosa Schleifchen selbst beweihräuchert. Einer von beiden macht Basisarbeit, was ich so beurteilen kann, der andere ruht sich auf jenen Lorbeeren aus und veranstaltet jährlich ein überregionales Casting, um die fehlende eigene Basisarbeit zu kompensieren, um auch zukünftig Jahr für Jahr das Jugendzertifikat einzuheimsen.
Warum mich das so ankotzt? Weil ich als Kreisauswahltrainer den Aufstieg des einen Vereins zur Macht im Jugendbereich begleitet habe, als man sich noch wirklich in der E und D-Jugend gekümmert hat. Da gönne ich dann fast auch Niederlagen mit 53 Toren Differenz.
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Ich hatte es selbst leider schon ganz vergessen. Sorry! Don't feed the trolls!
Das fehlende Zweifachspielrecht in der D-Jugend wurmt mich. Gewaltig. Der "Gesetzgeber" wollte natürlich eine Linie ziehen. Systematische Talentverschiebungen erst aber der C-Jugend. Ich hätte sie gern schon in der D. In manchen Konstellationen würde ein Zweifachspielrecht für eine D-Jugendliche furchtbar viel Sinn ergeben, ohne dass sie den Verein wechseln müsste. Insbesondere bei weiten Strecken zwischen Heimat und Zweitverein. Klar habe ich Trainingsgäste aus anderen Vereinen. Aktuell zehn. Wenn sich die Spielordnung doch nur irgendwie austricksen ließe...
And now to something completely different!
§ 4 Abs. II SpO DHB erlaubt den Landesverbänden Spielgemeinschaften einzelner Mannschaften auf der untersten Gliederungsebene zu bilden. Standardfall: Verein A hat eine halbe Mannschaft, Verein B ebenfalls. Für eine Saison tut man sich zusammen, trennt sich dann (automatisch) nach der Saison wieder.
In meinem Landesverband gilt:
- bis zu drei Vereine dürfen sich zu einer MSG zusammenschließen
- jeder Verein darf jeweils nur eine weitere Mannschaft in dieser Altersklasse im Spielbetrieb melden
- pro Verein sind maximal nur drei Spielgemeinschaften zulässig
- der ganze Spaß geht nur auf Regionsebene
Der o.g. Standardfall ist im hiesigen Landesverband übrigens nicht ausdrücklich geregelt. Es gibt keinerlei Quote wie z.B. halbe/halbe. Jeder Verein bringt so viele Spielerinnen in die MSG ein, wie es ihm beliebt. Es könnte sogar nur eine sein.
Fallstrick: Die MSG kann ggf. nicht "aufsteigen", also womöglich keinen Startplatz in der Quali für die Folgesaison erspielen!
Zurück zum Thema, dass es leider kein Zweifachspielrecht für D-Jugendliche gibt. Und keine Tricks. Weswegen bei mir das Thema interessant wurde, ich habe eine Spielerin Jungjahrgang D-Jugend mit Gastspielrecht. Zu Hause gibt es keine weibliche D und sie spielt mit Jungs. Einmal die Woche trainiert sie bei mir (rund 50 km von Tür zu Tür) und wenn es ihr Spielplan zulässt, spielt sie bei uns auch Punktspiele. Nächste Saison bildet ihr Verein eine JSG, es wird dann eine weibliche D geben. Sie möchte gar nicht dort wD sondern noch ein Jahr in ihrer Jungsmannschaft spielen. Gastspielrecht ist durch die JSG futsch, Zweifachspielrecht gibt es nicht. Mist!

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Nächster Zwischenstand Skandinavientraining
Erfahrungsgemäß reichen sechs, sieben Wochen nicht aus, um D-Jugendlichen Mädchen beizubringen, dass der Ball nicht ins Tor getragen werden muss, sondern es Torchancen mit Abwehr vor der Ballführerin gibt. Ab der C ließe sich das notfalls ganz ordentlich über Abräumen für die Eckenaußen lösen, in der D-Jugend nur, wenn man sehr pfiffige Außen hat und besser auch noch eine Linkshand auf RA für beide Wege. Wir haben dagegen eine Kreisläuferin, die, wenn sie erst einmal den Ball hat, weiß wo das Tor steht und sich auf dem Weg dorthin auch nicht aufhalten lässt. Problem ist noch die Phase vor Ballbesitz, aber daran lässt sich ja arbeiten.
