Beiträge von Zickenbändiger

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    Also bei uns werden Einläufer von Außen übersehen, die dann wie Falschgeld am Kreis rumstehen oder sogar zu ihren Positionen zurücktrotten, Sperren vom Kreis werden nicht beachtet und erspielte Lücken werden nicht ausgenutzt. Statt dessen wird oft der vermeintlich viel schwerere Wurf von 10 Metern aus dem Rückraum genommen. Besonders beliebt bei uns ist auch das Anspiel an den gedeckten Kreis ohne vorher Druck auf die Abwehr zu machen. Oft ist es auch so, dass wenn Spieler auf der linken Seite durch Aktionen ohne Ball Lücken reißen, diese nicht genutzt werden, sondern im Endeffekt nimmt sich der RA dann einfach den Wurf aus sehr schlechtem Winkel.

    Das und 90 Minuten Training die Woche und keinen Trainer? Auftakthandlungen sind hier nicht die Lösung eines Problems, sondern allenfalls das Sahnehäubchen am Ende einer unter diesen Voraussetzungen nicht machbaren Überarbeitung der Mannschaft. ;)

    Beispiel: Einlaufen von Außen führt häufig nur dann zum Erfolg, wenn der einlaufende Spieler entweder in einem Tiefenraum hinter der Abwehr freigespielt werden, einen sich auftuenden Breitenraum nutzen oder in einem der beiden Fälle zur Sperre ansetzen kann. Darüber hinaus kann auch der Nachbarspieler auf RL oder RR die sich öffnende Lücke für eine Durchbruch nach außen nutzen. Hier fangen Eure Probleme an:

    - keine Tiefen-/Breitenräume ohne torgefährliches Stoßen und schnelles Passspiel des Rückraums
    - erfolgreiches Sperren nur mit aufmerksamen Mitspielern
    - Durchbruch nach außen nur mit einer taktisch geschulten Mannschaft, die den Ball schnellstmöglich in die "heiße Zone" bringt

    Was Ihr braucht, ist Grundlagentraining /-schulung im Positionsspiel (auf Lücke und weiter). Wir sprechen hier von fortgeschrittenem D-Jugend und C-Jugend Training. Und in der Altersklasse schicke ich alle Spielerinnen nach Hause, die nur einmal die Woche für Training Zeit haben.

    Grundsatzfrage: Hobbyhandball oder "richtiger" Handball auf Breitensportebene, mit allen Konsequenzen (Trainer, Trainingsumfang, Trainingsbeteiligung)? Ihr könnt glücklich Weg A oder Weg B beschreiten. Problematisch wird es, wenn sich einer Weg B wünscht, alle Voraussetzungen hierfür aber fehlen und dann die Mitspieler an einer Wunschvorstellung gemessen werden, die so nicht erreichbar ist.

    LagoTrainer: Wie unsere Zitrusfrucht schon sagt, die 1:5 ist eine Ausbildungsabwehr, gedacht als Bindeglied zwischen offener Manndeckung und 3:2:1 oder 3:3. Und man kann sie auch recht erfolgreich spielen, wenn alle Spieler Laufbereitschaft an den Tag legen.

    Von der Manndeckung gleich auf die 3:2:1 umzusteigen halte ich für sehr gewagt. Wenn die Kinder noch damit beschäftigt sind, ihren Aufgabenbereich in räumliche Bahnen zu fassen, sollen sie dann schon den ständigen Aufgabenwechsel der Halben und Hinten Mitte am Kreis vollziehen? Ich habe recht gute Erfahrung damit gemacht, von der Manndeckung über eine Spielfeldhälfte auf die 1:5 umzusteigen, zunächst mit der Maßgabe, Füße auf den Neuner. Die Regeln der 1:5 sind recht einfach und die 9m Linie macht die Orientierung sehr einfach.

    Für mich gibt es keine Alternative auf dem Weg Richtung 3:2:1.

    bluebird: Besorg Dir vorab das Handball Handbuch I - Kinderhandball (2. Aufl. - vielleicht gibt es ja schon eine dritte, die zweite sollte es aber schon sein). Daneben gibt es eine Menge DVDs mit guten Sachen, man muss das Rad nicht immer selbst neu erfinden.

    Hier ein paar Ideen für das Training / Spiel:

    1. Einen guten Trainer erkennst Du daran, dass immer alle Kinder über den Löwenanteil des Trainings in Bewegung sind. Kurze Pausen lassen sich nicht vermeiden, wer aber zwanzig Kinder in eine Schlange stellt, sollte sich Gedanken machen. Dasselbe gilt für Aufwärmspiele: Lieber 3-gegen-3 parallel auf zwei Feldern als einmal 6:6.

    2. Hinterfrage alle Deine Anweisungen auf Verständlichkeit. "Ihr müsst Druck machen / Euch Freilaufen / jemanden Decken!" - sind keine klaren Aufgaben. "Weg von den Roten! Such Dir Platz!" "Den Ball im Laufen annehmen und auf die Lücken zielen!" "Du bleibst bei der Nr. 5 und versperrst ihr den Weg zum Tor!" - damit wirst Du womöglich erfolgreicher sein. Auch wenn es lästig ist: Kollektive Spielanweisungen sind meistens auch für die Katz. Bei mir heißt es dann: "Marieke - wen deckst Du gerade? Hoppi, überhol Deine Gegenspielerin! Kathleen und Amelie, nicht zu zweit dieselbe Spielerin decken! Louisa zwei Schritte weg von der Gegnerin, lass sie erst prellen, dann auf die Ballseite! Anna, stell Dich mit der Brust zum Ball!" Das alles dann aber fast ohne Punkt und Komma und sehr, sehr laut. :angel:

