Beiträge von Zickenbändiger

    Hier kommt dazu, dass es kein kontrollierter Wurf war und die Abwehrspielerin nicht zum Block in den Kreis gegangen war. Die Werferin geriet ins Straucheln, die Abwehrspielerin ging einen Schritt zurück und im Falle kam ein unkontrollierter Wurf ins Nirvana. Die Abwehrspielerin wurde nicht in den Kreis gedrängt, sondern wich bewusst nach hinten aus, allerdings nicht gezielt als Abwehraktion. Die Schieris wiesen mich aber darauf hin, dass es bei 'Abwehr im Kreis' nicht auf die klare Torgelegenheit ankäme. Nach dem Regelbezug habe ich nicht gefragt...

    Nachdem ich mich neulich bei einer 7m Entscheidung gegen uns etwas aufgeregt habe (meine Spielerin steht mit den Hacken im Torkreis, ihre Gegenspieler wirft - ohne Körperkontakt - über den Block und etwa zwei Meter über das Tor), wurde ich zum Glück auf meinen Zwischenruf hin("Wo war die klare Torgelegenheit?!") über die Regeln aufgeklärt: "Bei 'Abwehr im Kreis' gibt es immer 7m!"

    Finde ich zwar nirgends in den Handballregeln, das Oberligagespann wird aber recht haben. :wall:

    Es wird in der SpO schon deutlich zwischen spiel- und teilnahmeberechtigt getrennt.

    Zitat

    § 10 SpO Spielberechtigung, Teilnahmeberechtigung für Jugend- oder Erwachsenenmannschaften

    (1) Die Spielberechtigung wird einem Spieler auf gemeinsamen Antrag von ihm und einem Verein erteilt. Sie gilt nur für den Verein, für den sie beantragt worden ist. Ausnahmen gelten für Vertragsspieler.

    Sobald ich meinen Spielerpass habe und laut Pass spielen darf, bin ich erst einmal für meinen Verein spielberechtigt, allerdings strikt getrennt nach Jugend und Senioren (§ 18 SpO DHB).

    Ausnahmen:
    - während der Wartefrist (§ 26 I SpO DHB)
    - für die Dauer einer Sperre (§ 3 I lit. b) RO DHB)
    - Jugendspieler nach zwei Spielen über die volle Spielzeit an einem Tag (§ 22 II SpO DHB)
    - Erweiterung der Spielberechtigung auf Jugend UND Senioren: Doppelspielrecht (§ 19 II SpO DHB)

    Zitat

    (3) Teilnahmeberechtigt sind Spieler für Mannschaften in ihrer Altersklasse, solange kein sich aus den Ordnungen, den Durchführungsbestimmungen oder dem Regelwerk ergebender Hinderungsgrund vorliegt. Für Jugendliche gelten zusätzliche Bestimmungen.

    Habe ich meinen Pass und die Wartefrist ist abgelaufen / weggefallen, bin ich in meiner Altersklasse teilnahmeberechtigt (als Jugendlicher auch in der darüber, § 22 I SpO DHB; Mädchen mit 16 Jahren dürfen eine Altersklasse überspringen, § 16 I SpO DHB).

    Ausnahmen:
    - die ersten beiden Saisonspiele eingeschränkte Teilnahmeberechtigung (§ 55 II SpO DHB)
    - nach der Teilnahme an zwei Spielen binnen vier Wochen einer Mannschaft, unter der noch eine weitere Mannschaft desselben Vereins spielt (§ 55 III Spo DHB)
    - die weiteren Ausnahmetatbestände § 55 SpO DHB (Mitwirken in drei oder mehr Mannschaften, letzten beiden Saisonspiele)

    Hier ist eine ganz deutliche systematische Trennung zwischen Spiel- und Teilnahmeberechtigung:

    nicht spielberechtigt: Ich darf gar nicht Handball spielen.
    nicht doppelspielberechtigt: Ich darf nur in der Jugend spielen.
    nicht teilnahmeberechtigt: Ich darf in bestimmten Mannschaften nicht spielen.

    Unter dem Strich heißt das für Verstöße:

    Zitat

    § 20 RO Spielen ohne Spielberechtigung oder Ausnahmegenehmigung
    Spieler, die ohne Spielberechtigung oder ohne Ausnahmegenehmigung mitwirken, können von der Spielleitenden Stelle mit einer Sperre von bis zu einem Monat gestraft werden.

