Beiträge von Zickenbändiger

    Technik Stemmwurf gegen die Hand

    "Ich bin ja keine Trainerin, aber wirft Mirca nicht über das falsche Bein?"

    Samstagvormittag, Kleingruppentraining mit drei B-Jugendlichen. Wurftraining. Schlagwurf gegen die Hand an Hindernis vorbei. Und ja... Mirca setzt den Stemmschritt mit dem rechten Fuß, lehnt sich nach links, knickt gegen die Hand ab und wirft - recht passabel - mit etwas ungewöhnlicher Technik.

    Ich probiere die Technik aus. Letztlich eine schräge Verbeugung. Die linke Hüfte ist beim Wurf nicht im Weg. Der Wurf fällt deutlich leichter als mit dem Stemmschritt über das "richtige" Bein. WTF!

    Trainingssteuerung

    Samstagnachmittag Kleingruppentraining mit zwei Feldspielerinnen (plus Torwart) als Gastrainer mit vollkommen fremden Mädchen (C-Jugend)

    Eingegrenzter Raum für RL. EIne Gegenspielerin auf HR. Auftakthandlung anprellen gegen die Hand, Pass/Rückpass mit Heimtrainer auf LA, Durchbruchversuch zur Hand > Weiterspielen zu mir auf RM mit Rückpass, dann zwingend Abschluss, oder 1:1 gegen die Hand.

    Abwehrspielerin sehr griffig, unterbindet jedes 1:1 mit Festmachen. RL verzweifelt. HR nutzt allerdings aus, dass keine Gefahr von LA droht, geht das Anprellen nicht voll mit und konzentriert sich räumlich in Breite und Tiefe auf das 1:1 nach Rückpass.

    Wir bauen eine Drohung von LA auf, wenn er den Ball auf das Begrenzungsplättchen ablegen kann: Liegestütze HR. Problem 1 gelöst, HR muss ballorientiert im Raum arbeiten und die gewünschte Lücke preisgeben. Ich versuche es immer zu vermeiden, einer "Spielverderberin" einer Übung, die die richtige Idee hat (häufig Abfangen des Passes von der Anspielstation ohne Torwurfaufgabe; hier Ausnutzen, dass LA passiv bleibt und damit volle Konzentration auf RL), Verbote aufzuerlegen. Stattdessen wird die Übung/die Aufgabe spielnah erweitert,

    Es bleibt das mismatch. HR ist zwar kleiner, aber die deutlich stärkere Spielerin. Jede Angriffsaktion endet im Festmachen. Allerdings hat RL auch kein Konzept vom Raum vor ihr und läuft HR immer brav in die Arme.

    "Du spielst ihr in die Karten und läufst genau auf L. zu. Durch das Auftaktprellen ziehen wir aber HR aus dem Zentrum ihres Abwehrraums. Wenn sie weit mit rüberkommt, versuch sie dann zur Hand zu überlaufen bzw. in eine schnelle Seitwärtsbewegung zu zwingen, dann Richtungswechsel. Kommt sie nicht weit mit, entscheide Dich deutlich für links oder rechts und erzwinge eine schnelle Seitwärtsbewegung zur Vorbereitung des Richtungswechsels."

    Siehe da, die Erfolgserlebnisse folgen auf dem Fuße.

    Zwischenstand:

    Die 1. Kammer des Verbandssportgerichts hat sich meines Einspruchs und des Antrags auf weitergehende Bestrafung (also Verlängerung der zweijährigen Sperre) angenommen. Eilbedürftig sei die Sache nicht, die Welt dreht sich auch ohne einen einzelnen Trainer weiter, bzw. der Spielbetrieb komme ohne mich aus (und bei Aufhebung der Sperre müssten auch keine ausgetragenen Spiele nachgeholt werden, wie wenn es ein gesperrter Spieler gewesen wäre). Das Gericht will sich beeilen, schlägt übergangsweise vor, die Sperre vorläufig bis zu einer Entscheidung aufzuheben. Kommt der Verband dem nach, gäbe es keinen Grund für den Antrag auf eine Einstweilige Verfügung vor dem staatlichen Gericht.

    Kommendes Wochenende sitze ich also bei zwei Spielen auf der Tribüne.

    Update: Auf Vorschlag des Sportgerichts hat die Region die Vollziehung der zweijährigen Sperre für die Dauer des Verfahrens ausgesetzt, quasi die aufschiebende Wirkung des Einspruchs hergestellt. Keine Einstweilige Verfügung durch das Amtsgericht notwendig, morgen und übermorgen bin ich auf der Bank.

    Nicht DAS Ziel der Abwehr ist der Ballgewinn. Auch nicht im Kinderhandball. WENN ein Ziel des Trainers der Ballgewinn ist, DANN entsteht attraktiver Handball. Der Trainer mit Ziel Freiwurf kann auch belohnt werden. Habe ich auf der anderen Seite einen Jammerer, wird die schöner deckende Mannschaft jammern, aufgerieben und verlieren. Dass die Gewinnermannschaft dabei womöglich nichts lernt, überblickt der Wrestlingtrainer mit seinem Horizont ja gar nicht. Die Eltern sind dennoch glücklich, die Eltern der Verlierermannschaft bekommen Zweifel ob der Schönspielerei.

    Schönes Beispiel aus der Praxis: Letzten Montag bis Mittwoch Trainingslager unserer wC (18 Mädchen) mit einem ehemaligen Profitrainer mit reichlich Hintergrund auch in der Jugend als Gast. Mindestens die Hälfte der C-Jugendlichen stammten aus meiner Schule, dazu drei Gäste und eine Reihe Neuzugänge, die nie bei mir in der wD waren.

    Trainingsschwerpunkt 3:2:1 Deckung:

    "Jeder Freiwurf ist ein Punkt für die Abwehr!"

    Komplett konträr zu meiner Ausbildung in der D-Jugend, aber deswegen nicht weniger wahr. E-Jugend bei mir stets weitestgehend körperlose Deckung, D-Jugend durchaus harter Körperkontakt aber taktische Fouls nur als Notlösung. Der Ball soll gespielt, am liebsten unter Bedrängnis gespielt und dann abgefangen werden. In der 3:2:1 muss ich Herz für die HM haben und das Spiel verlangsamen. Das Maß der Entschleunigung ist dann sicher Geschmacksache, ich persönlich würde weiterhin mehr auf dem Ball gehen, aber ich habe auch bei weitem nicht den Hintergrund unseres Gasttrainer mit Teilnahme an Deutschen Meisterschaften. Unsere Mädels also ständig zu brav, haben den Ball und damit auch HM laufen lassen. Von Altersklasse zu Alterklasse können also vollkommen verschiedene Wahrheiten gelten bis hin zum Widerspruch zur vorangegangenen Altersklasse. Wer aber bei den Zwergen nur Wrestling lernt, wird nicht so schnell in eine antizipative Deckung aber der C-Jugend hineinpassen. Die Erkenntnis wiederum setzt einen ausgebildeten Trainer voraus.