    3. Manndeckung / offensive Deckung ist kein Quatsch, der nur in der Theorie funktioniert. Mit einer halbwegs gut ausgebildeten Mannschaft kann man mit den offensiven Deckungsformen achtzig bis neunzig Prozent der Gegner über Beinarbeit in große Probleme bringen. Das erfordert eine Menge Arbeit im individuellen Bereich, große Laufbereitschaft und viel Disziplin der Mädels. Im Idealfall - und den durfte ich in der wE und D Jugend schon bestaunen - arbeitet die Deckung wie eine bewegliche Gummiwand. Beweglich, da Beinarbeit / Gummiwand, da - regelkonformer - Armeinsatz (von vorne, angewinkelte Arme, kontrollieren und begleiten). Die "Restprozente" der Deckungsarbeit macht die Armarbeit aus. Hier arbeite ich viel mit "Schaumgummi-Pommes" (dürfen nicht ganz weich sein), um Berührungsängste abzubauen und einen harten aber regelkonformen Armeinsatz hinzubekommen. Es geht tatsächlich ohne Klammern, Schubsen, Festhalten - erst im Spitzenbereich muss man hier wohl wieder Abstriche machen. :rolleyes:

    4. Sei immer bereit, Deine Ansprüche zu senken und zu überprüfen. Der Angriff steht nur herum, keine Bewegung ohne Ball, erst recht keine Ballannahme im Lauf / Sprint? Zu faul? Spiel nicht verstanden? Oder habe ich womöglich den Mädels die Ballannahme im Lauf noch gar nicht beigebracht? Der ein oder andere Train... Übungsleiter fängt dann im Spiel mit der Selbstdarstellung über Lautstärke an, um von den Defiziten seines Trainings abzulenken. Der selbstkritische Trainer überlegt, ob er das schon mal im Training in der Anwendung gesehen hat, was er gerade von den Kindern verlangt.

    5. "Was hat das hier denn mit Handball zu tun?" Ein viel ausgesprochenes Lob der Kinder in einem guten Training (Koordination, Turnen, Elemente aus anderen Sportarten). :D "Das dient ausschließlich meiner Belustigung, euch bringt das gar nichts!" Meine Standardantwort. Erstens lerne ich normalerweise nicht schwimmen, bevor ich nicht gehen kann und alle Übungen zum gehen haben wenig mit schwimmen zu tun. Und zweitens DISKUTIERE ICH NIEMALS MIT MÄDCHEN / DAMEN MEINE TRAININGSINHALTE... jedenfalls nicht während des Trainings.

    6. In der Handballecke wirst Du um so ernster genommen, je reger Du Dich hier beteiligst. Meine Lieblingserstbeitrag hier ist immer: "Schreibe gerade eine Studienarbeit zum Sprungwurf. Brauche ganz viel und arbeitsintensive und fundierte und detaillierte Hilfe! Am besten Ihr schreibt mir schon mal die Arbeit und bebildert diese gleich mit." :D So etwas wird von vornherein von mir ignoriert.

    Viel Spaß und Erfolg - ich muss langsam Richtung Halle! :hi:

    Zurück zum Thema... :rolleyes:

    In vielen Spielklassen wird dieser Fall nicht eintreten können, da pro Leistungsklasse nur eine Mannschaft erlaubt sein wird. Einzige denkbare Konstellation ist das "Kreuzen" zweier Mannschaften, die Zwote steigt in die Liga auf, aus der die Erste gerade absteigt... was nach der Spielordnung aber definitiv nicht erlaubt ist. Die Erste drückt die Zweite dann eine Klasse tiefer, falls nicht zwei Mannschaften in derselben Liga erlaubt sind.

    Spielen beide Teams in derselben Liga oder in Parallelstaffeln, dann sehe ich keinen Grund, warum nicht die Zweite aufsteigen darf. Die Saison darauf werden die Mannschaften dann umbenannt.

    In Hannover hatten wir mal den - sicher historischen - Fall, dass eine zweite Alte Herren höher gespielt hat als die erste Alte Herren. Eine Quali-Runde zu Saisonbeginn machte dies möglich - ein Alptraum beim Entwirren des Festspielens... :D

    Die Olympischen Winterspiele haben mich ja kurzfristig zum Grübeln gebracht. Ganz abgesehen von Sinn und Berechtigung des Curlings... warum gibt es hier einen Männer- und einen Frauenwettkampf? Bei den Sommerspielen wird ja beispielsweise beim Reiten auch nicht getrennt. Und sooo taktisch geprägt scheint mir Curling auch nicht zu sein, dass das schöne Geschlecht unbedingt benachteiligt wäre. Auch das Schieben der Spielgeräte wirkt nicht so anstrengend, dass hier Männer einen Vorteil hätten. Dann fällt der Blick auf die Wischerinnen und mir wird klar, dass Männer wohl einen nicht auszugleichenden genetisch-evolutionären Nachteil haben.

    Ich versuche mir gerade mit einer Bande 2001er eine Raumdeckung vorzustellen. :lol: Mach keinen Scheiß und spiel eine Manndeckung über das ganze Feld. Schon allein aus der Überlegung heraus, dass die Kinder in dem Alter noch wenig ballsicher sind - warum ihnen zwanzig oder dreißig Meter Raumgewinn einfach schenken?

    Und auch hier noch mal prüfen, ob Ihr das spielen dürft. In Dänemark wäre es meines Wissens in dem Alter verboten, eine Abwehr außerhalb des Neuners zu spielen.

    Die offensive Deckung ist zwar nicht die Antwort auf alle Probleme, macht aber mit Sicherheit am meisten Spaß.

    Ich habe den Eindruck, Du machst Dir zu viele Gedanken, denn Du zeigst hier, dass Du Dir bereits die richtigen Gedanken machst und sich einige Probleme gar nicht stellen werden.

