Beiträge von Zickenbändiger

    "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte", hieß es vor meiner Prüfung. Einen Großteil der Zeit habe ich damit verbracht, Kreise, Dreieck und Pfeile zu zeichnen.

    Wir hätten noch die ein oder andere Graphik auswendig lernen und reproduzieren sollen. Da hatte ich mich aber aus Prinzip geweigert.

    "Der Abwehrspieler der diese Aufgabe lösen soll, bekommt die Anweisung einen sehr harten ersten Kontakt zu suchen und dann bewußt wieder den Rückwärtsgang einzluegen. Der erste Schwung des Angreifers muß gestoppt sein und dann kann man mit dem Raum im Rücken "spielen" und individuelle Lösungsmöglichkeiten finden."

    Das ist doch mal schön auf den Punkt gebracht! Nicht jede Mannschaft hat aber einen Abwehrspieler, der solche Situationen lösen kann. Deswegen greift dann das Kollektiv ein. Und selbst wenn eine Mannschaft einen solchen Abwehrspieler hat, ist nicht jeder Trainer bereit, diesen von seiner angestammten Position abzuziehen und zu versetzen! Ich selbst habe lange an dem Ideal festgehalten, dass die jeweilige Gegenspielerin das Problem schon irgendwie lösen müsse, kenne das aber auch von anderen Trainern.

    Für alle Desillusionierten: Es wird berichtet, beim Final4 der weiblichen B-Jugend hätten drei von vier Mannschaften eine 3:2:1 Deckung (und teilweise äußerst offensiv) gespielt! Und zwei davon standen sich dann im Finale gegenüber.

    Sechs Jahre her. ?( Ich weiß nur noch, dass ich in furchtbare Zeitnot gekommen bin, weil ich viel Zeit beim Skizzen zeichnen verschwendet habe. Da hatte ich keine Routine und die Malerei hat mir fast den Kopf gekostet. Unbedingt vorher üben!

    Dunkel erinnere ich mich an eine Aufgabe, bei der eine Saisonvorbereitung grob mit inhaltlichen und Belastungsschwerpunkten dargestellt werden sollte. Und warum man wann Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer wie trainiert.

    orange: Wenn alle Rückraumtiere 1-gegen-1 verteidigt werden könnte, bräuchte ich doch die 3:2:1 Deckung mit Libero nicht. Dann könnte ich doch stets weiter 1:5 verteidigen und alle sind glücklich. ;)

    Ich denke, die Verdichtung auf Ballseite, das kooperative Abwehrdreieck und die Liberoposition ist der unumstößlichen Tatsache geschuldet, dass die Abwehr meist reagieren muss und ich den anstürmenden Ballführer nicht ausschließlich 1gg1 verteidigen kann. Das mag gegen eine unterlegene Mannschaft klappen, im Wettkampf unter Gleichen bleibt das jedoch ein Wunsch.

    Zitat

    Die Bomber-Mannschaft gewinnt.

    Auch das ist Handball. Ich würde mich nicht beschweren, wenn ich eine solche Shooterin hätte (hmmm.... ich habe so eine Shooterin in meiner neu übernommenen Mannschaft :devil: ). Und als Trainer auf der anderen Seite ist es meine Aufgabe, damit klar zu kommen.

    Zitat

    Wie kann ein körperlich schwächerer Spieler allein einen stärkeren verteidigen?

    Früher habe ich Hinten Mitte immer erklärt, er müsse vor dem Kreisläufer stehen, bzw. ihn möglichst vom Ball abschirmen. Denn wenn der Brocken am Kreis den Ball erst einmal frei annehmen durfte, was will ich dahinter noch ausrichten? Die generelle Art und Weise lehre ich immer noch, aber zeige den Mädels heute zusätzlich noch, was sie zu tun haben, wenn der Kreis vor ihnen in Ballbesitz kommt. Zugreifen, packen und aus dem Neuner rausschieben... mit aller Kraft.

    Klar kann ich jammern, dass der große Rückraumspieler meine kleinen Abwehrspieler überläuft. Das kann aber nicht das Ende vom Lied sein, dass ich vor großen Spielern kapituliere! Vor einigen Jahren durfte ich mal Zeuge werden, wie im Endspiel bei einem Turnier in Esbjerg die mC GWD Minden von Kornelia Kuhnisch gegen die dänische Mannschaft aus Kolding gespielt und mit einem Tor gewonnen hat. 3:2:1 vom Feinsten gegen 6:0 und einem Rückraum Linken von knapp 1,95 m (!). Sein Gegenspieler auf Halb Rechts (durchschnittlich groß) hat ihn auf 12, 13 m bekämpft und - im Positionsspiel - komplett ausgeschaltet. Was der Hüne normalerweise für Schäden anrichtet, war dann bei den Freiwürfen zu sehen. Minden hat aber gewonnen, wobei das Spiel nur wegen des sensationellen dänischen Torhüters überhaupt spannend war. Nach dem Spiel saß der dänische Rückraum Linke heulend in der Ecke...

