Beiträge von Zickenbändiger

    Wir diskutieren ja hier auch, wie wir gegen Eure Deckung spielen würden. ;)

    In diesem Zusammenhang ist das "umgekehrte Auflösen", das Rückführen in den 3:3 Angriff interessant und dürfte nur schwer zu verteidigen sein.

    Ball wird beispielsweise nach links gespielt. Auslösehandlung könnte hier der sonst nicht gespielte Pass auf LA sein. Rückpass, RL macht sich nur auf der linken Seite torgefährlich, ohne den Weg zur Mitte zu suchen, KR "schleicht" im Rücken der Abwehr auf RR, der bisherige RR wechselt ohne Ball auf RM und macht sich kurz mittig torgefährlich und passt auf RR, der nun systemwidrig einen defensiven Gegenspieler hat. Torchance aus der Fernwurfzone oder abräumen für RA, ggf. weiter 2-gegen-2 auf der rechten Angriffsseite.

    Das Rückführen sollte deswegen so erfolgversprechend sein, weil es im Rücken der Abwehr passiert und nicht schnell genug angesagt wird. Der Außenverteidiger muss hier schon richtig viel Handballverstand mitbringen, um rechtzeitig die Ansage zu machen. Ob die Abwehr dann rechtzeitig umstellt, ist die nächste Frage. Der Aufgabenwechsel von HM als Libero zu VM als Libero ist eine Sache, der umgekehrte Wechsel könnte auch eine stärkere Mannschaft in Verlegenheit bringen.

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    Die beiden Spieler im Rückraum sind auch breit.

    Beim Fanclubturnier in ESA vor zwei Jahren auch die Außen. :lol: Jedenfalls der leicht übergewichtige RA des späteren Turniersiegers. :D

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    Wir spielen gegen einen 2-4 Angriff daher oftmals mit einem Außen, der den Parallelstoß abläuft. Der Halbspieler gleicht dann entsprechend nach außen aus.

    DAS ist doch mal eine Spaßvariante.


    Ich denke, dass beispielsweise im Jugendbereich das Beibehalten der 3:2:1 bei Übergängen eine interessante Alternative zum Umstellen der Abwehr ist. In Dänemark habe ich dies Jahr ein Turnierendspiel zwischen einer dänischen und einer deutschen Spitzenmannschaft der mC gesehen. Minden hat die 3:2:1 beibehalten, Kolding hat im ganzen Spiel höchstens drei- oder viermal aufgelöst. Die waren in dem Moment taktisch überfordert.

    Selbst wenn man keine Spitzenmannschaft trainiert, das Spiel mit zwei Kreisläufern ist kein Selbstläufer. Der Gegner muss das erst mal lösen, wenn die Abwehr etwas Kondition mitbringt. Und nicht jede Mannschaft ist taktisch so geschult, immer wieder den Übergang zu spielen, so dass man hier konditionell vielleicht nicht mal "an die Wand" gespielt wird. Ich werde es Richtung B-Jugend mit meinen Mädels sicher mal ausprobieren.

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    Mit 2 Kreis kommt man dann schon irgendwann zum Erfolg.

    Das ist eine gewagte These, die im unteren Leistungsbereich vielleicht noch zutreffen mag (so wir hier überhaupt eine 3:2:1 finden). Während des Übergangs, wenn die Abwehr sich auf den Einläufer / auflösenden Rückraumspieler einstellen muss, ist erst einmal die Gefahrenlage da. Hier könnte die Umstellung zu einer schnellen Torchance führen.

    Ändert die Abwehr ihre Aufstellung, spielt der Angriff nicht mehr gegen eine 3:2:1 und die Eingangsfrage stellt sich nicht mehr. Behält die Abwehr die 3:2:1 bei (und das wird sie normalerweise nur dann tun, wenn hier massive Trainingsarbeit geleistet wurde), dann müssen RL und RR erst einmal gewaltige Laufarbeit leisten, um die Abwehr mit Hilfe der 2 Kreisläufer zu knacken ("weite Wege", die fehlende RM Position abwechselnd mit weiten Stoßbewegungen zur Mitte ausfüllen und den Innenblock "scheuchen"). Da jetzt die Außen vorzugsweise nicht angespielt werden, um dem Innenblock keine Verschnaufpause zu gönnen, bedarf es schon mehr als nur der Marschrichtung, dass "man dann irgendwand zum Erfolg kommt".

