Beiträge von Zickenbändiger

    Sprungwurf vor Schlagwurf? Schlagwurf vor Sprungwurf?

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    Before we take to the sea, we walk on land. . . Before we create, we must understand.

    (Wird im Internet überall Hemingway zugeschrieben. Könnte schwören, dass es von Thomas Hobbes stammt.)

    Vom Einfachen zum Komplexen, vom Leichten zum Schweren! Klar können wir mit dem Kempa beginnen. Sinnvoller dürfte es sein, mit den Basics zu starten. Schlagwurf an allererster Stelle! Wenn ich die Zwergenhüpfwürfe sehe, kriege ich n Herzkasper. Und jeder Auswahltrainer im Leistungsbereich wird auf Platz 1-3 der Mängelliste in der Ausbildung "Wurfvariabilität/Schlagwürfe" setzen.

    Ach ja... nicht vor stumpfen Übungen wie gegen die Wand ballern zurückschrecken! Wochenlang, jedes Training, auch mit der Nichtwurfhand. Selber korrigieren. Arm führen. Auf alle beteiligten Gelenke bis runter zum Fuß achten (irgendwo haben wir in der Handballecke auch schon mal alle Beobachtungsaufgaben aufgelistet), einzeln ballern lassen und die Gruppe befragen, wo noch mehr Kraft für den Wurf genommen werden kann.

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    Im Vergleich mit anderen Sportarten hinkt der Handball (in der Breite) meilenweit hinterher.

    Hättest Du konkrete Beispiele? Ich lerne gerne von anderen Sportarten jenseits des Tellerrands. Nur müsste ich dann schon konkret wissen, wo es bei uns hakt. Beim Stichwort "Integration" muss ich allerdings immer grinsen. Wenn es in anderen Sportarten gelingt, Eltern kleiner Mädchen aus persischen, türkischen oder... äh... sri lankischen Familien dazu zu bekommen, ihre Töchter zuverlässig zum Punktspiel oder regelmäßig zum Training zu schicken... herzlichen Glückwunsch! Ich hatte eine verheerende Quote von fast hundert Prozent "nicht mannschaftssportgeeignet". (Off topic... ich weiß!)

    Burgdorf körperlich endlich in der Bundesliga angekommen. Wenn die Deckung weiter so stabil bleibt, haben die Recken :lol: mit dem Abstieg nichts zu tun und können endlich mal antesten, ob es für die obere Tabellenhälfte reicht. Macht Lust auf mehr!

    Ziemer mit einer sensationellen Vorstellung. Drei Bälle gefangen? Nur die Langpässe müssen noch geübt werden. Das habe ich von Jugendtorhütern schon besser gesehen.

    Die aufblasbare Hüpfburg, durch die die Recken :lol: nun einlaufen, erinnert doch irgendwie an Stonehenge in "This is Spinal Tap". :D

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    Ziel war es allerdings immer nur, das Trainerverhalten zu beeinflussen und nicht die individuelle Technik von Spielern zu beschränken.

    Und das macht 2x3:3 so genial! Die Rahmenbedinungen zwingen auch den letzten Trainer offensiv zu decken, weil das das Mittel zum Erfolg ist. Nicht Einsicht, nicht Ehre, nicht Strafe... es wird zum ureigensten Interesse auch des stursten Trainers (gut, ich kenne eine Ausnahme, der im Training seine drei Bengels an den Sechser stellen wollte...). Dann brauche ich auch kein Handballevangelium samt Heerscharen aufgeklärter Jungtrainer mehr, um Aufklärung zu leisten.

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    Leider habe ich in der E-Jugend häufig gesehen, dass die Trainer nicht auf den Spielstand eingegangen sind und entsprechend reagiert haben.

    Für einige Trainer ist das eine Selbstverständlichkeit mit freiwilliger Unterzahl zu reagieren. Für viele Trainer nicht. Und andere wiederum haben es sich wieder abgewöhnt, weil der Gegner ihnen Arroganz vorgeworfen haben. Man kann es nicht allen recht machen.

