Beiträge von Zickenbändiger

    Hatte ich das nicht schon?

    Zitat

    Spielrechte eines Jugendlichen können auf max. zwei Vereine verteilt werden (Abs. III lit. b - e). Es gibt hier keine Lösung unter Beibehaltung des Heimvereins (warum auch?). Wenn wir hier von einem Spielrecht in der A und dem Zweitspielrecht im anderen Verein in der Herren reden, sind die Ligazugehörigkeiten egal.

    Die Spielrechte gelten bis zum Ende des Spieljahrs (§ 19 IX SpO).

    Die Spielordnung unterscheidet erst einmal nicht nach Ligen. Was dann weiter mit Lizenspielern ist, ist keine Frage der SpO mehr.

    Das Erstspielrecht verbleibt immer beim Heimverein. Seltsamerweise wohl auch, wenn der Heimverein keine Mannschaft für den Spieler hat (§ 19 II SpO DHB). Noch nicht ganz ausgeklügelt, zumal der DHB gerade noch mal nachgebessert hat, dass wenn das Erstspielrecht noch nicht faktisch für eine Mannschaft durch Spielen festgelegt ist, es durch Erklärung festgelegt wird.

    Spielrechte eines Jugendlichen können auf max. zwei Vereine verteilt werden (Abs. III lit. b - e). Es gibt hier keine Lösung unter Beibehaltung des Heimvereins (warum auch?). Wenn wir hier von einem Spielrecht in der A und dem Zweitspielrecht im anderen Verein in der Herren reden, sind die Ligazugehörigkeiten egal.

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    ZeeBee live und in Farbe. 26./27. Juli in Hannover. Ich mache am Samstag zwei Demoeinheiten zum Kinderhandball. Wochenendlehrgang im Baukastensystem, spannendes Konzept. Ich picke mir aus sechs Angeboten auf einer Leiste immer einen Vortrag/eine Demoeinheit heraus. Und da der HVNB sonst gerne mal Jahr für Jahr dieselben Referenten auflaufen lässt, diesmal ein recht bunter Strauß neuer Gesichter.

    Am Wochenende war ich mit der neuen D-Jugend beim Ulzburgcup. Das war in der Vergangenheit stets eine Initialisierung für die Frischlinge aus der E-Jugend, die teils nur Siege in ihrer Altersklasse gewohnt waren und nun binnen eines Wochenendes geerdet werden konnten. Wenn man als junge D gegen eine Auswahl Brandenburg West spielt, deren kleinste Spielerin schon nicht mehr in der C-Jugend auffallen und die Kreisläuferin jede B-Jugend Mannschaft verstärken würde, dann lernt man Demut. Oder wenn eine Berliner Mannschaft schon lange vor der Saison so spielt, wie man Ende der Saison auftreten möchte (nur ohne ständiges Umreißen der Gegnerin).

    Dieses Jahr war alles irgendwie anders. Auch die Neu-D-Jugendlichen hatte ich teils schon zwei Jahre mit dabei, wir starten inzwischen nicht mehr bei Null. Und auch nicht bei Eins. Wunderbar anschaulich in der Deckung zu sehen, so früh in der Saison waren wir noch nie so weit. ("Solera Verfahren", siehe weiter vorn) Herzvorzuheben ist das Abwehrspiel im/mit dem Tiefenraum. So früh nach dem Altersklassenumbruch spielen wir noch eine Halbfeldmanndeckung. Viele Mädchen haben aber schon Raumdeckung gespielt, die Übergänge werden immer fließender, ohne dass ich viel eingreife. Während andere erfolgreiche Mannschaften versuchen, in der Manndeckung ihre Gegenspielerin möglichst schon bei der Ballannahme aus den Socken zu hauen (s. Handballtagebuch) oder im "bear hug" zu zerquetschen (s. jede Halle zur jeder Zeit), wollen wir doch tatsächlich sowas Absurdes wie den Ballgewinn erreichen.

    Steht die Abwehrspielerin bei der Ballannahme der Gegenspielerin zu dicht, wird sie mit zwei, drei Schritten ohne Prellen überlaufen. Steht sie zu weit weg, kann die Ballführerin prellenderweise so viel Vorsprung erlaufen, dass die Gegnerin nicht mehr hinterher kommt. Wir suchen also stets den optimalen Abstand, und - wenn noch genügend Entfernung vom Tor vorhanden ist - sinken vor der Gegnerin zurück. "Erst den zweiten Preller angreifen!" Dann aber mit Körperkontakt (eine Hand Druck auf die (möglichst Prell-) Schulter)) und mit der freien Hand den Ball angreifen.

    Wir machen immer schon nach dem Altersklassenwechsel (kurz nach Ostern) bis zu den Herbstferien fast ausschließlich individuelle Abwehrarbeit mit Übergang in die Kooperation. 1:1 Hütchentore oder Turnmatten verteidigen. Dabei habe ich bisher die Abwehrspielerin immer die Distanz zwischen ihr und dem Ziel bestimmen lassen, bloß mit der Korrektur, dass wenn sie mit den Hacken an der Matte steht, sie schon fast verloren hat und wenn sie weit vor dem Hütchentor steht, sie unweigerlich überlaufen werden wird. Nun mache ich zunehmend mehr variierende Vorgaben zur Distanz zur Matte/zum Hütchentor.

    - Normalfall: Abwehrspielerin startet unmittelbar vor dem Ziel, darf dann raustreten

    Später verlagere ich das Geschehen insgesamt weiter nach vorn

    - Abwehrspielerin und Angreiferin stehen sich mehrere Meter vom Ziel entfernt unmittelbar gegenüber, Angreiferin startet im Prellen, Abwehrspielerin muss sich ihre optmale Position im Raum suchen, also zunächst zurück, dann Angriff auf die Prellschulter

    - Nun hat Abwehrspielern den Ball, tippt ihn auf, sucht sich ihren Raum, Angreiferin nimmt Ball auf und beginnt zu prellen

    - Angreiferin steht mit Rücken zur Abwehr, mehrere Meter vom Zielt entfernt, reagiert auf die Akustik des Prellens, dreht sich um

    - dasselbe ganz dicht an der Matte (Gefahrenzone), Angreiferin dreht sich um und erhält sofort Körperkontakt/wird rausgeschoben

    Die Priorität von Ballgewinn zu Torverhindern verschiebt sich mit der Position der Angreiferin im Raum/mit ihrer Nähe zum Tor. Weit vor dem Tor zurücksinken/zweiten Preller angreifen, dicht vor dem Neuner Körperkontakt mit beiden Händen (Schulter/Schulter) und im Neuner nun Schluss mit lustig, die Ballführerin bekommt mit aller Macht den Rückwärtsgang eingeschaltet, im Notfall auch Stoppfoul. Dazu muss ich im Training aber alle drei Abwehrzonen trainieren, daher bestimme und verschiebe ich die Position des Zweikampfs im Raum.

    Das dritte Viertelfinale bestreiten der TV Cloppenburg und die Peiner SG. Cloppenburg ist die große Unbekannte auf dem Turnier. Souveräner Regionsmeister West Niedersachsen, in der Mini WM bislang überzeugend aber auch etwas unauffällig im Gegensatz zu ZeeBees Topfavoriten, die teils sehr deutliche Siege eingefahren haben. Eher unter dem Radar. Peine ist ZeeBee bestens bekannt, in der Vorbeitung gibt es eine epische Schlacht bei einem Vorbereitungsturnier. Seither hat sich der Peiner Kader jedoch verändert, eine rumänische Wunderspielerin ist mit Sack und Pack nach Deutschland gezogen und hat sich PSG angeschlossen. Einfach so. Die junge Dame ballert sich seit mitte der Saison durch Niedersachsen und hat schon für mächtig Aufsehen gesorgt. Cloppenburg überrascht mit einem immer wiederkehrenden Spielzug aus der Schnellen Mitte heraus. Zirkushandball. Der reicht jedoch, um den Viertelfinalgegner erst einmal aufzumischen, vorne trifft die Peiner Wunderwaffe nicht wie gewohnt und wirft die eigene Mannschaft stattdessen in schwere Bedrängnis. Ist halt doch ein Mannschaftssport und Guinea kommt etwas überraschend mit 13:11 eine Runde weiter.