    Beim Erklären leiser werden oder zwischendurch ganz zu schweigen ist etwas, wofür ich Jahre gebraucht habe, um das zu begreifen. Vollkommen richtig! Wenn das Gequatsche losgeht: Leiser werden! Wenn das Gequatsche immer noch weiter geht, ganz schweigen. Irgendwann bekommt der Letzte das Gefühl, dass Du nun ein Geheimnis preisgeben wirst und er was verpasst, wenn er weiter quatscht. Zwischendurch darf es dann auch mal laut werden, aber das ist wie bei Wagner. Die wenigsten kommen damit klar, wenn es dauernd laut ist. :D

    Das mit den ersten fünf Minuten habe ich mal so gelernt. Wer gleich ganz unsicher vor der Mannschaft auftritt, hat womöglich für immer verloren. Damit ist nicht gemeint, dass Du die Kennenlernphase als Diktator auftreten musst, sondern sympathisch aber sicher rüberkommen musst. Ein entferntes Beispiel: Spiel meiner E-Jugend in fremder Halle, die beiden Schiedsrichterinnen waren 13 oder 14 Jahre alt. Kleine Mäuschen, mit ihrer Aufgabe hoffnungslos überfordert. Die Körpersprache sagte schon nach drei Minuten, sie würden am liebsten ganz woanders sein. Beide liefen wie Falschgeld über den Platz, die richtige Entscheidung bei entgegengesetzter Meinung war dann immer die, die nicht schnell genug zurückgenommen wurde, weil die andere Schiedsrichterin schneller eingeknickt ist. Hilflosigkeit pur, so dass die Eltern des eigenen Vereins sehr schnell am meckern waren und es die Spielerinnen manchmal geschafft haben, Schierientscheidungen zu überstimmen, indem sie einfach weiter gespielt haben. Meckernde Eltern werden wir immer haben, ein klein wenig so tun als wisse man, was man tut, kann aber nicht schaden.

    Minis? Hmmmm.... eigentlich kann ich nur sagen: Finger weg! Da muss man schon eine Menge Pädagogik drauf haben, um Erst- oder Zweitklässler zu bändigen. Ich habe das mal einige Monate gemacht, mit ausschließlich Mädchen ging das. Wenn aber Jungs dabei sind, würde ich das sicher nicht wiederholen wollen.

    Duschen kann ein ganz heikles Thema sein und wir Trainer sehen da wirklich nur die Spitze des Eisbergs. Meine Einstellung: Ich kann es ohnehin bei Mädchen nicht kontrollieren, also halte ich mich da raus. Irgendwann kommt das von alleine. Und ich ging immer davon aus, wenn es seitens des Trainers unterstützt wird, hat man die volle Rückendeckung der Eltern.... weit gefehlt! Meine Co-Trainerin hat es in der E-Jugend mal vorschreiben wollen. Als der Widerstand der Zwerge ihr auf die Nerven ging, meinte sie: "Sonst könnt ihr euch eine andere Sportart suchen!" Ruckzuck waren zwei Elternteile beim Spartenvorstand. :wall: Ganz sensibles Thema, auch wenn es eigentlich ganz harmlos scheint. Fingerspitzengefühl!

    Dann ist noch die Frage, ob Du Jungs oder Mädchen trainierst. Es gibt geborene Jungstrainer oder Mädchentrainer, nicht alle können beides. Mein Eindruck ist, dass ich bei Jungs von Anfang an viel mehr disziplinieren muss als bei Mädchen, jedenfalls in diesem Altersbereich. Kann aber auch an mir liegen. Und bei uns liegen beispielsweise auch Welten zwischen Punktspiel und Training. Wer mich am Spielfeldrand erlebt, wird sich schon mal die Frage stellen, ob das pädagogisch so richtig ist (Lautstärke, Ton, usw.). Dass im Training eine verletzte Spielerin auch mal geknuddelt wird, sieht man dort eben nicht. Im Spiel will ich beispielsweise die größtmögliche Disziplin in der Manndeckung, im Training darf der Spaß nicht zu kurz kommen.

    Viel Erfolg, die Altersklasse macht richtig viel Spaß! Sei Dir nur darüber im Klaren, dass Du die allerersten Weichen stellst. Versuche immer Jahre im voraus zu denken. Es gibt kein "falsches Bein" vorne beim Wurf / Absprung. Beim Stemmschritt gibt es ein unvorteilhaftes Bein und ein vorteilhaftes Bein. Beim Sprungwurf oder Schlagwurf aus dem Lauf muss es Jahre später auch mal über beide Beine klappen. Beim Gegenstoß muss auch mal die Ballannahme einhändig klappen und es gibt keine einzige Deckungsform, in der es tatsächlich von Vorteil ist, wenn alle gleichzeitig auf das Kommando "ARME HOCH!" reagiern. ;) (Außer beim direkten Freiwurf in der Schlusssekunde.)

    Liebes Handballtagebuch!

    Das Saisonende naht, der Frühling ebenfalls, die Saisonplanung für die nächste Saison wird akut und spannende Dinge passieren. ZeeBee verbschiedet die D-Jugend vom Training, die C-Mädchen toben bereits in der Halle und die Mutter von Minnie bittet ZeeBee zur Seite: "Hast Du mal eine Minute Zeit?" Normalerweise bedeutet so etwas nichts Gutes. Sie entfaltet ein Blatt Papier und überreicht es ZeeBee. Eine E-Mail an die Familie vom ehemaligen Auswahltrainer des 96er Jahrgangs, in dem mehrere von ZeeBees Mädchen gespielt haben. Trainer Micky war vor Jahren Auswahlspieler von ZeeBee, ist nun selbst Auswahltrainer und trainiert Mannschaften im älteren Jugendbereich, kommende Saison soll es dann aber wieder etwas Jüngeres sein:

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    Tag Familie R und vor allem an Minnie,

    wir kennen uns aus der Zeit der 96er Handballauswahl, wo ich im Gespann mit Maike noch Minnie trainiert habe. Mir ist zu Ohren gekommen, dass sich Minnie beim TuS sehr schwer tut. Sie bekommt offensichtlich wenig Einsatzzeiten und entwickelt sich nicht wirklich weiter.

    Hmmm.... "Zu Ohren gekommen?" Profitrainer machen sich wenigstens die Mühe und sehen sich ihre Kandidaten live im Spiel an. So vor wenigen Wochen, als ZeeBee nach der Auswahltrainersitzung noch einen Termin hatte, während der Sitzung erfahren hat, dass Micky die kommende Saison D und C-Jugend in seinem Verein trainieren wird.

