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Beiträge von Zickenbändiger
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Ich stelle mir gerade die konsequente Umsetzung auf allen Ebenen vor und habe dabei das allererste Pflichtspiel meiner wE vor sieben Jahren vor Augen: Ballgewinn TuS, Großburgwedel sprintet an den eigenen Sechser zurück und hebt die Arme, meine Mädchen transportieren unter größten Anstrenungen den Ball von Torraum zu Torraum, durchschnittliche Passdistanz etwa 70 cm - und dann ertönt die "shot clock". Alles umsonst!

Wenn wir noch schneller werden wollen, dann sollten wir den Mittelanwurf abschaffen - so das überhaupt gewollt ist. "Passives Spiel" ist ein notwendiges Übel mit dem wir leben können.
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In der weiblichen C-Jugend zeichnet sich wieder ein illustres Teilnehmerfeld ab. Letztes Jahr tummelten sich dort beispielsweise:
Nord- und Ostdeutscher (schon toll, was alles möglich ist) Meister HSC 2000 Magdeburg
Westdeutscher Meister Aplerbeck
Halbfinalist Westdeutsche Meisterschaft Hahlen
Vize-Niedersachsenmeister als Gastgeber
Und eine nicht ganz unbekannte Mannschaft, über die ab und zu tagebuchartig hier berichtet wird
Wer eine starke wC trainiert und seinen Bekanntheitsgrad bundesweit steigern möchte, möge sich noch anmelden!

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Das ist eine interessante Interpretation der Spielordnung der Schwaben:
ZitatAlles anzeigen§ 50 Sonderfälle des Spielverlustes – Spielverlustwertung
(1) Für eine Mannschaft ist ein Spiel in folgenden Fällen mit 0:2 Punkten
und 0:0 Toren als verloren zu werten:
[...]
h) wenn Nichtspielberechtigte/Nichtteilnahmeberechtigte als
Spieler mitwirken. Dies sind z.B.:
Festgespielte Spieler (§55)
[...](2) Die Entscheidung nach Abs. 1 trifft die Spielleitende Stelle von Amts
wegen.Wenn der Verband von einem Verstoß gegen das Festspielen erfährt, muss er von Amts wegen die Spiele als verloren werten (ausnahmsweise nicht, wenn der fehlhafte Verein SCM heißt...). Dafür, dass der Verband das aber prüft, lässt er sich bezahlen.

Erinnert mich an eine religiöse Vereinigung, die vor einigen hundert Jahren gegen Geld die Erlösung von seinen Sünden versprach.

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Dann schau doch mal hier, ob die Handballecke nicht noch mehr Nützliches zu bieten hat.