    Hier kommt es darauf an, was für zwei Mannschaften aufeinander treffen. Beherrscht die Abwehr die 3:2:1 gegen den 2:4 Angriff, dann müssen im Rückraum sehr laufstarke und spielintelligente Spieler agieren, um die Situation zu lösen. Ansonsten wird das schwierig. Hat die Abwehr dagegen ihre "Hausaufgaben" nicht gemacht (ich habe gelernt, ohne 3 x wöchentliches Training ist mit einer 3:2:1 gegen Übergänge kaum zu verteidigen - lasse mich aber gerne eines Besseren belehren), sollte auch ein schwächerer Angriff zum Erfolg kommen können.

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    Original von Troya
    Gute Videos von den Sperre/Absetzen findet man unter dhb.de->Handballtraining->Training der Teams->Jugendnationalteam

    Funktioniert aber nur gegen relativ defensive Varianten der 3:2:1. Ist die vordere Linie vor 9-10 Metern wird das schwierig. Dann sollte man die Halbverteidiger erst durch einen Übergang weiter nach hinten zwingen.

    Wenn die Abwehr sehr weit draußen steht, bleibt ja noch die Variante Anspiel an den Kreis.

    Guter Service vom DHB. Leider sind in den Videos die Aktionen nicht so sauber, wie im Text dazu beschrieben. Statt beispielsweise Laufweg dem Zuspiel entgegen und Verstärkung durch eine Körpertäuschung in dieselbe Richtung erfolgt der Laufweg eher "auf Mann" im ersten Video.

    Der Klassiker dürfte Sperren/Absetzen sein. Im unteren / mittleren Leistungsbereich sollte der Mittelblock damit einige Probleme haben.

    Die einfachere Variante wäre die Innensperre gegen einen Halbverteidiger, wenn der Ball vom Außenangreifer kommt. Im Jugendbereich habe ich schon beobachten dürfen, dass es hierbei nicht mal auf das Timing ankommt. Wenn Rückraum Links auch aus der Fernwurfzone werfen kann und der Gegner nicht angemessen reagiert, darf die Sperre auch mal mehrere Sekunden stehen und vorher "telefoniert" werden (Niedersachsenmeisterschaft mC 2007).

    Mit einer fortgeschrittenen Mannschaft kann der Pass von RM kommen, KM stellt die Innensperre gegen den Halbverteidiger in die Stoßbewegung (nebst Täuschung) von RL/RR nach außen. Richtungswechsel des Ballführers zur Mitte und dann Entscheidung Wurf/Anspiel.

    Klappt die Kooperation zwischen HM und HL/HR, könnte der Ballführer als Variante den Durchbruch nach außen suchen. Oder KM täuscht die Sperre nur an, HM tritt heraus und KM sinkt in den freien Raum anspielbereit zurück.

    Und wenn man nichts Inhaltliches beizusteuern hat...

    Ich bin letztens mal wieder über einen alten Beitrag in der "handballtraining" gestoßen. Täuschungen von Dushebajev (die richtige Schreibweise suche ich jetzt nicht raus). Insbesondere aus dem Anprellen heraus gibt es interessante Täuschungsmöglichkeiten. Noch variabler wäre der Spieler, wenn der (beidbeinige) Nullschritt nach dem Prellen durchginge.

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    Ein Schritt gilt als ausgeführt:
    d) wenn ein Spieler nach einem Sprung mit beiden Füßen gleichzeitig den Boden berührt und danach einen Fuß abhebt und ihn wieder hinsetzt oder einen Fuß von einer Stelle zu einer anderen hinbewegt.

    Hier steht zumindest nicht, dass ich den Ball von jemand anderem bekommen muss, um einen Nullschritt ausführen zu dürfen.

    Wenn ich 5:1 schreibe, meine ich 5:1. Und beim ersten Aufeinandertreffen war ich ähnlich irritiert.