    ZeeBee: Ich fahre übrigens gleich nach Ahlem, um mir ein Spiel anzusehen.
    Micky: ?(
    ZeeBee: Dort spielt Eure weibliche D-Jugend.
    Micky: ?(
    ZeeBee: Ich suche noch nach Verstärkung für die kommende Saison. :rotwerd: Ich wollte nur, dass Du das von mir erfährst.

    ZeeBee ist seit der E-Jugend ein großer Fan von Minnie, seit er sie im Einsatz in der männlichen E-Jugend ihres alten Vereins gesehen hat. Dort lenkte sie das Spiel ihrer ausschließlich männlichen Kollegen, hielt sich im Positionsspiel auf der Mitte vornehm zurück und verteilte die Bälle, war aber in der offenen Manndeckung gnadenloser Balldieb und kam über Gegenstöße zu mehreren Toren. Nebenbei bemerkt, war sie mit Abstand die Kleinste auf dem Platz, was sich bis heute kaum geändert hat.

    Nach Ende der Kreisauswahl hat ZeeBee den Wechsel zum TuS in die Wege geleitet, nachdem Minnie schon mehrere Wochen lang mittrainiert hat. Dies ist um so bemerkenswerter gewesen, da Minnie auch im Tennis und im Fußball auf Spitzenniveau erfolgreich ist und nun Fahrten zum Training durch ganz Hannover in Kauf nimmt.

    Hmmm... Minnie tut sich schwer und bekommt wenig Einsatzzeiten? Ach ja. Die Umstellung von Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft zu einer von vielen in einer starken Mannschaft ist nicht leicht gefallen. Bei einem Turnier vor der Saison hat Minnie erleben müssen, wie ein Spiel von der Bank aus verlaufen kann, auch zu Saisonbeginn ist sie nie in der Stammformation gewesen. Dann hat Minnie die Herausforderung angenommen, zeigte sich in der Abwehr als äußerst ehrgeizige Spielerin und starke Gegenstoßläuferin und ist seit über einer halben Saison erste Wahl auf Linksaußen. Das kann man natürlich nur wissen, wenn man sich mal ein Spiel ansieht... :D

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    Dies finde ich als ihr ehemaliger Auswahltrainer bedauerlich, denn ich hatte Minnie als eine lebensfrohe und talentierte Spielerin kennengelernt.

    Bedauerlicherweise ist das nun ganz anders. Minnie läuft im Training nur noch in schwarz auf, hat das Gesicht weiß angemalt und trägt dunkle Ringe um die Augen. Sie findet in der Mannschaft keinen Anschluss, sondert sich ständig ab und wird nur noch gemobbt - so muss es wohl wem "zu Ohren gekommen" sein. :lol: Wenn ZeeBees Mannschaft einen Pausenclown hat...

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    Soweit ich weiß, geht es Feodora, die ich ja auch aus der selben Vergangenheit her kenne, ähnlich.

    Auch zu Ohren gekommen? Profitrainer sehen sich ja mal ein Spiel der Mannschaft an....

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    Zudem läuft es ja beim TuS auch nicht gut. Die C-Jugend steht in der Tabelle im Nirgendwo und hat gegen die oberen Mannschaften keine Chance. Dabei habt ihr doch, zumindestens auf dem Papier, eine gute Mannschaft, die mit immerhin 5 Spielerinnen aus meiner ehemaligen Auswahlmannschaft habt.

    Ey Carramba! Platz 5 von 10 ist das Nirgendwo, richtig. Mit lediglich zwei Leistungsträgerinnen des Altjahrgangs, ansonsten nur jüngeren Mädchen sowie D-Jugendlichen, ist das auch so vorhergesehen gewesen. "Lehrjahr" nennt ZeeBee das, die Saison darauf soll dann eben ganz anders aussehen. Gegen den späteren Meister und auch unangefochtenen Niedersachsenmeister hatten die Mädchen in der Tat keine Chance. Auch gegen die TSV B. nicht, die noch mehr "Fremdgewächse" als Leistungsträgerinnen für sich hat gewinnen können, hat es zwei deutliche Niederlagen gegeben. Gegen Platz 2 und Platz 4 dagegen haben die Mädchen vier knappe Spiele hingelegt, hier sind die Gegner jeweils mit besseren Nerven ausgestattet gewesen. "Fünf ehemalige Auswahlspielerinnen" - wenn man es genau nimmt, sind es sieben. Aber das kann man wohl nur wissen, wenn man sich die Mühe macht, mal ein Spiel anzusehen.... :jump:

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    Eventuell seid ihr auch meiner Meinung, dass es so nicht weiter gehen sollte. Vielleicht habe ich da eine Lösung parat:

    Nee, so geht das nicht weiter. Auswahltrainerkollege, der hinter ZeeBees Rücken WÄHREND der Saison zu wildern beginnt, das geht in der Tat nicht so weiter.

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    Ich suche für meine C-Jugend noch talentierte Spielerinnen und würde Minnie ( - Feodora im übrigen auch ) gerne zum Probetraining einladen.

    Klar sucht Micky noch Talente. Die jetzige C-Jugend spielt eine Klasse tiefer als ZeeBees Mädchen, ist dort im Niemandsland der Tabelle und wirft im Schnitt nicht mal zwanzig Tore pro Spiel. Die dazugehörige D-Jugend ist mit mehreren Auswahlspielerinnen dreisterweise eine Klasse zu tief gemeldet worden, wemmst in der Liga alles weg und bietet den Talenten diese Saison sicher DIE Perspektive. :rolleyes:

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    Wir stehen derzeit mit vielen Talenten in Kontakt, die an einen Wechsel zu uns denken.

    Viel Erfolg! Die Granaten des Jahrgangs 96 spielen ansonsten fast alle bei ZeeBee. Warum nicht auch die drei Niedersachsenauswahlspielerinnen anbaggern? Die sind doch auch ehemalige Schützlinge... und vom Auswahltraining mit einer neuartigen Schleuderwurftechnik zurückgekommen, die ZeeBee auf die Palme gebracht hat. :wall: Wertvolle Trainingszeit ist verloren gegangen, die "Windmühle" wieder aus den Mädchen zu kriegen.

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    Wir wollen daher in der nächsten Saison in die Landesliga hoch.