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Mal aus Neugier: Die älteren Spielerinnen Jahrgang '93 verbannt Ihr in die wB II?
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Das ist ein lobenswerter Ansatz, da sich ein Verband da überhaupt mal Gedanken gemacht hat. Ob die Landesverbände hier Regelungskompetenz haben, von der Spielordnung abzuweichen, steht auf einem anderen Blatt.
Das Problem, dass schon qualifizierte Mannschaften ihre Reserve in die nächst höhere Liga schießen, ist allerdings am ehesten durch die direkte Anwendung der Spielordnung zu steuern (Kein Wechsel in den ersten beiden Meisterschaftsspielen).
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In Niedersachsen herrscht während der Quali Festspiel-Wildwest. Es gab letztes Jahr mal eine Anfrage des HVN beim DHB, ob denn nicht die Festspielregeln auch "zwischen" den Spielzeiten gelten, mit den Folgen, wie ich sie beschrieben habe. Die Antwort lautete sinngemäß, dass die Zuordnung der Quali zur neuen Saison nur im Hinblick auf die Altersklassen erfolge, aber keinen Einfluss auf das Festspielen habe.
Eine solche Einschränkung kann ich allerdings nirgends in der Spielordnung finden.Aufmerksame Vereine mit A-Jugend Regionalligamannschaften könnten Anfang kommender Saison in den ersten beiden Punktspielen gleich für einen Eklat sorgen.
Das Problem sind natürlich - wie sonst auch - die Schnittstellen zwischen den Verbänden. Wer nicht zufällig weiß, welche Regionalligaspieler an der Oberligaquali teilgenommen haben, der forscht auch nicht bei der Spielleitenden Stelle eines anderen Verbands nach. Und die Vereine veröffentlichen auch keine Spielberichte mit Fotos / Torschützen.
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Zitat
Von Hinten ist für mich auch Tabu.
Das gehört ins Chauviforum.
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Dem hiesigen Landesverband ist das Thema entweder zu banal oder zu heiß und veröffentlicht meinen Artikel nicht im monatlichen Magazin. Dann eben hier über die Grenzen Niedersachsens hinaus:
ZitatAlles anzeigenRelegationsspiele der Jugend und Festspielen – Alles erlaubt?
Seit einigen Jahren ist während der Qualifikationsrunden im Jugendbereich eine Praxis zu beobachten, die insbesondere bei den „kleineren“ Vereinen für Verdruss sorgt. Der bereits für die Regional- oder Oberliga qualifizierte Verein lässt seine erste Mannschaft in der Oberliga-bzw. Landesligarelegation spielen, um die zweite Mannschaft als Unterbau eine Liga tiefer nachzuziehen. Konkurrenzlos schießt dann z.B. eine eigentliche A-Jugend-Regionalligamannschaft andere erste Mannschaften aus allen Oberligaträumen. Die Durchführungsbestimmungen der Aufstiegsspiele regeln hierzu nichts, verweisen lediglich allgemein auf die Spielordnung. Dort ist von Festspielen in Meisterschaftsspielen die Rede. Beim Einsatz der Spieler in der Qualifikation herrscht (vermeintlicher) rechtsfreier Raum, der den Festspielregeln zum Trotz massive Wettbewerbsverzerrungen zu ermöglichen scheint. Der Schein trügt jedoch, beim Taktieren mit der Mannschaftsaufstellung ist Vorsicht geboten!
§ 55 Spielordnung DHB
(1) Für Vereine mit mehreren Mannschaften in derselben Altersklasse wird das Spielrecht der Spieler in Meisterschaftsspielen des Vereins eingeschränkt. Ein Festspielen bei Pokalspielen ist gesondert geregelt.
(2) Ein Spieler, der in einem der beiden ersten Meisterschaftsspiele einer Mannschaft mitgewirkt hat, wird für eine andere Mannschaft erst teilnahmeberechtigt, wenn sowohl diese Mannschaft als auch die Mannschaft, in der er mitwirkte, zwei Meisterschaftsspiele ausgetragen haben. Dies gilt auch für die in Abs. 12 genannten Spieler sowie für Jugendspieler, die in verschiedenen Mannschaften derselben Altersklasse spielen.
(3) Unbeschadet Abs. 2 ist ein Spieler in der höheren Mannschaft festgespielt, in der er innerhalb von 4 Wochen – zurückgerechnet vom Tage seines letzten Mitwirkens in der höheren Mannschaft – an mehr als einem Spiel der höheren Mannschaft teilgenommen hat. Der Tag, an dem der Spieler zuletzt in der höheren Mannschaft mitgewirkt hat, ist in die 4-Wochen-Frist einzurechnen.
Die Festspielregeln des § 55 Spielordnung DHB beziehen sich auf die Meisterschaftsspiele (Absatz I Satz 1) innerhalb einer Saison (Abs. II Satz 1) und Altersklasse mit mindestens zwei Mannschaften (Abs. I 1). Das Festspielen beginnt jede Saison von vorne, nach der Punktspielrunde nebst weiterführenden Meisterschaften ist jedes „Festspielkonto“ eines Spielers wieder auf null gesetzt (wird in Abs. II 1 vorausgesetzt).
In den ersten beiden Meisterschaftsspielen zweier Mannschaften einer Altersklasse ist kein Wechsel zwischen diesen Teams erlaubt (Abs. II Satz 1) – egal wann diese Spiele letztlich ausgetragen werden. Ein Spieler, der zwei Spiele binnen vier Wochen in einer höheren Mannschaft absolviert, ist bis auf weiteres in dieser Mannschaft festgespielt (Abs. III Satz 1). Erst das Aussetzen zweier Spiele in Folge lässt ihn wieder die Teilnahmeberechtigung für die untere Mannschaft erlangen (Abs. V, nicht zitiert). Gelten die Festspielregeln aber auch zwischen den Punktspielrunden?
§ 9 SpO DHB (2) Im Jugendbereich gehören die Qualifikationsspiele zum neuen Spieljahr. § 42 SpO DHB (1) Meisterschaftsspiele sind Runden-, Entscheidungs- und Ausscheidungsspiele, die der Ermittlung des Meisters einer bestimmten Klasse oder eines bestimmten Gebietes sowie der Rangfolge der übrigen Mannschaften, insbesondere auch der Ermittlung der Auf- und Absteiger dienen. Hierzu zählen auch die Qualifikationsspiele im Jugendbereich.
Qualifikationsspiele sind also
a.) Spiele der neuen Saison (§ 9 II SpO)
und
b.) Meisterschaftsspiele im Sinne der Spielordnung (§ 42 I S. 2 SpO).
Dies bedeutet, dass die Festspielregeln des § 55 SpO DHB uneingeschränkt auf die Qualifikationsspiele der Jugend anwendbar sind! Einsätze in der Qualifikationsrunde haben Einfluss auf die Teilnahmeberechtigung in Qualifikationsspielen einer weiteren Mannschaft derselben Altersklasse, aber auch auf die folgende Punktspielserie. Das bedeutet:
1) Vereine mit zwei Mannschaften in der Relegation
- Kein Spieler darf in den ersten beiden Quali-Spielen zwischen zwei Mannschaften einer Altersklasse wechseln.Beispiel:
Der VfL B. nimmt mit der 2. A-Jugend an der Landesligarelegation teil. Die 1. A-Jugend ist bereits für die Oberliga qualifiziert, wird aber noch zwei Relegationsspiele zur Regionalliga bestreiten. Alle Spieler, die an einem der ersten beiden Spiele der 2. A-Jugend teilgenommen haben, sind an den beiden Qualifikationsspielen zur Regionalliga der 1. A-Jugend nicht teilnahmeberechtigt (§ 55 Abs. II SpO).- Schon in der Relegation können sich Spieler festspielen, sobald sie innerhalb von vier Wochen an zwei Spielen der 1. Mannschaft teilnehmen.
Beispiel:
Die weibliche A-Jugend des TSV D. hat einen Startplatz in der Vorrunde zur Oberligarelegation, die zweite Mannschaft nimmt an der Landesligarelegation teil. Zunächst spielt die 2. Mannschaft ein Turnier und qualifiziert sich für die zweite Runde, die nach Abschluss der OL-Qualifikation stattfinden wird. Das Wochenende darauf spielt die 1. B-Jugend, erreicht die nächste Runde in der folgenden Woche, gewinnt diese und spielt somit Oberliga. Alle Spielerinnen, die an zwei Spielen teilgenommen haben und in den letzten drei Oberligarelegationsspielen nicht zwei Spiele in Folge ausgesetzt haben, sind für die Landesligarelegation und Punktspielrunde der 2. Mannschaft festgespielt (§ 55 Abs. III, V SpO).2) Vereine mit einer Mannschaft in der Relegation
- Nimmt nur eine Mannschaft an der Relegation teil, dürfen alle Spieler, die in den ersten beiden Spielen auf dem Spielprotokoll stehen, an den ersten beiden Punktspielen einer weiteren Mannschaft dieser Altersklasse nicht teilnehmen.Beispiel:
Die SpVg A. ist mit der 1. A-Jugend in der Regionalliga verblieben. Die 2. A-Jugend spielt die Qualifikation zur Oberliga. Einige Spieler der Regionalligamannschaft werden in den ersten beiden Spielen der Qualifikation eingesetzt. Diese Spieler dürfen an den ersten beiden Punktspielen der Regionalliga nicht teilnehmen (§ 55 Abs. II SpO).- Spieler der ersten Mannschaft können im Verhältnis zur zweiten (oder dritten) Mannschaft für die Saison schon festgespielt sein, wenn sie an der Qualifikation teilnehmen, sich festspielen und nicht zwei aufeinanderfolgende Spiele der letzten drei Qualifikationsspiele aussetzen.
Beispiel:
Der TuS C. nimmt mit der 1. weiblichen B-Jugend an der Landesligarelegation teil. Der Kader für die Saison umfasst 10 Spielerinnen plus ggf. Aushilfen aus der C-Jugend. In der Relegation werden in der ersten und zweiten Runde (Turniere mit vier bzw. drei Spielen) 14 Spielerinnen (auch vier Mädchen der 2. B-Jugend) in allen Spielen eingesetzt. Diese vier Spielerinnen müssen zunächst zwei Punktspiele der 1. B-Jugend aussetzen (alternativ das letzte Quali- und das erste Punktspiel), bevor sie in der 2. B-Jugend wieder teilnehmen dürfen (§ 55 Abs. III, V SpO).Es ist also keineswegs so, dass die Qualifikationsrunde festspielfreier Raum ist. Für die teilnehmenden Spieler ist der Saisonstart quasi vorverlegt, für sie gelten § 55 Abs. II und III SpO wie sonst erst mit dem Beginn der Punktspiele. Ein Verein mit zwei oder mehr Mannschaften in einer Jugendaltersklasse hat zwar einen gewissen Spielraum zum taktieren, muss sich aber ganz genau überlegen, wer wann in der Qualifikation eingesetzt wird, um nicht spätestens zum Saisonbeginn eine böse Überraschung zu erleben.
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Liebes Handballtagebuch!
Die Handballwoche steht an.
Montag: Training wE, wD, wC, wB
Dienstag: Training mE
Mittwoch: Training wC, wB
Donnerstag: Training wE, wDVierzehntägig ist freitags Auswahltraining Jungs Jahrgang '96. Diese Woche ist es wieder soweit. Co-Trainerin Christina meldet sich zu einem Turnier ab, verspricht sich um Ersatz zu bemühen. ZeeBee steht mit 17 Jungs alleine in der Halle - war wohl kein Ersatz zu bekommen.
Samstag ist das Qualifikationsturnier zur Landesliga wB. Die C-Jugend hat sich durch den dritten Tabellenplatz in der Liga halten können, die B-Jugend ist ganz neu und muss sich nun in der zweiten Runde durchsetzen. Punktgenau sind die Spielerpässe von Aisha und Lulu Samstagmorgen fertig. Der Nachbarverein hat seinen Jahrgang '94 sträflich vernachlässigt und ZeeBee bekommt so Verstärkung.
Drei Partien stehen an. M. ist mit seinem Jungjahrgang frisch aus der Oberliga abgestiegen und gilt als Favorit. Heimverein N. ist der Kandidat zu schlagen und G. hat uns schon in der ersten Runde klar beherrscht. Dritter Platz reicht, der vierte Platz berechtigt zu einem lästigen weiteren Spiel um den allerletzten Landesligaplatz. Das will ZeeBee unbedingt vermeiden.ZeeBee erreicht die Halle pünktlich vor der Mannschaft und schaut sich schon mal die erste Begegnung an. G. nimmt N. auseinander, keine Überraschung. Die Mädels trudeln ein, der erste Gegner ist noch nicht in Sicht. Dann betritt M. die Halle und ZeeBee sucht vergebens bekannte Gesichter. Ein gutes Zeichen. ZeeBee erklärt der Mannschaft, dass diese Truppe zu schlagen sein muss. Mit 8:4 führen die Mädels zur Halbzeit. Die Deckung funktioniert, im Angriff erwartet ZeeBee wesentlich mehr und macht dies in der Kabine deutlich. Teo setzt alles daran, einen "shut out" zu erreichen, ein 7m in letzter Minute verhindert dies. Die zweite Halbzeit endet 11:1 - so hat sich der Trainer das vorgestellt. Das Tor zur Landesliga ist weit aufgestoßen.
Aisha und Lulu fügen sich nahtlos ein. Ohne jegliche 3:2:1 Erfahrung baut ZeeBee beide in die Abwehr ein, Lulu darf nach kurzer Einweisung sogar auf Halb decken, da ihm die ständige Rücksichtnahme lästig wird. Bei Gegenstößen sind beide ganz schnell vorne zu finden, in der Abwehr packen beide blitzschnell zu. ZeeBee ist begeistert
. Gegen N. spielen die Mädchen unter ihren Möglichkeiten und halten den Gegner im Spiel. Erst in den letzten Minuten beherrscht der TuS den Gegner. 19:15 - Landesliga, wir kommen. 
Das letzte Spiel der beiden ungeschlagenen Mannschaften ist unbedeutend. ZeeBee kündigt Freunschaftsspiellinie an und verspricht reges Durchwechseln.
"Wir spielen jetzt ein Freundschaftsspiel. Irgendwelche Wünsche an unsere Spielweise oder Abwehrformation?"
Trainerkollege Jürgen winkt ab.
"Dann möchte ich dich bitten, dass ihr eine Halbzeit 6:0 deckt. Da brauchen wir noch Erfahrungswerte."
Jürgen sieht ZeeBee verwundert an.