    Ein guter Trainer ist in der Lage, die Kinder so zu motivieren, dass ein Jahr Niederlagen oder auch ein zweites Jahr Niederlagen nicht dazu führt, dass sie die Lust verlieren. Wenn ich im Spiel die ganz kleinen Erfolge und Fortschritte wie große Siege feiere, dann sind die Lehrjahre zu ertragen. Da aber die Zahl der Trainer, die so motivieren können oder die ständig Fortschritte erreichen, begrenzt ist, diejenigen, die beides können, noch seltener sind, hilft es natürlich, wenn die Eltern die Erfolge der Kinder nicht in Punkten messen. ;)

    Rübe: Wenn ich mit einer Anfängermannschaft in einer zu hohen Liga spiele oder gar in der einzigen Liga... was erwartest Du denn, was passiert? Heiß umkämpfte Duelle mit engem Ausgang gegen Mannschaften, die in ihrer Entwicklung zwei Jahre voraus sind? Natürlich startet man mit Klatschen. Das habe ich mit meiner 94er Generation die ersten zwei Jahre auch erlebt und wir haben weiter gemacht. Und nach fünf Jahren am Ende der D-Jugend waren wir Kreis- und dann Bezirksmeister, haben letztlich 76 Mannschaften hinter uns gelassen. Und angefangen hat es mit Spielen wie 0:22 in der E-Jugend, wo die gegnerische Trainerin ihre Starspielerin (und Tochter) durchspielen ließ und noch am Ende des Spiels volle Pulle spielen ließ. Klar ärgert man sich in dem Moment. Aber ich erkenne doch in solchen Spielen, dass die gegnerische Mannschaft mit ihrer Entwicklung schon am Ende ist, wenn Töchterlein als einzige durchspielt. Mund abwischen.... weiter.

    Freiwilllige Beschränkungen als Trainer der überlegenen Mannschaft (wie z.B. ein Prellverbot, um beim Thema zu bleiben), sehe ich inzwischen auch etwas differenzierter. In der D-Jugend waren wir in unserem Meisterjahr auf einen größenwahnsinnigen Verein getroffen, der seine D zwei Ligen zu hoch gemeldet hatte. Nach etwa zehn Minuten bis zum Ende des Spiels spielten wir 3:6 und mit Prellgegenstoßverbot. Ergebnis war, dass der Gegner unserer Torhüterin aufgrund größerer Lücken immer häufiger den Ball zupasste, dann die erste Welle gespielt wurde, Langpass, drei Schritte, Mist... Prellverbot... Torwurf von achtzehn Metern, Treffer. Ergebnis von 40:1, was ich mit allen Mitteln verhindern wollte. Den Gegner veralbern und daneben werfen? Mit der schwachen Hand werfen? Zwei gegen sechs spielen? Prellen an sich hatte ich nicht verboten, nur sollte die erste Welle gebremst werden. Prellverbot ist bei so einem "mismatch" keine Lösung zum Welpenschutz- den ich für überflüssig halte. Wer nicht verlieren mag... darf nicht spielen.

    Ich hatte die Dissusion neulich abends mit Matthias, dem Verfasser des Artikels. Mich erinnert das Prellverbot an Diskussionen mit der Mini-Trainerin meines ehemaligen Vereins. Ich habe vor zehn Jahren eine weibliche E-Jugend trainiert, die sich ausschließlich aus Minis rekrutierte. Unsere Mini-Trainerin propagierte ebenfalls ein Prellverbot und setzte das zumindest im eigenen Verein durch. Nach einigen Wochen / Monaten Praxis im Neuland Zwergenhandball kam ich dann zu dem Schluss, dass das jedenfalls für mich überhaupt nicht in Frage kam. Ein für mich bislang vollkommen neuer Faktor im Handball ließ mich ein Prellverbot verwerfen: Raumgewinn. Mit den Mädels, die normalerweise auf das Querfeld spielen würden, war ich froh um jede fünf Meter Raumgewinn, ohne dass der Ball weggeworfen war oder der Gegner ihn hatte oder wir vier Pässe für die fünf Meter vorwärts in der eigenen Spielfeldhälfte gebraucht hatten und dabei einen Tempoverlust hinnehmen mussten.

    Davon abgesehen habe ich es im Training immer so gehalten, dass ich lieber die physikalischen Rahmenbedingungen geändert habe als die Spielregeln. Wenn mir das Geprelle zu bunt wird, nehme ich einen platten Ball (etwas, dass ich von einer meiner ersten Trainerfortbildungen mitgenommen habe, nämlich von... Renate Schubert! Wenn ich mich richtig erinnere - sorry, ist sechzehn Jahre her- verfolgte sie damals denselben Ansatz.). Nicht "prellen ist verboten!", sondern "erkenne, dass Passspiel auch seine Vorteile hat!" halte ich für pädagogisch wertvoller.