    Und Ihr seid in einer Fünfergruppe, von der sich in einer Einfachspielrunde nur die ersten Beiden qualifizieren. Der Dritte kommt in die Trostrunde. :schrei: Und wer ist Euer erster Gegner?! :devil:

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    In dieser Spielzeit hat sich meine C-Jugend erst neu zusammen gefunden. Hierbei besteht/ bestand der Kader zu einem Drittel aus Anfängerinnen, zu einem Drittel aus D-Jugendlichen und lediglich zum letzten Drittel aus C-Jugendspielerinnen. Zudem konnten/können wir in dieser Saison nur einmal die Woche trainieren. Folglich haben wir am Anfang viele Spiele verloren.

    Es gibt also eine plausible Erklärung für den Tabellenstand? Dann siehe oben.

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    Doch wir haben uns in der kurzen Zeit schnell entwickelt, sodass wir viele Spiele gewonnen haben

    Erfahrungsgemäß entwickelt sich bei einmal die Woche Training NIEMAND.

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    und auch die oberen drei Mannschaften ein Dorn im Auge waren.

    Na dann beginnt ja gerade eine wunderbare Tradition. Während der Saison fremdwildern ist ZeeBee auch ein Dorn im Auge.

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    Diese Entwicklung wollen wir nun weiter steigern, indem wir in der nächsten Saison mindestens zwei Trainingseinheiten haben und wir noch einige Talente, wie Minnie, an Board holen wollen.

    Ah... endlich zwei Trainingseinheiten. ZeeBees Mädchen haben alle zwei Wochen freiwillig noch eine Turneinheit, können mit Co-Trainer Uwe in Kleingruppen noch Krafteinheiten schieben und demnächst gibt es wieder Laufeinheiten.

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    Zudem baue ich auch einen starken Unterbau in der D-Jugend auf, sodass es bald immer genügend gute Spielerinnen für eine vernünftige Kadergröße reicht.

    Ohne Zweifel, Micky trainiert z.Z. den 98er Jahrgang der Kreisauswahl. Als ZeeBee vor einigen Jahren den starken 95er Jahrgang der Mädchen angeboten bekommen hat, hat es keine Sekunde Überlegungszeit gegeben: "Das geht nicht, da sind Interessenkollisionen vorprogrammiert. Einige der Mädchen würde ich gerne beim TuS spielen haben." Sämtliche 95er Talente sind nun beim frischgebackenen Niedersachsenmeister und nicht beim TuS. Scheiß Gewissen... :lol:

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    Der Plan geht weiter, indem ich die Spielerinnen der derzeitigen D- und C-Jugend bzw. den Zuwachs in die B-Jugend begleiten werde. Ich möchte versuchen die Talente so zu fördern, dass wir wie meine letzten drei Jahrgänge ( 92-94 ) in den höchsten Spielklassen vertreten sind, um eine optimale Entwicklung bieten zu können.

    Bitte gib mir eine Rückmeldung, wenn ihr Interesse habt oder auch nicht. Falls es Fragen gibt, gebe ich gerne Aufschluss.

    Ich verweile mit den besten Grüßen

    Micky ( HSG H.)

    a) während der laufenden Saison
    b) hinter dem Rücken des Trainers
    c) hinter dem Rücken des Auswahltrainerkollegen
    d) mit negativer Kritik an der jetzigen Mannschaft / am jetzigen Verein

    ZeeBee freut sich schon auf die erste Runde in der Qualifikation. :devil:

    Ich hake mal beim hiesigen Landesverband nach, ob ein Antrag zur Änderung der Spielordnung angeschoben werden kann. Mir ist nicht ganz klar, was so besonders an sechzehnjährigen Mädchen sein soll, dass sie als einzige eine Altersklasse überspringen dürfen, während alle anderen SpielerInnen in Deutschland dies nicht dürfen. Naturrechtliches Privileg oder gottgegebene Gnade?

    Wir haben schon E-Jugendliche in der C und D-Jugendliche in der B eingesetzt, da dazwischen eine Lücke war. Es handelte sich um Auswahlspielerinnen, die sich von den anderen Spielerinnen allenfalls dadurch unterschieden, dass sie wesentlich schneller vorne und wieder hinten waren als die "älteren Damen". Da bei mir die Talente ohnehin in zwei Altersklassen spielen, sehe ich keinen Unterschied, ob es noch eine weitere Altersklasse hoch geht. Und Ausnahmetalente bremse ich aus, wenn sie so zurück gehalten werden. Erfahrungsgemäß kann man bei den Mädchen in der A-Jugend mit einer B-Jugend Niedersachsenmeister werden, so bescheiden ist die Leistungsdichte. Da müssen angehende Nationalspielerinnen schon eine Altersklasse überspringen, um Gegner zu haben.

    Zwischendurch noch mal wieder etwas Tagebuchmethadon. :rotwerd:

    Es geht um ein Spiel der weibliche D-Jugend. Im Hinspiel hatten wir mit einem Tor auswärts verloren. Die Schieris stellen in der Altersklasse die Heimvereine. In unserem Torkreis gab es einen Toleranzbereich von etwa einem Meter, in einem Fall zählte das Tor sogar noch nach zwei Schritten im Torkreis. Mit dem Ergebnis war ich also nicht ganz zufrieden.