"Ich habe noch nie 6:0 decken lassen. Da müssen wir mal schauen."
ZeeBee hat keinen Zweifel, dass der A-Lizenz Trainer das hinbekommt.
Schrittfehler, Pässe auf die Füße, Pässe ins Nirwana, Ballverluste, Kreisläuferin ständig im Kreis - es geht wieder los.
Etwa beim 1:8 rastet ZeeBee aus. Halbzeitstand 2:10. In der Halbzeitbesprechung kündigt ZeeBee Kommentarlosigkeit an, bevor noch böse Worte fallen. Endstand 9:19 - es hätte ein so schöner Handballtag werden können. G. spielt das gesamte Spiel 6:0:"Nachdem das in der ersten Halbzeit so gut geklappt hat, habe ich auch in der zweiten Hälfte die 6:0 durchgezogen."
"Wenigstens dafür war das Spiel gut."

Dennoch aufgestiegen.
Apropos aufsteigen. Burgdorf spielt abends um den Aufstieg in die erste Bundesliga. Die Mannschaft wollte eigentlich mit, nach und nach sagen alle Damen wieder ab. ZeeBee rechnet mit Friesenheims Aufstieg, sieben Tore Rückstand sind eine zu große Hypothek. In der Halle stößt ZeeBee auf Andrea und Dirk samt Kindern, gemeinsam bahnen sie sich auf die bereits eine Stunde vor Spielbeginn volle Tribüne. ZeeBee schaut sich immer wieder nach Roggischs Vater um, der noch eine VIP Karte zu vergeben hat. ZeeBee ist hungrig und ein wenig Durst macht sich ebenfalls breit. Endlich tauchen Roggisch und Hinnerk auf. Die Karte ist in einer Plastiktüte verhüllt, bunt marmoriert, leicht verwaschen. Hinnerk entschuldigt sich: "Die war schon im Müll. Ich wusste nicht, dass sie noch für die Relegation gilt." Am VIP Bereich wird erst die Karte eingehend gemustert, dann ZeeBee in Trainingsanzug, dann wieder die Karte. "Was ist denn mit der passiert? Wo ist der VIP-Stempel?" Im Hintergrund sieht ZeeBee die VIPs am Biertresen und vor vollen Tellern. Ein leicht unangenehmer Duft geht von der Karte aus. "Ähhhhhhhhh....also die ganze Saison über.... und dann der Müll...." Die beiden Damen haben Mitleid und geben ZeeBee das ersehnte Armband. Theke und Büfet rufen!