    Und abseits des "richtigen" Handballs scheint die Variante auch zu funktionieren. HM ist stets auf Ballseite, ggf. übernehmen die Halbverteidiger KM. Nix für den Leistungsbereich, aber eine überlegenswerte Variante in den Daddelligen.

    Da fällt mir ein: Unsere 2. Damen hat letzte Saison (Kreisklasse oder so) eine 5:1 mit Libero gespielt. Das stelle ich mir in höheren Klassen, wenn die Gegner angemessen reagieren können, schwierig vor. In den unteren Klassen ist das aber eine interessante Variante.

    Die Mädels haben in der Abwehr sehr lauffreudig gespielt, in dieser Klasse höchst ungewöhnlich. Und sind auch aufgestiegen.

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    Durch die extreme Seitwärtsbewegung der hinteren Linie sind die Durchbruchräume entsprechend eng...

    Sind das nun die Ausprägungen der Rahmentrainingskonzeption? ;) Beim Kreuzen im Herrenbereich schwebte mir weniger ein Durchbruchraum vor, als vielmehr die Wurfchance in der Fernwurfzone ohne Bedrängnis. Und wenn VM nicht auf gleicher Höhe übergibt, sondern sogar gezielt in den Zweikampf mit dem Ballführer geht, dann kann ich mir das rechtzeitige Übernehmen des reinkreuzenden Halben schon fast nicht mehr ausmalen.

    (Ich will doch nur endlich die vollständige Analyse hier provozieren!) :D

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    Der VM macht auf gut deutsch gesagt die Mitte dicht... Er verhindert die Kreuzungen

    Wie wird denn hier konkret gegen Kreuzen verteidigt? Beim Ansatz schon den RM festmachen? Anders kann ich mir das bei der Formulierung nicht vorstellen.

    Gerade gegen eine 5:1 würde ich als Gegner auf Kreuzen setzen, da es hier beim übergeben/übernehmen zu Problemen kommen kann, wenn die Innenverteidigung auf zwei Linien verteidigt.

    Moin!

    Wo wir gerade beim Thema Wechseln sind. Sicherlich irgendwo hier schon mal diskutiert:

    In der wD Jugend läuft eines meiner Mädels einen Meter vor der Wechselmarke raus. Schiedsrichterin sieht es nicht, Kampfgericht ist mit den Augen auf der anderen Spielfeldhälfte, wo der Ball ist. Ich könnte unbestraft falsch wechseln, will aber noch mal Regelkunde betreiben. Ich schicke die Spielerin sofort wieder ins Feld und weise sie an, an der richtigen Stelle das Spielfeld zu verlassen. Kaum betritt sie wieder das Feld, ertönt der Pfiff der Schiedsrichterin. Ich erkläre, dass wir noch gar nicht gewechselt haben und dies die Spielerin ist, die raus soll. Trotzdem 2 Minuten (damals noch keine persönliche Strafe sondern mit Unterzahl). Korrekt?

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    Nur die absolut schwachsinnige Regelung für die Aktivenvereine ist daneben. Die Regelung sollte so sein, daß es immer 1 oder 2 Ligen zwischen der des Hauptvereins und die des anderen Vereins stehen sollte. Es aber bis zur 4 Liga einzuschränken ist totaler Quatsch! Ich sehe keinen Sinn darin!

    Wenn man bedenkt, dass die Regel ohnehin nur für Auswahlspieler von "ganz oben" gilt, dann macht die Regel schon Sinn. Was soll ein Jugendnationalspieler im Heimatverein Regionalliga spielen und beim anderen Verein Herren Bezirksliga (oder maximal Verbandsliga)? Für so einen Quatsch brauchen wir die Regel nicht (die in dieser elitären Reichweite allein die Spitzenspieler fördern soll).

    Was ich begrüßenswert finde, ist dass es diesen Einschnitt gibt. So wird es später vielleicht einfacher, den Kreis der Berechtigten noch auszuweiten. Zur Zeit wird man mit guter Jugendarbeit ohne den entsprechenden "Oberbau" bestraft, weil spätestens ab der A-Jugend der Lockruf einer höher spielenden Herrenmannschaft kommt.