    Keine persönliche Sperre für den Einsatz eines festgespielten Spielers! (Ich habe allerdings keinen Zweifel daran, dass es die Spielleitende Stelle - entgegen den Ordnungen - mancherorts anders handhabt.) Um die Spielordnung zu lesen, brauche ich das Bundessportgericht nicht. ;)

    Ist heute Welthalbwissentag?

    Was sagen denn die Durchführungsbestimmungen Deines Landesverbandes? Das ist von Verband zu Verband höchst unterschiedlich geregelt. In Niedersachsen darf ich beispielsweise in der C-Jugend keine 6:0 Deckung spielen. Verstoße ich dagegen, ermahnt mich der Schieri. Verstoße ich weiter, bekomme ich eine Verwarnung. Bleibe ich dann bei der 6:0 gibt es einen Bericht im Spielprotokoll. Der könnte dazu führen, dass auf Kosten meines Vereins die ein oder andere Spielbeobachtung bei meinen Spielen durchgeführt wird (mir ist kein Fall bekannt). Verstoße ich unter Beobachtung gegen das Gebot der offensiven Deckung, könnte theoretisch der Bericht der Spielaufsicht dazu führen, dass ein Spiel wiederholt werden muss (ist aber so wahrscheinlich wie ein Punktspiel gegen die sieben Zwerge).

    Meines Wissens ziehen einige Landesverbände das Ganze konsequenter durch.

    Am Wochenende in der Halle erlebt:

    Mannschaft A geht mit einer 2-Minuten-Strafe in die Pause, Restdauer der Strafe rund 1 Minute. Nach der Halbzeitpause vervollständigt die Mannschaft mit der hinausgestellten Spielerin versehentlich gleich zum Wiederanpfiff. Der Schiedsrichter pfeift an. Nach zehn Sekunden unterbricht das Kampfgericht das Spiel und weist den Schieri auf den Fehler hin. Der schickt die Spielerin wieder runter und gibt eine weitere Hinausstellung, die eine andere Feldspielerin absitzt. Fortsetzung des Spiels mit 5 gegen 7 Spielerinnen für 50 Sekunden, danach weitere 70 Sekunden 6:7, wobei die ersatzweise hinausgestellte Spielerin auf der Bank sitzt.

    Der Schieri ist seit vielen Jahren aktiv, deswegen gehe ich davon aus, dass ich als bloßer Trainer nur die Regeln nicht kenne. Ich hätte gedacht, dass der Schieri für die korrekte Spielerzahl bei Anpfiff zu sorgen hat und er dann auch keine zweite Spielerin hinausstellen kann - wenn überhaupt.

    Je mehr Teilnehmer, desto eher ist der Markt leergefegt. Dann macht es schon gar keinen Sinn mehr, jede Woche die Entwiklungen aller Spieler zu beobachten.

    Es ist nicht eine Frage von möglichst vielen Spielern, sondern wie viele tatsächlich ihre Mannschaften managen. Wenn die Hälfte nach ein paar Spieltagen schon wieder aufgibt, dann ist schnell die Luft raus. Letzte Saison ging es eigentlich recht ordentlich, denn ich hatte keine Chance Richtung Führung etwas zu bewegen.

    Entweder sollte die IHF keine Praktikanten als Berichterstatter verwenden oder in Kanada spielt man Handball anders als bei uns:

    Zitat

    Group D

    Canada – Sweden 20:40 (10:20)

    Also the second match day ended succesful for Sweden. After the yesterday's 47:30 victory against Iran, the Swedish team defeated Canada succesfully. With their final score at 40:20, the Scandinavians have now 4 points on their account. The match was already decided at the halftime break. The Swedish team was leading 20:10 after 30 played minutes. Canad showed a very good performance but did not have a glim of a chance. The Canadians, who started this Junior WCh as outsiders still have to wait for their first point. Best goalkeeper of the Canadian youngsters was Casper Bilton who scored seven goals, more than any Swede at this day.