    Und im Verbund der 3:2:1 Deckung sollte das Rückraumtier beim Durchbruch im Idealfall ohnehin gedoppelt werden.

    Hallo spezi, willkommen in der Handballecke!

    Du wirst auf Dauer ohne den Körperkontakt nicht auskommen. Mit der 1:5 Deckung bereiten wir die 3:2:1 Deckung vor und es ist illusorisch anzunehmen, dass alles über Beinarbeit gelöst werden kann, wenn auch die Beinarbeit die Grundlage für die Deckung bildet. Und wenn es denn auch irgendwann erfolgreich werden soll, kommst Du auch um taktische Fouls nicht herum (festmachen), wenn es gegen ganz starke 1:1 Spieler geht und der Abwehrspieler durch schnelles Spiel kurzfristig isoliert worden ist.

    Mit einer gut ausgebildeten E-Jugend kannst Du über Beinarbeit und Zustellen der Laufwege schon 80 % oder mehr aller Mannschaften mit einer offenen Manndeckung schlagen. Für die stärkeren Gegner muss dann noch die Armarbeit dazukommen. Die am besten ausgebildeten E-Jugenden, die ich gesehen habe, haben dann wie eine bewegliche Gummiwand gearbeitet und sofort bei Ballannahme der Gegenspielerin Körperkontakt aufgenommen. Entweder ging eine Hand zur Wurfarmschulter und die andere sofort zum geprellten Ball oder beide Hände an beide Schultern mit Gegendruck, je nach Druck der Angreiferin. (Weibliche Form deshalb, weil ich die besten offenen Manndeckungen bislang in einem Verein mit Schwerpunkt Mädchenhandball gesehen habe.)

    Die spiegelverkehrte Hand zur Wurfarmseite kann zunächst nach oben vor den Ball gehen, um das Kreisanspiel zu verhindern, muss dann aber schnell zur Wurfarmschulter / zum Oberarm und Gegendruck ausüben. Die andere Hand geht erst einmal - in der Altersklasse - nicht zur Hüfte sondern zur Wurfarmgegenschulter. Die Bewegung mit beiden Händen auf gleicher Höhe ist einfacher als die gegengleiche (Gruß an Dieter T. :hi: ) Bewegung mit versetzter Armhaltung.

    Wenn es der Gegner zulässt, bevorzuge ich das Abwehrspiel weitestgehend nur mir Rausschieben und ohne Unterbrechung. Wenn der Ballführer aus einem Zweikampf heraus weiterspielen muss, kommt eher mal ein schlechter und abfangbarer Pass dabei raus, als wenn nur auf Spielunterbrechung gespielt wird. Letzteres ist kurzfristig wesentlich erfolgreicher, weil es den Gegner zermürbt, langfristig sollte aber die ballorientierte Deckung erfolgreicher sein (ohne dabei aber den Körperkontakt und das manchmal notwendige Festmachen außer acht zu lassen).

    Zur 3:2:1 Deckung hin wird es der hin und her rennende Hinten Mitte danken, wenn der Mittelblock ständig Körperkontakt aufnimmt, das Spiel des Rückraums langsam macht und dem HM Zeit gewinnt. Kann der Rückraum das gesamte Spiel über frei durchspielen, muss der HM rennen bis zum Umfallen. Von der 1:5 zur 3:2:1 kommt dem Körperkontakt also noch eine ganz neue Funktion zu, die in der Ausbildungsdeckung 1:5 noch keine große Rolle spielt. Es kann sicher nicht schaden, hier die Grundlagen zu legen, dass die Verringerung der Passgeschwindigkeit zur "Bekämpferdeckung" dazugehört.

    Die Beinarbeit bietet die Grundlage dafür, dass ich stets auf Wurfarmseite den Gegenspieler bekämpfen kann. Die restlichen 20 % Deckungsarbeit machen dann die Arme. Entscheidend ist die Stellung in der "Boxerauslage" mit Brust zum Ball, dann die Auslage (versetzte Stellung) zum ballführenden Gegenspieler mit Brust vor der Wurfarmschulter, einer Armlänge Abstand und dem vorderen Arm spiegelverkehrt zur Wurfarmschulter. Ganz kniffelig wird es in der 1:5 / 3:2:1 gegen einen (guten) Rechtshänder auf der Rückraum Rechts Position mit der Gretchenfrage für den Halblinken, Wurfarmseite verteidigen (mit langem Laufweg und dem Öffnen zur Mitte hin) oder Wurfarmgegenseite verteidigen und Öffnen des Wegs zur Hand. Mit einem schwachen Außenangreifer wird das eher über den Außenverteidiger zu lösen sein; gegen einen starken Außenangreifer lasse ich den Außenverteidiger nicht helfen und der Halbe muss RR weit nach außen abdrängen (1:5) bzw. auf die Wurfarmseite rennen und den Weg nach innen öffnen (3:2:1), wo Hinten Mitte helfen kann.

    (Und eines Tages schreiben wir hier in der HE doch noch mal gemeinsam Lehrbücher! :D )

    Peter Feddern müsste das unter dem erwähnten Begriff "Kronenvariante" schon mal thematisiert haben. Das könnte in dieser schon recht alten Lehrbuchreihe mit blauem Einband ("Handball spezial" vom Philippka Verlag) erschienen sein. Ist beim Verlag aber nicht mehr aufgeführt.

    Und dann gab es vor mehreren Jahren mal einen Artikel in der "handballtraining" eines tunesischen oder algerischen Trainers. "3:1:2" war auch im Titel, meine ich. Vielleicht stolpere ich noch mal darüber.

    immerweiter: Den Artikel vom Kollegen Hornkohl aus der "handballtraining" haben wir hier

    Folgen der Rahmentrainingskonzeption

    ausführlich diskutiert. Wir haben die Variante früher schon in der C-Jugend mit dem Jahrgang '94 gespielt (und damit mal einen sieben Tore Rückstand innerhalb einer Halbzeit in einen Sieg mit einem Tor gedreht... gegen einen aktuellen Final Four Teilnehmer der wB :D ). Da hatten wir aber unsere "echte" Torhüterin mit langjähriger Feldspielerfahrung eingesetzt. Viel witziger ist die Variante, wenn Du eine Feldspielerin mit Spielmacherqualitäten und ein wenig Torwarttalent einsetzt. Das waren letzte Saison die erfolgreichsten Spielphasen, weil niemand gleichzeitig zwei Kreisläufer und zwei Eckenaußen abdecken konnte, wenn die Torwart-Rückraum Mitte ein Auge für alle vier Gefahrenzonen hat und selbst einen überraschenden Schlagwurf hat.

    Ich werde noch weiter von dieser Saison berichten. Unter dem Strich war das natürlich nichts. Platz sieben von zehn, mit Abstand der zweitbeste Angriff der Liga und gleichzeitig die schlechteste Abwehr. Unter "normalen" Trainingsbedingungen wäre die Saison sicher wesentlich erfolgreicher verlaufen, so hatte ich nie richtig die Gelegenheit, unsere Abwehr als kollektiv zu schulen. Der Verein hat meiner wB und C dieselbe Trainingszeit am Montag zugewiesen und zur zweiten Trainingseinheit in der Woche fehlten kollektiv die drei Mädels des Altjahrgangs, weil ihr Zeitplan nur die Teilnahme am B-Jugend Training zuließ. Für die Meisterschaft hätte es dann sicher auch nicht gereicht, aber mit einer eingespielten 3:2:1 Deckung hätte die Torstatistik ganz anders ausgesehen.

    Durch die gesamte Saison war die Torwartüberzahl eine Selbstverständlichkeit und wurde auch nach einem Katastrophenspiel nicht in Frage gestellt. Im letzten Spiel mussten meine Mädels sogar in Unterzahl antreten (und ohne mich) und haben das gesamte Spiel über die Unterzahl vorne durch die Torhüterin ausgeglichen... und den Tabellenletzten, der fest mit dem ersten Punktgewinn rechnete, mit 13 Toren geschlagen.

    Liebes Handballtagebuch!

    In der Saison 10/11 hat ZeeBees D-Jugend so etwas wie ein Schattendasein gefristet. Während die C-Jugend mit dem 96er/97er Jahrgang reichlich Erfolge gefeiert hat, hat die D ihr Potenzial nicht ganz abrufen können. Nach drei Turniersiegen im Sommer sind die Erwartungen recht hoch gewesen, die Meisterschaftsträume hat die Mannschaft im Prinzip schon im ersten Saisonspiel gegen den Mitfavoriten Hannover West begraben können. Die Niederlage mit einem Tor ist gerecht gewesen... um so unglücklicher, dass ZeeBees Torhüterin wegen einer Familienfeier gefehlt hat und eine Feldspielerin der E-Jugend mit Torwarttalent ihren Platz eingenommen hat. Mit Auswahltorhüterin im Tor und einer talentierten Feldspielerin statt dessen im Feld... Unter anderem wegen solcher ärgerlichen Terminprioritäten kann die Mannschaft nicht mit den Großen mithalten, bzw. nicht an die Erfolge von ZeeBees zweiter Mädchengeneration im TuS anknüpfen.

    Nach der Landesligameisterschaft und dem 2. Platz auf Landesebene muss ZeeBee die Erwartungen an die neue C-Jugend herunterschrauben... oder doch nicht? Alle drei 97er Mädchen, die in der Mannschaft verbleiben, sind im Landesauswahlkader. Zwei Spielerinnen der C gehören zu den körperlich stärksten Mädchen der Liga und können auch locker aus der Fernwurfzone schießen. Dazu gehört Carlotta, die es in der Abwehr mit allen Maschinen der gegnerischen Mannschaften aufnehmen kann. Linkshänderin Sophie dürfte die stärkste Rechtsaußen der Liga sein. Am Kreis hat sich Aylin zu einer äußerst durchsetzungsfähigen Kreisläuferin entwickelt. Von anderen Vereinen wechseln Jojo und Kathi des 98er Jahrgangs zum TuS; beide stehen auf dem Zettel des Landesauswahltrainers und sind vielseitig einsetzbar. Vom Rande des Landkreises wechselt auch noch D-Jugendliche Isabell zu ZeeBee, weit und breit das größte Rückraum Rechts Talent mit Aussichten auf > 1,80m! Auswahltorhüterin Lilli hat es zwar nicht in die Landesauswahl geschafft, hat in der D-Jugend Saison immer wieder mit sensationellen Leistungen die Gegner zur Verzweiflung getrieben. Insgesamt hat ZeeBee elf Spielerinnen, von denen alle bis auf eine einzige über Auswahlerfahrung verfügen. Also doch eine erfolgreiche Saison?

    Mitten in der Saisonvorbereitung erklärt Torhüterin Lilli: "Ich habe keine Lust mehr auf's Tor. Ich bin jetzt Feldspielerin!" 8o ZeeBee ist erst einmal sprachlos. Ein letztes Fünkchen Hoffnung: "In der Landesliga kann ich dich aber nicht im Feld spielen lassen." "Dann spiele ich eben in der zweiten Mannschaft", und schließt sich der Kreisklassenmannschaft des Vereins an. ZeeBee hat eine der Topmannschaften der Liga... und keine Torhüterin mehr. Aus der D-Jugend kommt keine Spielerin in Frage, hastige Suchaktionen in Hannover bleiben erfolglos. ZeeBee hat einen Plan.

    Zum eigenen Rasenturnier kurz vor den Ferien hat ZeeBee stets ein Leibchen am Mann. Die Mädels rotieren im Tor... und sollen sich etwa jeden zweiten Angriff vorne mit einschalten. Rückraum Mitte wechselt dann an den Kreis und die Torhüterin spielt Spielmacherin. Inklusive TuS sind beim Turnier vier von sechs der stärksten Landesligamannschaften vertreten. In der Vorrunde müssen sich die Mädchen nur Osterwald mit einem Tor geschlagen geben, die regelmäßige "Torwartüberzahl" hat den gewünschten Erfolg. Insbesondere Balltalent Mira zeichnet sich als mitspielende Torhüterin aus und setzt im Angriff entscheidende Akzente, indem sie immer wieder die freie Überzahlspielerin findet. Im Halbfinale wird Ligafavorit Hameln mit einem Tor besiegt, im unendlich spannenden Finale gegen Osterwald verlieren die Mädchen wieder nur mit einem Tor. Kann die Mannschaft auch in der Halle ohne Torwart bestehen?

    Einen ersten Test macht die Mannschaft beim Vorbereitungsturnier in Nienburg. HVN Auswahlspielerin Yassine ist nicht mit dabei, also kein Test unter echten Bedingungen. In der Vorrunde besiegen die Mädels die Heimmannschaft und verlieren gegen Habenhausen. Im Sechserfeld ist damit das Halbfinale erreicht. Dort wartet die starke Mannschaft von Lüneburg, die vor wenigen Monaten noch ZeeBees alte C-Jugend mit einem Unentschieden im Turnierspiel und dann im Siebenmeterwerfen um die Niedersachsenmeisterschaft gebracht hat. Die ein oder andere Spielerin ist auch noch dabei. ZeeBee stellt seine Spielerinnen darauf ein, dass hier nichts zu verlieren ist, zumal die Mannschaft ja immerhin ohne Torhüterin auskommen muss, während die meisten Gegner äußerst starke Keeperinnen mitgebracht haben. Zur Halbzeit steht es gegen Lüneburg noch Unentschieden, ZeeBee ist außerordentlich stolz auf die Mannschaft. "Wenn wir so weiterspielen, können wir Lüneburg noch ein wenig länger ärgern!" Ärgern? Die Mädels denken gar nicht daran und ringen den großen Favoriten nieder, der mit den zwischenzeitlichen ungewöhnlichen Unterzahlsituationen gar nicht klar kommt. Noch eine Viertelstunde später ist der Lüneburger Trainer am schäumen und hat für ZeeBees tröstende Worte kein Gehör, dass auch eine gehörige Portion Glück dabei gewesen ist. Erst im Finale findet der Traum ein Ende, die starken Hamelner Mädchen zeigen keinen Sinn für Humor angesichts der Torwartsituation und lassen dem TuS keine Chance. Das Turnier zeigt, dass die Meisterschaft ein zu optimistisches Ziel ist, aber ohne Torwart geht es vielleicht doch eine ganze Saison lang.

