Beiträge von Zickenbändiger

    :lol:

    Einerseits würde ich auch jedem Whisky-Rookie erst einmal etweder was aus den Lowlands, einen Old Pulteney, einen Glenmorangie oder einen Highland Park empfehlen. Aber so mancher Neuling konnte sich schon für Hardcore von Islay begeistern und nuckelte alsbald an einem dram in Fassstärke.

    Danke für die Blumen! Leistungshandball biete ich nur ganz am Rande, mehr den tagtäglichen Wahnsinn eines Irren an der Basis im Mädchenhandball. Aber da ich in anderen Threads schon zum Thema was da "Oben" schief läuft, zitiert wurde, hilft vielleicht doch ab und zu ein Blick ins Tagebuch.

    Schon mal die Ankündigung: Ab Saisonbeginn im September führe ich den Wahnsinn in neue Sphären. Wie Kolumbus. Nicht der erste Europäer in Amerika, aber der Erste, der eine Pressekonferenz abgehalten hat. :hi:

    Ich schaue mal in meine Glaskugel und sehe im Falle der Punktgleichheit von Vinnhorst und Emsdetten... Arbeit für Rechtsanwalt Lothar Frohwein. Und dann gerichtlich verordnete Entscheidungsspiele.

    Bei einer Einfachrunde hinterher einen Aufsteiger aufgrund von "mehr Auswärtstoren" im direkten Vergleich zu küren ist mehr als nur lächerlich.

    Vielleicht liest ja hier doch wer mit.

    ZeeBee dankt ganz herzlich dem

    Cupteam des Ulzburgcups 2023!

    Ich konnte Euch leider nicht alle persönlich umarmen. Wieder einmal ein sensationelles Turnier, das einen mit offenem Mund zurücklässt, was Ihr dort auf die Beine stellt! Gute Nerven für das kommende Wochenende und ein verletzungsfreies Turnier! See you in 2024!

    Und da die Tagebucheinträge sich meistens um die dunklen Seiten des Sports drehen, gibt es dies Jahr keinen Eintrag zum sportlichen Geschehen oder zum Turnier an sich. War ja ein rundum gelungener Nachmittag. Außerdem gibt es erfahrungsgemäß hinterher jedes Mal einen Shitstorm, auch schon bei den Veranstaltern des Ulzburgcups, die das Tagebuch verlinkt hatten. Die Eltern der Bezirksauswahl wD Brandenburg hinten links sahen ihre unnatürlich großen D-Jugend Kinder, die alles in Grund und Boden pflügten, verunglimpft. Also dies Jahr definitiv nichts zum Turnier selbst.


    Doch...


    warte...


    ZeeBee grüßt ganz herzlich den

    hochengagierten Handballpapa der weibliche D-Jugend des EBT Berlin .

    Richtig, der mit der haarfreien Frisur. Erst einen lautstarken Rüffel des Turnieroffiziellen proviziert, den einzigen gegen Eltern gerichtet, den ich je auf dem Turnier erlebt habe, wegen ständiger unflätiger Pöbelei gegen das junge Schiedsrichtergespann. Dann meiner jüngsten und kleinsten Spielerin, der achtjährigen zuckersüßen Fritzi, den Stinkefinger gezeigt. Sowas Asoziales habe ich in fünfunddreißig Jahren als Trainer nicht erlebt. Glückwunsch für die persönliche Erwähnung im Tagebuch! You are an unknown poor insignificant asshole? We can help, we make you famous! Armer Verein, der solche... A... (Wie buchstabiert man das eigentlich? A-S-E-N oder A-S-S-E-N?) in seinen Reihen erdulden muss. Falls der Brockhaus hier noch eine Lücke füllen müsste, ich schicke ein passendes Foto.

    Hölle... doch wieder ein Shitstorm.

    Edit: Ich wusste es! Der verantwortungsvolle Chronist recherchiert erst, postet dann. Die Rücksprache mit der Mannschaft vorhin beim Training ergab, dass Fritzi das A******** tatsächlich provoziert hatte. Sie warf ihm ob der Pöbelei einen vorwurfsvollen Blick zu.