    Alle Versuche der Verbände in die Taktik der Trainer hineinzuregeln, haben Vor- und Nachteile. Der größte Murks ist es natürlich, das Problem schlecht ausgebildeter Trainer ohne Erfahrung auf schlecht ausgebildete Schiedsrichter ohne Erfahrung zu verlagern. Jetzt soll der B-Jugendliche, der ein D-Jugend Spiel pfeift, das technische Fortkommen der Kinder ermöglichen? (Siehe meinen Artikel in "handballtraining" 11/99 und eine mögliche Lösung.) Ich würde mir wünschen, dass jeder gegnerische Trainer in der D-Jugend machen könnte, was er wollte und ich müsste die Kinder darauf einstellen. Fleischmauer im Hinspiel? Dann erschießen wir sie im Rückspiel aus der Fernwurfzone. Wrestlemania im Hinspiel? Blaues Wunder im Rückspiel. Wenn ich in der Saison schon Würfe aus der Fernwurfzone einbringen könnte, müsste ich die Mädchen am Saisonende nicht sechs Wochen lang auf ein Turnier in Dänemark vorbereiten. Und dann hätte ich eine ganzheitliche Ausbildung, die den Skandinaviern mit ihrer Version der Vorgaben wiederum fehlt.

    Hier hatten wir das Thema Ausbildung im Nachwuchs jüngst, also setze ich das mal fort.

    Gestern mit meiner weiblichen D ein überregionales Turnier gespielt. Zehn Mannschaften aus drei Bundesländern waren in der Altersklasse am Start. Kein Bundesliganachwuchs aber wohl mehrere Vereine mit größerer Jugendabteiltung.

    Eigentlich waren wir dort, um einmal auf stärkere Gegner als in der Heimat zu treffen. Dann war das Innere einer Sporthalle mal wieder eine schöne Abwechselung nach drei Wochen ohne Ball (Sanierung der Trainingshalle, willkürliche Sperrung aller städtischen Sporthallen in den Ferien, kurzfristige Sperrung der Ausweichhalle auf dem Lande, wo Strom gespart werden musste).

    Der Blick über den Tellerrand (wir kannten keinen unserer fünf Gegner, noch die anderen vertretenen Vereine) ergab erst einmal keine stärkeren Gegner als bei uns in der Heimat (großes Pech allerdings, dass im Finale die beiden Leistungsträgerinnen des Gegners nicht mehr mitspielten und ohne die Beiden dann unterging). Ich mache die Qualität der Ausbildung der Kinder am einfachsten am individuellen Deckungsverhalten fest. Da gab es zwei Lager: Entweder gab es gar kein individuelles Deckungsverhalten und auch auf elterliche Zurufe ("FESTMACHEN") wurde weder wörtlich noch mit Körperkontakt reagiert. Oder eben rustikal griechisch-römisch mit vollem Segen der jungen Schiedsrichter, so dass ich kurz vor einem Hausverbot gestanden hätte, wenn ich denn auf der Bank hätte Platz nehmen dürfen (s. Tagebuch).

    Oben hatte ich es geschrieben. Jammern bis der Arzt kommt. Ich durfte nicht coachen, auf der Bank agierte ein Vater (Sportlehrer ohne Handballhintergrund). Die beiden wildesten Vertreter der griechisch-römisch Fraktion hatte ich längst ausgemacht und die Linie der Schieris ebenfalls. Helfen konnte ich den Mädels von der Tribüne nur bedingt, also haben wir das Vorgehen vorab besprochen:

    - Ihr arbeitet Euch ausschließlich mit Beinarbeit aus einer Umklammerung.

    - Oberkörper/Ellenbogen kommen nicht zum Einsatz.

    - Ziel bleibt es, entweder an der Abwehrspielerin vorbei zu kommen oder den Ball zu spielen und

    - WIR WARTEN NIEMALS AUF DEN PFIFF ZUM FREIWURF!

    Das haben die Mädels ganz ordentlich gelöst und die schlimmsten Klammeraffenteams mit 12:4 und 13:6 geschlagen. Nachdem die mit Abstand jüngste Mannschaft vor Ort mit einer Reihe E-Jugendlicher zuvor gegen eins jener Teams mit 1:6 verloren hatte (Handball hat wohl aufgrund ständiger Freiwürfe nicht stattgefunden) gegen uns mit 0:16 verlor, bedankte sich der Trainer bei uns für das faire Spiel. Ich hatte einigen Mädels zwischendurch jeglichen Körperkontakt verboten und die Torhüterin hatte die Anweisung, zumindest einmal zu patzen, was aber bei Würfen auf den Rumpf nicht gelang.

    Fazit: In dem Turnier waren wir wie ein Fremdkörper. Die offensivste Deckung, keine Verwarnungen, mit Sicherheit die meisten rausgefangenen Bälle, die meisten rausgeprellten Bälle, die meisten Prellgegenstöße und die wenigsten Gegentore (20 in 100 Minuten, der Finalgegner hatte bereits in der Vorrunde als körperlich stärkste Mannschaft 30 Gegentore in 80 Minuten, bevor das Unglück im Finale über ihn hereinbrach). Auch wenn die vorgeschriebene offensive Abwehr nicht der Weisheits letzter Schluss ist, man kann sie regelkonform und erfolgreich spielen. Man muss sie sich nur hart erarbeiten.

    Liebes Handballtagebuch!

    ZeeBee liegt auf Eis. Sprichwörtlich.