    Alle bisherigen Viertelfinalspiele eher auf der knappen Seite, in den vergangenen zwei Jahren sind die stärksten Teams tatsächlich erst im Halbfinale aufeinander getroffen. Nun ZeeBees Topfavorit Warberg/Lelm. Die Mädels haben ihre überharte Deckung noch weiter verfeinert, es droht tatsächlich nur eine Gegenspielerin ohne Körperspannung durch die Luft zu fliegen oder über den Boden zu kugeln. Der kurze harte Kontakt sofort bei Ballannahme genügt jedoch, den Gegner aus Haren komplett auszubremsen. Und wie in der E-Jugend holt sich Warberg die Bälle schon in des Gegners Hälfte oder nach Einwürfen ab, weil sich der Angriff nicht schnell genug bewegt. 13:8 und damit das einzige klare Ergebnis in der drittletzten Runde.

    Handballmastermind Sven und ZeeBee hecken den Plan für das Halbfinale gegen Warberg aus. Weg von der Gegenspielerin möglichst schon vor dem fatalen Körperkontakt, d.h. Ballannahme stets im Sprint oder im Nullschritt mit explosiver Folgehandlung. Ständige Hilfsbereitschaft zum Ball. Die Außen dürfen nicht im Tiefenraum verschwinden, müssen beim Ballvortrag in der Nähe des (Vierer-) Rückraums bleiben und notfalls durch hohes Einlaufen zur Anspielstation werden. Sven kommt mit der Königsidee. Torhüterin Marit sichert den Ballvortrag hinter dem Rückraum ab, ist als Anspielstation stets außerhalb des Torraums in ständiger Bereitschaft. Der Plan steht, angesichts des dürftigen Auftritts im Viertelfinale ist ZeeBee jedoch höchst skeptisch.

    Der Plan geht auf. Zwar setzt Warberg den Ballvortrag ein ums andere Mal schwer unter Druck, es geht jedoch dank Rückversicherung Marit kein Ball verloren. Im Gegenteil, durch die Aufgabe des Tiefenraums vor dem eigenen Tor können ZeeBees Mädchen sich zweimal dort freilaufen und den Langpass von der Keeperin in einen einfachen Treffer ummünzen. Düpiert! Im gesamten Spiel gibt es eine einzige 2-Tore-Führung beim 2:0, danach folgt ein offener Schlagabtausch mit Führungswechseln, ohne dass sich eine Mannschaft absetzen könnte. Die Mädels versäumen ein wenig, den Masterplan im Angriff umzusetzen und so zu einfachen Toren zu kommen, bzw. schwarken den Ball dreimal an den Pfosten. Amazone Lotta geht lieber immer wieder dorthin, wo es weh tut, findet dreimal, was sie sucht, geht dreimal hart zu Boden und rappelt sich doch wieder auf. Zwei Minuten vor Schluss führen die Mädchen, kassieren dann aber zwei Tore in Folge und müssen in den letzten Sekunden den Ausgleich erzielen. Es wird hektisch, Freiwurf, Schlusssignal, direkter Freiwurf. ZeeBee lässt sich dazu hinreißen, für die letzte Anweisung das Spielfeld zu betreten, impft Kreisläuferin Lilia und dreht ab. Laut Spielprotokoll gibt es in ZeeBees Rücken die zweite Zeitstrafe seiner über dreißigjährigen Laufbahn (die Erste dafür, dass eine verletzte Spielerin das Spielformular falsch ausgefüllt und ZeeBee nicht kontrolliert hat). Pfiff, Lilia überwindet den Block... Lattenkreuz. Das Tal der Tränen hat elf am Boden zerstörte Bewohnerinnen hinzugewonnen.

    Die Umkleidekabinen teilen sich immer zwei Teams. Die Eltern berichten, die Trainerin der Mitbewohnerinnen hätte sich über den Saustall in der Kabine beschwert. ZeeBee wundert gar nichts mehr. Der nagelneue Reisebus für das Dänemarkturnier hätte nach zwei Stunden eine Generalüberholung gebraucht. Kaum verlassen D-Jugendliche das gewohnte Umfeld, verwandeln sich wohlerzogene junge Damen in zerstörungswütige Gremlins. Die Kino-Szene aus dem ersten Film veranschaulicht, was über Ostern im Bus geschehen ist. In der gar nicht sooo verwüsteten Kabine versucht ZeeBee, die Mannschaft wieder aufzurichten. NIcht nur körperlich ist das Team platt. In einer Dreiviertelstunde ist bereits das Spiel um Platz 3. Immerhin kann man noch das Treppchen verteidigen. ZeeBee hat eine Idee.

    Naturgemäß sind die Einsatzzeiten ungerecht verteilt gewesen. ZeeBee gleicht das nun gegen Werder Bremen wieder aus, setzt alle Leistungsträger trotz der kurzen Spielzeit von 20 Minuten zunächst auf die Bank. Kampfhamster Carlotta, Pfund für Pfund womöglich die aufopferungsvollste Abwehrspielerin des Turniers, nur eben Hamster, soll zwischen Halb Rechts auf Rechts Außen und zurück wechseln, die starke gegnerische Rückraum Linke, deutlich außerhalb Carlottas Gewichtsklasse, neutralisieren. Der Geheimplan geht vollständig auf. Die "zweite Reihe" legt sich mächtig ins Zeug, die Leistungsträgerinnen auf der Bank bekommen noch etwas Ruhe und haben den Eindruck gewonnen, dass der Trainer das Spiel nicht mehr ernst nimmt. Der Druck ist verflogen, kurz vor der Hälfte der Spielzeit nimmt ZeeBee die Auszeit, wechselt bei Unentschieden die stärkste Formation ein und stellt mitten im Spiel von drei auf vier Rückraumspielerinnen um. Hat Werder bis dahin noch die Spielkontrolle gehabt, wendet sich nun etwas das Blatt, neunzig Sekunden vor Schluss wirft Lotta das 12:13 und Marit hält noch einen Wurf aus der Ersten Welle. Abpfiff.

    Im Finale dann die beiden überzeugendsten Mannschaften des Turniers. ZeeBees Sympathien sind zunächst klar verteilt. D-Jugend Abwehr ist in ZeeBees Universum Ballgewinn und keine Prügelei. Cloppenburg schafft es aber, so viele Minuspunkte zu sammeln, dass ZeeBee die Titelvergabe letzlich egal ist. Kein Ball wird zum Freiwurf herausgegeben, passiv steht die Abwehr mit den Händen in den Taschen herum. Jedes Mal. Ach! In dem Teil Deutschlands ist Cloppenburg beheimatet. ZeeBee mag seine Klischees. Dann arbeitet sich das Team aus Guinea bei jedem Freiwurf näher an die Ausführende heran, zunächst noch ohne Behinderung der Gegner, zunehmend auch zwischen Ball und angedachter Passempfängerin auf anderthalb Meter. Das Schierigespann bemerkt... nichts. Und irgendwann ist auch das Finale vorbei.

