Beiträge von Zickenbändiger

    ACHTUNG: revolución

    Ich habe mich mal mit dem neuen § 19 SpO DHB auseinandergesetzt. Unten die bereits aktualisierte Version, es gab eine Änderung in Absätzen II und XI:

    § 19 Jugendspielrecht

    (1) Das Spielrecht für Jugendspieler*innen kann pro Spieljahr für drei Mannschaften, aber maximal in zwei Vereinen, erteilt werden.

    • Innerhalb des eigenen Vereins ist der Einsatz nur noch in drei Mannschaften möglich. Nicht wild, wäre ohnehin die Ausnahme. Jede Jugendspielerin darf auch noch in einem zweiten Verein spielen, insgesamt aber nur in drei Mannschaften.
    • Ab nächster Saison dann aber höllisch aufpassen, was bei Gastspielerinnen im Heimverein passiert!
    • Am Spannendsten, was dort nicht steht! § 19 gilt für alle Jugendlichen mit Spielerpass, also E-Jugend aufwärts!

    (2) Das Erstspielrecht gilt für den Verein, für den die Spielberechtigung erteilt wird (Erstverein). Ist der Erstverein als Stammverein Teil einer Spielgemeinschaft, gilt das Spielrecht für die Spielgemeinschaft. Spielrechte im Erstverein werden durch den ersten Spieleinsatz in Meisterschafts- oder Pokalspielen in der jeweiligen Mannschaft festgelegt. Das Erstspielrecht kann in einer Mannschaft der eigenen Altersklasse bzw. der nächsthöheren Altersklasse wahrgenommen werden.

    • "Spielrecht" hat nun eine doppelte Bedeutung, ist einmal dem Verein (und ggf. dem Zweitverein) zugeordnet, aber auch den einzelnen Mannschaften. Die drei Spielrechte können durch Einsätze in den einzelnen Mannschaften im Erstverein festgelegt/verbraucht werden.

    (3) Das Zweit- und Drittspielrecht kann wahrgenommen werden:

    a) im Erstverein,

    b) im Zweitverein in der eigenen Altersklasse in einer Mannschaft, die, bezogen auf bereits bestehende Spielrechte, in einer höheren Spielklasse spielt,

    c) im Zweitverein in der eigenen Altersklasse, wenn der Erstverein keine Mannschaft in dieser Altersklasse stellt,

    d) im Zweitverein in der nächsthöheren Altersklasse in einer Mannschaft, die, bezogen auf bereits bestehende Spielrechte, in einer höheren Spielklasse spielt,

    e) im Zweitverein in der nächsthöheren Altersklasse, wenn der Erstverein keine Mannschaft in dieser Altersklasse stellt.

    Das Zweit- und Drittspielrecht kann nicht in derselben Spielklasse eines Landesverbandes bzw. in derselben Spielklasse bei überverbandlichem Spielbetrieb ausgeübt werden, es sei denn, der Einsatz erfolgt in unterschiedlichen Staffeln derselben Spielklasse.

    • Das bisherige Gastspielrecht wird quasi übernommen. Von E bis A kann ich auf einen anderen Verein ausweichen, wenn in meiner Altersklasse keine Mannschaft für mich ist. Im Zweitverein kann ich in zwei Altersklassen in jeweils einer Mannschaft spielen oder in zwei Mannschaften einer bei mir nicht besetzten Altersklasse. Das (ggf. nicht wahrgenommene) Erstspielrecht verbleibt (wohl) beim Erstverein.
    • Die fast totale Liberalisierung des aktuellen Zweifachspielrechts. Im Zweitverein kann in zwei Altersklassen gespielt werden (dann aber jeweils Zweit- und Drittspielrecht verbraucht!).
    • Der Einsatz kann weiterhin nur höherklassig stattfinden. ABER höherklassig nun ausgehend von meinem Erst- (oder ggf. Zweit-)Spielrecht. Beispiel: Bislang konnte mein Verein keine Spielerinnen von A bis C verleihen, weil der TVB immer höher- oder gleichklassig war. Nun kommt es aber auf das Erstspielrecht an, sprich wenn ich wen fest in der C II in der Landesliga hätte, könnte sie mit Zweit- (oder Dritt) Spielrecht an einen Oberligisten verleihen, solange sie bei uns nicht Regionalliga spielt. "Verschachtelung" nun möglich.

    (4) Bei Spielrechten in zwei Vereinen liegt der Einsatz im Ermessen des Spielers/der Spielerin bzw. der Erziehungsberechtigten.

    • Klarstellung der bisherigen "Lücke". Die Spielerin entscheidet bei Terminskollision, wo sie spielt. Kann ich nur dringend vor warnen, das gegen den Willen des Erstvereins zu machen! Dann gibt es schnell keine Kooperation mehr.

    (5) Für A-Jugendliche ist die nächsthöhere Altersklasse der Erwachsenenbereich.

    (6) Im Falle von

    a) Spielerinnen, die das 16. Lebensjahr und Spieler, die das 17. Lebensjahr vollendet haben,

    b) Kaderspielerinnen des DHB, die das 15. Lebensjahr vollendet haben,

    c) Kaderspielern des DHB, die das 16. Lebensjahr vollendet haben,

    kann ein Spielrecht in einer Erwachsenenmannschaft erteilt werden, sofern die weiteren Voraussetzungen vorliegen. Das Spielrecht für Erwachsenenmannschaften in einem anderen Verein gilt nur für Mannschaften, die mindestens der fünfthöchsten Spielklasse angehören.

    (7) Die Einwilligung der Personensorgeberechtigten und eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung sind Voraussetzung für die erstmalige Erteilung der Spielberechtigung von Jugendlichen in Erwachsenenmannschaften. Sie müssen bei der zuständigen Passstelle vorgelegt werden.

    (8) Den Antrag auf Ausstellung des Zweit-/Drittspielrechtes bei einem anderen Verein stellt der Erstverein bei seiner zuständigen Passstelle. Die Passstelle des Erstvereins trägt das Zweit-/Drittspielrechte in den von ihr ausgestellten Spielausweis ein und unterrichtet die Passstelle des Zweit-/Drittvereins über die Erteilung.

    • Achtung: Es gibt keine Frist! Das wird mit Sicherheit noch reformiert, wenn sich Richtung deutsche Meisterschaften aus den Regionalligen mächtig verstärkt wird.