Abgesteckter zentraler Sektor am Sechser, 3 oder 4 m breit. KM, zwei Innenverteidigerinnen links und rechts von ihr, die maximal bis 7m verteidigen dürfen. Rückraum einmal vollständig besetzt. RM hat den Ball. RL/RR sind lediglich Anspielstationen, müssen aber mitstoßen.
Vorübung, der Rückraum läuft 8en um zwei Markierungen/hüpft seitlich über Pommes/Wechselsprünge am Kasten o.ä.. Signal vom Trainer, Pass nach links oder rechts, RL/RR stößt tief in den 9er, Rückpass in die Stoßbewegung. RM soll per Schlagwurf Tor erzielen oder KM anspielen, darf wieder abspielen und zurückstoßen. Dann weiter wie oben.
Aufgaben:
- Stoßen ausschließlich nach Außen, niemals in die "Kreisläuferlücke" (gibt es dafür einen Fachbegriff?).
- Statt abzuspielen, darf RM sich prellend zurückziehen und an beiden Abwehrspielerinnen und KM vorbei verlagern in die Gegenrichtung oder lang, wenn sie kurz gestoßen hat.
- KM steht immer in der indirekten Sperre/Eigensperre zwischen den Innenverteidigerinnen (also Brust zum Ball). Wenn KM die Lücke passiert, sofort in die Wechselsperre.
- KM sucht nach hinten den leichten Kontakt, hält die Lücke maximal weit offen.
Ziel:
Entweder eine Innenverteidigerin isolieren, um sowohl zur/gegen die Hand einen Schlagwurf zu setzen zu können (im Spiel gerne auch 1:1 auf engem Raum) ODER die Kreisläuferlücke so weit aufzuziehen, dass ein Anspiel in die Lücke gesetzt werden kann.
Korrekturen:
- RM wird früher oder später unweigerlich in die Mitte, in die Kreisläuferlücke stoßen, wo ihr dann auf engstem Raum drei Leute direkt gegenüberstehen. "Nie die Lücke zuschieben, immer die Lücke aufziehen!" Laufweg ist entweder gerade oder Viertelkreis nach Außen, nie schräg/gerade ins Zentrum.
- Tief in den Neuner stoßen, links oder rechts von der Dreiergruppe. Immer bereit zum Schlagwurf.
- Bodenpass vor direktem Pass!
- Die Abwehr soll in ihrem begrenztem Raum 100% verteidigen, Blocken bzw. Pässe an den Kreis verhindern. Die Verteidigerin an der KM wird zunehmend um die KM herum arbeiten. KM muss ihre "Lücke beherrschen! Das ist DEINE Lücke!" Stellungskampf um die Position zur Passlinie, drängen, schieben, stehen. Kommt die Innenverteidigeren vor sie, dann den Passweg im Rücken der Verteidigerin unmittelbar am Sechser freisperren.
- RM muss beim Verlagern den Ball zum Prellen zunächst nach hinten raus nehmen, kleines "Zurückstoßen" prellend, an der Lücke vorbei, die Lücke nun wieder in die Gegenrichtung aufziehen.
- Schlagwurf und Anspiel sind gleichberechtigte Lösungen. D-Mädchen werden zu 90% auf Anspiel aus sein, weil sie den ungewohnten Schlagwurf vorbei am Block scheuen. Würfe ermutigen, ggf. Handicap für KM durch noch aggressivere Innenverteidigerin gegen KM und Zeitdruck einbauen.
- Zurückstoßen muss gar nicht weit in die Tiefe gehen, die Abwehr steht ja nicht auf 11, 12 m. Allerdings sollte es schon aus den 9er raus gehen.
- Die Deckung darf zunehmend griffiger werden, soll RM auch anfassen. KM soll sich dann in den kleinen Tiefenraum hinter die rausgetretene Abwehrspielerin absetzen.
- Für wurfstarke weit fortgeschrittene RM: Bei an sich verbotenem Stoßen auf die Mitte kann KM improvisieren, vor eine Innenverteidigerin einen Schirm stellen als Signal für den Schlagwurf dort.
Wieder mal viel Aufwand für ein einziges Turnier.