Gut genährt kehrt ZeeBee von seinem vorgeschobenen Toilettengang zurück.
Burgdorf legt los wie die Feuerwehr, beim 3:0 beginnt ZeeBee an das Wunder zu glauben. Die Spannungskurve steigt Richtung Spielende ins Unermessliche. Friesenheims Fanblock schwankt zwischen Euphorie und lähmendem Entsetzen, je nachdem ob es gerade vier oder sechs Tore Rückstand sind. Der Hallensprecher lässt immer wieder glauben, dass acht Tore Differenz benötigt würden, gegen Spielende sind es mehrmals aber nur sechs. Allerdings sind weniger Tore gefallen als im Hinspiel! ZeeBee kennt die Regel mit den Auswärtstoren. "Ein Tor würde reichen. Ein Tor würde reichen!" Zehn Sekunden vor Schluss Ballgewinn für Burgdorf, Tempogegenstoß, Pauzoulis brezelt die Kugel über das Tor. Aus irgendeinem Grund gibt es Timeout und noch einen Freiwurf. 59:58 - Friesenheim ist seit fast einer gespielten Stunde Erstligist. Burgdorf wechselt den Torwart für einen siebten Feldspieler. Der anwesende Bundesliganachwuchs weiß aus eigener Erfahrung, dass zwei Sekunden für einen indirekten Freiwurf nebst Tor genügt - wenn der Schieri nicht dazwischenpfeift, weil er es lieber gesehen hätte, dass der Werfer erst die Zeit runterlaufen lässt und dann direkt wirft.
Pfiff, Abspiel, Wurf - der Rest ist Geschichte.
Erste Bundesliga in der Handballprovinz - ZeeBee gönnt sich darauf erst einmal drei Bier und stellt zufrieden fest, dass er im Freiwurfblock die langen Kerls immer auf die Wurfhand und nicht in die Mitte stellen würde. 
Das große Rasenturnier des TuS am Sonntagmorgen. ZeeBee ist pünktlich da, auch um sich seelisch auf seinen Weltrekordversuch vorzubereiten. Drei Mannschaften auf einem Turnier betreuen kann jeder - vier Mannschaften ist für echte Trainer.
Abends hat es bereits dauerhaft geregnet, morgens regnet es weiter. Die Zahl der Variablen steigt in spannende Sphären. Wie viele Mädchen kommen überhaupt? Wie viele Mannschaften sagen kurzfristig ab? Wieviele Mannschaften sagen gar nicht erst ab und bleiben weg? Wann hat die Turnierleitung überhaupt einen Überblick?Alle Mädchen sind mit Trikots versorgt, alle vier Mannschaften haben einen Betreuer, die Taschen und Kinder sind unter dem Dach der Tribüne des Fußballplatzes verstaut - es fehlen nur noch die improvisierten Spielpläne. Altersklasse für Altersklasse verteilt die Turnierleitung die Spielpläne. ZeeBee stellt sich seinen persönlichen Anpfiff-und-Aufbruch-Plan zusammen. Nur die D-Jugend ist noch nicht versorgt. Mittlerweile warten etwa vierzig Mädchen seit einer Viertelstunde auf ihren Trainer. ZeeBee hetzt über den Platz und instruiert die Mannschaften und Betreuer, nur die D-Jugend hat noch kei...
"ZeeBee bitte zur Turnierleitung! ZeeBee bitte zur Turnierleitung!"
Quer über die Anlage zurück, Cheforganisator Andreas eilt ZeeBee bereits entgegen. "Könntest Du eine zweite D-Jugend nachmelden? Notfalls mit C- und E-Mädchen gespickt? Wir haben gerade eine Dreier und eine Viererstaffel."
Zögerlich meldet ZeeBee die fünfte Mannschaft nach, erhält den Spielplan und eilt wieder über den Platz zurück. In zehn Minuten startet die C-Jugend sowie die noch nicht erfundene zweite Mannschaft der D-Jugend. Zwanzig D-und E-Mädchen scharen sich um ZeeBee, alle mit zwei bis acht Fragen. Da ZeeBee die Mädchen je nach Könnensstand auch in älteren oder jüngeren Altersklassen mittrainieren lässt, geht gerade jegliche Übersicht verloren, wer in die D-Jugend gehört und wer nicht. Die ein oder andere C-Jugendliche mischt sich unter die Fragenden und verhindern jegliches durchzählen, ZeeBee hat für die D II noch keinen Betreuer und es sind noch fünf Minuten bis zum Anpfiff. "Einszweidreivierfünfsechssieben - ihr seid die D I und spielt jetzt auf Platz sechs!" Eine Mutter erbarmt sich und übernimmt die Betreuung und den Spielplan. ZeeBee hofft, dass nun noch genügend Mädchen für die D II zur Verfügung stehen, da er noch keine Gelegenheit für eine Bestandsaufnahme gehabt hat.ZeeBee übersieht, dass seine zwei Auswahlspielerinnen Jahrgang 97 parallel zur D I in der C-Jugend spielen und schon verschwunden sind, dann auch in die D sollen und in der D II schon die beiden Auswahlspielerinnen Jahrgang 98 sind. Alle vier sind nun in derselben Mannschaft und schießen die ersten beiden Gegner weg, während die D I sämtliche Spiele des Turniers verliert. Trotz einigem hin- und herwechseln gelingt es nicht, den Schaden zu minimieren.
Aber auch die D II lässt Federn, gegen O. und B. hat das Team keine Chance. Die Mädchen, die zum Ausgleich mal in der starken Mannschaft mitspielen dürfen, verlieren nun wieder.Die B-Jugend hat es mit G. zu tun, gegen die gerade in der Quali zwei Spiele deutlich verloren gegangen sind. T. aus dem Hamburger Raum ist unbekannt, B. ist Oberligist und Turnierfavorit und M. wohl Kanonenfutter. G. hat große Probleme auf Rasen gegen ZeeBees Mädchen, die gut dagegen halten. Beide Abwehrreihen bestimmen das Spiel, bis zum Schluss hält der TuS das Unentschieden... und G. wirft mit dem Schlusspfiff das 4:3.
Die Mädchen von B. - eigentlich mit vier Damen mit Gardemaß von knapp 1,80 m - kommen heute etwas kleiner daher. ZeeBee erkennt kein einziges Gesicht wieder: die zweite Mannschaft!
9:0 und der TuS lässt dabei noch reichlich Chancen aus. T. kommt etwas kompakter daher mit einem mächtigen Dönertierchen am Kreis. Eine gute Linkshänderin im Rückraum, ansonsten eher talentfrei. Nur die Torhüterin hält und hält und hält... Kurz vor Schluss führt T. mit 4:3 bei eigenem Ballbesitz. Ein Blick auf die Uhr, ein schneller Plan - Rückraum links hämmert den Ball weit über das Tor in die Wolken und quer über den Platz. Die Zeit läuft runter, Teo sprintet durch zwei Spielfelder hinterher, läuft quasi im Nachbarfeld einen Gegenstoß der männlichen B-Jugend mit, erreicht den Ball, sprintet zurück, bringt den Ball ins Spiel - Abpfiff. T. jubelt, ZeeBee kann nicht fassen, dass die Mädchen sich von einer Kreismannschaft haben übertölpeln lassen.
M. ist dann auch Kanonenfutter und Gretel bettelt um viel Einsatzzeit, die gesamte Familie schaue zu.
Gretel bekommt ihren Einsatz, erzielt gleich ein Tor und macht wieder die Ehrenrunde an den Auswechselspielerinnen vorbei.
Im Laufe des Turniers lernt ZeeBee Dank Aisha einen ihm völlig unbekannten Aspekt des Handballspiels kennen: Bodenkampf. Aus der E-Jugend kennt ZeeBee, dass sich die Jüngsten mal nach dem Ball plumpsen lassen - Aisha wirft sich nach jedem verloren gegangenem Ball, notfall auch zwischen zwei Gegenspielerinnen und geht stets als Gewinnerin hervor. 
Die E-Jugend tritt erstaunlicherweise fast in Bestbesetzung an, auch die Jüngsten haben sich nicht vom Wetter abschrecken lassen. ZeeBee ist stolz auf seine Zwerginnen. Auch Frischling Agathe ist dabei, zwar ohne Spielerpass aber gleich mit einem Wunsch auf den Lippen: "Kann ich ins Tor?" ZeeBee gewährt ihr den Wunsch, ahnt aber, dass die Lieblingsposition weniger mit Berufung zu tun hat als vielmehr mit dem übersichtlichen Bewegungsradius.
ZeeBee lernt fast gleichzeitig Agathes Vater kennen und tritt ehrfürchtig an den bekannten A-Lizenz Trainer heran: "Das war übrigens ihr eigener Wunsch. Ich habe sie nicht ins Tor verbannt." Papa ist einverstanden, bittet ZeeBee aber darum, Agathe auch vermehrt im Feld einzusetzen - um der Bewegung willen.
Die E-Jungend holt zwei Siege, ein Unentschieden und kriegt zwei Klatschen von der lokalen Mädchenmacht O. I und O. II. ZeeBee wundert sich noch über die Linkshänderin mit 1,70 m in der zweiten E-Jugend von O., kann sich aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass man so offensichtlich bescheißen würde. 
Die ganze Hoffnung setzt ZeeBee auf die C-Jugend. Bis auf die E-Jugend sind alle seine Mannschaften aktuell eher im Jungjahrgang stark, die 96er C-Mädels plus Roggisch dürften aber dennoch eine Macht bilden. Trotz großem Kader und viel Wechselei gelingen der Mannschaft drei ungefährdete Siege, lediglich gegen O. (s.o.) schießen die Mädchen die Torhüterin zur Heldin und verlieren mit einem Tor. Im Halbfinale treffen wie zufällig die einzigen vier Landesligisten aufeinander, der TuS trifft auf die andere Mädchenmacht B. Eigentlich dürfte B. in der Altersklasse nicht einmal konkurrenzfähig sein. Letzte Saison daddelte die Mannschaft in der Kreisklasse herum, die D-Jugend darunter hat der TuS an die Wand gespielt. Aber nicht nur ZeeBees Lieschen ist dem Lockruf gefolgt. Mindestens vier Gesichter, die ZeeBee eigentlich nicht B. zugeordnet hätte, starten in der ersten Sieben. Darunter eine riesige Linkshänderin und ein bekanntes Gesicht. Eine ehemalige Spielerin des TuS nach ihrem - ZeeBee überschlägt - vierten Vereinswechsel.