    (9) Die Spielrechte erlöschen automatisch zum Ende des Spieljahres.

    (10) Persönliche Sperren (Ausnahme: Automatische Sperre nach § 17 Abs. 1 Rechtsordnung) gelten für beide Vereine. Der Verein ist verpflichtet, sich hierüber zu informieren.

    (11) Spielrechte in der Qualifikation bestehen grundsätzlich nur für den Erstverein. Spielrechte in der Qualifikation: Im Zweitverein kann das Spielrecht nur im Falle des Abs. 3 c) und/oder e) wahrgenommen werden. Die Qualifikationsspiele gehören zum neuen Spieljahr (vgl. § 9 Abs. 2 SpO) und die Spielrechte bleibt für die sich daran anschließenden Meisterschaftsspiele der neuen Spielsaison bestehen.

    • Für den Einsatz in der Quali kommt nur das Pendant zum alten Gastspielrecht zum Einsatz, keine Verstärkung ansonsten ohne Vereinswechsel.

    Der aufmerksame Leser wird bemerkt haben: Keine zahlenmäßige Beschränkung auf drei Aufnahmen oder drei Abgaben pro Altersklasse! In der Theorie könnte man eine komplette Mannschaft mit Zweit- oder Drittspielrechten bestücken. Oder aktuell die komplette C II in die Oberliga verleihen, wenn sie nicht Einsätze in der C I gehabt hätten.

    Neue Perspektiven:

    • Ich könnte in der weiblichen D bereits Talente aus E oder D mit Zweit-/Drittspielrecht von Zweitvereinen einsetzen und muss nicht auf Vereinswechsel drängen, bzw. könnte unseren Trainingsgästen auch eine Förderung in Punktspielen anbieten (so sie nicht in derselben Liga spielen).
    • Leistungsorientierte Vereine könnten Spielerinnen erstmals selbst verleihen, wenn diese nur in der zweiten Mannschaft A bis E spielten und der Zweitverein höherklassig zur Zwoten des TVB spielt.
    • Überall dort, wo mehr als nur ein Talent für einen Wechsel in Frage kommt oder es um die einzige Torhüterin geht, man vielleicht eine Mannschaft zerstören würde, gäbe es eine Kompromisslösung.
    • Ganz neu: Bislang konnte das Doppelspielrecht nur abgetreten werden, d.h. eine Spielerin spielte Jugend in einem Verein, Erwachsene in einem anderen Verein. Das fällt weg, es wird Zwischenlösungen geben (z.B. Jugendbundesliga, Erwachsenenspielrecht im Erst- und Zweitverein).

    RESPEKT, LIEBER DHB! Ich bin wirklich beeindruckt. Ich habe aktuell über ein halbes Dutzend un- und regelmäßige Trainingsgäste, die ich zukünftig ganz anders fördern kann. Und muss auf kein Kontingent Rücksicht nehmen. Für die Zwote zu stark, für die Erste nicht stark genug, es gibt eine Liga dazwischen? Auch der leistungsorientierte Verein kann im Jugendbereich dann Spielerinnen verleihen (in diesem Beispiel, solange kein Einsatz in der eigenen Ersten erfolgt). Und das Sahnehäubchen eben, dass Jugendliche im Erwachsenenbereich in zwei Vereinen spielen dürfen.

    Fortsetzung Kooperation/Aushelfen

    Letztes Wochenende Spitzenspiel C-Jugend Landesliga. Die zwei Drittel D-Jugendlichen in der Mannschaft hatten gerade eine Woche Kooperation im 2:2 trainiert. Zu sehen davon: NICHTS. Die Mannschaft wählt die oben beschriebene extrem offensive Ausrichtung und spielt wieder fast 3:0+3. Jede für sich isoliert und spiegelverkehrt zur Gegenspielerin, unabhängig von der Position des Balls. Und jede kämpft für sich, null Kooperation. Ich hatte den Tribünenplatz gewählt und meinem kleinen Helferlein aus der weiblichen B die Brücke überlassen. Zwischenzeitlich -5 Tore und mein Beißhholz war schon fast durchgekaut. Am Ende, ganz ohne TTO von uns (!), +2. Das Beißholz war durch.

    "Back to the drawing board", wie der Engländer sagt:

    - Mattenball, 2 gegen 2 gegen 2 als Überschlagspiel

    - Spielfeld rd. 12 m lang, mit 2 Matten, gegenüber weitere 2 Matten, jeweils rd. 3 m Abstand zwischen den Matten

    - in der Lücke unmittelbar hinter den Matten je ein Turnkasten auf dem Kopf

    - in den Kästen je 9 Riegel Kinderschokolade

    - die Matten dürfen erobert werden (mit Ball in der Hand, ein Fuß auf die Matte, von vorne oder von der Seite, hinter der Matte ist Aus)

    - wer es schafft, stattdessen den Ball in dem Kasten zwischen zwei Abwehrspielerinnen hindurch abzulegen, erobert einen Riegel Kinderschokolade (aber nur bei Durchbruch durch die Mitte, nicht über Umwege)

    - einfacher Zweikampf verloren > weiterspielen

    - Zweikampf dämlich verloren > kleine Sonderaufgabe für das Deckungsduo

    - Kasten zu zweit nicht verteidigt bekommen > jedes Mal einen Liegestütz mehr, beginnend bei acht, Ballbesitz wechselt nicht, Angreifer wechseln die Richtung

    Alltag bisher:

    - es wird sich gar nicht geholfen

    - es wird halbherzig geholfen, der Ball kann aus der 1:2 Situation zur 1:0 Spielerin weiter gespielt werden

    - beide Abwehrspielerinnen packen beherzt zu... zwei Sekunden lang... und lassen Ballführerin dann passieren oder passen

    "The show isn't over, until the fat lady sings!" Es wird zugepackt und rausgedrückt, bis der Schieri pfeift.

    Es hat sicher (endlich) ein paar blaue Flecken gegeben, aber zumindest sechs Mädchen (montags der "Aussetztag" für alle Mädchen, die zusätzlich noch C-Jugend trainieren) haben gestern Kooperation an den Tag gelegt, wie ich sie brauche.