    Das Rückspiel lief dann schon besser, wobei ich vorher unseren jungen Schieri noch geimpft habe, dass wenigstens das Rückspiel doch bitte von den Mannschaften entschieden werden soll und nicht durch den Unparteiischen. Da der Gegner ohne Auswechselspieler auflief, gab ich - natürlich - vor, dass wir vierzig Minuten Tempo spielen mögen. Kurioserweise kam es zu der Situation, dass wir in der Abwehr insgesamt rund 15 Minuten Überzahlspiel hatten, eine gegnerische Spielerin war angeschlagen in die Partie gegangen und blieb häufig in der eigenen Hälfte zurück. So spielte ich mit einer Libero-Variante in der Abwehr, denn eine unsere Spielerinnen an die Mittellinie zu stellen war mir zu doof. Hätte die Trainerin ihre Kreisläuferin ganz aus dem Spiel genommen, hätte ich - wie immer - ebenfalls eine Spielerin runtergenommen. So hatten wir dann zeitweise einen unglücklichen Vorteil. Und hinterher folgte dann das

    Gästebuchgeplänkel:

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    Thorsten S.:
    Was ich heute im Zuschauerbereich beim Spiel Bothfeld vs. Empelde miterleben mußte war schon etwas erschreckend. Die Äüßerungen des Trainers der Bothfelder haben im Kinder/Jugendbereich nichts zu suchen. Wir Eltern versuchen den Kindern FairPlay mit auf dem Weg zu geben und der Trainer schreit lauthals 'Die machen wir fertig, die können nicht wechseln.' oder 'lass die wühlen, die wollen wohl kein Tor mehr schießen'. Dabei sei angemerkt, dass die Empelder mit 7 Mädchen angetreten sind, und somit keinen Auswechselspieler hatten. Auf Bothfelder Seite waren 12 Spielerinnen. Oben genannte Bemerkungen kann sich der Trainer gern denken, aber bitte nicht über das Spielfeld schreien, denn damit schmälert er doch auch die sportliche Leistung der eigenen Mannschaft, wenn er denen vermittelt, den Sieg nur über mangelnde Auswechslungen des Gegners zu erreichen. Übrigens habe ich mir auch den Spielbericht des Hinspieles durchgelesen. Damit dürfte es ja auch remis bei den Schiedsrichterleistungen stehen, denn die Kreislinie war in der 2.HZ für die Bothfelder mehrfach nicht vorhanden. Ich möchte hier nicht als schlechter Verlierer dastehen, nur Psychokrieg hat in dem Alter nichts verloren.

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    fan:
    Mir ist völlig schleierhaft, warum Du, Torsten S., Deine Meinung nicht ganz einfach dem Trainer nach dem Spiel mitteilst, statt sein Verhalten hier öffentlich anzuprangern. Noch dazu bleibst Du mit deinem 'S.' selbst anonym - schade!Dann mache ich das auch, tschüss, ein fan

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    Martin König:
    Lieber Herr S.,da ich auch schon bei E-Jugend-Spielen zwischen 'ambitionierten' Eltern sitzen durfte, schlage ich Ihnen Joh. 8,7 vor...Sollten Sie nicht zu diesen Eltern gehören, bitte ich um MT.6, 14.15...

    Hab das Buch leider nicht im Haushalt. Ansonsten geht auch Dieter 5,8 "Wenn man nichts zu sagen hat..." :D

    Dany: Mit zwei Umwegen geht es doch:

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    § 79 SpO Zeitnehmer, Sekretär
    (1) Zu jedem Meisterschafts- und Pokalspiel sind Zeitnehmer und Sekretär von den beteiligten Vereinen zu stellen, soweit diese nicht von der zuständigen Stelle angesetzt werden. Die Verbände können in ihrem Bereich Ausnahmen zulassen.

    (2) Zeitnehmer und Sekretär können der Spielleitenden Stelle einen Bericht geben. Sie haben diese Absicht dem Schiedsrichter anzuzeigen, der gemäß § 81 Abs. 6 verfährt. Der Bericht ist innerhalb von drei Tagen an die Spielleitende Stelle zu senden.

    Moin!

    Ich fürchte, das Problem lässt sich nur durch eine - erneute - Änderung der Spielordnung lösen. Zunächst war die Regelung so verstanden worden, dass einzig und allein sechzehnjährige Mädchen die Möglichkeit hatten, eine Altersklasse zu "überspringen" und als B-Jugendliche in der Damen zu spielen. Dann kam vor einigen Jahren der stellv. Vorsitzende / Recht des DHB mal auf den Trichter, sich die Jugendschutzbestimmungen mal genau durchzulesen und veröffentlichte, dass ja mit dem Geburtstag eines Spielers des Altjahrgangs schon ein Altersklassenwechsel stattfindet. Mit dem 14. Geburtstag wurde eine C-Jugendliche mitten in der Saison zur B-Jugendlichen und sie konnte folglich in der A-Jugend eingesetzt werden.

    Der nächste Schritt war, diese Rechtsauffassung noch mal klar und deutlich in die Spielordnung einzubauen... um dann zwei Jahre später die Möglichkeit wieder zu vernichten, WARUM AUCH IMMER!

    Bei der jetzigen Fassung der Spielordnung kann Deine Spielerin kommende Saison nur C und B-Jugend spielen. Und ich gebe Dir recht, wer Mädchenhandball kennt, weiß, dass eine herausragende C-Jugendliche locker auch in der A-Jugend spielen könnte. Ich habe das selbst praktziert und damals körperlich starke E-Jugendliche in der wC, später D-Jugendliche in der wB eingesetzt, wo sie locker mitspielen konnten.

    War es bei Kafka, wo jemand vor Gericht gestellt wird und auch während des Prozesses nicht erfährt, warum er dort steht? Oben ist der Angeklagte nicht einmal nach dem Urteil schlauer. Das Sportgericht hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, § 16 RO zu zitieren oder gar zu prüfen, sondern hat einfach mal drauflosgeurteilt. Ob in dem oben beschriebenen Fall die Absicht vorgelegen hat, die eigenen Kinder zu schützen, habe ich nicht behauptet. Beim ersten Lesen hatte ich einen Trainer vor Augen, der in den Siebzigern mal einen Trainerlehrgang besucht hat und sich seither jeglichen Neuerungen verwehrt hat. Aus eigener Erfahrung kann ich mir aber oben genannten Entschuldigungsgründe vorstellen. Wenn der Gegner von seiner Judo-Deckung abgeht und statt dessen eine harmlose Fleischmauer aufzieht, könnte ich mich auch bereit erklären, so ein Spiel fortzuführen.