    § 14 a Abs. V Rechtsordnung: Versuch, Anstiftung und Beihilfe sind ebenfalls strafbar

    1. Den Paragraphen hat der Verband nicht gefunden.

    2. Der Verband war und ist zahnlos.

    3. Es ist nie zur tatsächlichen Beeinflussung gekommen.

    3. Über Versuch lässt sich diskutieren. Wir arbeiten hier mit strafrechtlichen Begrifflichkeiten. Ich gehe mal nicht in die Tiefe. Aber wir haben uns über "Versuch" auch unsere Gedanken gemacht. Versuch ist das unmittelbare Ansetzen. Meine Mädels waren nie in der Halle, um dort zu spielen. Der angesprochene Trainer war nie einverstanden. Es gab ein Gespräch, ein Telefonat, wir haben darüber gelacht. Ende.

    Im o.a. Fall haben wir die Verletzung der Durchführungsbestimmungen durch den Verband, haben wir für diese Konstellation ohne Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft auch keine Ausnahmeregelung und der MTV R. II ist nun in der Situation, dass sie die erste Mannschaft spielen lassen könnten. Da sind wir schon recht nahe dran an der "Beeinflussung".

    Ich behaupte ja, dass man besser damit fährt, sich an seine eigenen Regeln zu halten. Wie soll den das Sportgericht bei Einsprüchen gegen die Zusammenstellung der Oberliga/Verbandsliga Vorrunde entscheiden, wenn der Einspruchsführer (zu Recht) rügt, MTV R. I habe sich gar nicht qualifiziert dort spielen? Wildcards sind in den Dfb nicht vorgesehen.

    Und ich dachte, in Niedersachsen sind wir hinter dem Mond. Bei uns in der Region zumindest sieht man immer seltener die Fleischmauer. Und wenn doch, dann sind die Schieris da. Die Durchführungsbestimmungen sehen ja vor, dass ich in Niedersachsen dann einen "Antrag" beim Schieri stelle :lol: , er möge doch mal die Abwehr kontrollieren. Leider stellt der Heimverein den Schieri und das letzte Mal, dass ich mich über die Abwehr der Gegner aufgeregt habe (40 Minuten 4 Feldspielerinnen gegen 6 Feldspieler auswärts - lange Geschichte), die merkten, dass mit Fleischmauer in doppelter Überzahl das Spiel sicherer zu gewinnen sei, habe ich etwa dreißig Mal vergeblich lautstark den Antrag auf Überprüfung gestellt. Ist mir aber inzwischen egal.

    Wer mal eine Sammlung der "handballtraining" geerbt hat, ht 11/99 ("Hannover macht's vor") habe ich mal zu Papier gebracht, wie es gehen könnte. Wir haben die Kreisoberliga männliche D als Pilotstaffel auserkoren. Ich habe die Liga ohnehin als Auswahltrainer beobachtet. Alle Trainer an einen Tisch geholt. Alle Verein gebeten, uns Jungschiedsrichter für einen Lehrgang zur Verfügung zu stellen, die dann diese Saison überwiegend auch in der Liga pfeifen sollten. Die Spiele beobachtet. Hinterher mit den Trainern und Schiedsrichtern gesprochen und Verbesserungsvorschläge gemacht. Zur Halbserie die Trainer noch mal alle an einen Tisch geholt. Hat funktoniert. Wenn ich als Einzelkämpfer wirre Ideen umsetze, nimmt sich das Umfeld die Gegner zum Beispiel. Gibt es auf einmal kein Gegenbeispiel mehr, weil alle komisch decken, sinkt der Widerstand.

    Jedem Trainerneuling wäre damit gedient, wenn die gesamte Liga diesen Sprung wagt (ich kann nicht glauben, dass wir 2023 dieses Thema immer noch diskutieren!) und er nicht alleine kämpfen muss. Davon werden die Spieler nicht besser, aber zumindest die Basisarbeit einfacher. Mir ist es inzwischen egal, wie der Gegner deckt. Ich fahre ja eigens zu einem Turnier nach Dänemark, um meine Mädels mal mit überwiegend defensiven Deckungen zu konfrontieren. Und es macht dann einen Riesenspaß, den kleinen Skandinavierinnen die Bälle abzunehmen und Lösungen gegen Fleischmauern zu finden. Spätestens in der C-Jugend rächen sie sich dann mit unidentifizierbaren verklumpten klebrigen Spielgeräten.

    - Zieht Euer Ding durch!