    Angriff:

    Natürlich will jede Spielerin an den Trog mit der Schokolade. Also spielen die Mädels wie die Männernationalmannschaft unter Heiner Brand. Alles will ins Zentrum. Pass - Wühlen in die Mitte - Pass - Wühlen in die Mitte - Pass - usw. Nächstes Mal vielleicht zusätzlich Schokobons auf den Matten (Spatz in der Hand). Anweisung: Hört auf, die kleine Lücke anzugreifen! Attacke erst außen, Lücke aufziehen, dann Richtungswechsel auf die große Lücke oder Pass zur verlagernden Mitspielerin.

    Nach kurzer Zeit mehr Ringen als Handball spielen. Die Ballführerin wird magnetisch, unweigerlich angezogen von der Schokolade. Drei Sekunden Ballbesitz.. nix da, ICH WILL SCHOKOLADE! Also wieder mehr Spielkultur reinbringen, wenn auch die Blutlust... Schokoladenlust gut dazu geeignet ist, den Willen der Deckung auf die Probe zu stellen.

    Abwehr:

    Grundregel das Pendeln: Raustreten gegen Ball, Sichern der Lücke vor dem Kasten > nach Pass Aufgabenwechsel. Positionswechsel sind erlaubt, das ganze Trainingslager haben wir schließlich gekreuzt (um letztlich "nur" Übergeben/Übernehmen" zu erlernen). Beim Durchbruchversuch muss der Ball/Wurfarm gesichert werden, von der Aushilfe bzw. der direkten Gegenspielerin.

    Ausnahme: Siehe oben, drei Ausnahmen, wann ballfern ebenfalls rausgetreten werden darf. Das ist allerdings meine persönliche Ansicht, Absichern vor Zocken. Wer noch ballgieriger ist, kann natürlich andere Regeln für die ballorientierte ballferne Deckungsweise festlegen. (Wurfarmseite oder nicht, Entfernung zum eigenen Tor, wechselt Gegenspielerin beim Prellen auf die taktisch richtige Hand?, kann ich mich auf meine Nachbarin in der Deckung verlassen?)

    Nach anstrengenden 25 Minuten und mehreren blauen Flecken später... sechs Mädchen mit ein bis fünf Riegeln Kinderschokolade, die alle spüren, was sie gerade gearbeitet hatten. Wie gesagt, die Matten müssen zukünftig einen kleinen Anreiz (Schokobon) bieten, nicht ausschließlich das Zentrum anzugreifen. Die Spielkultur leidet schnell, wenn die Schokoladengier steigt. Da muss gegengesteuert werden, sonst habe ich mehr Kampf, als ich wollte. Unter dem Strich aber klares Teilziel erreicht.

    Trotz meines alljährlichen Wehklagens, wenn der Altjahrgang in die C hoch muss, dass ich keine adäquate Folgegeneration habe, sind wir wieder - allerdings nur dank aggressiver Personaloptimierung - mit einer recht schlagkräftigen weiblichen D unterwegs. So schlagkräftig, dass wir erstmals in der heimischen Liga keinen Gegner auf Augenhöhe mehr haben (will ich gar nicht auf die Trainingsqualität schieben, wie bei uns wohl die Spätfolgen von COVID). Die gesamte Mannschaft spielt doppelt als C II, wo wir uns Wettkampfpraxis holen. Eine Achter- und eine Siebenerstaffel sind ein schlechter Scherz, es ginge gar nicht anders.

    Natürlich gibt es reichlich Baustellen. Verfolger Nr. 1 hat sie am Wochenende aufgezeigt (trotzdem 35:22 gegen den stärksten Konkurrenten). Raumdeckung verfestigt sich zwar allmählich in den Laufwegen*, nicht aber in den Köpfen. Kooperation/Aushelfen sind noch große Fremdwörter

    - die Querstellung zum Ball haben wir immerhin drin

    - beim Zweikampf in der Nachbarschaft gilt die Aufmerksamkeit aber wieder eher der eigenen Gegenspielerin

    - in dem Zusammenhang tun wir uns auch mit dem Einrücken zur Ballseite schwer (s.u.)

    - das Verheerendste: halbherziges Aushelfen, d.h. die 1:2 Situation löst die Angreiferin leicht durch Pass zu der 1:0 Situation - es "scheppert" nicht beim Aushelfen

    Also Rest des Jahres - wieder - Kooperation 2:2 in der Breite.

    Aufbau:

    2 Turnmatten am Neuner, quer, symmetrisch zum Spielfeld, Lücke von ca. 3m dazwischen

    2 Kästen gestapelt in der Mitte, versetzt hinter den Matten auf dem 7m, oberer Kasten auf dem Kopf

    je 1 Hütchen auf "D-Jugend Außen", etwa 2m von der Außenlinie

    je 1 Hütchen auf "D-Jugend RL/RR", etwas Richtung RM versetzt

    >> letztlich 2:2 Mattenball mit Schwerpunkt auf Kooperation im Zentrum

    Eine Abwehrspielerin pro Matte. Eigene Matte beschützen, das Zetrum, mein "heiliges Nest", zu zweit mit dem Leben beschützen. Angreifer mit einem Fuß auf eine Matte (von vorn oder von der Seite), oder aber durch das Zentrum den Ball ins Nest legen. Drakonische Strafen, falls mein heiliges Nest sein Kuckucksei bekommt.

    Eine Angreiferin startet passiv im Rückraum am Hütchen, die andere Angreiferin startet vom gegenüberliegend Hütchen auf Außen ohne Ball, umläuft das Rückraumhütchen und bekommt von Nr. 2 in der Schlange den Pass in die dynamische Vorwärtsbewegung. Ab da maximal drei Pässe, um mit Stoßen/Parallelstoß/Zurückstoßen entweder Matte (Fuß drauf) oder Kasten im Zentrum (Ball rein LEGEN) zu erobern.

    Korrekturen Angriff:

    - die drei Pässe weise einteilen, insbesondere den dynamischen Auftakt mit Ballannahme im Sprint nicht durch vorschnellen Pass verpuffen lassen

    - der Zeitdruck (max 3 Pässe) verleitet zu "Abkürzungen", sprich das Zurückstoßen wird vernachlässigt ("Nimm Dir wieder Anlauf!")