Der Spaß dabei ist, dass ich 6:0 als Trainer nur in der grauen Theorie kenne. Jedes Jahr vor Ostern heißt es also: "Was habe ich in der Mannschaft für Waffen? Mit was rechne ich bei den Gegnern? Wie bringen wir unsere Waffen gegen eine Fleischmauer zur Geltung?"Was mich ja noch frühzeitig ins Grab bringen wird, sind Mädchen und Bodenpässe auf engem Raum. Den Ball "drücken statt schmeißen"... sollte sich die Sportwissenschaft mal mit auseinandersetzen.
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Gastspielrecht trotz vorhandener gemischter Mannschaft ist Graubereich. Voraussetzung ist, dass "der Erstverein in dieser Altersklasse keine Mannschaft" gemeldet oder mehr hat.
Ich lasse mal alle psychologischen Argumente außen vor und mache es mir einfach. Erst- und Zweitverein sind sich einig über ein Gastspielrecht. Füllen ein Formular aus. Kreuzen an, dass es im Erstverein keine weibliche E oder D gibt. Jetzt kommt der Föderalismus ins Spiel. Die Altersklassen sind in § 37 SpO geregelt. Absatz IV erlaubt gemischte Mannschaften in F (Minis) und E-Jugend, darüber hinaus können die Landesverbände gemischte Mannschaften auch für die D zulassen. Im konkreten Fall hat der HVNB dies aufgegriffen und es wiederum den Regionen überlassen, wie sie mit der gemischten D umgehen wollen. Die machen damit dann auch, was sie wollen.
Der Landesverband bekommt das Antragsformular auf den Tisch. Ob keine wE oder D gemeldet ist, lässt sich schnell feststellen. Sollen jetzt jedes Mal die Durchführungsbestimmungen der jeweiligen Region geprüft werden, ob in der jeweiligen Region gemischte Mannschaften zulässig sind? Und dann doch noch psychologisch argumentiert, alle Mädels über einen Kamm scheren, sie werden schon in einer Jungsliga/-mannschaft klarkommen, ist mir zu dünn. Wenn es eine Möglichkeit gibt, eine Spielerin in einer Mädchenmannschaft unterzubringen, die auch in einer Mädchenmannschaft spielen möchte, dann sollte das nicht durch Bürokraten verhindert werden.
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ZitatDer Punkt mit der Diskriminierung ist interessant. Aber müsste nicht der DHB die Änderung vornehmen? Falls der Landesverband auch für sich verändern kann, dann müsste man die gleichen Diskussionen in anderen Landesverbänden ja auch führen.
Ich konnte in der Gastspielrechtsaffäre ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Bei Einführung des Antragsformulars war es wohl noch so, dass alle/die meisten Handballregionen in Niedersachsen keine Pässe für die E-Jugend forderten. Das habe sich inzwischen geändert, aber das Formular wurde nicht angepasst. Daher hatte man einst davon abgesehen, die E-Jugend auf das Formular zu setzen, denn ohne Pass konnte der Landesverband auch kein Zweifachspielrecht auf den Pass setzen.
Ab hier Mutmaßung: Das Antragsformular landet in der Geschäftsstelle, handschriftlich "E-Jugend" vermerkt, wird von der zuständige Passsekretärin routinemäßig bearbeitet und folgerichtig... folgefalsch abgelehnt. Formular gibt das ja nicht her. Diese Saison für Klein-Max also in der D-Jugend.
Wäre ein netter Einspruch für meine Kampfstatistik gewesen.
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Geht das schon wieder los. Zeig mir das Spiel- und Rechtsordnungsforum! Bis dahin handelt es sich bei der Spielordnung um diejenigen Regeln, die den Spielverkehr regulieren.
Und der Bezug um Regelheft ist § 88 SpO DHB.
Edith sagt: Und auch noch Wiederholungstäter... Letztes Mal gab es diese Antwort vom Mod vor einem Jahr:
ZitatRechtsordnung und Durchführungsbestimmungen - das sind doch auch Regeln, oder?
Ich wüsste jetzt nicht, wo das besser hinpassen könnte als hier.
Und das ist Gesetz. Das war Ronaldo.
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An anderer Stelle kam in der Handballecke gerade eine spannende Frage zum Gastspielrecht auf, privat diskutierte ich gestern Abend eine ähnlich spannende Rechtsfrage zum Zweifachspielrecht. Ich transplantiere mal meinen versteckten Beitrag aus dem "Weisheiten-Thread" hierher in das richtige Forum.