Kurz vor Schluss liegt der TuS mit einem Tor vorne. Nicht berauschend gespielt, aber einen Rückstand gedreht. B. ist im Angriff, Rückraum Links wirft, Freiwurf und der Ball fliegt quer über den Platz und verschwindet im Nirgendwo. Die Zeit läuft runter und tickt für den TuS. Torhüterin Walburga zögert kurz und sprintet in Höchstgeschwindigkeit der Kugel hinterher, sprintet zurück, übergibt B. den Ball, die wiederum das Unentschieden werfen und kurz darauf einen Konter versenken, weil die Mädchen vorne den Ball verdaddeln. Einen Startplatz im Spiel um Platz 3 gewonnen.
AaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarrrrrrrrrrrrrrrrrrrgggggggggggggghhhhhhhhhhhIm Platzierungsspiel haben die Mädels größte Mühe, die giftgrünen Leibchen des Gegners von den schwarzen Trikots der Mitspielerin zu unterscheiden und leiten einen Konter des Gegners nach dem anderen ein. ZeeBee ist gedanklich nunmehr auf der Couch um den letzten Restverstand zu schützen. 8:4 für O. - Die Handballwoche ist um.
Dein
Karsten -
Endlich gefunden, Neil Youngs Meisterstück:
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Ooooooooooooooohhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh...................... wie ist das schöööööööööööööööööööööööööööööön!Un-f***ing-believable! 59 Minuten und 59 Sekunden ist Friesenheim in der ersten Liga. Dann das Tor. Das gesamte Spiel über war Burgdorf in Liga 2.
Burgdorf läuft in den letzten 10 Sekunden einen Konter. Pauzoulis (oder so) verballert das Ding über das Tor, kriegt aber irgendwie noch einen Freiwurf auf Rückraum Links. Time Out. 58:58. Burgdorf nimmt -warum auch immer - den Keeper raus und stellt einen weiteren Mann in den Block. Pfiff, Abspiel, Sprungwurf... der Ball schlägt oben rechts im Winkel ein, fast gleichzeitig mit dem Schlusssignal.
Ich glaube, ich schreibe es nicht zum ersten Mal:
Liebe Trainer, die langen Kerls gehören in dieser Situation auf die Wurfarmseite und nicht in die Mitte des Blocks.
Sieht vielleicht nicht ganz so toll aus, macht aber den Unterschied zwischen erster und zweiter Liga aus.
Macht nichts, passiert sogar der russischen Nationalmannschaft.Auf Burgdorfer Seite der Keeper mit sensationeller Leistung. Friesenheims Keeper fast ebenbürtig, aber nur fast.
Ganz großes Lob an die Methes! Sehr souverän, viel "Kontakt" mit den Mannschaften und immer Herr der Lage.
Edith sagt:
Laut Handball-world war es ein direkter Freiwurf in die lange Ecke unten und kein indirekter Freiwurf lange Ecke oben... ich war wohl bei einem anderen Aufstiegsspiel.

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Ich habe eben mal die Regeln überflogen, aber auf Anhieb nichts gefunden.
Gestern erlebt, das Entscheidungsspiel um den Einzug in die Landesliga C-Jugend endete mit 21:20 für O. Mit Halbzeitsignal (!) erhielt O. einen 7m zugesprochen.
Anpfiff
Pfosten
Nachwurf
TorDie Schieris haben das Tor gelten lassen. Mit meinem bescheidenen Handballverstand hätte ich gesagt, dass der 7m mit dem (ersten) Wurf beendet und kein Nachwurf mehr zulässig ist. Oder gehört der Nachwurf noch dazu?
(Wäre die Trainerin der unterlegenen Mannschaft sympathischer rübergekommen, hätte ich ihr den Einspruch auf dem Spielformular vorformuliert und den Einspruch nebst Eilantrag (übermorgen müssen sie nun in die nächste Runde) geschrieben.
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Neben Spinal Tap die größte Band aller Zeiten:
Strange Fruit - The Flame still burns
Beim Film muss ich in der letzten Szene immer heulen.

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Live long and prosper, Kinners!
Gestern das erste mal seit Urzeiten im Kino gewesen und mal Star Trek begutachtet. Sehr schön. Leider gab es den Film hier in der Provinz nur synchronisiert, so hatte Chekov zwar seine Lacher, Scotty kam natürlich viel zu kurz.
Klasse die Charaktere aufgearbeitet, schöne Optik auf den "alten" Schiffen.... ein Muss für alle Fans!
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Zitat
Original von rrbth
Ah sorry, da hätte ich vorher mal die Suchfunktion benutzen sollen ...
Das hatten wir hier glaube ich noch nicht. 
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Komm in zwei Jahren wieder, wenn wir in Neuss mit der C-Jugend gewinnen.

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Liebes Handballtagebuch!
Ein letztes Mal noch als C-Jugend spielen. ZeeBee meldet seine Mädels zum Quirinus Cup in Neuss an, wo die Jahrgänge der vergangenen Saison spielen dürfen. Gleichzeitig ist das Turnier ein Abschied für Landesauswahlspielerin Lieschen, die es zum etablierten Oberligisten nach Burgdorf zieht. Drei Wochen vor dem Turnier erfährt ZeeBee zufällig, dass Lieschen über Pfingsten trotz Zusage lieber mit der A-Jugend auf ein Spaßturnier mit der gesamten Handballsparte fahren wird.
Fünf Tage vor dem Turnier erwischt 96er Landesauswahlspielerin Loretta eine Bronchitis. Vielleicht wird es ja bis Freitag noch besser. Vier Tage vor dem Turnier spielt 96er Landesauswahlspielerin Karina Fußball... und bricht sich den Zeh. Drei Tage vor dem Turnier fällt einer der beiden organisierten Bullies weg. Olgas Vater sorgt sofort für Ersatz, einen Siebensitzer. 9 Plätze plus 7 Plätze ergibt fast aber nicht ganz die notwendigen 17 Plätze. Betreuerin Heidi muss in den sauren Apfel beißen und ebenfalls fahren. Am Treffpunkt erfährt ZeeBee, dass es bis Freitag nicht besser geworden ist, Loretta wird nur zuschauen.ZeeBee begutachtet Freitagnachmittag sein Fahrzeug. Kein CD Player!
Trudchen besteigt mit tragbarer Musik das Auto und macht alle Hoffnungen zunichte.
Auf nach Neuss! Ohne Stau erreicht der kleine Korso zunächst Neuss, dann geht es weiter zum Spielort nach Zons. Auf der Fahrt lernt ZeeBee, dass Frauen ihren Speck schütteln müssen, dass Affen auch traurig feiern können und dass Schlager wohl nie aussterben werden.
Als erster Gegner wartet der TSV Bayer Dormagen, ein nicht ganz unbekannter Name. Nach dem Einwerfen hat ZeeBee die Vermutung, der Verein kümmert sich intensiver um den männlichen Nachwuchs als um die Mädels. Nach wenigen Minuten wechselt ZeeBee komplett durch. Im Rückraum spielen nun Gretel, nach etwa vierjähriger Handballpause wieder dabei, D-Jugendliche Tessie und die womöglich jüngste Spielerin in der Halle, Yolanda. Auch die jetzige Besetzung hat keine Probleme mit Dormagen. Gretel erzielt ihr erstes Tor nach vier Jahren und rennt wie eine angeschossene Wildsau einen Bogen zur Bank und lässt sich bejubeln.
Zur zweiten Halbzeit wechselt 96er Torhüterin Walburga ins Tor. Die ziert sich und ist über ihre Einwechselung nicht richtig glücklich."Was ist denn los?"
"Ich weiß nicht. Ich könnte einen Fehler machen."
"Ein Tor haben wir schon kassiert. Viel schlimmer kann es nicht mehr werden."
Walburga hält in ihrer Halbzeit das Tor dicht, der TuS startet mit 18:1 in das Turnier. Der nächste Gegner, Olympus Chisinau, hatte immerhin sieben Tore gegen Dormagen kassiert. Chisinau? Richtig, die Hauptstadt von Moldawien, wie jeder gebildete Handballtrainer weiß. ZeeBee kann dank der Meldeliste berichten, woher der Gegner kommt. Uwe liefert aus dem Internet noch die Information, dass die Mannschaft etwa 2.000 km Anfahrt hatte. Da werden die sicher keine Kreisklassenmannschaft schicken. 0:1, 0:2, 0:3 - ZeeBee schwant Böses. Die Moldawierinnen interpretieren 1-gegen-1 im Angriff weniger als eine technische als mehr eine körperliche Herausforderung. Mit Macht brechen die kräftigen Mädels durch die 3:2:1 Deckung. Irgendwann legen ZeeBees Mädchen den Schalter um und halten dagegen. Im Angriff sorgen Olga aus dem Rückraum und Giesela von Rechts Außen für die notwendigen Treffer, mit 6:5 Pausenführung geht es in die Halbzeit. Keine Wechsel, Trudchen, Ludmilla, Olga, Roggisch, Giesela und Matilda haben gerade den nötigen Abwehrbiss gefunden. In den zweiten 12 1/2 Minuten tobt nun eine Abwehrschlacht. Ballorientiert und antizipativ sind nun Fremdwörter, jede Lücke wird auf beiden Seiten erbittert verteidigt. Beim 8:8 fängt Chisinau kurz vor dem Ende den Ball ab und läuft einen Gegenstoß. Teo verzieht sich in die kurze Ecke, Sprungwurf lange Ecke hoch, Teo hechtet... und lenkt den Ball ins Toraus!
Ein weiterer Treffer will nicht mehr gelingen - Abpfiff. ZeeBees Mädchen tanzen und feiern das Unentschieden. Die Moldawierinnen werden auf der Bank versammelt und bekommen eine gewaltige Standpauke.
Der Trainer kennt offensichtlich die Handballecke nicht und weiß nicht, wem er gerade einen Punkt geklaut hat. 
Abends läuft Uwe und ZeeBee jemand vom TSF Ditzingen über den Weg. Dank der Trainingsanzüge ist hier niemand anonym. "Ihr seid doch... Uli sucht Euch schon, er hat Eure Handynummer verlegt." Internet sei Dank - wildfremde Handballer knüpfen bundesweit Freundschaften. Den Rest des Abends fachsimpeln vier Trainer/Eltern/Co-Trainer/Betreuer und preisen die Heldentaten ihrer Mädels, welche die andere Seite noch nie gesehen hat. Die Nacht verläuft friedlich, noch keine Disko und die Mädels lassen sich problemlos zum Schlafquartier treiben. Nur das Aldi-Bier, das die Freunde aus Schwaben als Gute-Nacht-Trunk aus dem Hut gezaubert haben, muss schlecht gewesen sein.