    - hole ich die zweite Abwehrspielerin ab, den Wurfarm nach hinten bringen und den Ball/die Passmöglichkeit bewahren

    Ich habe Kreuzen zugelassen, weil wir Übergeben/Übernehmen schon im Trainingslager durchgekaut haben. Mit weniger Fortgeschrittenen Positionswechsel weglassen!

    Korrekturen Abwehr:

    - die allererste Ballannahme sollte nicht gestört werden, Abwehr startet erst nach der Ballannahme

    - Ballführerin wird offensiv angenommen, ballfern wird eingerückt vor das Zentrum, mit Pass in die Pendelbewegung Einrücken/Raustreten

    - ballfern darf nur rausgetreten werden wenn:

    a) bereits geprellt ist

    b) ein Zweikampf herrscht,

    c) Nachbarangreiferin eine Anfängerin sein sollte

    - beim Aushelfen darf kein Pass mehr erlaubt sein, das Spiel MUSS unterbrochen werden

    a) Abwehrspielerin kommt von der Wurfarmseite, den Ball muss gesichert oder der Wurfarm runtergedrückt werden, Unterarm möglichst mit

    b) Hilfe kommt von der Wurfarmgegenseite, die Ballführerin in die Nachbarin schieben, dann s.o.


    *Das Dilemma zeigt sich vor allem dann, wenn die Mädels sich extrem offensiv ausrichten. Ich gebe zu Spielbeginn erst einmal keine Höhe der Deckung vor, die Mädels suchen sich diese mit Schwarminstinkt. Bei defensiverer Ausrichtung ist die Orietierung im Raum (9m Kreis) deutlich einfacher. Wir erleben mehr die "Wellenbewegung" der Abwehrkette mit Raustreten und Zurücksinken. Stehen die Mädels aber bei 11m und weiter, ähnelt das System eher einer 3:0+3. Die ballnahen Räume werden genauso behandelt wie die ballfernen Räume, es gibt kein Hilfebewusstsein für die Nachbarin.

    Festspielen gibt es nur innerhalb einer Altersklasse. Sollte auch so in der Spielordnung stehen, § 55 ziemlich am Anfang.

    Ein B-Jugendlicher in der Oberliga A kann sich folglich nur für eine zweite Mannschaft der A festspielen. Was derselbe Spieler noch in der Kreisliga B-Jugend spielt, sollte er mal seinen Trainer fragen.

    Ich habe gestern Abend ein C-Jugend Spiel angesehen. Aufstiegsrunde zur höchsten Liga wC. Beide Mannschaften hatten mit den Aufstiegsplätzen nichts zu tun. Immerhin versuchten sich beide Teams in der 3:2:1 Deckung.

    Hinterher habe ich dem befreundeten Trainer geschrieben, dass ich kein Fan seiner "Interpretation" der 3:2:1 bin. Die Mannschaft spielt erst seit einem halben Jahr die Deckung und natürlich gibt es noch Abstimmungsprobleme. Ich habe lange überlegt, wie sich meine Kritik in Worte fassen lässt. Die 3:2:1 ist keine Kinderdeckung mehr und muss auch so verstanden werden. Ich habe mehr eine Variante der Ausbildungsdeckung 1:5 gesehen. Die Regelbewegung war 3:2:1, nur dass die Deckung noch nicht "erwachsen" war.

    Die beiden schönsten Varianten der 3:2:1 habe ich zum Einen auf einem dänischen Turnier bei Mindens mC unter Kornelia Kuhnisch und bei einem Trainingsspiel der 88er Jugendnationalmannschaft gegen Polen unter Pitti gesehen. Im Innenblock wurde gerannt wie irre, die Rückraumshooter der Gegner (in der C ein Däne, gerade der C entwachsen, von 1,95 m (saß nach dem Spiel wie ein Häufchen Elend heulend in der Ecke); bei der der polnischen Jugendnationalmannschaft vier Riesen im Team gegen einen auf deutscher Seite) kamen nicht zur Entfaltung oder nur über Freiwürfe. Ich hatte beide Male fast Tränen in den Augen, um mal die kinderfreundlichere Metapher zu bemühen.

    Bei den Mädchen habe ich noch nie eine vergleichbare Ästhetik erlebt, aber schon extrem effektive Deckungen. Häufig gab es dann weniger Ballgewinne, dafür kaum noch billige Tore durch halbherzig geführte Zweikämpfe. Maike Balthazar/Oldenburg erklärte sich mal zu der (mir) fehlenden Ballorientierung, es ginge ihr im Wesentlichen darum, so viel Druck auf den Rückraum aufzubauen, dass die HM Luft hat. Das sah dann so aus, dass jede Rückraumspielerin mit Ballannahme erst einmal (unfreiwillig) einen Schritt zurück ging/gegangen wurde.

    Gestern habe ich billige erfolgreiche Torwürfe aus der Fernwurfzone gesehen, die gar nicht hätten passieren dürfen. Habe ich nicht das 3:2:1 typische Gerenne gesehen, sondern mehr ein gemütliches Heraustreten (auch dem Niveau des Spiels/der Mannschaften geschuldet). Habe ich Zweikämpfe verloren gehen gesehen, die gar nicht hätten geführt werden müssen, weil wir durch eine gewissen Körperlichkeit die Gesetze der Physik in die individuelle Spielpsychologie einführen können: "Hier ist jedenfalls nicht der Weg des geringsten Widerstands!" Anders ausgedrückt: "Hier ist der Weg des Schmerzes!"

    Trainerkollege Rene gab mir Recht, nahm die "Schuld" auf sich und erklärte, er habe letzte Saison in der D noch extrem auf Ballgewinn spielen lassen (was ich einmal beobachten durfte, was zwar beeindruckend war, aber es fehlte schon dort, bei einer ansonsten deutlich überdurchschnittlichen D-Jugend, das Maß an Körperlichkeit, um ganz starke Mannschaften schlagen zu können) und die Evolution raus aus dem Kinderhandball noch nicht geschafft/forchiert habe. (Macht dann ZeeBee im Januar.)