    Letztlich erinnert mich diese Diskussion immer an diese Kuschelpädagogik der Mutti-Trainerinnen. Wenn ein Kind dauernd prellt und damit erfolgreich ist, bekommen die anderen Kinder nie den Ball. Also wird dem Kind, dass sich taktisch vollkommen richtig verhält, die erfolgreiche Taktik verboten, statt Feuer mit Feuer (1-gg-1 gegen Prellangriff) zu bekämpfen. Als nächstes kommen dann die Bleiweste, die zusammengebundenen Schnürsenkel und die Handschellen (Achtung: Ironie).

    Ich bevorzuge eine andere Herangehensweise. Als meine E-Jugendliche Xenia sich mal im Training lauthals beschwerte, dass sie nie den Ball bekam, musste ich ihr beipflichten. Gegen die offene Manndeckung empfand sie es als äußerst bequem, sich nicht zu bewegen und stattdessen zu jammern, dass sie ständig gedeckt war. Sie konnte nicht angespielt werden. Daraufhin unterbrach ich das Training und verbot allen Mitspielerinnen Xenia den Ball zuzuspielen, wenn sie sich weiterhin nicht aus der Manndeckung löste. Hätte ich stattdessen unsinnigerweise gefordert, dass auch Xenia den Ball bekommt, wäre die Moral der Geschichte gewesen, auch gedeckte Spielerinnen anzuspielen, weil es der Trainer so will. Stattdessen war mein kleiner Wonneproppen erst mal schockiert... und fing an sich freizulaufen.

    Ebenso großer pädagogischer Quatsch ist es doch, den Spieler zu taktisch unsinnigen Pässen zu zwingen, wenn die Mitspieler allesamt gedeckt sind. Und je jünger die Mannschaft in ihrer Entwicklungsstufe ist, desto eher wird sie sich doch Richtung Ball freilaufen. Dann rennen fünf Spieler zum Ballführer, was taktisch richtig ist, wenn dieser keinen Pass über zehn Meter spielen kann. Das wiederum will ich doch auch vermeiden.

    Ein Prellverbot belohnt kurzfristig die lauffreudigere Abwehr und bestraft den lauffaulen Angriff. Dabei geht aber jegliche Kooperation in der Abwehr flöten, beispielsweise das Doppeln des prellenden Angreifers. Der Übergang von Mann- zur Raumdeckung wird mir dadurch künstlich erschwert, weil ich die allerersten kooperativen Abwehrelemente erst dann umsetzen kann, wenn mir - seitens der Landesverbandsspielregeln - wieder die Raumdeckung erlaubt ist. Was bin ich froh, eine B-Jugend zu trainieren! :wall:

    Es läuft gerade die zweite Transferphase (bis morgen um 12:00). In der Zwischenzeit stellen die fünf Ligateilnehmer ihre Mannschaften auf. Jeder Mitspieler kann bis zu 18 Spieler im Kader haben. Im worst case steigst Du ein und es stehen bereits 90 Bundesligaspieler nicht mehr zur Auswahl. Bleiben zwar immer noch genügend Spieler, aber Deine Chancen auf ein gutes Team sinken natürlich.

    Ich hoffe, der vorgezogene Ligastart ist bei allen angekommen. So konnten wir noch in die aktuelle Transferphase eingreifen. Bei fünf Teilnehmern ist der Tisch aber auch ausreichend gedeckt, so dass niemand zu kurz kommen dürfte, der erst in der zweiten Runde einsteigt.

    Wir sind nun zu fünft. Gerne noch ein oder zwei Teilnehmer mehr! Dann aber Beeilung:

    Ich habe die Verlosung auf heute Nacht vorverlegt, damit wir eine weitere Transferphase gewinnen. Also bitte schon etwas früher Eure Teams zusammenstellen!

    Nach der Zulosung können immer noch weitere Teilnehmer aufgenommen werden, ohne dass es großartige Nachteile bedeuten würde. Nach der ersten Transferphase macht ein Einstieg dann aber keinen Sinn mehr!

    Ronaldo: Ich dachte, Ihr spielt Binokel?