    - Aberkennung des Regionsehrenbriefs

    - € 1.000,- Geldstrafe

    - Entzug der C-Trainerlizenz

    - Entzug der B-Trainerlizenz

    - Sperre als Trainer für zwei Jahre

    - Antrag beim Sportgericht auf Erhöhung der möglichen Höchstsperre aus der Trainerordnung

    Kurzer Rückblick um einige Jahre: D-Jugend Trainerin Samantha findet die Konkurrenz ihrer weiblichen D-Jugend als keine sportliche Herausforderung und meldet ihr Team zusätzlich als Jungsmannschaft in der höchsten Liga der mD. Niemand stört sich daran, dass eine sympatische junge Trainerin so forsch ist und eigentlich allenfalls nur "gemischte" Mannschaften bei den Jungs spielen dürften. Die Mädchen nehmen eine Menge aus der Erfahrung mit, eine spätere Jugendnationalspielerin und heutige Bundesligaspielerin war darunter. Zwei Jahre später trainiert ZeeBee im selben Verein die weibliche D und ergreift dieselbe Maßnahme, muss aber eine Liga tiefer spielen, da die eigene mD den Platz in der Regionsoberliga "blockiert". Bis auf zwei, drei Mannschaften können die Jungs nicht mithalten, die Mädels schlagen ihre Gegner teilweise auch hoch. Dutzende zwölfjährige Jungs müssen in Psychotherapie, andere werden drogenabhängig, schlittern in ein kriminelles Leben ab, Eltern verstoßen ihre Kinder, Jungstrainer stürzen sich reihenweise in ihr Schwert, die hannoverschen Waisenhäuser sind voll mit kleinen Handballern. Die Handballregion Hannover reagiert pflichtbewusst, schreibt die Durchführungsbestimmungen im Kinderhandball um und lässt nur noch gleichzeitig vier Mädchen pro Mannschaft auf dem Spielfeld zu, wenn eine mE oder mD spielt. Thema geschlossen! Thema geschlossen? ZeeBee engagiert einen Fußballtorwart, spielt die Punktspiele in doppelter Unterzahl und pöbelt an allen Fronten. Der Vorstand der Handballregion lädt den Vorstand des Vereins zu einem klärenden Gespräch zur Deeskalation. Es gibt kein klärendes Gespräch, es gibt kein Einlenken, es gibt keine Deeskalation, statt dessen findet lediglich ein Tribunal gegen ZeeBee statt. Und es fällt die unwahre, unverschämte und höchst missverständliche Behauptung des Jugendwarts der Region, er hätte Jahre zuvor ZeeBee nach fünfzehnjähriger Auswahltrainertätigkeit "wegen diverser Vergehen" rauswerfen müssen. Das hiesige Amtsgericht musste ihm dann verbieten, diese Lüge zukünftig in der Öffentlichkeit zu äußern.

    Sommer 2022. Großes Rasenturnier in Hannover. ZeeBee stolpert über ein Spiel der weiblichen D-Jugend der HSG L. Leistungsstarke Mädchenmannschaften gab es in L. seit Jahrzehnten nicht, diese Mannschaft nimmt eine Anfängermannschaft gnadenlos auseinander. Starke RL, riesengroße RM mit Hammerwurf, bärenstarke Linkshänderin auf RR und eine große Torhüterin. Die Mannschaft ein neuer Stern am hiesigen Handballhimmel? Im Viertelfinale ist später Schluss, zwei Wochen später spielt das Team auf einem weiteren Rasenturnier auf Augenhöhe im Finale mit einer der drei, vier stärksten Mannschaften der Region (von immerhin 36 Teams). ZeeBee freut sich auf neue Gesichter unter den üblichen Verdächtigen in der folgenden Saison. Entweder wird L. in der Regionsoberliga melden oder es gibt wie im Vorjahr in der Regionsliga eine Quali zur Regionsoberliga und spätestens da wird L. sich durchsetzen. ZeeBee ist sich dessen sicher. L. meldet aber nicht zur Regionsoberliga und auch nicht zur Regionsliga, L. meldet Regionsklasse, um als Hecht im Karpfenteich die Kreisklassenmeisterschaft zu gewinnen. ZeeBee ist bestürzt, die Rückraum Rechts Spielerin hat Potenzial für die Landesauswahl, ist nicht mal für die Regionsauswahl gemeldet gewesen und soll nun in der Kreisklasse spielen. ZeeBee ist fassungslos, bittet sowohl den Regionsauswahltrainer als auch den Vorsitzenden der Handballregion zu intervenieren. Beide wollen sich kümmern...

    ZeeBee sitzt beim Saisonauftakt 22/23 auf der Tribüne in L. Gegner ist die Zweitvertretung von M., Tatort ist die Kreisklasse. Nichts war passiert. Möglicherweise hatte sich ZeeBee auch getäuscht, der Trainer lag goldrichtig mit seiner Zurückhaltung und die Region Hannover hat das in ihrer grenzenlosen Weisheit erkannt. Zur Halbzeit steht es 20:1. Ups...

    Nach dem Spiel überlegt ZeeBee kurz, den Trainer von L. anzusprechen wegen eines Trainingsspiels. Wenigstens eine einzige Herausforderung im Laufe der Saison. Allerdings hat der Trainer bereits offenkundig gemacht, dass sportliche Herausforderungen nicht so seins sind und ZeeBee verwirft den Gedanken. Also spricht ZeeBee den Trainer von M. an:

    "Hallo, ich bin der Karsten. Ich trainiere auch eine D-Jugend. Ich hätte gerne Euer Rückspiel gegen L."

    "???"

    "Ich möchte mit meiner Mannschaft Euer Rückspiel spielen."

    "???"

    "Ich möchte am 18.12. um 13:00 mit meiner Mannschaft an Stelle Deiner Mannschaft bei Euch in der Halle gegen L. spielen."

    "???"

    "Kannst Du Dir ja noch mal überlegen. Das wird Deinen Spielerinnen heute nicht so viel Spaß gemacht haben."

    ZeeBee will gehen.

    "Lass uns mal telefonieren."

    ZeeBee schreibt dem Trainer noch eine E-Mail, rechnet die Geldstrafen für den Einsatz von neun, zehn nicht spielberechtigter Spielerinnen aus und ggf. für fehlende Spielausweise beim Spiel. ZeeBee telefoniert mit dem Trainer, der ist höchst skeptisch, beide lachen über die Idee und beenden das Telefonat.