Erst um 16:30 geht es mit dem dritten Gruppenspiel weiter. Zeit also, sich einmal andere Teams anzusehen. In einer Neusser Halle spielt eine Gruppe der wB. Um 11:30 tritt der Vorjahresmeister der C-Jugend aus Niedersachsen Neerstedt gegen eine norwegische Mannschaft an, die in Esbjerg im Jahr zuvor ZeeBees Mädchen geschlagen hat und später auch Turniersieger geworden ist. Baekkelaget enttäuscht auf ganzer Linie, ZeeBee erkennt auch keine Spielerinnen vom Dänemarker Turnier wieder. Wenig später treten Ulis Ditzinger Mädchen gegen eine holländische Mannschaft an und schlagen diese mit beeindruckendem Tempohandball. Im Laufe des Turniertages erlebt ZeeBee zwei rote Karten für Torhüterinnen, die einem Gegenstoß entgegenlaufen. Gut, dass Teo so etwas nicht tut...
Nach einem Abstecher zum Burgertempel fährt das Team wieder nach Zons. Mit Venlo erwartet uns wieder ein "Länderspiel". Das heimliche Turnierziel bleibt natürlich die Holländer zu schlagen. Die spielen vorab erst einmal gegen Duisburg, den aktuellen westdeutschen Vizemeister. Auch bei Venlo handelt es sich nicht um Fallobst, die Gruppe ist bis auf mit Dormagen stark besetzt. Venlo mit einer offensiven Deckung, Duisburg eher mit Liebe zum eigenen 6m. Die Holländer überraschen immer wieder mit Schlagwürfen aus der Distanz, Duisburg lässt sich jedoch nicht beeindrucken und gewinnt mit einem Tor. Venlo schlagen, auf ein Stolpern von Chisinau hoffen und dann notfalls über das Torverhältnis Gruppenzweiter werden und ins Viertelfinale einziehen - so der Plan. Und ZeeBee glaubt, in Venlos beweglicher 3:2:1 Deckung eine Schwachstelle ausgemacht zu haben.
Roggisch schwächelt schon den ganzen Tag und liegt in der Halle mehr tot als lebendig herum. Die Mannschaft ist in großer Sorge und verhätschelt sie, Uwe, Heidi und ZeeBee denken bloß "Hypochondrie". Wie durch ein Wunder spielt Roggisch die kommenden zwei Spiele durch. Im Angriff trennt ZeeBee im ersten Spiel das Traumduo Olga und Giesela, damit auf der linken Angriffsseite überhaupt mal etwas passiert. Die Maßnahme fruchtet, Olga trifft von links mehrfach, dafür verhungert Giesela nun auf Rechts Außen und muss sich alle Torchancen alleine erarbeiten. Mitten im Spiel hält die gegnerische Torhüterin einen Ball, die erste Welle rollt, Langpass, Teo rennt aus dem Kasten, alles hält den Atem an... und sie fängt den Ball ab, ohne dass sich jemand verletzt. Dasselbe Schauspiel wiederholt sich noch einmal, wieder ohne Verletzte. Auch in diesem Spiel glänzt eher die Abwehr als der Angriff. ZeeBees Anweisung, von RL und RR den Tiefenraum hinter der nie zurücksinkenden Vorne Mitte anzugreifen, reicht jedoch, der TuS schaukelt ein 9:8 nach Hause! Aber auch in diesem knappen Spiel wagt ZeeBee nicht zu wechseln, lediglich Yolanda bekommt zwei Kurzeinsätze, um eine Atempause für den Rückraum zu schaffen. Turnierziel ist aber erreicht, die Holländer geschlagen, der Turniercolt bekommt eine zweite orangene Kerbe.