ZitatAlles anzeigen1. Zweifachspielrecht
Von C bis A-Jugend können Talente ein zweites Spielrecht beantragen und für einen weiteren Verein spielen. So bluten die Breitensportvereine nicht so schnell Talente aus, nebenbei können talentierte Jugendliche aber noch Trainings- und vor allem Spielpraxis in einer höherklassigen Mannschaft sammeln.
Möglichkeit 1
Das Talent spielt im Erstverein in seiner Altersklasse (ggf. noch eine Altersklasse höher) und im Zweitverein in seiner Altersklasse, aber mindestens eine Liga höher als zu Hause.
Möglichkeit 2
Das Talent spielt im Zweitverein in der nächsthöheren Altersklasse, allerdings darf der Einsatz nur in einer Liga erfolgen, die mindestens eine Liga höher ist als im Heimverein. Dort kann weiterhin gespielt werden.
In beiden Varianten hat der Heimverein das Sagen bei Terminkollisionen. Es ist zwar nicht ausdrücklich geregelt, ich nehme aber an, wenn gegen den Willen des Erstvereins bei zeitlich parallelen Spielen dann im Zweitverein gespielt wird, hierfür keine Spielberechtigung besteht. Es droht die Wertung des Spiels. Sollte der DHB ggf. noch mal konkretisieren.
Jeder Verein kann pro Altersklasse A bis C je drei Talente aufnehmen und drei Talente "verleihen" (aktuelle Saison ausnahmsweise 5). Die Option eigener Verein D-Jugend und Zweitverein C-Jugend gibt es nicht. Die Meldefrist läuft vom 01.07. bis 30.11. (aktuelle Saison ausnahmsweise 31.12.).
Fallstricke:
- alle Beteiligten müssen die 48-Stunden-Regelung für Jugendliche im Auge behalten, die Punkte des 3. Spiels in dem Zeitraum sind dann weg
- der Zweitverein darf das Talent ausschließlich in einer Altersklasse einsetzen
- Vorsicht bei Einsätzen in der Reserve im Zweitverein: Auch die Mannschaft muss zum Erstverein höherklassig sein und Festspielen ist natürlich auch hier im Zweitverein möglich, aber nur im Verhältnis zur dortigen zweiten Mannschaft.
In der Praxis
Wir haben eine wC in der Oberliga und meine wC II in der Landesliga eine Liga tiefer. In der Oberligamannschaft spielen aktuell 3 Mädchen mit Zweifachspielrecht aus zwei unterschiedlichen Vereinen, die wiederum spielen mit ihren Heimvereinen gegen meine C II, dürfen also nicht bei mir spielen. Ich wiederum habe eine Spielerin aus der untersten von vier Ligen bei mir, die auch Einsätze in der Oberliga bekommt, wo sie sich natürlich nicht festspielen darf.
Andersherum verfolge ich die Entwicklung von Mädchen, die aus der Landesliga an andere Vereine in die Oberliga verliehen werden. Da findet eine starke Entwicklung statt, die sich sowohl im Heimverein als auch im Zweitverein bemerkbar macht. Extrembeispiel siehe Handballtagebuch, eine Landesauswahlspielerin ist zu Hause in der LL C-Jugend völlig unterfordert und spielt parallel noch Oberliga B-Jugend im Zweitverein. Eines der größten Talente im HVN derzeit, die sicher den richtigen Schritt gemacht hat.
2. Gastspielrecht
Aufgrund der Voraussetzungen naturgemäß wesentlich seltener. In allen Jugendaltersklassen kann ein Gastspielrecht für einen Zweitverein beantragt werden, wenn die eigene (und ggf. auch die nächsthöhere) Altersklasse zu Hause nicht besetzt ist. Das Gastspielrecht gilt für die eigene Altersklasse, im genannten Ausnahmefall auch für die darüber. Ich gehe davon aus, dass das auch für Mädchen gilt, wenn der Heimverein in der E oder D nur eine Jungsmannschaft hat, in der das Kind mitspielen dürfte.
Die Fristen wie oben (eine Besonderheit zum Gastspielrecht für Quali-Spiele vor der Saison ist in § 19 b Abs. III SpO geregelt). Es gibt keine zahlenmäßige Beschränkung.
Nun die beiden aktuellen Fragen:
- Gastspielrecht auch in der E-Jugend?