    Um den Sprung raus aus dem Kinderhandball zu schaffen, muss ich mir vielleicht mal vor Augen führen, was eine Mannschaft mit meiner Deckung machen würde, die einfach vier-, fünfmal in Hochgeschwindigkeit durchspielt. Kein großer Druck, schnelle Pässe, einfach nur die Regelbewegung - im wahrsten Sinne des Wortes - laufen lässt. Was ist dann mit meiner HM? Lebt die noch? Ein ehemaliger Landesauswahltrainer hat hier mal seinen Jungs im Training stets gesagt: "Wenn es nicht KLATSCH macht, war es keine Abwehr." Habe ich als Kindertrainer immer belächelt. Würde ich heute unterschreiben. Sagen wir ab der C-Jgd.

    Moin!

    Ich bin gerade aufgrund einer Anfrage über das Thema Vereinswechsel einer Spielerin mit Zweifachspielrecht über eine mir unbekannte Regelung gestolpert.

    a) Sie wechselt zu einem Drittverein: Hätte ich aus dem Stegreif sofort gesagt, die Wartefrist beginnt entweder mit der schriftlichen Abmeldung vom Erstverein, alternativ mit dem letzten Pflichtspieleinsatz in Erst- oder Zweitverein.

    b) Mein Fall aber: Sie wechselt vom Erst- zum Zweitverein: Hier hätte ich ohne Blick in die SpO spontan angenommen, es kommt auf den letzten Einsatz beim Erstverein an. Der Landesverband will es aber wie oben lösen, Erst- oder Zweitverein.


    §23 Vereinswechsel, Spielausweisverfahren

    (1) Spielerin*innen, der/ die den Verein wechseln will,

    a) muss sich als Handballspieler*in schriftlich bei seinem/ ihrem Verein (bei Mehrfachspielrechten beim Erstverein) abmelden

    oder

    b) kann einen Passantrag für einen neuen Verein stellen. Der Zeitpunkt der Abmeldung ist, ungeachtet einer weiteren Vereinszugehörigkeit, der Tag nach dem letzten Meisterschafts- oder Pokalmeisterschaftsspiel seines bisherigen Vereins (Erst- und Zweitverein), an dem er/ sie teilgenommen hat (s. ansonsten § 26 Absatz 7).

    Auf den ersten Blick würde ich dem Landesverband Recht geben. Es ist einheitlich Fall a) und b) geregelt. ABER:

    - wir sind gerade bei Mehrfachspielrechten, d.h. es sind bereits zwei "alte" Vereine beteiligt

    - nun kommt der Passantrag für den "neuen" Verein (für den Zweitverein hat er ja bereits eine Spielberechtigung)

    - die Wartefrist beginnt mit dem letzten Einsatz des "bisherigen" Vereins, sei es Erst- oder Zweitverein

    In Fall b) wird einer der beiden bisherigen Vereine zum neuen Verein. Die Regelung passt nicht auf Fall b), den Wechsel innerhalb der beiden beteiligten Vereine im Mehrfachspielrechteverhältnis.

    Meine Meinung: § 23 SpO regelt das "(Erst- und Zweitverein)" den Wechsel zu einem Drittverein außerhalb des Mehrfachspielrechtsverhältnisses. Bei einem Wechsel von Erst- zu Zweitverein gilt:

    Es kommt auf den letzten Einsatz im Erstverein an.

    Die Regelung ist aber unscharf. Und Spieler mit Zweifachspielrecht würden privilegiert. Jeder andere muss zwei Monate komplett aussetzen, in Fall b) kann der Spieler im Zweitverein einfach weiterspielen. Das wird die Sportgerichte sicher noch beschäftigen, ich wage keine Prognose. Behandelt man Fall a) und b) gleich, würden solche spontanen Wechsel unattraktiv, was gewollt sein kann und auch das Zweifachspielrecht als Institution untergraben würde. Ich könnte zu Saisonbeginn ein Zweifachspielrecht beantragen, um letztlich die Wartefrist zu umgehen, wenn ich dann wechsele. Sportpolitisch kann das nicht gewollt sein und das gäbe dann womöglich auch den Ausschlag, wenn die Sportgerichte die Regelung auslegen.

    Ich würde es jedenfalls nicht darauf ankommen lassen und jedem Spieler raten, die zwei Monate auszusetzen.

    Vom Bundesverband würde ich mir eine Klarstellung wünschen:

    b) kann einen Passantrag für einen neuen Verein bzw. den Zweitverein stellen.

    Die Diskussion ist nicht für die Gallerie. Es geht (jedenfalls noch in dieser Saison) um die Möglichkeit, im Zweitverein in zwei Altersklassen parallel zu spielen, was nicht mit Zweifachspielrecht geht.

    Ich hatte an anderer Stelle geschrieben, dass ich über einen Podcast gelernt habe, dass in Skandinavien teils die Belastung 25:50:25 (Unterforderung - an der Grenze - Überforderung) angesetzt wird und dass ich den Teil mit gezielter Unterforderung von Talenten noch nie wirklich ernsthaft in Erwägung gezogen habe. Wenn nun in Bremen aber mit Schwerpunkt Unterforderung gearbeitet wird, bin ich auf das Resultat gespannt. Allerdings bin ich ein wenig skeptisch. Andererseits stoppt dann vielleicht unsere Abwanderung Richtung Norden und es geht mal andersherum...

    Positionswerfen im Aufwärmprogramm vor einem Punktspiel. Haben sich die Mädchen bei den Großen abgeguckt. Inzwischen schon Routine. LA. RL. RM. RR. RA... wir haben keine Linkshänderin. In einem bestimmten Filmgenre nennt man die - nicht selbstverständlichen - Dialogstellen "comedy part". So nenne ich die Würfe von Rechtshänderinnen bei Kindern von RA beim Positionswerfen.

    Herbstferien. Trainingsgruppe ist ohnehin geschrumpft, wir machen mal das, was sonst zu kurz kommt. Zwei Einheiten Schwerpunkt Rechtshänderinnen werfen von RA.

    Ich mache den didaktischen Schnelldurchgang. Erst auf den Knien, dann mit Anlauf und Sprungwurf. Der Erfolg gibt mir letztlich Recht, der ein oder andere Zwischenschritt würde aber nicht schaden.

    1.

    Matte liegt quer am Torkreis auf RR. Spielerin kniet mit Ball. Arm in die AIM Stellung (alles ist möglich), also volle Streckung nach oben. Mit Festhalten von mir simulieren wir kurz den Wurf. Spielerin nimmt Körperspannung auf, kippt gegen die Hand, legt den Wurfarm über Kopf, zögert den Wurf maximal heraus. Ziel ist (erst einmal) die lange Ecke.