    Dein Landesverband hat möglicherweise eine Trainerordnung. Da wird das geregelt sein. In Niedersachsen gilt folgende Ordnung:

    http://www.hvn-online.com/index.php?eID=…050b781a32b7fd3

    Nach § 9 muss ein Trainer Mitglied in einem Verein sein, um als Trainer tätig zu sein. Um die Lizenz zu bekommen, ist dies jedoch nicht Voraussetzung, bzw. wird nirgends erwähnt. Die Homepage Deines Landesverbands wird Aufschluss geben.

    € 150,- für einen Trainerschein? C-Lizenz Handball? Da kann was nicht stimmen oder es gab eine Deflation. Wenn ich mich richtig erinnere, hat meine C-Lizenz DM 1.200 gekostet (ist aber ewig her und ich musste nicht selbst zahlen). Selbst € 300,- halte ich daher für geschenkt.

    Meines Wissens geht es bei der jugoslawischen Spielweise darum, sich durch Übergänge keine Abwehrformation aufzwingen zu lassen, die man eigentlich gar nicht spielen möchte. Auch gegen zwei Kreisläufer wird mit 3:2:1 weiter gespielt. Hinten Mitte verliert seine Liberorolle und sprintet wie doof zwischen den beiden Kreisläufern hin und her (immer zur Ballseite). Vorne Mitte verliert seinen direkten Gegenspieler und wird Libero, verhindert auf Ballseite den Durchbruch zur Mitte und versperrt den Passweg zum Diagonalkreisläufer.

    An die Experten: Wie löst Ihr in dieser Spielweise die Sitation "2 Kreisläufer auf einer Seite"? Der Laufweg (vom Kreisläufer zum direkten Gegenspieler) für den einen Halbverteidiger ist zu weit und wenn ich HM die gewohnte Rolle spielen lasse, verzichte ich auf kreisläuferferner Seite auf die Unterstützung des Liberos. HM zwischen den Kreisläufern laufen lassen und VM einbinden (Libero auf kreisläuferfernen Seite und KM decken auf Kreisläuferseite)? Bislang habe ich keine befriedigende Lösung.

    Zitat

    Warum um Gottes Willen bereits inder C-Jugend eine 3-2-1 einführen


    1. Von meinen Landesauswahlspielerinnen wird erwartet, dass sie in der Auswahl eine 3:2:1 spielen. Wenn ich im Verein noch eine 1:5 spiele, tue ich den Mädels keinen Gefallen.
    2. Insbesondere bei den Jungs haben wir zum Altjahrgang C-Jugend gewaltige Wachstumsschübe. Wenn die Juniorkühlschränke durch eine Abwehrkette pflügen, dann macht es Sinn, wenn da noch ein Hinten Mitte mit zupackt. Die 1:5 ist mit bloßem Aushelfen von den Nachparpositionen eher überfordert als die 3:2:1.

    3. Bloß weil Erwachsenenmannschaften die Deckung nicht hinbekommen, muss ich nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Eine überdurchschnittliche Jugendmannschaft (auch C-Jugend) kann ohne weiteres reif genug sein, die 3:2:1 zu erlernen und erfolgreich zu spielen. Meine weibliche C (überwiegend Altjahrgang) habe ich letzte Saison Übergänge unter Beibehaltung der 3:2:1 spielen lassen. In den Punktspielen oder Trainingsspielen gegen B-Jugenden war keine einzige Mannschaft in der Lage, uns mit Einläufern / zwei Kreisläufern vor Probleme zu stellen (das passierte dann leider erst in der Landesmeisterschaft :lol: ). Allerdings hatte ich auch eine Hinten Mitte, die dort spielen konnte.

    Edith sagt:

    und 4. Ab der B-Jugend darf in Niedersachsen 6:0 gedeckt werden. Irgendwann muss ich also die 3:2:1 zwischenquetschen, da sich ja dann alle Teams hinten reinstellen, sobald sie dürfen. :/:

    Wenn Du den Mittelblock schon so weit hast, dann ist das Schwierigste ja schon geschafft.

    Zitat

    Was mir aber große Sorgen bereitet sind beide Außen. Sie agieren viel zu
    offensiv werden oft ausgespielt/überlaufe und hoffen auf Hilfe der
    Halben
    !