    Anfang Dezember bekommt ZeeBee Post ins Büro. Ein Schreiben der Handballregion mit möglicher Stellungnahme zu der E-Mail von ZeeBee an den Trainer von M. ZeeBee überlegt angestrengt, wen er fahrlässig noch alles in den Verteiler gesetzt haben könnte. BND? CIA? NSA? Mossad? Kein weiterer Kommentar, kein Schuldvorwurf, die bloße Mail zum Kommentieren. ZeeBee kommentiert den Hintergrund der Mail und... das Versagen der Region bei der Einteilung der Spielklassen, das Versagen der Region, die Talente von L. trotz mehrfacher Hinweise in der Auswahl zu fördern, das Versagen der Region bei der Verabschiedung langjähriger Auswahltrainer, das unverschämte Verhalten eines Vorstandsmitglieds der Region, das mit einer gerichtlichen Verfügung beantwortet werden musste.

    ZeeBee hat ein paar freie Tage, bereitet ein Treffen mit dem Trainerkollegen der männlichen D-Jugend vor, um organisatorische Dinge zu besprechen. Das Telefon klingelt, der Spartenleiter fragt an, ob ZeeBee schon seine Post gelesen habe. Hat ZeeBee nicht. Kleine Überraschung vom lokalen Handballverband, ZeeBee ist nicht länger lizensierter Trainer, darf zwei Jahre keine Trainertätigkeit ausüben und soll um € 1.000,- beraubt werden. ZeeBee fällt vor lachen vom Stuhl.

    Es klingelt bei Rechtanwalt Lothar Frohwein, Deutschlands vorderster Handballanwalt. ZeeBee schildert brühwarm die Geschichte. Lothar fällt lachend vom Stuhl und setzt sich an die Einspruchsbegründung. ZeeBee und Lothar treffen sich zum Mittagessen. ZeeBee hatte u.U. die drohenden Anwaltskosten vom Kollegen als Drohmasse für die Region im Hinterkopf und ein vermittelndes Schreiben an den Verband durch Lothar abgelehnt. Es wird kein Einlenken geben, die Sache ist offenkundig persönlich und eine Retourkutsche für das Gerichtsverfahren gegen den Jugendwart. Nach Lektüre des Entwurfs der Einspruchsbegründung bekommt ZeeBee Mitleid mit der Region und verfasst noch am gleichen Abend selbst ein Angebot zur Güte. Die Strafen werden zurückgenommen, es wird stattdessen ein Verweis erteilt, der Regionsehrenbrief bleibt zurückgenommen und ZeeBee spendet € 100,- an die Jugendarbeit der Region. Anderenfalls wird es früher oder später eine Gerichtsentscheidung geben, im schlimmeren Fall entsteht der Region ein Schaden von hunderten Euro Anwaltskosten und ein weiterer möglicher Schaden in die Tausende von Euro.

    Es gibt kein Einlenken, der Einspruch ist raus und ZeeBee hat seinen Mädels versprochen, kommendes, spätestens das Wochenende drauf wieder auf der Bank sitzen zu dürfen.

    Fortsetzung schreibt das Leben.

    Die rohen und geschälten Kartoffeln der länge nach halbieren, dann zu Vierteln schneiden, große Kartoffeln achteln. In einen Topf mit kaltem Wasser geben, ruhen lassen und die Stärke abspülen! Gut abtrocknen. Gußeiserne Pfanne (und nichts anderes) auf kleiner Stufe erhitzen. Olivenöl rein. Kartoffelspelten rein. Ganz lange allein lassen. Allmählich die Spelten wenden. Jede einzeln und mit Namen ansprechen. Wieder lange in Ruhe lassen, allmählich weiter wenden. Salzen, pfeffern, Zwiebeln in gewünschter Form dazu, vernünftiger Speck in Würfeln (nicht die Scheiße aus dem Kühlregal). Bratzeit: 60 bis 70 Minuten. DANN haben wir Bratkartoffeln und nicht den Mist aus dem Restaurant oder aus der Kneipe, wo man schon glücklich sein muss, wenn zum einen nicht zu viel verbrannt und andererseits ab und zu mal eine Scheibe tatsächlich auf einer Seite etwas braun und kross ist.

    Sorry, ich habe nur Vorgeplänkel geschrieben und die Frage nicht beantwortet. Früher gab es in § 55 SpO DHB eine Spezialregelung des Freiwerdens bei Rückzug der höheren Mannschaft. Da es die nicht mehr gibt, Freiwerden wie geschildert. Da zwei Spiele Aussetzen wegfällt, bleiben nur die sechs Wochen ohne die hanebüchene Problematik mit Festspielen durch nur ein Spiel (nach Pause).

    Ist die Frage, ob da Handlungsbedarf besteht. Auf der eine Seite klingt sechs Wochen Pause wie eine Sperre, wenn meine Mannschaft zurückgezogen wird und ich innerhalb der Saison weiterspielen möchte. Auf der anderen Seite findet sich immer ein Verein, der Schindluder betreibt und durch den Rückzug der ersten Mannschaft ggf. den Nichtabstieg oder den Aufstieg der Zwoten sicherstellen möchte. Bin mir da unschlüssig.

    Gilt die 4 Wochen Frist beim Rückzug der oberen Mannschaft auch nach der neuen Festspielordnung (6 Wochen Pause um frei zu werden) noch? Oder wie ist das jetzt geregelt? In der Spielordnung vom DHB kann ich dazu nichts finden.

    Danke im Voraus.

    Eigentlich ist es ganz einfach. Nach

    a) zwei ausgesetzten Spielen in der oberen Mannschaft

    oder

    b) sechs Wochen Pause in der oberen Mannschaft

    geht es wieder bei "Null" los. Festgespielt-Status erloschen. Aber ganz schlaue Köpfe beim DHB haben sich ja neben "nicht festgespielt" und "festgespielt" noch "a bisserl festgespielt" ausgedacht. Steht nirgends in der Spielordnung, wird da aber hineininterpretiert.

    Zwei Spiele oben aussetzen, dann geht es tatsächlich bei "Null" wieder los, bis ich wieder oben zwei aufeinanderfolgende Spiele gemacht habe.

    Sechs Wochen Pause und ich bin "a bisserl festgespielt", darf lediglich so lange wieder unten mitspielen, bis ich wieder oben ein Spiel gemacht habe. Denn ein Spiel vor der Pause und ein Spiel nach der Pause macht ja - rückwirkend - zwei aufeinanderfolgende Spiele. Dass ich durch die Pause frei geworden bin, wird dabei übersehen. Schwachsinn?! Jupp...

    Zum 5. Mal richten wir in Hannover ein Mädchentrainerseminar aus. Zum kleine Jubiläum referieren ausschließlich eigene Trainer aus der Praxis einer leistungsorientierten Mädchensparte.

    Samstag, 14. Januar, 10:00 - 14:00 Am Spielfelde 13A, Hannover - Linden

    Details: https://www.facebook.com/photo?fbid=595…514261724034915

    Es wird drei Schwerpunkte geben. Ich mache eine Demoeinheit über individuelles Abwehrtraining in der D-Jugend, unser B-Juged Trainer nimmt sich das Tempospiel vor und der Trainer der ersten Damen / Bundesliga A-Jugend wird sich der Zielspielerin am Kreis widmen.

    Unkostenbeitrag € 15,-, wir stellen Getränke.

    Saisonmitteüberlegungen

    Richtung Bergfest muss ich mir Gedanken über meine Zielsetzungen, die Mittel dazu und die Rahmenbedingungen machen:

    - D-Jugend spielt höchste Liga, 8er Staffel, 15 Mädchen (13x D, 2x E, davon jüngst nun 5 Gastspielrechte)... und kein echter Gegner

    - C II spielt zweithöchste Liga, setzt sich zusammen aus 4/5 C und 1/5 D, trainiert so nie zusammen, 15 Mädchen, drei Zweifachspielrechte, die eigenen '09er Mädels rotieren auch in die Oberligamannschaft hinein, durch den diese Saison leider geringen D-Jugend Anteil: wenig echte Gegner

    Richtung Fristende konnte ich in Zweifach- und Gastspielrecht noch was bewegen, allerdings habe ich ein selbst auferlegtes Limit von max. 12 Spielerinnen pro Spiel. Es geht nun los mit Aussetzen der Reihe nach. Personell in Abhängigkeit zum Gegner. In der D können die E-Jugendlichen, die jüngeren D-Jugendlichen gegen die drei schwächsten Gegner noch was lernen, die älteren Auswahlspielerinnen nicht. Hinzu kommt, dass auch bei viel Wechselei natürlich die stärksten Spielelerinnen dominieren und sich jüngere Talente/Spätentwicklerinnen verstecken können.

    Meine dominanteste '08er Spielerin wird nun aussortiert, soll sich in der Oberliga wC festspielen und hat Einsatzmöglichkeiten in der zweithöchsten B-Jgd. Liga. Zwei weitere Spielerinnen können alsbald denselben Weg beschreiten. Ich verkleinere den Kader um die zwei, drei auffälligsten Spielerinnen, so dass die Verantwortung neu verteilt wird. Platz 4 von 12 wäre für die direkte Wiederqualifikation der Liga schick, ist aber keine Pflicht.

    In der D streiche ich für die leichtesten Spiele die dominanten Spielerinnen komplett aus dem Kader. Zwei Gastspielerinnen (Jungjahrgang und E-Jugend) sind ganz frisch dabei und hätten dann häufiger weniger Leistungsgefälle zu ihren Nachbarinnen. Meine andere E-Jugendliche soll sich Richtung Führungsspielerin entwickeln. Schwierig, wenn - noch - drei körperlich viel stärkere Spielerinnen mitmischen.

    Zur Mitte der Saison werde ich also "gärtnerisch" tätig, beschneide die Mannschaften in der Spitze, um mehr Breitenwachstum zu erzielen.

    Rückraum Rechts: Leider die Problemzone im deutschen Team. Maidhof und Weigel sind beides keine Shooterinnen, haben auf dem Niveau aber auch nicht den Körper für erfolgreiche Durchbrüche. Auch die verletzte Stolle wäre jetzt nicht der Stein der Weisen gewesen, da muss man sich nichts vormachen.

    Lieber Trainerkollege Gaugisch!

    In meiner aktuellen D-Jugend kann ich leider nicht mit einer Linkshänderin dienen, um Dich voranzubringen. Aber hinter den sieben Bergen, beim Buxtehuder SV, da spielt eine ehemalige D-Jugendliche von mir auf RR. Schau Dir mal das Spiel BSV - BVB an! Vor zwei Jahren hätte ich mich im Leben nicht aus den Fenster gelehnt. Aber da gab es unter Leun eine spannende Entwicklung, auch wenn mir Isi sagt, sie hätten "bloß einen guten Tag gehabt".

    Einführung Positionsspiel + Raumdeckung - das Chaos bändigen

    An anderer Stelle wesentlich ausführlicher, hier eine Art Update. So gern ich die Manndeckung spiele (bis hin zu wC Sauerlandcup und Oberliga), irgendwann ist es Zeit für die Raumdeckung. Bislang decke ich diese Saison ausschließlich Halbfeldmanndeckung, auch in der wC Landesliga (zweithöchste Liga). Witzig natürlich, wenn längst alle D-Jugend Gegner Raumdeckung bis hin zur unzulässigen Fleischmauer spielen und man noch gar kein Mittel dagegen hat. Aber gegen den Gegenstoß kann sich keine Mauer formieren.

    Aktuell folgt bei uns in der D die Einführung der Raumdeckung, demnächst Umstellung dann in D und C im Spielbetrieb. Warum? Weil die D-Mädchen größtenteils soweit sind und halbwegs anständig 1:1 verteidigen. Vorher stelle ich (nicht mehr) um.

    Dazu bediene ich mich des Endlinienballs:

    - zwei Mannschaften, ggf. auch drei im Überschlagmodus (12 oder mehr Spielerinnen)

    - den Ball hinter der gegnerischen Auslinie ablegen

    - die Spielfeldbreite wird an die Mannschaftsgröße oder auch an das Können angepasst (5:5 D-Jugendliche auf 20m passt)

    - Anprellen statt Anwurf

    Zu Beginn freies Spiel und Manndeckung, alsbald Einführung der spielentscheidenden Regel: Pässe nur noch zur Seite und nach hinten, Pässe nach vorne verboten! Das Angriffschaos wird etwas geordnet. Es muss sich ein Positionsangriff formieren, nach vorne rennen nützt nichts.

    Taktik Angriff:

    - Raumgewinn durch Prellen

    - ohne Ball immer vier große Schritte hinter die gedachte "Balllinie"

    - Ballannahme nur im Sprint

    - Abwehrspielerinnen in die fatale Seitwärtsbewegung zwingen

    Taktik Abwehr:

    - Abwehrkette aufziehen, beim Ball verdichten ("Lücke zwischen zwei Angreiferinnen halbieren!")

    - Außen verteidigen defensiv, öffnen den Raum nach außen, versperren Raum nach innen

    - Sämtliche "Innenverteidigerinnen" verteidigen offensiv gegen die Ballführerin, lösen mit dem Pass aus der Kette (kooperatives Abwehrdreick gegen den Ball, statt zwei saftige Lücken), es geht eine "Welle" durch die Abwehrkette, immer dem Ball entgegen

    - Angreiferinnen verlangsamen, Stoßbewegung unterbrechen/verkürzen

    Das spielen wir WOCHENLANG zum Aufwärmen. Ich korrigiere bis zum Erbrechen. Und siehe da: Man kann dabei zusehen wie HANDBALL wie im Labor entsteht!

    In der Manndeckung und bei freiem Spiel herrscht das Chaos. Beherrscht die Abwehr die Manndeckung, entsteht für das geübte Auge eine gewisse Ordnung. Der Angriff ist aber nach wie vor Chaos. Und viele Kinder- und Jugendmannschaften spielen auch im Positionsspiel gegen Raumdeckung noch Chaoshandball (dann muss ich zwangsweise zur Manndeckung greifen). Chaos erlebe ich natürlich auch zu Beginn beim Endlinienball:

    - der Endloskreisel zweier Spielerinnen auf Außen ohne erkennbares Ziel

    - Ballführerin attackiert eine Lücke, spielt ab, Passempfängerin attackiert dieselbe Lücke

    - sinnlose Richtungswechsel

    - harte Pässe in einer Phase ohne Druck, weiche ungenaue Pässe, wenn die zweite Abwehrspielerin gezogen wurde

    - die Außen nehmen die Lücke außen nicht wahr, gehen mit der Ballannahme sofort nach innen

    - gar kein Stoßen, Stoßen "auf Mann" oder Alibistoßen

    - Stoßen und dann kein Zurückstoßen, alle auf der "Balllinie"

    - wühlen, festgemacht werden, Ball trotz harter Gegenwehr behalten

    Wo ich hinarbeite:

    - Stoßen in die Passrichtung als Regel (Rechte Lücke - Pass! Rechte Lücke - Pass! Rechte Lücke -Pass!)

    - Die Außen beackern erst die Lücke zwischen Außenverteidigerin und Außenlinie, dann erst Richtungswechsel (Linke Lücke! Linke Lücke! Linke Lücke!)

    - Ballannahme im Sprint

    - den Fuß in die Tür (Lücke) bekommen und dann entscheiden: Durchbruck oder Parallelstoß

    Die entscheidenden Beobachtungsaufgaben der Mädchen:

    - ernsthaftes Stoßen

    "Weiter auf die Lücke, solange Du noch durchpasst! Ball nach hinten führen und beschützen! Ball weiterspielen, wenn Du zweite Abwehrspielerin gezogen hast!"

    - Timing für Parallelstoß (Passempfängerin)

    "Loslaufen, wenn der Wurfarm hochgeht!"

    - Breitenraum nutzen

    "Außen versucht noch zwischen Wand und Tapete durchzugehen! Niemand wird der Außenverteidigerin helfen!"

    - Handgelenkspass ausdrücklich erlaubt

    "Wenn es schnell gehen muss, kommt der Pass von der Hüfte weg!"

    Es darf natürlich nie schematisch werden, von der Regelbewegung darf abgewichen werden... wenn es Sinn macht! Immer wieder kommt es auf grundlegende Prinzipien an:

    Große Lücke ist besser als kleine Lücke!

    Vor einer deutlich offenen Lücke darf nicht weitergespielt werden!

    Richtungswechsel (Ball und Körper) erst, wenn sich die Abwehrspielerin deutlich in die Stoßrichtung bewegt hat!

    Jede neue Generation wieder macht es Spaß, die Fortschritte zu beobachten. Ich habe auch keine Hemmungen, das Aufwärmspiel eine halbes Jahr durchzuziehen. Keine Grundübung kann mit dem Spiel mithalten, weil ich so das lebendige Chaos bändigen kann, statt in statischen Grundübungen das Chaos erst abtöte und dann alle Spielerinnen aus dem Stand starten lasse.

    Mönsch... jetzt erst die Diskussion hier gesehen.

    1.) Dänemark bzw. Skandinavien

    Ich war dieses Jahr zweimal in Dänemark. Beim Rödspätte Cup in Frederikshavn waren wir mit wD (Teilnehmerfeld 20 Mannschaften) und wC (50 Mannschaften). Unsere C hat den meisten Gegnern mit der 3:2:1 Deckung den Schneid abgekauft und wurde erst im Halbfinale gestoppt, als der norwegische Trainerfuchs konsequent mit RM im Tor und 7:6 gespielt hat. Und das auch noch sehr clever. Spiel um Platz 3 haben die Mädels dann locker nach Hause gebracht. Nebenbei angemerkt: Zu Hause dürfen unsere Mädels im Verein so gut wie gar nicht mit Peeke trainieren, umso beachtlicher der dritte Platz.

    Meine wD hat im ersten Turnierspiel knapp gegen den späteren dänischen Turniersieger verloren. Im Viertelfinale sind wir durch meine Fehler knapp gegen eine schwedische Mannschaft ausgeschieden. Die erste Mannschaft spielte Fleischmauer, die zweite Mannschaft spielte recht offensiv 1:5. Dass die skandinavischen Kindermannschaften besser ausgebildet wären, konnte ich zumindest in dem Turnier nicht beobachten. Die Grundsatzentscheidung, defensiv innerhalb des Neuners zu decken, finde ich an sich nicht verkehrt. Die praktische Umsetzung, lediglich passiv auf Fehler des Gegners zu warten, finde ich grottenlangweilig. Wir haben jedes Spiel Halbfeldmanndeckung gespielt und ein norwegischer Trainer staunte Bauklötze angesichts des Aufwands. "Do you always defend like this?!"

    Zwei Wochen später war ich wieder in Dänemark, nun zum Final4 wB und wA. Nun habe ich wiederum Bauklötze gestaunt. Bewunderte ich letzte Saison eine unserer B-Jugendlichen für ihre Schlagwürfe, die ein Spiel auch mal alleine entscheiden konnten... im Final4 hatte jede Mannschaft drei oder vier solcher Spielerinnen im Rückraum, nicht bloß eine. Zum Kinderhandball zwei Wochen zuvor ein Quantensprung der Qualität, irgendwas machen die dort mit Sicherheit richtig. Und meine ehemalige Torhüterin, die dort spielte, meinte in der B jedenfalls würden sie verhältnismäßig wenig Wurftraining machen. Rätsel also noch nicht gelöst. Und auch hier nur am Rande: Im Spiel um Platz 3 der wB stellte eine Mannschaft überraschend auf 3:2:1 um und gewann Bronze. Dem Gegner fiel nichts, aber auch gar nichts gegen die Deckung ein.


    2.) Deutschland

    Kinderhandball in Deutschland. Jammern, bis der Arzt kommt. Viele angesprochenen Punkte kenne ich bestens. Hab ich auch früher bejammert. Heute nicht mehr. Nur muss man so lange eben durchhalten.

    - trotz klarer Richtlinien wird überall defensiv gedeckt (graue Vorzeit, heute immer seltener)

    Besser machen und die Spiele gewinnen. Die trainieren keine offensive Deckung, ich simuliere im Training keine defensive Deckung (außer die sechs Wochen vor einem Turnier in Dänemark). Wenn meine Mädels den Ball haben, bevor der Gegner sich formieren kann, gewinne ich das Spiel. Meine D und meine C II decken den offensivsten Handball der jeweiligen Liga, in der C wahrscheinlich in Niedersachsen. Und wir schlagen uns ganz ordentlich.

    Wie kommt man dahin? Nach dem Altersklassenumbruch nach der Saison trainiere ich sechs bis acht Wochen nichts als individuelle Abwehr. Wie mir scheint, kommt so manche Spielerin in acht Jahren von D bis A nicht auf diesen Umfang an Abwehrtraining.

    - Schieris pfeifen kein passives Spiel, belohnen die gute offensive Deckung nicht

    Der Gegner darf bis zum Schlummermodus der Deckung durchspielen, irgendwann klemmt eine Rückraumspielerin den Ball unter den Arm, nimmt den Kopf runter und holt im Stile eines Rhinozeros' den 7m, weil sie die Abwehrspielerin in den Sechser gepflügt hat. Wo ist der Fehler? Die Abwehr war nicht offensiv/antizipativ genug. Der hilflose Gegner darf nicht belohnt werden, die Abwehr hat versäumt sich zu belohnen und den Ball nicht abgefangen. Setzen! Sechs! Offensiv decken und nicht konsequent auf Ballgewinn spielen, den Gegner vor sich rumspielen lassen? Nichts verstanden!

    - Klammeraffenalarm

    Jüngst gerade erst wieder erlebt (und im Tagebuch psychisch verarbeitet). Die vermeintlich zweit- oder drittbeste Mannschaft von siebenunddreißig Mannschaften der Handballregion spielt keine Deckung, sondern klammert wie blöde. Die vierzehn- oder fünfzehnjährigen Schiedsrichterinnen tun das, was Teenies eben so tun, wenn es brenzlig wird und man nicht wegrennen kann. Nichts. Das Spiel letztlich durch Konter und technische Überlegenheit mit lächerlichen zwei Toren Unterschied gewonnen. Die Eltern der Gegner glauben wahrscheinlich noch Wochen später, dass ihre Mädels ja fast auf Augenhöhe mit dem Platzhirschen mitgespielt hätten. Im nächsten Jahr kommen aber vier von meinen Mädels in die Landesauswahl, vom Gegner, der die halbe Regionsauswahl stellt, keine einzige.

    Nee, ich kann nicht bestätigen, dass die Jammerei umgekehrt proportional zum Anwachsen der Arroganz abnimmt. Das mit der Arroganz geht deutlich schneller.

    Trainingsgruppe vergrößern und verbessern

    Wir hatten jahrelang das Privileg von zwei Mannschaften in der wD, so dass ich mit den Talenten arbeiten konnte, Neulinge fanden in der zweiten Mannschaft leistungsgerechten Anschluss. Nach langen unfreiwilligen Pausen sieht es anders aus. Ich habe 1 E-Jugendliche, 9 D-Jugendliche plus 3 D-Jugendliche mit Gastspielrecht. Bis Oktober hatten wir dreimal Training die Woche, wobei meine Gäste nur einmal die Woche bei mir trainierten, im Übrigen im Heimverein. Das Küken trainiert zweimal die Woche bei uns und nicht alle D-Jugendliche schaffen drei Trainingseinheiten. So gibt es regelmäßig Einheiten mit unter zehn Spielerinnen. Kein Problem, in der D bilde ich ausschließlich individuell aus, aber ein wenig größere Grundspiele wären nicht schlecht. Alle Versuche, Trainingsgäste aus anderen Vereinen einzuladen (bei mir jahrelange Tradition), sind bislang gescheitert. Nicht ganz verwunderlich, bleibt ja häufig auch mal wer bei uns hängen.

    Bis einschließlich September trainierten wir montags und mittwochs nach der männlichen D. Die mussten nun seit Oktober umplanen und trainieren jetzt montags und freitags, was dem Trainer eine zu große Lücke ist. Da die Mannschaft einige Talente hat, suchte er nach weiteren Förderungsmöglichkeiten. Zwei Mannschaftshälften oder drei Drittel wechselweise in mein Mittwochstraining hinein zu rotieren habe ich abgeblockt. Wenn, dann sollen die Jungs auch was lernen und dafür brauche ich sie wöchentlich. Nun nehme ich vier seiner Talente des Jungsjahrgangs wöchentlich mittwochs als Gäste auf. Jungjahrgang geht erfahrungsgemäß körperlich ohnehin ganz gut und bei mir landen sie auch nicht in einer Anfängermannschaft. Die Bengels habe ich ohne Probleme im Griff und sie haben nun mittwochs einen Trainer mit über 30 Jahren Erfahrung im Gegensatz zum Papa-Sportlehrer-Trainer mit Null Jahren Trainererfahrung.

    GEGEN Jungs spielen ist für mich nicht neu, dreimal habe ich schon eine Mädchenmannschaft als Wolf im Schafspelz in mE oder D spielen lassen (siehe Tagebuch). Einzelne talentierte Brüder habe ich sporadisch samstags mit ins Kleingruppentraining für Wurftraining geholt. Vier Jungs als regelmäßige Trainingsgäste ist neu. Wir hatten nun mittwochs zweimal endlich zweistellige Trainingsbeteiligung, die Jungs bringen Talent ins Training ein und die Mädels dürfen sich in der Deckung an den Burschen abarbeiten. Gegen Jungs verteidigen bedeutet mehr blaue Flecken verteilen zu dürfen.

    Klappt natürlich nur in aufgeschlossenen Vereinen mit aufgeschlossenen Trainern. Wie oft höre ich:

    "Spielt Euer Talent auch in der nächsthöheren Altersklasse mit?"

    "Wo denkst Du hin!"

    Nicht nur glucken Breitensporttrainer auf ihren Talenten, wagen nicht die Meldung zur Auswahl und wehren sich mit Händen und Füßen gegen einen Wechsel zum besser aufgestellten Verein. Selbst innerhalb der Vereine wird gegluckt. In der ersten Mannschaft/höheren Altersklasse könnte

    - es mehr Spaß machen

    - das Training besser sein

    - der Trainer mehr Ahnung haben

    - es anstrengenderes Training geben

    Meine Fresse... und was ist schlecht daran? Hinterfragt man das mal ernsthaft, kommt in dem Großteil der Fälle mit Sicherheit dieselbe dunkle Wahrheit ans Licht. Verliert die Mannschaft das Talent, die zwei Talente, fällt das Kartenhaus in sich zusammen, denn nur sie führen die eigene Mannschaft zum Sieg und überdecken, dass die Mannschaft derweil NICHTS LERNT! Wie oft erlebe ich beim Scouten, dass Eltern eine Mannschaft abfeiern, in der ein oder zwei Spielerinnen Alleinunterhalter sind, es NULL Spielkultur gibt und drei, vier Jahre später dann fassungslos die Trümmer der Entwicklungsinsolvenz bestaunt werden.

    Nach zwei Trainingseinheiten mit männlichen Gästen musste ich bislang übrigens nicht, wie befürchtet, das Trainingsniveau senken.

    Zwergenblock

    "Blocken? Ist das der Akt, wenn sich die Abwehrmauer vor dem Freiwurf zusammenrottet? Also Blockbildung?" Die Rahmentrainingskonzeption hat nicht ausschließlich Vorteile...

    Samstagmorgentrainingseinheit. Zwei Mädels haben zwischen Auswahltraining am Freitag und zwei Spielen am Wochenende um Pause gebeten. Kranke, Verletzte, Familienfeiern... Fünf Mädchen sind übrig. Improvisationstraining.

    Ich streue in der D-Jugend gerne mal Themen der Älteren ein. Nun Torhüterin, Feldspielerinnen mit Ball auf RM, eine Abwehrspielerin innerhalb des Neuners und defensiv. Zunächst Ball in der Hand.

    - Abwehr hat Ball hinter dem Rücken, steht auf 7 oder 8 m, kleiner Wurfsektor, Schlagwurf aus der Fernwurfzone an der Deckung vorbei

    - Abwehr mit Ball vor der Brust, Hände HINTER dem Ball, steht auf 7m, soll Schlagwürfe mit dem Ball "wegboxen"

    - Abwehr ohne Ball, 7m, Schlagwürfe blocken

    Jetzt ist der vorherige Einsatz des Balls spannend. Wenn die Hände auseinandergehen und eine Lücke lassen: "Stell Dir wieder den Ball in den Händen vor! Hände hinter den Ball, Daumen fast zusammen."

    - Abwehr ohne Ball, 7m, Schlagwürfe blocken, Kooperation mit TW, Abwehr blockt Wurfhandseite, TW konzentriert sich auf Wurfhandgegenseite. Alles erst einmal gegen Schlagwürfe.

    Und siehe da, die allererste Kooperation von Abwehr und TW klappt schon ganz ordentlich. Kaum ein Ball geht noch ins Tor.

    Kommt davon, wenn man mit Textsuche arbeitet. :lol: Habe mit "Abbruch" und "abbrechen" gesucht.

    Danke!

    Ändert aber nichts daran, dass dem Schieri nichts an die Hand gegeben wird, außer dass es die ultima ratio bleiben soll. Keine Fallbeispiele, keine Tatbestandsmerkmale, nur der kryptische Hinweis auf die alternativen "alle Möglichkeiten".

    Folgende Situation, nicht aus erster Hand:

    Jugendspiel gestern auf Landesverbandsebene. Gastmannschaft liegt zur Halbzeit mit fünf Toren zurück, über deren Shooterin starten sie eine Aufholjagd und erzielen den Ausgleich fünfzehn Minuten vor Schluss. Beim Torwurf zum Ausgleich kommt es zu einem Zusammenprall mit der Abwehrspielerin. Beide stürzen, Angreiferin steht auf, Abwehrspielerin bleibt liegen. Schieri hat kein Offensivfoul gesehen und gibt das Tor.

    Nun wird es bunt. Ein Erwachsener, wohl der Vater der Abwehrspielerin, rennt auf das Spielfeld auf die Torschützin zu, wird definitiv laut und soll auch den Arm erhoben haben. Zwölfjährige Spielerin rennt weg und fängt an zu heulen. Das Spiel wird irgendwann fortgesetzt, die Haupttorschützin der Gäste ist konsterniert, steht neben sich, trifft in letzter Minute noch ein einziges Mal (bis dahin 10 Tore). Heimverein gewinnt mit vier Toren. Gastverein legt meines Wissens keinen Einspruch ein.

    Geldstrafen, Hallenverbote, Zivil- und Strafrecht mal außen vor. Die Heimmannschaft gewinnt das Spiel! Das hätte natürlich abgebrochen werden müssen, wurde es aber nicht. Punkte wären weg gewesen.

    Die IHF Regeln keinen keinen Spielabbruch. Die Spielordnung verteilt die Punkte an den Gegner, wenn das Spiel schuldhaft abgebrochen wird. Die Rechtsordnung verweist auf die Spielordnung, regelt die Kostentragung und gibt einen finanziellen Strafrahmen vor.

    Wann ich als Schieri das Spiel abbrechen muss, darf, sollte... finde ich nirgends. Und keine Mannschaft kann offenbar darauf pochen, denn es gibt keinen Anspruch auf Spielabbruch. Provoziere ich als Trainer den Spielabbruch, muss die Spielleitende Stelle entscheiden. Kann in dem Fall auch nach hinten losgehen.

    Empfinde nur ich das als Regelungslücke? Und nein, ich sehen auf den ersten Blick keine Handhabe für ein verbandsweites Hallenverbot eines Zuschauers.

    Interessanterweise habe ich in der Hinrunde noch ein Heimspiel gegen jenen Verein mit dem unartigen Zuschauer. Ich werde schon vor dem Spiel ein provokantes Zeichen setzen, dass er das nicht noch einmal versuchen möge.