    Die Rechtsfigur des Notstandes lässt sich in den Handballbestimmungen nirgends finden. Was "Schuld" ist, allerdings auch nicht und der Begriff wird in § 16 zweimal verwendet. Schuld bekomme ich nur definiert, wenn ich über den juristischen Tellerrand der Rechtsordnung hinaus schaue. Tue ich das nicht und benutze mein Laienverständnis, dann sollte ich vielleicht nicht im Sportgericht sitzen. (Landwirtschaft ist auch ein faszinierendes Gebiet und seit ich gelernt habe, dass Düngen teilweise satelitenunterstützt ist, kennt mein Staunen keine Grenzen mehr.) Und dann brauche ich mir auch keine Gedanken darüber zu machen, wann eine rechtswidrige Handlung zu entschuldigen wäre (nämlich wenn es darum geht, schützenswerte Rechtsgüter zu retten, die unmittelbar bedroht sind, auch wenn ich dabei Regeln verletze).

    Wenn sich ein Sportgericht mit dem Begriff der Schuld ernsthaft auseinandersetzt, kommt es an der Frage nicht vorbei, ob es Grenzen gibt, die ein Trainer überschreiten darf, wenn die Gesundheit seiner Spieler gefährdet ist. Meine hochgeschätzte Trainerkollegin, mit der ich seit Jahren eine Auswahl trainiere, hat neulich genau eine solche Grenze überschritten. Nach dem zweiten Bodycheck des Außenverteidigers gegen ihren einspringenden Eckenaußen (der nach dem zweiten Mal ins Krankenhaus musste), der wieder ohne Konsequenz blieb, hatte sie die cojones und verließ mit der Mannschaft die Halle. Die Spielleitende Stelle, der Jugendwart und noch weitere wichtige Leute haben ihr hinterher klar gemacht, dass das so ja wohl nicht ginge und sie sich ein Unding geleistet hätte. Ich habe ihr gesagt: "Alles richtig gemacht!" :respekt:

    Ich korrigiere, hier der Bericht des gegnerischen Vereins:

    Zitat

    Da haben wir dann aber nicht mit der Reaktion der Trainerin gerechnet, sie hat dann nach einem angeblichen Foul, was der Schiri auch auf Zuruf mit 2 Min. bedacht hat, das Spiel abgebrochen. Sogar die Zuschauer auf der Tribüne sagten das die 2min. nicht gerechtfertigt waren. Egal, es war so gepfiffen worden und gut. Davon ab das es nicht hätte abgebrochen werden durfte, sind die Jungs natürlich nicht begeistert gewesen. Aussage der Trainerin, es wären zwei Verletzte und sie bricht jetzt ab. Es waren noch genug Auswechselspieler auf der Bank!

    Quelle

    Es gab also doch eine Zeitstrafe. Und noch besser, sie hatte ja noch weiteres Menschenmaterial auf der Bank. :wall: Ich habe übrigens am Originaltext keine Änderungen vorgenommen, das steht da wirklich haargenau so auf der Seite, in all seiner grammatischen Pracht.

    Dany: Wenn wir gegen Klammeraffenhandballer spielen, dann mache ich genau das und würde mir wünschen, dass die Mädels es eines Tages auch mal umsetzen, was aber nie geschieht. Nur verlange ich es nicht in der Abwehr, SONDERN IM ANGRIFF! "Wenn die euch umarmen und geknuddelt werden wollen, dann tut ihnen den Gefallen und umarmt sie ebenfalls!" Wenn wir es mal umsetzen würden und bei jeder progressiv zu bestrafenden Klammerei sich zwei Mädchen umarmen, dann würde vielleicht ja mal dem Schieri auffallen, dass Handball anders aussieht. Meine Mädels spielen da aber seit Jahren nicht mit oder nehmen das nicht ernst.

    Immerhin hatte ich einmal Erfolg damit. Nachdem 35 Minuten der vom Heimverein gestellte Schieri jede Klammerei mit einem Freiwurf geahndet hat und er angesichts meiner Anweisung schockiert war, war dann ab der 36. Minute Klammern plötzlich strengstens untersagt und er hat die Mädchen seines Vereins plötzlich jedes Mal böse angezählt. :rolleyes:

    :kotzen:

    Aua.... und aufgrund welcher Rechtsgrundlage gibt es die Sperre? Beleidigung, Bedrohung oder Tätlichkeit? Das geht aus dem Urteil nicht so ganz hervor. :wall: Wenn ich das richtig lese, dann hat der Trainer folgenden Fehltritt begangen:

    § 3 Rechtsordnung

    "Folgende Strafen konnen einzeln oder nebeneinander verhängt werden:"

    War das jetzt ein besonders schwerer Fall von einer einzeln verhängten Strafe? Oder vielleicht doch ein Fall einer nebeneinander verhängten Strafe, die der Trainer da begangen hat? Dass ggf. ein Fehlverhalten aus der Trainerordnung heraus bestraft wurde, ist jedenfalls nicht ersichtlich. Die Strafe gegen den Trainer ist pure Willkür, das Sportgericht wahrscheinlich mit Landwirten, Handwerkern und Gärtnern besetzt (nix gegen die genannten Berufe...). Chancen einer Berufung sind gleich 100 %, falls in der nächsten Instanz nicht ebenfalls nur Deppen sitzen.

    Wertung des Spiels geht - normalerweise - völlig in Ordnung. Ein Märtyrer muss sterben, sonst funktioniert das begrifflich nicht. Ich stand allerdings neulich aufgrund der Spielweise des Gegners in der weiblichen E-Jugend auch kurz vor einem Spielabbruch und hätte damit leben müssen, dass mein Verein dann bestraft wird. Wenn in diesem Fall die "Manndeckung" so gespielt wurde, wie ich sie unter den zwei zugedrückten Augen des Schieris erlebt habe, dann hat der Trainer mein volles Verständnis. Als die Fouls langsam den Bereich der Hinausstellung verließen und es immer noch Freiwürfe gab, da kann ein Trainer nicht einfach zusehen. Und wenn es in den Bereich der Gesundheitgefährdung hineingeht - weswegen wir neulich auch fast abgebrochen hätten, dann würde ich mich hinterher aufs Äußerste dagegen wehren, dass ich den Spielabbruch verschuldet hätte. Notstand / Notwehr muss es auch im Bereich der Sportgerichtsbarkeit geben. Aber das muss ich den Sportgerichten mit Buchstabensuppe auf dem Teller buchstabieren... :wall:

    Ein paar Gedanken hätte ich da auch, die etwas abweichen.