Der HVNB hat auf den Antragsformularen für das Gastpielrecht A-D Jugend zum Ankreuzen angegeben. In einem hier diskutierten Fall gab es die Zurückweisung des Antrags für einen E-Jugendlichen, § 19b SpO sei auf A bis D beschränkt. Wir schauen mal auf die offiziellen Überschriften von §§ 19a und b:
§ 19a Zweifachspielrecht für Jugendspieler der Altersklassen A-C
§ 19b Gastspielrecht für Jugendspieler
Ich kann keine Beschränkung entdecken, die E-Jugendliche ausschließen würde. Auch nicht im Laufenden Text. Warum sollen E-Jugendliche diskriminiert werden? Der Landesverband hat mir mitgeteilt, er will sein Formular mal überprüfen.
- Zweifachspielrecht beschränkt auf eine einzige Mannschaft beim Zweitverein?
Wir haben eine Spielerin mit Zweifachspielrecht, die im Erstverein in der dritthöchsten Liga spielt und bei mir in der C II in der zweithöchsten Liga. Am Wochenende hatte sie dann bei uns einen Einsatz in der C I in der Oberliga. Unser C II Gegner (ebenfalls Zweitvertreter eines Oberligisten) wurde ganz nervös... Warum machen wir das nicht auch so? Ach ja, geht ja gar nicht (§ 19a Abs. I Satz 3 SpO).
Der Einsatz im Zweitverein darf nur in einer Mannschaft der betreffenden Altersklasse des Spielers/ der Spielerin erfolgen, die in einer – von der höchsten Spielklasse aus absteigend gezählt - höheren Spielklasse spielt als die höchstspielende Mannschaft des Erstvereins.
Oder doch?Meine Landesligamannschaft fällt unter "eine Mannschaft in einer höheren Spielklasse". Unsere Oberligamannschaft ist aber auch "eine Mannschaft in einer höheren Spielklasse". Wenn ich nun mitten im Satz stocke und an "einer Mannschaft" hängen bleibe, dann kann sich tatsächlich die Frage stellen, ob wir unser Gasttalent nicht auf eine Mannschaft beschränken müssen.
Wenn der DHB eine solche Beschränkung auf eine Mannschaft gewollt hätte, wäre das so formuliert:
Der Einsatz im Zweitverein darf nur in einer Mannschaft der betreffenden Altersklasse des Spielers/ der Spielerin erfolgen und die in einer – von der höchsten Spielklasse aus absteigend gezählt - höheren Spielklasse spielt als die höchstspielende Mannschaft des Erstvereins.
Lesart: Nicht "darf nur in EINER Mannschaft" sondern "darf NUR in einer Mannschaft".
Zweitens handelt es sich um eine Regelung zur Förderung von Talenten. In diesem Lichte muss ausgelegt werden. Finja hat bei uns die Möglichkeit, regelmäßig Landesliga zu spielen und wir können auch noch Oberliga bieten. Warum soll die Talentförderung willkürlich eingeschränkt werden? Mitten in der Saison könnte sich eine starke Entwicklung zeigen und das Talent soll dann von der Oberliga ausgeschlossen sein? Der Wettbewerb bleibt ansonsten geschützt, der Gast spielt sich in der Oberligamannschaft genauso fest wie alle anderen meiner C-Jugendlichen. Das Mädchen ist geschützt, beide Vereine müssen gemeinsam die 48h Regel beachten.
Bei mir spielen diese Saison zwei Mädchen mit Zweifachspielrecht in der C II, in der C I haben wir die dritte Spielerin, in der D-Jugend habe ich eine Gastspielerin, die sonst nur kleine Jungs verhauen könnte. Am kommenden Wochenende schaue ich mir für nächste Saison eine Spielerin an, die in ihrer Liga nicht nur kleine Jungs verhaut, sondern auch noch die Torschützenliste der Liga anführt. Im Rahmen der Talentförderung bin ich ganz dafür, beide Spielrechte maximal auszuschöpfen.
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Wäre für einen guten Zweck. Das Zweifachspielrecht für C-Mädchen musste ich in Niedersachsen auch über das Sportgericht erkämpfen. Da damals die Vorrunde der Mädels über die Antragsfrist für das Zweifachspielrecht hinaus lief, meinte man beim Landesverband, man könne hunderten von C-Jugendlichen Mädchen prinzipiell kein Zweifachspielrecht geben, während es bei den Jungs (Quali lange abgeschlossen) selbstverständlich war.