    Als einzige Mannschaft Niedersachsens dreimal in Folge auf dem Podest. Der Titel der mvp geht an eine Rückraumspielerin vom Turniersieger Cloppenburg (kein Wunder, bei all dem Glitzerzeugs im Haar, musste sie ja auffallen...), Marit heimst den Pokal für die beste Torhüterin ein. Und Carlotta bekommt von ZeeBee den Trophäenball. Ein gelungenes Wochenende. Und ZeeBee, Trainer und el comandante von Kuba, hält trotz schweißtreibender Temperaturen die Fahne der Revolucion hoch, behält den Fidel-Castro-Hoodie bis zum Schluss an.

    Dein

    Karsten

    Liebes Handballtagebuch!

    Großes Programm am Wochenende! Die neue D-Jugend spielt wie jedes Jahr den Auftakt beim großartigen Ulzburgcup, die alte D-Jugend tritt Samstag in der Endrunde der inoffiziellen Landesmeisterschaft der D-Jugend in der dreiteiligen Mini WM an. ZeeBee ist also bei zwei Turnieren zeitlich überlappend vertreten.

    Die Anfahrt nach Henstedt-Ulzburg ist trotz Anreise mit der Bahn komplett störungsfrei, pünktlich erreichen elf Spielerinnen plus Trainer den Turnierort. Langjährige Routine. Anmelden, Klassenzimmer beziehen, Betreuer / Handballpapa Maze und ZeeBee holen die Pizza. Nicht beim Bringdienst um die Ecke, sondern beim Antipastiteller und vino beim gediegenen Italiener. Eigentlich könnte der Abend hier gern noch etwas länger dauern, allerdings warten elf hungrige Mäuler auf die Pizza. Abends macht ZeeBee die Runde, begrüßt reichlich alte Bekannte auf dem Gelände.

    Die Vorrunde spielen die Mädchen in Halle IV, Sportland. Multifunktionshalle mit Bistro aber beschissener Akustik. Das Vergnügen ist zwiespältig. Den Auftakt macht die männliche D von Fortuna Brandenburg gegen die Bezirksauswahl Wiesbaden/Frankfurt. Wird ja wohl der jüngere Jahrgang der Auswahl sein, anderenfalls ergibt ein solcher Ausritt keinerlei Sinn. Optisch jedenfalls ist es nicht ein jüngerer D-Jugend Jahrgang der Auswahl, im Gegenteil. Mit 26:3 richtet die Bezirksauswahl Wiesbaden/Frankfurt die Vereinsmannschaft hin. >>Memo an mich selbst: Sollte mein Fortpflanzugsorgan einmal auf unter 5 cm schrumpfen, werde ich wieder Auswahltrainer und melde zu Vereinsturniere gegen gleichaltrige Mannschaften.<< Mit Sicherheit könnte ZeeBee psychiatrische Beteuung vertragen. Andere Trainer wären aber offensichtlich noch viel dringender dran... Im Laufe des Turniers kommt es bei der weibliche D in einem 30 minütigem Spiel zu einem 50:0 der Wiesbaden/Frankfurter. ZeeBee ruft den psychiatrischen Notdienst.

    9:05 das Auftaktspiel. Der Gegner ist EBT Berlin, durch die letzten Jahre vorbelastet und auf ZeeBees Schwarzer Liste. Offene Manndeckung bereits in der gegnerischen Hälfte. Dagegen spricht auch nichts. Dann aber Klammeraffendeckung ohne jeglichen Sinn und Verstand. Komplett fachfremde Trainer am Werk. ZeeBee hat seine Mädels vorab geimpft. Wenn die Gegner knuddeln wollen, dann geben wir ihnen Knuddeln. Bis die Schieris kotzen. Ohnehin ist der Plan, wie jedes Jahr, nicht unter die ersten Acht zu kommen, sondern gemütlich Platz 9 zu erreichen. Kurz nach dem Altersklassenwechsel sind die Prioritäten noch ganz Andere. Berlin "enttäuscht" alle Erwartungen, spielt eine extrem offene Manndeckung... aber komplett regelkonform. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Nach dem letztjährigen Turnier ist der Eindruck entstanden, ganz Berlin spielt außerhalb der IHF Handballregeln. Auf dem Papier ist Berlin der Gruppenfavorit, die Mädels haben den klaren Auftrag, im Auftaktspiel ohne Punkte in Spiel zwei zu gehen und Gruppenplatz zwei zu sichern. ZeeBee hat die Rechnung ohne die Mädels gemacht. Trotz bunter Mischung Jung- und Altjahrgang und Neuzugängen verteidigen sie wie die Großen, spielen mit den Tiefenräumen, lassen anprellen, stoppen anprellen, klauen Bälle... ZeeBee kann das 17:12 nicht verhindern.

    Zweite Chance auf eine Niederlage gegen Schwerin II, die wiederum ihr Auftaktspiel deutlich gewonnen haben. Das Spiel verläuft wesentlich offener als der Turnierauftakt, wieder kann ZeeBee das 12:11 nicht verhindern. Im Turnierverlauf muss die Korrektur nun am Samstag erfolgen, gegen Henstedt-Ulzburg III ist keine Niederlage mit regelkonformen Mitteln zu erwarten. ZeeBee übergibt bereits im letzten Vorrundenspiel das Zepter an Betreuer Maze, der am Samstag ohnehin wird übernehmen müssen.

    "Bist Du eigentlich immer entspannt? Ich habe Dich noch nie unentspannt erlebt."

    ZeeBee hat völlig ungewohnt auf der Bank Platz genommen, Neben ihm die D-Jugend von der befreundeten Peiner SG und deren kommunikativste Spielerin hat sich zur Aufgabe gemacht, ZeeBee für 2x 15 Minuten mit jeder erdenklichen Frage zu löchern. ZeeBee bekommt vom Spiel wenig mit, die Mädels holen sich mit 22:10 den nicht gewollten Gruppensieg. ZeeBee verabschiedet sich von den Mädels und übergibt endgültig das Zepter an Maze, reist wieder zur alten D-Jugend. Samstag erreichen die Mädchen durch einen 7m in letzter Sekunde gegen eine körperlich deutlich überlegene schwedische Mannschaft das 7m Werfen, verschwarken erst einmal zwei Würfe, holen durch vier gehaltene Bälle von Dampfplauderin Jule den Nachteil wieder auf und erreichen die nächste Runde. Der nächste Gegner ist eine Nummer zu groß, die Begegnung geht deutlich verloren und im Spiel um Platz 7 dürfen die Mädels noch mal richtig was dazulernen. Erstaunlich, dass der Gegner vom Stralsunder HV I überhaupt des Englischen fließend mächtig ist. ZeeBees Mädels, allesamt "bitches" und allerlei Fäkalausdrücke mehr, erhalten eine Lehrstunde in trash talk. Die Mädels sind schwer beeindruckt, zeigen mit 21:18 den versierten Anglistikerexpertinnen aus Stralsund dann aber, worauf es auf der Platte ankommt. YO, MOTHERFUCKAAAAS! IN YOUR FACE, BITCH!

    Zum dritten Mal richtet der HVNB die Mini WM für D-Jugendliche aus. O.k., eine Mini EM unterbricht die Serie. Großartige Sache, ansonsten trifft sich die Elite des Landes ja nie. Nach zweimal Silber hängen die Trauben dies Jahr - natürlich - wieder hoch, will man sich verbessern. Den ein oder anderen möglichen Gegner hat ZeeBee bereits in der Saison oder während des Turniers ausgespäht. Die Mädels rauschen punktverlustfrei durch die Vorrunde und auch in der Hauptrunde gibt es drei ungefährdete Siege. Im Viertelfinale kommt gleich das Finale des Vorjahres gegen Buxtehude. Der Bundesliganachwuchs allerdings auf dem Papier bei weitem nicht in der überragenden Verfassung des Vorjahrs und ZeeBee plant fest mit dem Halbfinale. Die Mädels wollen das Turnier für Eltern, Fans und Trainer aber doch noch etwas spannender gestalten, spielen wie eine Karre Mist und retten sich mit 7:7 in das 7m Werfen. ZeeBee fragt aus langjähriger Erfahrung die Freiwilligen lieber ab, als sie zu bestimmen. "Macht Euch keine Gedanken, Marit hält zweieinhalb Siebenmeter." Buxtehude verwirft einmal, Marit hält zwei 7m, Halbfinale.

    Jedes Jahr lässt sich ZeeBee was Neues einfallen, um gegen Ende der Saison in der Landesmeisterschaft die Gegner vor Aufgaben zu stellen. Nach den traumatischen Erfahrungen beim Rödspätte Cup, wo gleich zwei Mannschaften höchst erfolgreich mit vier Rückraumspielerinnen und ohne Kreis agiert haben, fällt die Wahl der Waffen nicht schwer. Allerdings wird nie bloß kopiert, in mehreren Trainingseinheiten wird fleißig verbessert. Der ungewöhnliche Tiefenraum im Neuner wird genutzt, immer gleich zwei Einläuferinnen in drei Varianten auf den Weg zu schicken. Das Training, ein Trainingsspiel und die ersten beiden Turnierrunden zeigen auf, dass der teuflische Plan aufzugehen scheint. Das muss erst einmal wer verteidigen.

    In der Hauptrunde (zwei Wochen zuvor) bei Werder Bremen kommt ZeeBee gerade noch rechtzeitig nach dem Samstagstraining zum 3:3 im Spitzenspiel zwischen Werder und Warberg/Lelm. Letztere das Überraschungsteam in Niedersachsen. Der Warberger Block hat in der Regionsauswahl gegen ZeeBees Block in einem Turnier im Oktober noch den schmutzigsten Handball gespielt, den ZeeBee in über dreißig Jahren im Kinderbereich je zu Gesicht bekommen hat. Jeder Wurf begleitet durch einen Schubser von der Seite, egal ob Schlag- oder Spungwurf. Die hannoversche Auswahltrainerin hat tatenlos zugeschaut, der Trainer des Gegners hat die Gunst der Stunde genutzt, dass das blutjunge Schierigespann über den Boden rollende Angreiferinnen als völlig normal empfunden hat. Mehrere Monate später hat Warberg in Bremen die Deckung etwas an die IHF Regeln angepasst. Die schmutzige Ganzfeldmanndeckung beschränkt sich darauf, den Gegnerinnen sofort bei Ballannahme die Luft aus der Lunge zu pressen. Werder hat kein Mittel dagegen, geht trotz eines sehr starken Kaders in heimischer Halle unter. ZeeBee hat Warberg daher ganz oben auf dem Zettel.

    Fortsetzung folgt.

    Im HVNB / bei nuLiga können wir jeden Spieler anklicken und haben dann auf Anhieb alle Saisonspiele aufgelistet, bei denen er auf dem Spielformular auftaucht. Macht es ziemlich leicht, die Festspielsünder zu entlarven und es fällt im weiblichen Bereich pro Saison mindestens einmal auf, wer B, A und Damen gespielt hat. Daher werden die Landesverbände womöglich unterschiedlich mit umgehen der Dokumentation der drei Spielrechte müssen. Aber der Fall mit Einsatz in vier Mannschaften sollte ein Exot bleiben.

    Ein beantragtes Spielrecht beim Zweitverein wird wohl einheitlich überall im digitalen Spielerpass eingetragen sein. Das per Erklärung festgelegte Erstspielrecht vielleicht auch noch. Die weiteren im Erstverein durch Spielen festgelegte Spielrechte werden wohl kaum vom Verband nachgetragen werden können. Ist dann aber auf einer Ebene mit dem Festspielen, das auch nirgends vermerkt ist. Müssen halt alle Beteiligten aufpassen.

    Zitat
    1) Woher weis ich denn als PassOnlinebeauftragter, welcher Spieler ab wann in welcher Mannschaft durch seinen tatsächlichen Einsatz sein Erst- und/oder Zweit- und/oder Drittspielrechtspielrecht in den ersten Wochen/Monaten “festgelegt“ hat?

    In Niedersachsen durch Einblick in nuLiga. Alle Spiele eines Spielers sind unter seinem Namen aufgelistet. Und nur so wird der Staffelleiter ggf. einen Verstoß finden, falls wer in einer vierten Mannschaft eingesetzt wurde.

    Zitat

    2) Jetzt kommt der Nachbarverein vor Saisonbeginn und möchte ein Zweitspielrecht haben.

    a) Muss ich dazu die Trainer aller maßgebenden Altersklassen im eigenen Verein befragen,

    ob und welches Zweitspielrecht selbst belegt/reserviert werden soll?

    Würde ich dringend empfehlen, bevor ein noch auszuübendes Spielrecht blockiert wird.

    Zitat

    Wem gegenüber soll diese Erklärung abgegeben werden (Trainer gegenüber dem Verein; was er sonst durch den tatsächlichen Spieleinsatz auch hat “festlegen lassen“ oder Verein gegenüber Passstelle, also mit dem Antrag auf Zweitspielrecht hochladen?

    Und was macht die Passstelle beim HVSH mit dieser/diesen Erklärungen?)?

    Das wird zukünftig mit dem Antrag auf Erteilung eines Zweitspielrechts vom Verband abgefragt. Ob es in den Pass eingetragen wird, weiß ich nicht. Wäre sinnvoll.

    Zitat

    c) Also ggf. den Antrag des Nachbarvereins ablehnen und einen Antrag auf Drittspielrecht befürworten?

    Zweit- oder Drittspielrecht ist eine Frage der Reihenfolge der Belegung/Antragstellung. Es gibt keine Rangfolge. Ich kann kein Zweitspielrecht ablehnen und ein Drittspielrecht verlangen, wenn bislang nur das Erstspielrecht vergeben ist.

    Zitat

    d) Und woher weis die Passstelle das (Zweitspielrecht schon selbst belegt), wenn sie meinen Antrag auf Zweitspielrecht

    genehmigen/ablehnen soll?

    Blick in nuLiga?

    Zitat

    3) Und wenn die bisherigen (Jugend)Spielausweise überhaupt nicht neu erstellt werden, bleiben denn die bisher eingetragen

    (alten) Doppelspielrechte und Jahres-Spielberechtigungen (s. Anhang) einfach weiterhin darin stehen?

    Die fallen am Saisonende weg.

    Gibt es irgendwo einen Zusammenfassung? :hi:

    Gültigkeit der Spielerpässe

    Da gibt es ein Missverständnis. Die Spielerpässe gelten bis zum Ende der A-Jugend, dann kommt das Erwachsenenspielrecht.

    Erst- bis Drittspielrecht im Heimverein

    Es gilt nach wie vor das Festspielen innerhalb einer Altersklasse. Ansonsten legt sich die Spielerin mit Einsatz in einer Mannschaft fest, wo Erst-, Zweit- und Drittspielrecht liegen. Hier gibt es keinerlei Prioritätenrangfolge, alle Spielrechte sind gleichberechtigt. Ist das Drittspielrecht festgelegt, gibt es in dieser Saison keinen Einsatz mehr in einer vierten Mannschaft bzw. einem zweiten Verein. Es gibt keinerlei Anträge für Spielrechte im eigenen Verein! Nichts ändert sich, bis auf die Tatsache, dass eine Spielerin nicht in vier Mannschaften spielen darf. Auch für verletzte Spielerinnen ändert sich nichts.

    Zweitspielrecht in anderem Verein

    Erst der Antrag beim Landesverband, dann das Spielrecht im Pass. Kein Festlegen durch Einsatz, dann Punkte weg. Es geht theoretisch ab dem 01.07. mit den Anträgen los, so der Landesverband dann aufgestellt ist. Nun neu (s.o.): Ist das Erstspielrecht im Heimverein noch nicht "ausgespielt", muss es durch Erklärung festgelegt werden. Dann kann das Zweitspielrecht erteilt werden. "Mannschaftsliste" kenne ich nicht, gibt es nicht in § 19 SpO.

    Zwei Mannschaften eine Altersklasse, Aushelfen nächste Altersklasse

    Auch hier ändert sich nichts. Festspielen für erste Mannschaft beachten (Jugendspielrecht spricht von "höhere Klasse", Festspielregel spricht von "höhere Mannschaft"!), die Spielrechte werden verteilt, wie zuerst, als zweites, als drittes gespielt wird.

    Wir haben mehrere Vereine die z.B. in der weiblichen D einmal die Woche trainieren. Und auch dort gibt es Talente. Die reichlich Freizeit haben, die nicht mit Handball gefüllt ist.

    1) Den Spielwart werden nicht Dutzende Anträge erwarten. Er sollte nur in jedem Fall, in dem ein Antrag eines Zweitvereins kommt, bevor die Punktspielrunde gestartet ist / bevor das Talent ein Spiel ausgetragen hat, Rücksprache mit dem Trainer halten, wo das Erstspielrecht verortet sein soll. Es wäre nicht unwahrscheinlich, wenn mangels Kommunikation hier ein Spielrecht "verbrannt" wird. Und selbst eine ausgefeilte frühzeitige Exceldatei hilft nicht, wenn sich zwischenzeitlich die Pläne des Trainers ändern.

    2) Das bisherige Zweifachspielrecht war in den elektronischen Pässen eingetragen. Nirgends steht, dass sich das nun ändert.

    Der 01.07. rückt näher. Dann oder zumindest wenig später sollten die Landesverbände Antragsformulare für Zweit- und Drittspielrechte bereit haben. Noch mal in Kurzfassung:

    Eine Jugendspielerin darf in bis zu drei Mannschaften (auch Senioren) / in ein oder zwei Vereinen spielen. Dies gilt ab dem Alter, ab dem es Spielerpässe gibt (bei uns E-Jugend). 48 h bzw. neu 50 h Regel bleibt. Achtung Falle: Nach Abschluss der Saison in einer Altersklasse dürfte eine Spielerin nach Einsatz in zwei Altersklassen dann auch Spiele in der dritten Altersklasse bestreiten. Dieser Gedanke lässt sich NICHT auf die Spielrechte übertragen! Drei Mannschaften pro Saison!

    - Das Erstspielrecht gilt für eine Mannschaft im eigenen Verein. Es wird durch bloßes Spielen festgelegt (oder durch Erklärung gegenüber dem Verband, wenn Antrag vom Zweitverein zeitlich vor dem ersten Spiel liegt). Weitere Spielrechte im eigenen Verein ebenfalls durch Erspielen.

    - Spielrechte im Zweitverein müssen beim Verband beantragt werden.

    - Im Zweitverein darf nur höherklassig zum Erstverein gespielt werden. ACHTUNG NEU: Höherklassig vom Spielrecht aus betrachtet, NICHT vom Verein! Eine Spielerin der zweiten Mannschaft, die nur zweite Mannschaft spielt, spielt im Zweitverein "höherklassig", selbst wenn das für die erste Mannschaft des Heimvereins nicht zutrifft!

    - Es gibt keine Antragsfrist (wird sich Richtung Deutschen Meisterschaften A und B noch rächen). Es gibt kein Kontingent pro Altersklasse.

    - Das Abtreten des Doppelspielrechts (Senioren) wird komplett ersetzt. A-Jugendliche kann A-Jugend, Damen, höherklassig Damen Zweitverein spielen!)

    - Mit Vereinswechsel nach Vergabe des ein oder anderen Spielrechts geht es von Null los. Drei neue Spielrechte möglich.

    Ich habe aktuell drei Kandidatinnen aus dem Altjahrgang D-Jugend. Eine wird ein Zweitspielrecht in der D I bekommen (höherklassig zur D des Heimvereins). Zwei Mädchen bekommen ein Zweitspielrecht in der C II (höherklassig zur heimischen C, sollten sie dort auch spielen). Theoretisch denkbar ist weiterhin ein Zweitspielrecht für eine E-Jugendliche in der D I.

    Der DHB-Bundesrat hat übrigens gestern nochmal weitere Änderungen der neuen Spielordnung beschlossen:

    Amtliche Bekanntmachung Bundesrat vom 18.05.2025 (PDF)

    Danke für die Info! Dann hat diesmal leider niemand hier mitgelesen.

    Erstspielrecht C-Jugend Heimverein Regionalliga

    Zweitspielrecht anderer Verein B-Jugend Regionalliga

    Drittspielrecht vorerst nicht wahrgenommen

    Zweitspielrecht ist auf Antrag erfolgt, Zweitverein verlässt sich darauf. Im Laufe der Saison möchte der Heimverein die B-Jugend Bundesliga aufstocken und will das Drittspielrecht für wB BuLi vergeben.

    - Zweitspielrecht erlischt

    oder

    - Drittspielrecht durch vom Verband erteiltes Zweitspielrecht blockiert?

    Frage in die Runde. Habe heute mal ein Spiel der Mini-WM (wJD) des HVNB gesehen. Werder gg. Warburg.

    [...]

    Wird das mittlerweile so gespielt oder war das ein Extrembeispiel?

    Und vor allem mit "B-Jugend Härte" bei der Kontaktaufnahme. Wenn die Ballführerin keine Luft mehr in der Lunge hat, kann sie auch nicht weglaufen. Im Oktober hat eine Warberger Delegation in in der Regionsauswahl noch so verteidigt, dass sie eigentlich das gesamte Spiel über in Unterzahl hätten spielen müssen. Der Erfolg gab ihnen Recht, der eigene Auswahltrainer hat sie gewähren lassen, während meine Mädels auf der anderen Seite nur so über den Boden rollten. Zwei zerbrochene Beißhölzer haben die beiden Schiedsrichterinnen vor Wurfgeschossen bewahrt.

    In Bremen nun eine regelkonformere Deckungsvariante. Für harte bis sehr harte Kontaktaufnahme gibt es nichts vom Schieri. "Auf die Hand schlagen" hab ich nicht wahrgenommen. Hat jüngst für die Regionsmeisterschaft in zwei sicher nicht leichten Entscheidungsspielen gereicht, könnte für die inoffizielle Landesmeisterschaft Bremen/Niedersachsen (Mini WM) auch reichen. Allerdings hätte ich was dagegen...

    Ist tatsächlich ein Extrembeispiel aus mehreren Gründen. Solche internationale Härte ist in der D ganz selten. Warberg macht es inzwischen auch sehr geschickt, spielen eine giftige Manndeckung, teils über die Mittellinie hinaus und teilt bei Ballannahme sofort aus. Mit Bruce Lee bevorzuge ich allerdings "the art of fighting without fighting". Wenn wir so weit vorn decken, dann geben wir nicht auf die Finger, sondern wir sinken zurück und provozieren das Prellen, um dann den Ball zu erobern oder die Ballaufnahme zu provozieren, um Druch auf die Anspielstationen zu machen. Ballgewinn ist viel geiler als Freiwürfe. Saschas Mädels verfolgen spielen eine andere Philosphie. Der Gegner, der keine Lust mehr auf Handball hat, wird auch nicht gewinnen. Das Erfolgsmodell hängt mir zu sehr von der Laune des Schiedsrichters ab, als dass ich das ernsthaft kopieren würde.

    Am 31.05. in der Endrunde gibt es dann hoffentlich die Antwort auf die Frage des besseren Kung Fu.

    Zitat
    Falls die Regel nur lauten würde in Mannschaft I oder II spielen zu dürfen, könnte eine durch die Vorsaison für die JBL qualifizierte Mannschaft mit ihrem Mannschaft I Kader z.B. eine RL Quali spielen. Den erspielten Platz würde in der Saison dann aber die Mannschaft II einnehmen.

    Hat in Niedersachsen jahrzehntelange Tradition, dass Hildesheim, Anderten oder Burgdorf mit der Ersten die Quali der Zweiten gespielt hat. Hat dabei den Landesverband auch nicht geschert, dass nach damaligen Festspielregeln die Jungs dann alle für die ersten beiden Saisonspiele der Ersten nicht spielberechtigt waren (damals keinerlei Wechsel innerhalb einer Altersklassen während der ersten beiden Saisonspiele; Quali in der Jugend Teil der neuen Saison).

    Löst der HVNB heutzutage eigentlich cleverer. Muss die Zwote in die Quali, muss sich auch die Erste in die Quali begeben. Und dann gelten Pokalfestspielregeln (keinerlei Wechsel für die Dauer der Quali). Warum das in der Praxis meines Wissens noch nie umgesetzt wurde, konnte ich noch nicht ergründen. Irgendwie bekommen dann alle immer Wildcards.

    Aber was hat das Alles mit den ab 01.07. geltenden Jugendspielrechten zu tun?

    Die Lösung sind nicht Kaderlisten oder unterschiedliche Gruppen, die zeitgleich an verschiedenen Orten spielen. Wenn zwei Mannschaften aus einem Verein in derselben Relegation zugelassen sind, wird es Versuche geben, das für sich auszunutzen. Profis verweisen in den Durchführungsbestimmungen auf § 45 VIII SpO DHB und führen die Pokalfestspielregeln ein. Jeder spielberechtigte Spieler darf in Mannschaft I oder II spielen... aber ausschließlich in Mannschaft I oder II. Problem gelöst. Aber wie gesagt... Profis. Müsste man ja die Spielordnung des DHB kennen.

    Ostersonntag folgt das dritte Vorrundenspiel. ZeeBee hat immer noch schlechte Laune vom Vortag. Gegner ist die Zweitvertretung des Veranstalters Frederikshavn FI. Für FFI III hat ZeeBee eigens die Spielweise "Dänemark" erfunden. Die bösen Deutschen kommen nach Dänemark mit einer starken Mannschaft, spielen auch noch die dort sonst unzulässige Manndeckung oder sehr offensive 1:5 gegen eine Anfängermannschaft, die es wahrscheinlich gewohnt ist, sich minutenlang den Ball vor einer Fleischmauer hin- und herzupassen. Um nicht eines Tages von aufgebrachten dänischen Eltern vor der Halle aufgeknüpft zu werden, hat ZeeBee sich irgendwas einfallen lassen müssen, was ihm in den letzten 30 Jahren jedenfalls noch nicht eingefallen ist. Und wenn man alle abgefangenen Bälle brav wieder zurückspielt, kann man genauso hoch gewinnen, aber wie durch ein Osterwunder gibt es keine wutschnaubenden Eltern. Hallelujah.... Baby!

    FFI II wäre wieder ein solcher Kandidat gewesen. Gegen den zweiten schwachen Gruppengegner ein 5:8, gegen Hamburg gar ein 6:22. ZeeBee hätte ohnehin seine stärkste Formation lange auf der Bank gelassen, nun wirkt es auch noch wie eine Strafe für den gestrigen kollektiven Blackout der ersten Sechs. Gut so! Die Mädels spielen eine blitzsaubere Manndeckung a la ZeeBee. Beweglich, kein Körperkontakt, keine Fouls, keine durch die Luft fliegenden Zwerge und keine Angriffsfläche für einen Schieri. Die kleinen Gegnerinnen sind hoffnungslos überfordert mit sich, dem Ball, dem Leben, dem Universum und dem Rest. Genau die Situation, für die ZeeBee die Spielweise "Dänemark" erfunden hat. Nur ist ZeeBee immer noch grantig vom Vortag. Lässt alle Leistungsträger auf der Bank schmoren, guckt verdrießlich in die Runde... und lässt die Mädels weiter von der Kette. Die letzten fünf Minuten darf auch die Bank noch mal ran. Im Rücken von ZeeBee echauffiert sich eine schwedische Trainerin.

    "Let them play! Draw back!"

    Wir können kein defensiv! Wir wollen kein defensiv! Wir spielen kein defensiv! Und keine skandinavische Mannschaft wird freiwillig auf die Fleischmauer verzichten, wenn unsere zweite D-Jugend damit nicht klar kommt. Denkt sich ZeeBee und ignoriert die junge Dame. Und bekommt allmählich ein schlechtes Gewissen. Abpfiff. 19:0. Hmmm.... Nächstes Spiel dann wieder mit Prinzip Dänemark.

    ZeeBee checkt den Spielplan. Wann wäre denn das erste Spiel im B-Pokal? Es graut ihm davor, für den Rest des Turniers gegen Anfängermannschaften und Breitensportteams zu spielen. ZeeBee findet nirgends Nr. 3 der Gruppe 8. Hoch, runter, hoch, runter... die können doch keine Mannschaft vergessen haben? Irgendwo versteckt dann die Lösung. Gruppe 1 hat kurzfristig vor dem Turnier noch eine Mannschaft dazu bekommen, der Sechste wird irgendwo weit hinten aufgeführt. Sechster Gruppe 1 gegen Dritter Gruppe 8. Ähhhhh.... die eigene Zweitvertretung ist auf dem besten Wege Letzter in Gruppe 1 zu werden. F***! Prinzip Dänemark? Torhüterin tauschen? Torhüterin grantig machen? Dadurch Disqualifikation risikieren, weil innerhalb der Altersklasse nicht gewechselt werden darf? ZeeBee kotzt. Trainerkollegin Chrischi kotzt ebenfalls. "Ihr könnt doch nicht gegen uns spielen!" "Liegt nicht mehr in unserer Hand. Und ich glaube nicht, dass Hamburg gegen Ankaret verliert."

    Erst einmal erklärt ZeeBee den Mädels, die Prinzip Dänemark noch nicht alle kennen, dass gegen IK Sävehof alle abgefangenen Bälle zurückgegeben werden. Lange Gesichert. Vorsorglich fordert ZeeBee auch, dass die Pässe aber tatsächlich abgefangen werden und nicht weggeklatscht werden sollen. Es geht weiterhin um Ballgewinn und die maximale Anzahl von Geschenken. Rausgeprellte Bälle dürfen behalten werden.

    Chrischi schreibt ZeeBee, er möge noch mal in die Turnierregeln schauen. Bei Punktgleichheit gilt:

    1. Erreichte Punkte in die gegenseitigen Spielen

    2. Tordifferenzen aus allen Spiele
    3. Mehr geworfene Tore

    4. Los

    Das ist nicht deren Ernst? Die brechen den direkten Vergleich schon nach den Punkten ab? Ich muss im Kinderhandball Anfängermannschaften abschießen, um den direkten Vergleich zu gewinnen? ZeeBee kotzt. Gedankenspiele. Wenn Hamburg im letzten Spiel (gleich nach dem eigenen letzten Spiel in gleicher Halle) einen Punkt abgibt, sind die Mädels ohnehin Zweiter. Gewinnt Hamburg, kommt es zum Dreiervergleich und da hat Ankaret mit Abstand die größte Tordifferenz, so dass Hamburgs Torverhältnis nicht interessiert.

    Ankaret +34

    TVB +14

    Um Platz 2 sicher zu erreichen, brauchen die Mädels +20 Tore aus dem letzten Spiel. Kollektives Entsetzen der Mädchen.

    "Und? Das letzte Spiel habt Ihr mit 19 Toren Unterschied gewonnen."

    "Heißt das jetzt, wir geben keine Bälle zurück?!"

    ZeeBee hat schon sehr clevere Mädchen. Das Schicksal hat der Mannschaft noch eine Chance auf den A-Pokal beschert und als Sahnehäubchen darf nun AMTV zuschauen, wie der etwaige direkte Vergleich vor ihren Augen schmilzt. Gegen Sävehof startet ZeeBee mit einer gemischten Formation. Gegen FFI haben sich alle Mädels in der Manndeckung bewährt, es bedarf keiner Bestbesetzung zu Beginn. Wie ein Uhrwerk arbeiten die Mädchen den 20-Tore-Berg ab. Marit hält einen 7m, Marit hält die wenigen Würfe aus Durchbrüchen. Halbzeit 11:1. Könnte eine Punktlandung werden. ZeeBee stellt sich gerade eine dieser deutschen oder skandinavischen Klammeraffendeckungen vor, die dieselbe Aufgabe hat, in dreißig Minuten zwanzig Tore Vorsprung rauszuholen. ZeeBee grinst. Kurz vor Schluss fällt das 21:1, irgendwer schläft noch mal in der Deckung, Marit hält. Endstand 23:1, die Mädels jubeln. ZeeBee entschuldigt sich beim Schieri, beim schwedischen Trainer, beim schwedischen Co-Trainer. Die selten dämlichen Turnierregeln machen es notwendig. Alle sind aber recht entspannt. Im Anschluss verliert Hamburg mit einem Tor, es kommt nie zum direkten Dreiervergleich, ein einfacher Sieg hätte gereicht.

    Wieder keine Kreisläuferin! In über dreißig Jahren hat ZeeBee zum allerersten Mal vor zwei Tagen gegen eine 4:2 Formation spielen müssen und nun das zweite Mal. Önnereds HK aus Schweden hat seine Hausaufgaben gemacht, sich offenbar das zweite Gruppenspiel angeschaut, während ZeeBee in der Ersatzunterkunft kein W-LAN hat und im Dunkeln tappt. Wieder stiftet die fehlende KM heillose Verwirrung. Bevor das Spiel für die Mädels richtig begonnen hat, steht es bereits 0:4. ZeeBee knirscht mit den Zähnen. Bei 0:5 wird er alle sechs Feldspielerinnen auswechseln und bis zum Ende des Spiels auf die Bank setzen. 1:4. Glück gehabt, Ladies! Das heillose Durcheinander verklingt allmählich, der Gegner ist aber auf zwei Rückraumpositionen so flink besetzt, dass die Mädels meist nur hinterher schauen und Rücklichter sehen. A-Pokal und wie schon zweimal zuvor ist im Achtelfinale Schluss. 15:21 - Önnereds HK wird am Sonntag noch die Bronzemedaille holen. Erstmals in vier Jahren trifft ZeeBee nicht auf den späteren Turniersieger.

    "Ah... der Erfolgstrainer!"

    Trainerguru Olaf begrüßt ZeeBee vor dem Spiel um Platz 3 zwischen seinem Verein und der C-Jugend des TVB.

    "Ist Deine Vorbereitung für das Turnier aufgegangen?"

    Nicht ganz überraschend liest Olaf in der Handballecke mit.

    "Wir haben nicht ein einziges Mal gegen eine richtige 6:0 gespielt."

    "Also fünf Wochen Trainingszeit verschwendet?"

    So würde ZeeBee das nun nicht ausdrücken. In fünf Spielen hat es...äh... ein Tor durch Schlagwurf aus der Fernwurfzone gegeben. Und Schlagwurftraining kann ja nie schaden. Nachträglich müsste nur "Turniervorbereitung" umbenannt werden. Juristen sind ja sehr phantasievoll bei Änderung von Definitionen und mit Wortmagie.

    Es spielen bis auf ein Mädchen ausschließlich ZeeBees ehemalige Zöglinge im Spiel um Platz 3 der C-Jugend gegen Bad Schwartau. Vor zwei Jahren hat die Mannschaft in gleicher Halle noch den B-Pokal gewonnen, nun geht es immerhin um Bronze im A-Pokal. Nur dass Schwartau eine volle Bank hat und die Mädels auch qualitativ den deutlich breiteren Kader haben. ZeeBee checkt später einmal die Randdaten. Es spielt der Siebte aus Schleswig Holstein gegen den Meister Niedersachsen/Bremen. Es liegen dennoch zwei Klassen zwischen den Teams. Abgesehen davon, dass die Leistungsträgerinnen des TVB längst platt sind, dem Tempohandball sind sie gar nicht gewachsen. Letztes Jahr ist die C im 1/16 Finale mit vier Toren Unterschied und dennoch einem Klassenunterschied gegen eine norwegische Mannschaft rausgeflogen. Nun richtet der Siebte von Schleswig Holstein den Ersten aus Niedersachsen mit 27:11 hin. Der einzige Trost, es sind überhaupt nur drei deutsche Mannschaften im A-Pokal gewesen und alle drei stehen im Halbfinale. Und im Halbfinale haben sich ZeeBees Ex-Mädels wacker geschlagen, obwohl beim Gegner vermutlich eine Damenspielerin mit Wurzeln vielleicht in Burkina Faso als Haupttorschützin gespielt hat, der die Schieris stets sechs Schritte zugestanden haben.

    Auf der Rückfahrt geht es noch ein wenig hin und her. Die Mädels sind auf Hin- und Rückfahrt jahrelang den Skandi-Park kurz hinter der Grenze gewohnt. Die Enttäuschung ist groß, der Stop passt nicht in die Pausentaktung des Busfahrers. Zweiter Halt ist vor der Grenze, Busfahrer Feo tut uns dennoch den Gefallen eines weiteren kurzen Stops. Vom Skandi-Park meldet sich während der Fahrt dorthin eine Handballmutter, ZeeBee hat mit tränenerstickter Stimme berichtet, er würde den Einkaufsstop dieses Jahr nicht machen können. Jaana fragt an, was ZeeBee denn brauche.

    "Italienischer Rotwein. Amarone. Marke egal. € 35,- plus/minus fünf Euro."

    "Hast Du heute Abend noch eine Feier?"

    "Nee, das ist jedes Jahr meine Belohnung, Ostern überstanden zu haben."

    Dein

    Karsten

    Liebes Handballtagebuch!

    Eine Tasse Kaffee beim Rödspätte Cup/Frederikshavn: 20 Kronen

    Ein fransk hot dog: 65 Kronen

    Der Blick der hinausgestellten Spielerin, wenn in der 25. Minute eines Spiels fünfzig Zentimeter urplötzlich nicht mehr drei Meter sind: unbezahlbar!

    Mit einem Jahr Vorlauf reserviert ZeeBee ein Ferienhaus für Ostern 2025. Nicht irgendwo im Sumpfgebiet eine Viertelstunde nördlich von Frederikshavn. Innerhalb der Stadtgrenzen, an der Nordgrenze der Stadt. Unmittelbare Nähe zum Meer. Und auch noch günstig. In der Woche vor Ostern kommt immer noch keine Info von Dancenter zur Schlüsselübergabe. Es fehlt noch der Code zum Schlüsselsafe in der Dancenter Filiale. Zwei Tage vor Abfahrt bittet ZeeBee um Übersendung eines Codes. "Vielen Dank für Ihre Nachricht, wenn wir dazu kommen, antworten wir gegebenenfalls eines Tages." ZeeBee erinnert noch einmal. Und noch einmal. "Vielen Dank für Ihre Nachricht, blablabla..." Ein verzweifelter Blick in die Unterlagen: Schlüsselübergabe am Haus. Aha. PIN Code 9088. Aha. ZeeBee beruhigt seine Mitstreiter. Offenbar hat das Haus selbst einen Schlüsselsafe oder gar ein elektronisches Schloss. Die Mitbewohner der Unterkunft aus der Grafschaft Bentheim melden sich von vor Ort bei ZeeBee im Reisebus. Ob denn die Adresse stimme, das vermeintlich gebuchte Haus würde gerade von wem anders bezogen. ZeeBee vergewissert sich. Hausnummer 45 stimme. Dort sei aber gerade eine Dame dabei einzuziehen. ZeeBee checkt seine Nachrichten. Drei Stunden vor geplantem Bezug hat sich Dancenter gemeldet:

    "Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Wunschhaus für den gewünschten Zeitraum nicht mehr verfügbar ist. Trotz aller Bemühungen konnten wir aufgrund begrenzter Verfügbarkeit keine passende Alternative finden. Ihre Buchung mit der Buchungsnummer [4424908847] wird daher storniert."

    Weiter:

    "Um die Qualität unserer Dienstleistung zu verbessern, bitten wir Sie, die erhaltene Antwort zu bewerten, indem Sie auf den Smiley neben dem Schriftzug "Sind Sie mit der Dienstleistung unserer Experten zufrieden?" zu klicken."

    ZeeBee findet leider keinen Brontosaurusscheißhaufen-Icon, das er klicken könnte. Telefonisch verspricht Dancenter eine Lösung. ZeeBee müsse nur auf der Homepage eine Unterkunft suchen, Formular 8c8iaßciww runterladen, den Mond anbellen, die dänische Nationalhymne rückwärts singen, bei Vollmond eine Kartoffel in Form eines Auerochsen unter einer hundertjährigen Eiche verbuddeln und vielleicht ergäbe sich dann ein Ferienhaus auf einer einsamen Insel vor Grönland. Tusen takk!

    Trainerkollege Tim und Begleiter sprechen die das Ferienhaus illegal besetzende Dame an, die sich als Hauseigentümerin herausstellt. Der ist die Situation höchst peinlich, telefoniert ein wenig herum und organisisert eine Unterkunft in der unmittelbaren Nachbarschaft für nur wenig mehr Miete als die gebuchte Unterkunft. Dancenter verspricht am Telefon eine Rückzahlung der Miete. Tusen takk, Ihr ************!

    Fünf Wochen hat ZeeBee die D-Mädels auf das Turnier vorbereitet. Zum Glück noch kein Harz, aber es ist mit defensiven Abwehrformationen zu rechnen. In den letzten drei Jahren liegt der Schwerpunkt auf Passgeschwindigkeit und Passfolgen. Ein wenig auch auf Schlagwürfen. ZeeBee wirft alles über den Haufen, in den vergangenen Turnierspielen gibt es zu wenig Abschlüsse aus der Fernwurfzone. Nun also mehr Schlagwürfe von acht, neun Metern. Schlagwurfvarianten. Wechselsperren der Kreisläuferinnen. ZeeBee ist optimistisch, dass es auch mal für das Viertelfinale des A-Pokals reichen könnte.

    Erster Gegner ist der AMTV Hamburg. Vierter der Oberliga HH. Keine erschreckende Statistik, kein Grund zur Furcht. ZeeBee erinnert die Mädels, dass die Turnierspiele 2x 15 Minuten dauern. Fehler dürfen passieren, Fehler können ausgebügelt werden. Hamburg deckt höchst offensiv. Kennen die Mädels. Hamburg und der TVB sind auf Augenhöhe, der TVB führt jedoch das gesamte Spiel mit ein oder zwei Toren. Ganz souverän spielen die Mädels das Spiel zu Ende und gewinnen mit 19:18. ZeeBee ist stolz auf die Mannschaft.

    Nach dem Abendessen geht es gegen die Zweitvertretung von Ankaret aus Schweden. Die haben ihr erstes Spiel gegen Sävehof I deutlich gewonnen. Die aufgestellte Gedankentabelle wird schon mal ordentlich durcheinander gewürfelt. Anpfiff, Ballbesitz Ankaret, große Verwirrung in der Abwehr. Keine Kreisläuferin weit und breit. Unterzahl?! ZeeBee schaut zur schwedischen Auswechselbank. Drei Feldspielerinnen sitzen dort. Für einen kleinen Moment ist auch ZeeBee verwirrt. Dann die Erleuchtung. Eisenach verdammt! Ankaret spielt mit vier Rückraumspielerinnen und ohne Kreis. ZeeBees Mädels reagieren, wie wohl jeder aufgescheuchte Hühnerhaufen reagieren würde. 6:0.

    "Seid Ihr bescheuert?! Ihr könnt gar keine 6:0!"

    Die fehlende Kreisläuferin hat in etwa den Effekt eines Chinaböllers in einem Ameisenhaufen. Es gibt keine grüne Karte und ZeeBee hätte wohl auch ein ganzes Skatblatt an grünen Karten nicht gereicht, wieder Ordnung in Abwehr und Angriff zu bekommen.

    "Wer seid Ihr und was habt Ihr mit meiner Mannschaft gemacht? Wollt Ihr Lösegeld? Kekse? Süßigkeiten? Waffenfähiges Plutonium?"

    Der souveräne Regionsmeister Hannover hat sich in seine Einzelteile aufgelöst. ZeeBee reagiert mit dem Allheilmittel Halbfeldmanndeckung, um wieder etwas Ordnung herzustellen. Ankaret verlagert im nächsten Angriff, spielt mit asymmetrischer Aufstellung. Auf der rechten Abwehrseite sucht wer verzweifelt eine Gegenspielerin. Die Ballführerin spaziert lachend durch die linke Abwehrseite und erzielt ein Tor. Im nächsten Angriff trägt Rückraum Rechts eine offenbar nur für Halb Links erkennbare Tarnkappe und spaziert lachend an ihrer orientierungslosen Abwehrspielerin vorbei und trifft. Im Angriff dasselbe Chaos, keine Feldspielerin, die nicht Symptome einer schweren Vergiftung mit psychedelischen Drogen aufweist. Sechs Mädchen stolpern ziellos über das Spielfeld. Eine an sich ebenbürtige schwedische Mannschaft gewinnt unerklärlich mit 14:8. ZeeBee hat längst die Contenance, den Humor, den Verstand und die auch Beherrschung verloren.

    Nach dem Spiel wagt zunächst kein Elternteil ZeeBee anzusprechen. Rauch aus den Ohren, penetranter Schwefelgeruch, Blutrinnsale aus den Mundwinkeln sowie Augen und ein glasiger Blick müssen wohl abschreckend wirken. Die Mädels lassen sich mit dem Duschen sehr, sehr, sehr viel Zeit, trauen sich erst viel später aus der Halle. ZeeBee fehlen die Worte. Ein paar Worte fallen nach Blick in die Tabelle dann doch noch ein.

    "Wisst Ihr, was der 'direkte Vergleich' ist?"

    Es stellt sich heraus, dass die beiden ersten Turniergegner die eigentlichen Konkurrenten um den A-Pokals sind, die aber noch nicht gegeneinander gespielt haben. Die zwei Sonntagsgegner sind dann die beiden sicheren Kandidaten für das Erreichen des B-Pokals. Und der TVB geht mit wenig optimalen 2:2 Punkten und -5 Toren in den möglichen direkten Dreiervergleich. ZeeBee geht nicht davon aus, dass Ankaret auch von Hamburg ein Dutzend Voodoopuppen besitzt und diese malträtieren wird. Der notwendige Platz 2 im eventuellen direkten Vergleich rückt in weite Ferne. ZeeBee ist etwas unzufrieden mit der Gesamtsituation.

    Fortsetzung folgt!