    1.)
    Der beste Trainer, mit dem ich je zusammenarbeiten durfte, war gleichzeitig Grundschullehrer mit Jahrzehnten Erfahrung als Lehrer/Trainer. "Die ersten fünf Minuten mit einer Klasse oder einer Mannschaft sind entscheidend."

    Möglicherweise hast Du also schon verloren. Kein Grund aufzugeben.

    2.)
    GERADE mit einer männlichen E-Jugend kannst Du Wattebäuschchen werfen als Strafe vergessen. Ich habe mehrere Jahre auch mE Mannschaften nebenbei betreut. Wenn mir einer dazwischen quatscht, machen alle Liniensprints. Wenn jemand seinen Ball prellt, während ich etwas erkläre, machen alle Liniensprints. Hast Du einen richtig gestörten Bengel dazwischen, der irgendwann gezielt alle laufen lässt, um Aufmerksamkeit zu bekommen, macht es natürlich keinen Sinn mehr, die Kollektivstrafe verfehlt seine Wirkung. Wenn Du jetzt weiter machst, vergraulst Du die anderen oder sie lynchen irgendwann Deinen Bekloppten. Zu Beginn des Trainings noch ein oder zweimal laufen lassen, ab dann kommt der Bursche auf die Bank für den Rest des Trainings. Entweder er ist erziehbar, dann hast Du irgendwann Ruhe, oder eben nicht, dann kommt er irgendwann nicht mehr zum Training - und Du hast wieder Ruhe. Ich hatte mal ein richtig gestörtes Kind dabei, die Mutter war stocksauer, als er mit Handball aufhörte, dann hatte sie ihn nämlich wieder zu Hause an der Backe und das günstige Babysitten war vorbei. Ich bin Trainer und kein Therapeut...

    Die übrigen Bengels müsstest Du Dir erziehen können. Nach der Kollektivstrafe musst Du aber in der Lage sein, sofort wieder runter zu fahren. Es muss dann wieder Spaß machen (Zuckerbrot und Peitsche). Werden die Bengels nur geknüppelt, kann es ihnen egal sein, ob sie gerade bestraft werden oder normales Training machen.

    Was Dir auf keinen Fall passieren darf, ist verletzte Eitelkeit. Das eine Kind, das Dir nach fünf, acht oder zehn Minuten sagt "Die Übung ist langweilig!", ist nicht Dein Feind, sondern Dein ehrlichster Kritiker. Kurze Zeit später denken alle so und Deine Übung geht den Bach runter und Du wirst maulig. Wenn Du auf Deinen Kritiker hörst ("Nur noch eine Minuten - jetzt aber noch mal anstrengen!"), dann hast Du die Chance, die Motivation hoch zu halten.

    3.)
    Apropos Spaß. Besagte Trainerlegende meinte zu mir, Du musst den Kindern zum Einstieg etwas Besonderes bieten (damit sie erst einmal gefesselt sind) und zum Abschluss (damit sie wiederkommen). Als Beispiel nannte er ein "Abschlussspiel". Er hat alle Bengels mit Ball etwa 10 m von der Wand nebeneinander in eine Reihe gestellt. Die C-Jugendlichen, die schon vorzeitig in der Halle störten, mussten dann die Wand entlang laufen und durften abgeworfen werden. Ich habe das mal mit Mädchen (Minis) und Tennisbällen gemacht. Da ich keine Opfer zur Hand hatte, bin ich selbst gelaufen. Noch ein Jahr später haben sie mich gefragt, ob wir das mal wiederholen könnten.

    4.)
    Die notorischen Störenfriede kann ich mir nicht im Training erlauben und Du auch nicht. Ich habe in acht Jahren im jetzigen Verein alle Störenfriede, Jungs wie Mädchen, entweder durch Strafmaßnahmen vergrault (s.o.) oder ich habe den Eltern klar gemacht, dass eine Mannschaftssportart nichts für das Kind ist. In einem Fall reichte auch mal ein kräftiges Anfauchen, da hat die Dame den Verein gewechselt ( "Ich spiele hier ja nur mit Schrott zusammen. Das ist ja nur Schrott in meiner Mannschaft." - So die Dame im Training zu ihren Mitspielerinnen. Jetzt spielt sie in der Kreisklasse im Nachbarverein - eine Altersklasse zu hoch weil sich ihre Mannschaft aufgelöst hat - und ist vielleicht glücklicher, während ich in ihrem Jahrgang eine sehr starke Mannschaft beisammen habe.)

    Ein Störenfried raus und Du bekommst irgendwann drei neue Spieler dafür oder hältst eben die Anderen, die sonst gehen würden. In Deinem Alter wirst Du allerdings zu kämpfen haben, wenn Du so rigoros vorgehst. Für Dich kann es dann nur heißen "Er oder ich". Davon abgesehen, einer von hundert Spielern Deines Alters dürfte dazu geeignet sein, fachlich / menschlich allein eine Mannschaft zu betreuen. Ich habe erst mit dem C-Lizenz Lehrgang gelernt, dass ich bis dahin alles falsch gemacht habe, was nur geht. Und danach hatte ich zwar etwas mehr theoretisches Wissen, hatte aber immer noch nicht die notwendige Erfahrung. Hol Dir unbedingt noch wen älteres mit ins Boot (wenn Du nicht der Eine unter hundert bist).

    Stellt sich die Frage, ob die Talente bei den Bundesligisten am besten aufgehoben sind oder ob nicht der ein oder andere "Dorfverein" die bessere Jugendabteilung hat. Bei den Mädels muss ich im SIS schon in den untersten Klassen auf die Suche nach dem Nachwuchs von Garßen Celle gehen. Dagegen hatte hier jahrelang Anderten auch mit Oberliga-/Regionaligamannschaft einen starken Unterbau bei den Jungs. Und außerdem gibt es inzwischen das Zweitspielrecht.