    Robrie: Meld Dich bei http://www.kicker.de als Spieler an, begib Dich zum Spiel "Manager Pro", klick auf "Managerliga", dann "Liga beitreten" und suche dort die "Handballecke". Dort bewerben.

    Der Titelverteidiger hat sich wieder angemeldet, mit Eckes sind wir nun schon zwei! Fünf oder sechs weitere Mitstreiter gesucht!

    Bitte hier melden, wenn Ihr Euch beworben habt, da ich hier häufiger reinschaue als beim Kicker. Sobald wir zu sechst sind, stelle ich den Ligastartpunkt kurzfristig ein.

    Moin!

    Ich habe mir mal erlaubt, die neue Liga zu eröffnen für die Manager Liga Pro ("Handballecke"). Anmeldungen ab jetzt zu mir. Den Ligastart können wir noch verlegen.

    Die Teilnehmerzahl von unter zehn fand ich letzte Saison recht positiv, denn so war der Markt nicht ständig abgegrast.

    Ich habe heute eine spannende Regelkonstruktion erfahren, die aufzeigt, wie gut man bei Regeländerungen aufpassen und alles überblicken muss, bevor man loslegt. Bis vor wenigen Jahren war es einer C-Jugendlichen erlaubt, ab ihrem 14. Geburtstag in der A-Jugend zu spielen. Dies widersprach nur scheinbar dem Verbot des Überspringens von Altersklassen, weil die Altersklassen noch so gefasst waren: 12-14 Jahre, 14-16 Jahre, 16-18 Jahre. Mit dem 14. Geburtstag war eine Spielerin also - auch - B-Jugendliche und durfte folglich in der A-Jugend spielen (allerdings nach wie vor nicht in drei Altersklassen in einer Saison).

    Das wurde vor zwei oder drei Jahren - warum auch immer - wieder abgeschafft. Herausragende Landesauswahlspielerinnen, die mit 14 Jahren locker in der A-Jgd. spielen könnten und dort besser gefördert würden, dürfen dies nicht mehr, weil eine Altersklasse nicht übersprungen werden darf. Nach jüngster Regeländerung darf dagegen ein elitärer Kreis zwei Altersklassen überspringen, muss dabei aber die Übernächste auslassen (!):

    Zitat

    § 19 SpO [Doppelspielrecht von Jugendspielern]

    (1) Jugendspielerinnen, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, und Jugendspieler, die das 17. Lebensjahr vollendet haben, sowie DHBKaderspielerinnen, die das 15. Lebensjahr vollendet haben, und DHB-Kaderspieler, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, wird (unabhängig von ihrem Altersklasseneinsatz) bei Vorliegen der Voraussetzungen gemäß Abs. 4 auf Antrag durch den zuständigen Landesverband die Spielberechtigung für Erwachsenenmannschaften erteilt, ohne dass sie ihr Jugendspielrecht verlieren.


    In bestimmten - sehr theoretischen - Fällen darf kommendes Jahr eine DHB Auswahlspielerin des Jahrgangs '98 in der C-Jugend, in der B-Jugend, in der Damen - aber nicht in der A-Jugend spielen! 8o

    Die DHB Sichtung w98 ist im Frühjahr. Angenommen der Kader wird noch während der laufenden Saison (und nur dann) bekannt gegeben, dann greift für eine frischgebackene fünfzehnjährige C-Jugendliche DHB Kaderspielerin § 19 I SpO. Sie dürfte dann in der Damen spielen, nicht aber in der A-Jugend:

    Zitat

    § 22 SpO [Jugendschutzbestimmungen]

    (1) Jugendliche sollen in einer Mannschaft spielen, die ihrer Altersklasse entspricht. Der Einsatz Jugendlicher ist nur bis in die nächsthöhere Jugendaltersklasse zulässig.


    Möglicherweise reformbedürftig, lieber DHB! Ich hätte ja die alte Regel gerne zurück.

    Edith sagt: Ganz so theoretisch ist die Sache doch nicht. Wenn bei der Sichtung eine Spielerin des 99er Jahrgangs auffällt und in den DHB Kader kommt, wird die Sache schon wesentlich wahrscheinlicher.

    Ach Du Sch****! Online Archäologie! :D

    Im HE-Online Trainerskript wirst Du fündig. Hier die Übung: