Wenn ich so die mir bekannten Fälle durchgehe, dann halten sich positive und negative Beispiele in etwa die Waage. In einem Fall hat der Vater seinen Sohn dreißig Jahre lang sehr erfolgreich trainiert, was aber die große Ausnahme sein dürfte. Bei uns im Verein sind zwei Mannschaften auseinander gesprengt worden (Mutter/Sohn - mE und Trainergespann Mutter/Mutter zu Tochter/Tochter - wC oder B), wo insbesondere die Kombination den Ausschlag für den Misserfolg gab. In einem Fall waren es wohl Eifersüchteleien zwischen den Trainerinnen bzw. ihren Töchtern, im anderen Fall hat die Mutter wohl übersehen, dass es der Mannschaft nicht dienlich ist, wenn Sohnemann jeden einzelnen Angriff den Ball fordert, notfalls aus 18 m aufs Tor hämmert, damit ja kein anderer zum Wurf kommt, jegliche Abwehrarbeit verweigert und nie ausgewechselt wird.
Ein weiteres Beispiel für das Nichtfunktionieren gab es mal in unserer wC. Die Mannschaft mit drei oder vier starken Spielerinnen spielte im oberen Drittel mit. Ich habe mir ein Spiel gegen einen Tabellennachbarn angesehen. Die Trainerin spielte eine hochinteressante Taktik: Unsere Mädchen waren eigentlich klar überlegen. Die Leistungsträger rotierten ab und an vom Feld auf die Bank. Die starke Torhüterin spielte durch. Die drei schwächeren Spielerinnen bekamen nicht eine einzige Minute Einsatz. Als einzige Feldspielerin spielte die Trainertochter durch, die mit ihren 7m würdigen Fouls, Ballverlusten, Übertretern und der Weigerung, ihren mächtigen Körper in die Abwehr zu bewegen, überhaupt dafür sorgte, dass der Gegner im Spiel blieb und unsere Mädchen nicht davon zogen. Dafür keiften sich Mutter und Tochter aber 40 Minuten lang fast ununterbrochen an.
(Beide sind nun im Nachbarverein tätig.)
Wenn man keinen Abstand gewinnen kann und nicht merkt, dass etwas furchtbar schief läuft, dann kann das auch nach hinten losgehen. Alle meine Negativbeispiele waren seltsamerweise Mütter. 