    - Ich möchte erst einmal gar keine Oberkörperverwringung und keine Ausholbewegung. Ellenbogen schnellt vor, Unterarm drückt nach. Die Jüngsten bekommen gar keine Kraft in den Wurf, die Älteren kriegen dass schon ganz ordentlich hin.

    - Durch die fehlende Ausholbewegung wird das Handgelenk wichtig. Die letzten Kraftreserven kommen von hier. Hand klappt nach hinten, nimmt Vorspannung auf und klappt mit dem Wurf nach vorn.

    - Gehen zu viele Bälle am langen Pfosten vorbei, muss der Daumen im letzten Moment noch etwas Richtung Tor gedreht werden.

    - Landung wird abgefangen durch den Nichtwurfarm.

    2.

    Werferin auf Linienaußen, Tippen/Vorbewegung/sonst was, beschleunigen, kleine Kurve Richtung 7m, Sprung Richtung 7m. Körper kippt gegen die Hand ab, Wurfarm wird über den Kopf gelegt, Körperspannung, Wurf wieder mehr drücken aus dem Unterarm als Körperverwringung und Ausholen mit Oberarm.

    RA werden wir jetzt zunehmend mit Shootern besetzen und aus der Not eine Tugend machen. Ich vermeide es ohnehin, unsere Nachwuchszwerge auf RA einzusetzen. Da ein paar Mädels den Wurf ganz ordentlich hinbekommen, kann ich nun auch mal eine E-Jugendliche auf RR stellen, eine Shooterin auf Außen und ggf. in der Abwehr tauschen.

    Apropos Aufwärmprogramm. Am Wochenende war Start in die Hauptrunde D-Jugend, auswärts. Gegnerische TW war beeindruckend groß und meines Wissens auch Auswahltorhüterin. Aufwärmprogramm döse ich gern mal vor mich hin, eine innere Stimme flüsterte mir aber zu, mir das Warmwerfen in der anderen Hallenhälfte anzuschauen. TW hält bärenstark den ersten Wurf halbhoch mit dem rechten Fuß. Überhaupt beherrschte die Junge Dame die rechte Seite des Tors. Nach 30 Sekunden war aber auch das Tormädchen entzaubert. Dr. Jekyll und Ms. Hyde. Rechts überragend, links... nicht viel. Die folgenden Minuten bestätigten den Eindruck. Während des gesamten Spiels kommentiere ich jeden einzelnen unserer Würfe, ob gute oder böse Seite, ob es nicht Glück auf der bösen Seite war oder ob es womöglich keine Alternative gab. Publikum wird mich für bekloppt gehalten haben. Hätten wir ein Wurfbild gezeichnet, die Mädels haben überraschend diszipliniert nach rechts geworfen oder links platziert getroffen.

    Bei uns hat hallentechnisch das Winterhalbjahr begonnen. Die Schönwetterrasensportler fluten unsere Halle und die Handballer müssen die ohnehin schon deutlich zu wenigen Hallenzeiten noch weiter kürzen. Also starten wir die erste Viertelstunde des Trainings bereits im Gang um auf 90 Minuten Training zu kommen. Ich hatte schon mal darüber geschrieben.

    Mir hat gestern der Mädchenfußballtrainer freundlicherweise für die Zukunft ein Hallendrittel seiner letzten Viertelstunde angeboten, falls seine Trainingsgruppe klein sein sollte. Ich habe dankend abgelehnt. Mit zwanzig Mädchen nutzen wir lieber den Hallengang für 1:1. Dieses Jahr hatten wir schon im Sommer einmal die Woche das Privileg, d.h. jede Woche kurz Passkontinuum, dann ins 1:1 (ohne Körperkontakt, dazu sind die Hallenwände zu hart). Was allein unsere Gast-E-Jugendlichen in Sachen 1:1 inzwischen im Spiel/im Training auf die Platte bringen, ist ein Traum. Und nun wieder zweimal wöchentlich - will ich gar nicht hergeben.

    Ich mache das volle Spektrum, damit die Mädels eine Auswahl bekommen, sich Schokoladenaktionen auszusuchen:

    - aus dem Prellen heraus mit/ohne "falschem" Nullschritt (falsch weil = 1 Schritt mit der parallelen Landung)

    - Pass/Rückpass mit Abwehrspielerin mit/ohne Nullschritt

    - mit und ohne Tempowechsel

    - Durchbruch gegen die Hand mit Kurbel, Durchstecken, Ballübergabe hinter dem Rücken

    - Durchbruch gegen die Hand entweder mit drittem Schritt auf dem "falschen Bein" oder Richtungswechsel vorab mit Kreuzschritt und drittem Schritt auf dem richtigen Bein

    - Pass-/Wurftäuschung auch mal mit dem Knautschi-Ball für eine saubere Ausführung

    - keine automatisierte Folgehandlung, Abwehrspielerin bekommt auch mal die Aufgabe zwischen "Hereinfallen" und Stehenbleiben zu wechseln

    Vor einiger Zeit ist mir bei Instagramm ein Video mit "best of" Täuschungen aus dem Spitzenbereich über den Weg gelaufen. Keine einzige Täuschung mit Tempowechsel, vom ersten Schritt an alles in Höchstgeschwindigkeit. Also habe ich das mit eingebaut, dass wir nicht jedes Mal stumpf die Reaktion der Abwehrspielerin abwarten. Dafür aber auch Entscheidungstraining mitten in der Täuschung.

    Die neuen Regeln zum gast- und Doppelspielrecht kommen aber wie geplant?

    Das beantwortet sich hier (s. Link):

    Wurde nur ergänzt, sonst nichts umgeschmissen.

    Zitat

    Edith sagt:

    Ein Blick in den Entwurf verrät... es ist alles ein Versehen. Der Plan war, in Absatz I ein Festpielen im Erwachsenenbereich zu regeln und in Absatz IV das Festspielen im Jugendbereich quasi abzuschaffen (50 Stunde "Sperre"). Letzteres ist weggefallen, damit auch der Zusatz in Absatz I ("... in derselben Altersklasse im Erwachsenenbereich") und anscheinend ist die Streichung "in derselben Altersklasse" möglicherweise versehentlich dringeblieben.

    Könnte da bitte noch mal wer drüberschauen!

    Da habt Ihr uns aber zappeln lassen. Beschluss des DHB-Bundesrats vom 12.10.2024:

    Zitat

    4) Der neue § 55 Spielordnung (SpO) wird ab dem 01.07.2025 wie folgt geändert:

    § 55 Einschränkung des Spielrechts in Meisterschaftsspielen

    (1) Für Vereine mit mehreren Mannschaften in derselben Altersklasse wird das Spielrecht der Spieler*innen in Meisterschaftsspielen eines Spieljahres des Vereins in der Weise eingeschränkt, dass ein Spieler/ eine Spielerin nach der Teilnahme an zwei aufeinanderfolgenden Spielen der höheren Mannschaft/en für die

    niedrigere Mannschaft erst wieder teilnahmeberechtigt wird, wenn zwei weitere aufeinanderfolgende Meisterschaftsspiele der höheren Mannschaft/en ohne ihn/ sie ausgetragen worden sind bzw. nach der letzten Teilnahme an einem Meisterschaftsspiel der höheren Mannschaft ein Zeitraum von acht Wochen

    verstrichen ist.

    Vielleicht liest hier ja doch wer mit. Entwarnung für 2025. Die Welt geht doch nicht unter.

    Zitat
    Als SP-Trainer ist sicherlich die Möglichkeit der Einflußnahme auf die einzelnen Spielerinnen gering, die eigentliche Verantwortung liegt eher im Vereinsumfeld - hier wird das Verhalten leider auch im Punktspielbetrieb gezeigt und zumindest auch so toleriert.

    ich hoffe, die betroffenen Spielerinnen von HWL1 haben ausser einem angekratzten Ego keine weiteren Blessuren davongetragen!

    In dem Spiel war ein großer Block von mir vertreten und ein großer Block aus der Helmstedter Ecke. Trainingsspiel ist in der Planung. Ich habe bereits im Vorfeld um Ansetzung eines erfahrenen Schieris gebeten, sonst ist das Spiel ganz schnell wieder vorbei.

    Beim Übergang von E zu D erkläre ich den Mädels bei der Abwehr gegen die prellende Gegenspielerin:

    "Du bist jetzt nicht mehr in der E. Erst eine Hand an die Prellschulter, dann die zweite Hand zum Ball. Erst machst Du sie langsam, dann erst greifst Du den Ball an. Den Ball schnappen wird in der D immer seltener gelingen."

    Ich habe (leider) lange keine E-Jugend mehr trainiert. Früher war E-Jugend bei mir komplett körperlos. Würde ich wahrscheinlich so beibehalten, wenn ich wieder eine E trainieren würde. Gibt genug andere wichtigere Baustellen, wenn ich mir ein E-Jugend Spiel so ansehe. Was da an Unfug in der Abwehr praktiziert wird... 95% oder mehr der individuellen Abwehraktionen sind nicht mal ansatzweise dazu geeignet, den Ball zu erobern. Andererseits neige ich dazu, aus der D-Jugend allmählich den Kinderhandball herauszufiltern. Es bestünde die Gefahr, das auf die E zu übertragen.

    Nach dem dritten Spiel jenes Turniers von Auswahlmannschaften hätte ich mir allerdings auch körperlose Abwehr gewünscht. Eine Mannschaft tat sich - sehr erfolgreich - dadurch hervor, jeden Schlagwurf, jeden Sprungwurf von der Seite durch einen Schubser zu begleiten. Meine Mädels rollten reihenweise über den Boden und es gab einen Freiwurf nach dem Anderen. Nach etwa sechs nicht gegebenen Hinausstellungen gab die Mannschaft schlichtweg auf und die perfide Taktik des späteren Turniersiegers ging auf. Das hatte allerdings genausowenig mit Handball zu tun, wie in der D den Körperkontakt zu unterbinden.

    Ich habe über 40 wD Trainer der Handballregion per Mail eingeladen, sich mal ein Spiel von uns anzuschauen und mich hinterher mit Fragen zu löchern. Unter anderem schrieb ich zu meinen Beobachtungen in fremden Hallen:

    Zitat

    - individuelle Abwehr

    Die Regel zur individuellen Abwehr (Nr. 8 I b) ist eindeutig: "Es ist erlaubt, mit angewinkelten Armen Körperkontakt zum Gegenspieler aufzunehmen, ihn auf diese Weise zu kontrollieren und zu begleiten."

    Bekomme ich fast NIRGENDS zu sehen. Entweder wird komplett ohne Körperkontakt gespielt, der Gegner durchgewunken, oder eben geklammert, gerungen, gestoßen. Und die Idee für die vorgeschriebene offensive Deckung in Deutschland, nämlich der Ballgewinn, verkommt dabei ohnehin zur Nebensache.

    Erste und einzige Reaktion bislang gestern im persönlichen Gespräch auf der Tribüne im Rahmen eines Vergleichsturniers von vier Regionsauswahlmannschaften. Trainerin aus der untersten Liga spricht mich nach zwei Turnierspielen an, dass ja beim Turnier "schon ganz schön köperlich verteidigt würde" (bis dahin keine einzige gelbe Karte oder Hinausstellung), während ich doch körperlose Deckung in der D propagieren würde, sprich meine Mädchen vor Ort auf der Platte das Gegenteil spielten, wofür ich stünde.

    Ich bin ja selten sprachlos... Immerhin konnten wir uns einigen, dass bis dahin noch keine einzige Zeitstrafe ausgesprochen wurde und ich auch noch keine einzige Hinausstellung vermisst hatte. Und das soll dann schon viel zu körperliche Abwehrarbeit sein. Bei meinem Kreuzzug für mehr Handball im Handball muss ich also jederzeit damit rechnen, dass ich auf Trainer stoße, die noch nie ein Handballspiel gesehen habe. Es macht mir wirklich Angst.

    Ich werde nun mal die Konsequenzen aus meinen Beobachtungen ziehen. Am Wochenende ein D-Jugend Spiel, bei dem immerhin die Positionen wie im Handball besetzt waren und ich weder eine drei- oder vierfach besetzte Rückraum Mitte oder vier bis sechs Kreisläuferinnen hatte. Aber... Ballannahme in der Bewegung? Nö. Und die erfolgreiche Mannschaft hat in der Deckung auch eher griechisch/römisch als Regelkonform gearbeitet.