Duisburg setzt sich dann beeindruckend mit acht Toren gegen Chisinau durch, für das Weiterkommen darf es für den TuS allenfalls eine knappe Niederlage im letzten Spiel werden und Moldawien darf gegen Venlo nicht zu hoch gewinnen. 97er Auswahlspielerin Yolanda verkündet vor dem Spiel etwas überraschend, dass ihr Fuß schmerzt und sie nun nicht mehr spielen könne. Insgesamt fehlen nun vier eingeplante Auswahlspielerinnen, die übrigen Mädchen sind alle kerngesund. Die Gesetze der Wahrscheinlichkeit lassen uns schmählich im Stich, denn bis auf Giesela und Matilda war es das dann auch mit Auswahlspielerinnen.
In der ersten Halbzeit läuft alles nach Plan. Olga und Giesala sind auf links und rechts verteilt und sollen erst in der zweiten Hälfte wieder vereint werden, um dann richtig loszuschlagen. Die Abwehr arbeitet wie im gesamten Turnier sehr gut zusammen, NRWs zweitstärkste C-Jugend hat es mit dem TuS nicht leicht und führt nur 9:8 zur Halbzeit. Ohne Yolanda wagt ZeeBee nun gar keine Wechsel mehr, die Abwehrformation wäre dann zu gefährdet.Olga wechselt in den rechten Rückraum und soll mit Giesela das Spiel nun zu unseren Gunsten drehen. Duisburg hat andere Pläne und nimmt Olga in Manndeckung. Dank niedersächsischer Spezialregelungen zum Welpenschutz ist dies eine Premiere für den TuS und angesichts der konditionellen Situation der ersten Sechs verheerend. Im Angriff läuft nun nichts mehr zusammen, der TuS wird ausgekontert. ZeeBees Marschroute für den Fall einer drohenden Niederlage, das Spiel bis zur Schmerzgrenze zu verschleppen, fruchtet nicht. Das Kommando "Durchspielen!" wird spätestens beim darauffolgenden Pass so interpretiert, dass aus aussichtsloser Position draufgehämmert wird. Gegen alle inneren Widerstände sagt ZeeBee Auslösehandlungen an. Rückraum Mitte soll mit Pass zur Ballseite auslösen. Laut und deutlich ruft ZeeBee: "Matilda mit!" Bevor Matilda übergehen kann läuft Ludmilla von der Ballseite her ein und verstellt Matilda den Weg.
Eines unzähliger Beispiele, wie Ludmilla es immer wieder schafft, genau das Gegenteil von dem zu tun, was gerade von ihr erwartet wird.Der Rückstand steigt, die Mädchen sind stehend k.o., es brechen alle Dämme und die zweite Halbzeit endet 9:0 für Duisburg, auch Dank unzähliger Pfostentreffer.
Zu allem Überfluss gewinnt Chisinau danach deutlich gegen Venlo, der TuS kann nur noch ggf. als bester Dritter in die Zwischenrunde einziehen. Mit drei Minuspunkten, einem positiven Torverhältnis und ausschließlich Fünfer und Sechsergruppen ist dies durchaus möglich. Spät abends werden die Spielpläne ausgehängt, die Auswahl Limburg hat sich den letzten Zwischenrundenplatz gesichert. Der TuS ist lediglich zweitbester Dritter aus fünf Gruppen, wie sich später herausstellt. Turnier vorbei. 
Morgens gibt es lange Gesichter, als ZeeBee offenbart, noch bis nachmittags in Neuss bleiben zu wollen, um sich mindestens noch das Finale der wC anzusehen. Nach dem Frühstück bespricht sich ZeeBee mit Uwe, vielleicht das Zwischenrundenspiel der wB von den Freunden aus Ditzingen und die beiden Halbfinals der weiblichen B, dann Rückfahrt gegen Mittag. Die Mannschaft ist erleichtert. Ditzingen muss ohne die Unterstützung vom TuS den tschechischen Vertreter mit 13:12 schlagen, der TuS ist noch mit packen und aufräumen beschäftigt. Zum ersten Halbfinale des Gastgebers gegen eine holländische Mannschaft ist das Team dann aber pünktlich da und kann sich ansehen, was an Tempohandball im Mädchenbereich möglich ist. Neuss setzt sich durch, das Trainergespann aus Geleen ist mehr mit den Schieris beschäftigt als mit dem Spiel und hilft seiner Mannschaft nicht wirklich.

Dann das ersehnte zweite Halbfinale. Schwabenpower mit einer äußerst jungen Mannschaft, bis auf zwei 93er Damen hätte die Mannschaft noch in der C-Jugend mitspielen können, gegen den letztjährigen Niedersachsenmeister und Turniersieger in der C-Jugend. Ditzingen erwischt Neerstedt kalt und kontert die Niedersachsen gnadenlos aus. Bevor sich Neerstedt umgesehen hat, liegen die Schwaben schon mit 4:0 vorne. Die erste Halbzeit dominiert das ein Jahr jüngere Team und macht mit einer sehr beweglichen Abwehr dem gegnerischen Angriff das Leben schwer. Hinter der Abwehr agiert Dinah, 95er Küken in der 94er DHB Auswahl. Gehaltene Bälle setzt sie sofort in präzise Langpässe um - erste Welle in Perfektion! Uli hat jedoch nur zwei Auswechselspielerinnen und der Tempohandball kostet Kraft. Neerstedt holt auf und kommt in der letzten Minute des Spiels zum Ausgleich. 25 Minuten sind rum, 2 x 3 Minuten Verlängerung stehen an. Beide Mannschaften sind erschöpft und arbeiten lediglich noch in der Abwehr mit voller Kraft. Dank zweier herausragender Torhüterinnen endet die Verlängerung 0:0! Siebenmeterwerfen! Die zierliche 95er DHB Torhüterin Dinah auf Ditzinger Seite, die 1.78 m große 93er HVN Auswahl Torhüterin Romina auf der anderen Seite. Ditzingen trifft, Neerstedt trifft, Ditzingen verwirft, Dinah hält, Ditzingen trifft, Neerstedt trifft. Neerstedts Fanblock macht einen Höllenlärm, Ditzingen und der TuS halten dagegen. Niemand sitzt mehr, ZeeBee ist heiser. Stechen! Die erste Runde bringt keinen Seiger, die zweite Runde ebenfalls nicht und auch die dritte Runde endet Unentschieden, da beide Torhüterinnen ihre Klasse zeigen. Nach jedem einzelnen Wurf Jubel auf der einen Seite, Weltuntergang auf der anderen. Nun tritt Dinah zum direkten Duell an, tunnelt Romina und hält den letzten 7m - die Hölle bricht los!
Uli heult, Ditzingen tanzt, ZeeBee verliert seine Stimme, die TuS Mädels stürmen auf das Spiellfeld. Neerstedt erweist sich als tolle Mannschaft und schließt sich dem Abschlusskreis aus Ditzingen und dem TuS an.
HUMBA HUMBA HUMBA TÄTERÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHinterher bestürmen die Mädchen ZeeBee, ob sie noch bis zum Finale nachmittags bleiben dürfen.

Dein
Karsten -
Im Gegensatz zu allen anderen, für die es um nichts mehr ging, hat sich Hannover eben nicht am letzten Spieltag mit runtergelassener Hose und einem Topf Vaseline daneben nach vorne gebückt.
Das haben sie ja am vorletzten Spieltag getan. 