    Das kriegst Du auch noch hin. Die Außen müssen begreifen, dass ihre Aufgabe sich deutlich von der 1:5 Deckung unterscheidet:

    - Grundaufstellung erst einmal am Torkreis (offensivere Varianten können immer noch geschult werden, wenn sie ihre Aufgabe verstanden haben) und vor allem auf ballferner Seite deutlich eingerückt. Ggf. wird der Kreisläufer mit abgedeckt.
    - Die Lücke zwischen Außen und Halb ist für den Außenangreifer vollkommen verboten! Es gibt keine Hilfe von Halb! Verteidiger stellt sich bei Ballbesitz Gegenspieler schräg mit Rücken zum Tor, öffnet den Durchbruchraum nach außen und drängt den Gegenspieler (je nach Können des Torwarts) weiter nach außen ab. Die Außen halten ihren Halben den Rücken frei, die in der 3:2:1 genug zu tun haben und nicht noch mit durchbrechenden Außen beschäftigt werden können.
    - Einläufer werden bekämpft / ggf. aufgehalten und vor den Halben rausgeschoben. Dann je nach Variante begleitet (Übergangsphase) oder an Halb / Hinten Mitte übergeben (jugoslawisch), um RR / RL zu übernehmen.
    - Wenn das soweit klappt, können die Außen mit offensiveren Aufgaben betraut werden (Pass auf Außen abfangen / prinzipiell verhindern, Pass auf RL / RR bedrohen/abfangen)

    Möglicherweise vermengst Du die beiden Ansätze zum Übergang Manndeckung zur Raumdeckung (oder ich tue das). Mir sind zwei Varianten bekannt:

    1. Harter Umbruch

    Von der Manndeckung über das ganze Feld (Zuordnung schon bei Ballverlust) lasse ich die Spieler später zurücklaufen und ab der Mittellinie ihre "Partner" suchen, zum Schluss ab dem Neuner. Es wird weiterhin konsequent Manndeckung gespielt, nur eben schneller der Tiefenraum vor dem Tor besetzt und später der Gegenspieler gesucht. Die Abwehr ist auch in der letzten Variante noch in der Tiefe verstreut. Und wenn ich die Kleinen erst mal am Neuner habe, stelle ich irgendwann radikal auf Raumdeckung um.

    2. Weicher Umbruch

    Nach der Manndeckung über das ganze Feld folgt die "sinkende Manndeckung". Kein Abwehrspieler überschreitet die Balllinie, der Gegenspieler ist im Einzelfall mehrere Meter entfernt, aber auf demselben "Breitengrad". Der Orientierungspunkt Ball wird wichtiger als bisher, die Beobachtungsaufgaben somit schwieriger. Automatisch verdichtet sich die Abwehr zur Abwehrkette (im Gegensatz zur "späten Manndeckung", wo noch mehr im Tiefenraum gearbeitet wird) , hat allerdings keinen festen Orientierungspunkt (Neuner) sondern einen variablen (Ball). Übergeben vor der Abwehr ist so etwas einfacher, weil die Abwehr nicht gestaffelt steht, sondern eher auf einer Linie. Übergeben/Übernehmen ist allerdings eher auf die Spitzenmannschaften mit entsprechenden Trainern beschränkt (deswegen spiele ich ja auch die erste Variante :D ).


    Dass die Verbände in ihren Vorschriften teilweise wie wild mit Fachbegriffen um sich werfen, um den Trainern und Schieris eine Handhabe zu geben, diese Begriffe aber manchmal gar nicht verstehen oder was ganz anderes meinen, steht auf einem anderen Blatt. Schönstes Beispiel war in Niedersachsen, wo kluge Köpfe sich viele Gedanken gemacht haben, dann aber bei der Formulierung der Regeln nicht mehr beteiligt waren. Da hieß es dann plötzlich bei den erlaubten Deckungsformen in der E-Jugend, dass ausschließlich eine Manndeckung über das gesamte Feld gespielt werden musste. Das war dann der juristische Tod der "sinkenden Manndeckung" - was in der Praxis aber mit Sicherheit niemand gemerkt hat. Oder für die C-Jugend heißt es in etwa: "Offensive 2-Linien-Abwehr, z.B. 1:5, 2:4, 3:2:1, 3:3, 4:2 usw." Was "undsoweiter" ist, bleibt leider ungeklärt.