    Im ersten Punktspiel darf die C-Jugend zu Hause antreten... gegen den Vorjahreszweiten und ZeeBees aktuellen Meisterschaftsfavoriten Hameln. Aufgrund des Altersklassenwechsels lässt ZeeBee noch eine 1:5 Deckung spielen, die 3:2:1 hat die Mannschaft vor den Sommerferien im Trainingslager im Blitzkurs erlernt, für einen Probelauf ist es noch zu früh. Spielerisch ist die Hamelner Mannschaft klar im Vorteil, körperlich kann der TuS fast mithalten... nur hat der Gegner eine Auswahltorhüterin und ZeeBee lässt im Tor Feldspielerinnen rotieren. Die Abwehr arbeitet phänomenal und lässt wenig einfache Torchancen zu, zur Halbzeit liegt der TuS nur mit 12:14 hinten. Auch das Endergebnis von 24:28 ist kein Beinbruch, die womöglich stärkste Mannschaft der Liga hat dem torhüterlosen TuS keine dreißig Tore einschenken können und ist spielerisch ganz auf Augenhöhe gewesen. Den Nachteil im Tor durch das Risikospiel mit fliegendem Torwart auszugleichen erweist sich als richtige Entscheidung. Statt den eigenen Nachteil leidend zu akzeptieren nutzt die Mannschaft so die sieben Feldspielerinnen auf dem Platz. Unter dem Strich fallen wesentlich mehr Überzahltore als Gegentreffer ins leere Tor. :klatschen: Den wenigsten Gegnern gelingt ein erfolgreicher Weitwurf, lediglich in einem Hinrundenspiel fallen die Mädels in kollektiven Tiefschlaf bei Ballgewinn Gegner und freiem Tor, so dass der Gegner in jenem Spiel auf fast zehn einfache Tore kommt, eine höhere Ausbeute aller anderen Gegner in der Saison zusammen.

    Fortsetzung folgt...

    Dein Karsten

    Liebes Handballtagebuch!

    Eine denkwürdige Saison ist zu Ende gegangen. Nach zehn Jahren hat es sich beim TuS ausgebändigt und ZeeBee steht vor der Entscheidung, ob er nun ein Comeback in seiner Anglerkarriere gibt oder weiter bändigt.

    Die C-Jugend wechselt vor der Saison als niedersächsischer Vize-Meister in die B-Jugend und peilt die Oberliga Niedersachsen an. Für den TuS wäre es eine Premiere, noch nie hat der Verein eine Mannschaft oberhalb der C-Jugend in der höchsten Jugendspielklasse gehabt. Die Quali läuft über zwei, bzw. drei Turniere. Spielmacherin Matea ist nach einer Knieoperation noch nicht wieder an Bord, die anderen Mädels müssen es ohne sie reißen. Frisch dabei sind vom ehemaligen Hauptkonkurrenten Osterwald Lisa und Pia, die in der Quali ihren Einstand geben. Die Auslosung beschert Gegner aus Nienburg, den befreundeten MTV VJ Peine und... Badenstedt - amtierender Niedersachsenmeister, der in unveränderter Formation auch in die nächste Saison starten wird. Eigentlich die optimale Auslosung, so wird es in der zweiten Runde ohne Badenstedt weitergehen.

    ZeeBee steht unter Druck, die Oberliga schaffen zu müssen. Mit Kathrin und Lynn sind zwei Mädchen beim ersten DHB Lehrgang und Spielmacherin Matea erwartet nach ihrer Rückkehr auch eine Oberligastartplatz. Wird die Quali verpatzt, droht das Ende der Mannschaft, zumal der Landesauswahltrainer keine Probleme damit hat, "Empfehlungen" für Vereinswechsel auszusprechen und die Konkurrenz aus Burgdorf hinter ZeeBees Rücken schon erste Annähnerungsversuche gestartet hat. Ein Platz in der Oberliga sollte aber zumindes für ein Jahr Ruhe geben, zumal die Auswahlspielerinnen alle gerade in die B-Jugend aufgerückt sind, bzw. noch in der C-Jugend spielen. In Runde I setzen sich die Mädchen problemlos gegen Nienburg durch, die keinerlei Aufstiegsmbitionen an den Tag legen. Mit etwas Mühe wird Peine niedergekämpft, so dass das letzte Spiel gegen den Niedersachenmeister ohne Bedeutung ist. Unter den Augen des Landestrainers legt sich die Mannschaft dann auf den Rücken, hisst die weiße Fahne und lässt sich mit dreißig Toren Unterschied in vierzig Minuten Spielzeit abschlachten. Die an sich gelungene erste Quali-Runde verliert damit jeglichen Glanz.

    Die zweite Quali-Runde überschneidet sich - vollkommen überraschend - mit dem Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft. Badenstedt wäre gezwungen, samstags ein Turnier zu spielen und tags darauf das Hinspiel gegen Nellingen/Wolfschlugen. Dem Spielwart des Landesverbandes war dies vom Verein bereits Monate zuvor mitgeteilt worden, dass es Terminprobleme geben könnte. Beim Landesverband hat das niemanden interessiert und man wundert sich nun, dass die HSG die 2. Quali-Runde verweigert, um in der Deutschen Meisterschaft keine Nachteile zu haben. Urplötzlich interessiert sich der HVN doch für das Problem... und schreibt mitten in der laufenden Qualifikation die Durchführungsbestimmungen um. ZeeBee wundert sich.

    Die neuen Durchführungsbestimmungen ersparen Badenstedt die zweite Runde und der - nach bisher geltenden Bestimmungen für die Oberliga qualifizierte - Sieger der dritten Runde darf dann in Hin- und Rückspiel vom designierten Niedersachsenmeister seinen bereits errungenen Startplatz mit allergrößter Wahrscheinlichkeit wieder abgeben. 8o ZeeBee wittert eine kleine Wettbewerbsverzerrung und eine große Verarschung der teilnehmenden Vereine. Da die "lex wir-haben-uns-doch-noch-rechtzeitig-gekümmert" auch den TuS treffen könnte, greift ZeeBee zum Hörer und klingelt einen Kollegen an. Der Vize-Präsident - Recht - des Landesverbands zeigt ein ähnliches Rechtsverständnis und verspricht ZeeBees Vorschlag einer Elferstaffel im Verband anzuregen.

    In der zweiten Runde treffen ZeeBees Mädels zunächst auf den langjährigen Rivalen Liebenau. In der Breite ist der Gegner nicht so stark besetzt wie der TuS, der muss jedoch noch auf die verletzte Spielmacherin Matea verzichten sowie auf Kreisläuferin und Abwehrchefin Lynn, die bei einem Schüleraustausch im Ausland weilt. Der flinke - aber kleingewachsene - Rückraum des Gegners spielt die in der Formation noch nicht eingespielte 3:2:1 Deckung des TuS schwindelig. Zur Halbzeit liegen die Mädels mit 14:18 hinten, Tendenz Niederlage! Halbzeitbesprechung. "Wenn das Spiel so weiterläuft, werden wir gewinnen?" Einstimmige Skepsis angesichts des 1-gegen-1 starken Rückraums der Liebenauer. "Seid ihr bereit für ein kleines Experiment?" Wehklagen, lautes Geschrei, Heulen, Zähneklappern, Stoßgebete :D - ZeeBees letztes Abwehrexperiment in der C-Jugend war kläglich gescheitert. "Nein... was ganz Neues, was wir noch nie gespielt haben." ZeeBee, seit zwanzig Jahren eingefleischter Verfechter offensiver Abwehrformationen, greift ganz tief in die Kiste schmutziger Tricks und erläutert im Schnelldurchgang die Prinzipien einer - improvisierten - 6:0 Deckung. Schließlich sind die Mädels dem Gegner körperlich klar überlegen und heute zählt nur das Ergebnis. In der zweiten Hälfte beißen sich die Liebenauer Mädchen die Zähne an der Deckung aus, der TuS gleicht aus und siegt letztlich mit 32:25, als ob es nie Zweifel gegeben hätte. Auch das zweite Spiel gegen Hildesheim können die Mädchen für sich entscheiden... WIR SIND OBERLIGA! :klatschen: Alles feiert, nur eine von ZeeBees Spielerinnen schmollt, verweigert den Sportlergruß nach dem Spiel, sondert sich ab, verlässt grußlos die Halle und stürmt schon mal mehrere hundert Meter zu Fuß den Heimweg von etwa 60 km los, bis sie von ihrer Mutter im Auto eingeholt wird. ZeeBee wundert sich... eigentlich nicht.

    In seiner unendlichen Weisheit beschließt der Landesverband, die Oberliga weibliche B in der Saison 11/12 als Elferstaffel laufen zu lassen.

    Mit zehn B-Jugendlichen und drei doppelt spielenden C-Jugendlichen ist ZeeBees Mannschaft gar nicht so schlecht aufgestellt. Zwei der drei 95er Spielerinnen, Paula und Lisa, verfügen zwar über keine Auswahlerfahrung, sind aber wichtige Stützen der Mannschaft. Die dritte Spielerin des Altjahrgangs Celina hat Kreisauswahlerfahrung und ist auf Rechtsaußen nach ihrem Wechsel zum TuS und zwei Lehrjahren nicht mehr wegzudenken. Die 96er Mädchen Lynn und Kathrin haben bereits ihren ersten DHB Lehrgang hinter sich. Spielmacherin Matea ist die DHB Sichtung verletzungsbedingt verbaut gewesen, aber auch sie wäre dort nicht chancenlos gewesen. Franzi und Pia waren ebenfalls wichtige Spielerinnen der Kreisauswahl '96 gewesen und das Torhütergespann Karo und Madita ergänzte sich hervorrangend. Aus der C-Jugend stehen mit Sophie, Mira und Yassine drei aktuelle Spielerinnen des 97er Landeskaders zur Verfügung. Leistungsmäßig sind die beiden Spitzenmannschaften Rosdorf/Grone und Badenstedt nicht zu erreichen, alle anderen Gegner sollte die Mannschaft aber zumindest ärgern können. Was sollte noch schief gehen?

    Auf einer Trainersitzung werden die neuen Trainingszeiten besprochen. ZeeBee trainiert die B-Jugend (höchste Spielklasse), die erste C-Jugend (höchste Spielklasse) und die D-Jugend. Laut neuem Trainingsplan werden die A (zweithöchste Spielklasse), B und C I kommende Saison gleichzeitig in derselben Halle trainieren. ZeeBee fragt zaghaft nach, wie das denn gehen soll, zumal sein neuer Co-Trainer Jens beruflich nur mittwochs zur Verfügung stehe und ZeeBee schwerlich zwei Mannschaften gleichzeitig trainieren könne. Spielwart Wolf-Dietrich erklärt, der Verein sei nur für die Ein- und Zuteilung der Hallenzeiten zuständig, alles Übrige müssten die Trainer klären. ZeeBee wundert sich, denn das sind keine Bedingungen, beiden Mannschaften gerecht zu werden. ZeeBee hat aber noch ein Ass im Ärmel. Seit einigen Wochen steht ZeeBee mit einem B-Lizenz Trainer des männlichen Bereichs vom TuS in Kontakt, der sich vom Verein verschaukelt fühlt, weil nach mehreren Jahren festgestellt wird, dass man ihn ja gar nicht brauche, wenn er aus privaten Gründen nur während der Woche und nicht am Wochenende zur Verfügung stehe. Eine Zusammenarbeit mit ZeeBee könne er sich gut vorstellen. Plan B liegt also schon in der Schublade. Kurzes Telefonat... der Trainerkollege fühle sich jetzt nun doch nicht mehr so verschaukelt, er wolle weiter Jungs trainieren und wünsche ZeeBee eine erfolgreiche Saison. :wall:

    Fortsetzung folgt...


    Dein Karsten

    Weltfrauentag! :klatschen:

    Und so kurz vom S & BJ Tag! :Hail:

    Dann gratuliere ich mal ganz artig zum WFT und segne alle Frauen in der Handballecke mit diesem freundlich gemeinten Rat:

    :schrei: Ihr kriegt rund 25 % mehr Geschirr in den Geschirrspüler, wenn Ihr die Tassen ordentlich nebeneinander stellt und nicht kreuz und quer einsortiert! :help:

    29:31

    Nachdem es in der ersten Halbzeit so aussah, als wollte Burgdorf dem Gast ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk machen, wurde es bis kurz vor Schluss noch mal richtig spannend. Hätte der komplette Burgdorfer Innenblock damals in der B-Jugend aufgepasst, wie Stellungsspiel gegen den Kreisläufer funktioniert, wenn der jeweilige Nachbar auf den Rückraumspieler raustritt, dann hätte es sogar mit einem Punkt klappen können. Aber selbst dann hätten sie den Ball erst mal an Andersson vorbei bringen müssen, der die zwei Punkte festgehalten hat.

    ich frage mich grade ernsthaft, ob hier noch aktive Spieler diskutieren, die einen Wurf aus der Bewegung heraus und vielleicht unter "Feind"Berührung noch kennen. Oder sind es nur noch Regeltheoretiker, die sich mehr an der Regel aufgeilen, als am (Handball)Spiel.

    (...)

    Ich wünsche mir sehr oft, dass mehr Fingerspitzengefühl an den Tag gebracht wird, statt sich Paragraphen um die Ohren zu hauen. Das überlasst den Juristen, wir sind hier Sportler. Im speziellen Handballer PUNKT

    Wenn das hier zu theoretisch wird, dann verlass doch einfach das Diskussiosforum und geh in die Halle. :spam: Oder soll ich das Konzept "Forum" mal erklären?

    Ich habe schon einmal geschrieben, dass eine Rechtsaußen (damals Landesauswahlspielerin, später DHB Spielerin) in einem C-Jugend Spiel die Schwachstelle meiner Torhüterin entdeckt hatte und ihr viermal in Folge auf den Kopf geworfen hat. Vier Tore. Beim fünften Mal war meine Torhüterin nicht mehr schnell genug weg. Klar wollte die Spielerin auch beim fünften Mal das Tor treffen, wie bei allen vier Würfen zuvor. Der Kopftreffer war keine Absicht, sondern billigend in Kauf genommen. "Bedingter Vorsatz", wie wir uns an Regel aufgeilenden Juristen ausdrücken. Gesundheitsgefährdender Angriff auf den Gegenspieler? Rote Karte? Was denn sonst? Wo steht die Ausnahme von dieser Regel?

    Unter Bedrängnis / Torwart bewegt sich / keine freie Sicht auf das Tor - kein Vorsatz. Für die übrigen Fällen gibt es eine klare Sanktion für den Werfer in den Regeln.

    Die Torhüterkopftrefferdiskussion fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Mein Regelbuch ist da eindeutig:

    Regelwidrigkeiten, die mit einer Disqualifikation zu ahnden sind

    8:5 Ein Spieler, der seinen Gegenspieler gesundheitsgefährdend angreift, ist zu disqualifizieren (16:6a).

    Nicht die Überschrift sagt mir, was regelwidrig ist, sondern die zu sanktionierenden Tatbestände.

    - Kopftreffer gesundheitsgefährdend?
    Spricht einiges dafür.

    - Angriff?
    Hier verlassen uns dann sicher viele Regelexperten, weil es zu keiner körperlichen Berührung zwischen den Spielern kommt. Und doch kann ich mit Wurfgeschossen angreifen.

    Aber irgendwo verborgen im Regelwerk scheint es den Ausnahmetatbestand des Kopftreffers beim Torwart aus dem freien Spiel heraus zu geben. Ich habe die Stelle noch nicht gefunden, aber ich gelobe intensive Suche. Einfacher wäre es eben nur, wenn ausdrücklich in den Regeln drin steht, dass ich nur bei Standardsituationen nicht auf den Kopf werfen darf, ansonsten aber jeder Wurf auf den Kopf erlaubt ist. Regeltechnisch ist dies deshalb notwendig, weil ein Wurf auf den Kopf unter "gesundheitsgefährdender Angriff" fällt und daher eigentlich zu ahnden ist.

    Ich hatte es schon mal geschrieben. Die Regeln müssten einfach nur etwas konkretisiert werden:

    Regelwidrigkeiten, die die Gesundheit eines Gegenspielers gefährden (Regel 8:5), ausgenommen Würfe auf den Kopf des Torwarts aus dem freien Spiel heraus.

    Ein kleiner Einschub, die Diskussion ist vorbei, die Torhüter sind Freiwild und kein Schieri kommt jemals wieder in Versuchung, den unschuldigen Werfer zu bestrafen. :wall:

    Zitat

    Einzige denkbare Ausnahme wäre, dass eine der Mannschaften, in der schon ein Einsatz erfolgte, während der laufenden Runde abgemeldet wird.


    Nicht mal das ginge:

    Zitat

    § 22 Jugendschutzbestimmungen
    (1) Jugendliche sollen in einer Mannschaft spielen, die ihrer Altersklasse entspricht. Der Einsatz Jugendlicher ist nur bis in die nächsthöhere Jugendaltersklasse zulässig. In einer Spielsaison darf der Einsatz (vgl. a. § 19 Abs. 1) jedoch in höchstens zwei Altersklassen gemäß § 37 Abs. 2 und 3 erfolgen;

    Einzige Ausnahme ist die Quali in der Jugend vor der eigentlichen Saison.

    Zitat

    Das Ganze ist und bleibt Interpretationssache und wenn es eine persönliche Strafe bei einem Einsatz eines festgespielten Spielers gibt, wird es schwierig dagegen vorzugehen. Juristisch ist es eben nicht eindeutig oder klar formuliert, auch wenn Du es anders siehst.

    Richtig, alle Normen, noch allgemeiner alle Texte, unterliegen der Interpretation.

    Richtig, wir haben keine Legaldefinition von "Spielberechtigung" und "Teilnahmeberechtigung" und sprachlich hätten wir hier somit keine klare Regelung (hätten wir auch nicht bei einer Definition, da auch die Definition meist keine mathematische Klarheit bringen würde).

    Falsch, es ist juristisch doch eindeutig. Der Jurist arbeitet mit verschiedenen Auslegungsmethoden, die bei der Rechtsfindung behilflich sind. Neben der Auslegung nach dem Wortlaut (damit hast Du Dich oben befasst) nimmt der Jurist noch die Systematik des Gesetzes, seine Entstehungsgeschichte (vorangegangene Fassungen der Norm, Gesetzesmaterialien) und seinen Zweck zu Hilfe. Hier reicht ein Blick auf die Systematik, da es ein relativ einfaches "Gesetz" ist.

    § 10 SpO befindet sich am Anfang von "Abschnitt IV Spielberechtigung". Im ersten Absatz wird die Spielberechtigung gleich erwähnt. Es gibt keinen "Abschnitt Teilnahmeberechtigung". Diese wird in Absatz III von § 10 erwähnt, also systematisch nach SB und vor allem im Abschnitt SB. Es spricht Einiges dafür, dass Teilnahmeberechtigung ein Unterfall von Spielberechtigung ist. Ohne Spielberechtigung keine Teilnahmeberechtigung, möglicherweise aber andersherum.

    Absatz III regelt zudem, dass zunächst eine generelle Teilnahmeberechtigung besteht, diese aber noch eingeschränkt werden kann, insbesondere im Jugendbereich. § 55 I SpO regelt die Einschränkung des "Spielrechts", nicht Spielberechtigung, ab Absatz II konkreter die Einschränkung der Teilnahmeberechtigung.

    Die Altersklassenbestimmungen schränken die Teilnahmeberechtigung - für Jugendliche - weiter ein (s.o.). Ein Jugendlicher ist in der Jugend spielberechtigt, nicht aber in allen Altersklassen teilnahmeberechtigt.

    Richtig, wenn die Spielleitende Stelle die Spielordnung nicht versteht, ich gegen die Entscheidung Einspruch einlege, dann entscheiden darüber häufig Sportsfreunde, die sich mühselig mit der Wortlautinterpretation auseinandersetzen, aber von grammatischer, systematischer, historischer und teleologischer Auslegung noch nie gehört haben und zu einem meist willkürlichen Ergebnis gelangen werden.