    Alle zwei, drei Jahre habe ich ein Mädchentrainerseminar angeboten, vier Stunden am Samstagvormittag. Zuletzt hatten wir Gäste aus fünf Bundesländern, nur nicht mein Zielpublikum aus den hiesigen Vereinen. Stattdessen werde ich rund 50 Mädchentrainer aus der Handballregion anschreiben, unseren Spielplan übersenden und zum Zuschauen einladen. Vielleicht komme ich mit Anschauungsunterricht in der Praxis weiter. Unsere Seminare mit teils hochkarätigen Gastreferenten und Demomannschaften aus überwiegend Auswahlspielerinnen ist eine Sache. Ein D-Jugend Spiel aus dem Wettkampf hoffentlich ein ganz anderer Anreiz, sein Training mal zu überdenken. Es gäbe (hoffentlich) zu sehen:

    - die Angriffspositionen mit Besetzung der Linienaußen breit aufgestellt

    - steht der Angriff nicht komplett innerhalb des Neuners, bieten sich viel mehr Möglichkeiten

    - Abwehr funktioniert nicht nur innerhalb des Neuners, macht auf 15m viel mehr Spaß

    - es geht auch ohne Catchen/Ringen/Judo und es gibt dadurch viel mehr Ballgewinne

    - auch ohne Spielzüge oder angesagte Auslösehandlungen lassen sich viele, viele Tore werfen

    - je mehr Arbeit in der individuellen Ausbildung steckt, desto vielfältiger ist das Angriffsspiel

    - Torwart kann mehr als nur die halbe Miete sein

    - es kann Sinn machen, alle zwölf Spielerinnen gleichmäßig einzusetzen, statt nur die erste Sieben

    Nach den Herbstferien gibt es einen Spielplan für die Hauptrunde, dann folgt die Einladung. Ich werde berichten.

    Zitat

    Wie genau hat das ausgesehen bzw woran machst du das fest? An der Positionierung der Spielerinnen? Wenn ja, wie sah die aus?

    Einfach. Ich werde ja noch wochenlang Albträume davon haben.

    Die Halle verfügte über o.g. Markierung der 3-Punkte-Linie des Basketballs. Gastverein mit allen drei Rückraumspielerinnen stets nicht nur innerhalb des Halbkreises, zudem auch noch so eng zusammen, dass sie sich den Ball untereinander locker und ohne Kraftaufwand hätten zulupfen können. Sprich hätte eine echte RM von außerhalb der 3-Punkte-Zone normal mit der Ballrichtung stoßen wollen, hätten RML und RMR stets im Laufweg gestanden.

    Die Heimmannschaft ähnlich, nur das auf dem Neuner immer noch eine Spielerin zusätzlich im Weg stand. RMMV halt. Und das war nicht die KM.

    Und damit wären wir bei dem Dilemma, was ich hier seit Jahren anprangere:

    - Theorie: Die Landesverbände schreiben offensive Deckungsformen vor. Verbieten dem TW den Eintritt in die gegnerische Hälfte. Bei den Zwergen darf aufgefüllt werden, damit auch in "Unterzahl" offensiv gedeckt werden kann. Einzelmanndeckung ist verboten. Spezialistenwechsel ist verboten. 7. Feldspieler ist verboten.

    - Praxis: In der Wettkampfpraxis gibt es den 0:6 Angriff ohne Rückraum und ohne Außen. Den 5:1 Angriff ohne Außen. Rückraum Mitte wird dreifach besetzt. Rückraum Mitte wird VIERFACH besetzt.

    Wer findet den Fehler? :smokin: Ich habe mal aus Spaß dem Landesverband vorgeschlagen, einhergehend mit den Deckungsvorschriften den 0:6 Angriff zu verbieten, damit die Deckung durchgehend offensiv verteidigen kann. Mein nächster Vorschlag wird wohl sein, es zu verbieten, Rückraumpositionen mehr als doppelt zu besetzen (will ja keine Innovation wie bei den Schwedinnen bei Olympia ausbremsen). Irgendwie muss doch vernünftiger Handball in den Sport hineinreglementiert werden können. :/:

    Ich werd wohl mal alle 45+ Trainer der Region anschreiben und zu einem unserer Heimspiele einladen. Hinterher Frage und Antwort. Systematischen Chaoshandball ertrage ich nicht länger.

    Zitat

    Die Kehrseite der Medaille: Ich bekomme nicht immer nur Handball zu sehen...

    Eigentlich ist es fast einen Tagebucheintrag wert. Ich fahre raus auf 's Land, um mir ein Spiel in der Vorrunde zur Regionsoberliga der weiblichen D anzusehen. Die Vorrunde ist nominell die zweithöchste Liga im Verband. Gastgeber hat erstmals seit zwanzig Jahren wieder eine wD, ist ansonsten ausschließlich Herrenclub in der Jugend. Gäste kommen von einem Traditionsverein vom Dorfe. Vor etwa zwanzig Jahren auch mal wC Niedersachsenmeister. Inzwischen aber eher reiner Breitensport. Ich bin skeptisch, was die Meldung der Gastgeber oberhalb der Regionsklasse angeht. Und auch wenn ich immerhin 12 Mädchen sehe... zu Recht. Die Gäste auch nicht viel stärker.

    Das Spiel beginnt. Mir stockt der Atem. Bei den Gästen ist Rückraum Mitte dreifach besetzt. Also Rückraum Mitte Links, Rückraum Mitte Mitte und Rückraum Mitte Rechts. O.k., kann in der D mal vorkommen, wird sicher gleich korrigiert. Nein, in den 17 Minuten, die ich ertrage, bleibt es dabei. Lässt sich allerdings noch steigern! Die Gastgeber mit Rückraum Mitte Links, Rückraum Mitte Rechts... Rückraum Mitte Mitte Hinten und Rückraum Mitte Mitte Vorne!

    Noch mal: Die zweithöchste von drei Leistungsklassen. Ich wundere mich bei Olympia nun über nichts mehr, wenn das die Basisarbeit ist. Dann brauche ich mit "den zentralen Spielraum öffnen" nicht zu kommen, wenn den Jugendtrainern die Angriffspositionen im Handball nicht mal bekannt sind.

    Immerhin habe ich eine Linkshänderin entdeckt...