    - Altersklassenumbruch Ostern bis zu den Sommerferien nichts als individuelles Abwehrtraining (in der E und D)

    - Vielleicht noch ein Trainingslager zum Thema

    - wie es geht, habe ich in der HE schon mehrfach irgendwo geschrieben

    - offensivste Deckung des Verbands und gleichzeitig erfolgreichste Mannschaft schließt sich nicht aus

    Ich habe vorletzte Woche mit einem Profi-Trainerausbilder telefoniert und wollte eine individuelle Weiterbildung. Wenn meine Mannschaften zu etwa 90 % ball- und maximal zu 10 % mannorientiert arbeiten (Körperkontakt auch in den 90%, nur dort keine Unterbrechung des Spiels), die engen Spiele aber dann in der Sphäre des Mannorientierten verloren gehen, weil die Mädels zu brav sind, dann wollte ich irgendwie diese 10 % "schärfen". härter_schneller riet dazu es genau andersherum anzugehen. Noch mehr Bälle klauen. Noch mehr ungünstige Laufwege aufzwingen. Noch mehr Laufarbeit. Noch mehr den Angriff steuern. Ich bin noch lange nicht auf Sensei-Level angekommen...

    Harter Tobak...

    Die Corona-Zeit hat hierzulande die, sagen wir, "Rechtskultur" der Handballverbände gehörig erschüttert. Unter dem Deckmantel der Pandemie sind vorgesehene Durchführungsbestimmungen gar nicht erlassen worden oder viele Verbandsentscheidungen sind ohne Rechtsgrundlage getroffen worden. Ausnahmesituation - und pragmatische Lösungen haben ja auch was. Nun normalisiert sich der Alltag wieder. Oder doch nicht?

    Kleiner Rückblick: In Niedersachsen hat es jahrzehntelange Tradition, dass in der Qualifikation der Jugend A bis C die "großen" Vereine im männlichen Jugendbereich die erste Mannschaft losgeschickt haben, um die jeweils zweite Mannschaft durch die Qualifikation zu schießen, falls die Zwote es in der Vorsaison nicht aus eigener Kraft geschafft hatte (ich werfe auch bewusst nicht mehr den ersten Stein). Ein stilles Gemurre gab es schon, die Staffelleiter haben das Spielchen aber stets geduldet. Hier in der Handballecke ließ sich mal aufklären, dass das - damals - nach der Spielordnung gar nicht möglich war. Wer in einem der ersten beiden Saisonspiele (Quali gehört zur neuen Saison) in der Zwoten spielte, durfte dann erst im dritten Spiel der Ersten eingreifen. Dutzende Meisterschaften hätten umgewertet werden müssen, daher ließ man wohl einst meinen aufklärenden Brief an den hiesigen Landesverband verschwinden und irgendwann war das Festspielen ohnehin abgeändert und verschlankt worden. Das grundlegende fair play Problem blieb jedoch bestehen.

    2023 hat der Handballverband Niedersachsen/Bremen eine elegante Lösung gefunden. In den Durchführungsbestimmungen zur Quali heißt es nun in Ziff. 3 c) Absatz 2:

    Sofern eine zweite Mannschaft der gleichen Altersklasse gemeldet wird und an der Relegation teilnehmen muss, muss auch die erste Mannschaft an der Relegation für die Spielklasse teilnehmen, für die aufgrund der Platzierung der Saison 2022/23 ein Startrecht besteht.

    1. und 2. Mannschaft können sich durch eine bestimmte Platzierung in der alten Saison für einen festen Startplatz für die neue Saison qualifizieren. Schafft aber die zweite Mannschaft dies nicht oder wird neu zur Quali gemeldet, reißt sie auch die 1. Mannschaft mit in die Quali. Und damit dann fair play gewahrt wird, darf während der Quali kein Personalwechsel zwischen beiden Teams erfolgen. Salomonische Lösung.


    Nun geht es aber los. Es gibt wesentlich mehr Meldungen zur Quali als letzte Saison. Lästig. Also verteilt der Verband Dutzende wild cards und belässt an sich nicht qualifizierten Teams ihren Startplatz. Gekniffen sind die Mannschaften, die "von unten" hochrücken wollen, versteckt in der breiten Masse der Qualifikationsgruppen.

    Damit aber nicht genug. In einer Quali-Gruppe zur Landesliga der B-Jugend findet sich der MTV R. 2, die Mannschaft MTV R. 1 sucht man aber in den beiden Quali-Gruppen zur höheren Oberliga/Verbandsliga-Vorrunde vergeblich. Nach o.g. Regel aus den Durchführungsbestimmungen denklogisch ausgeschlossen. Wir forschen nach, R. hat zwei B-Jugend Mannschaften Landesliga und höher gemeldet. Auf den Einwand, es müsse sich um einen Fehler handeln, in der LL Quali-Gruppe könne es sich ja nur um MTV R. 1 handeln:

    "... prinzipiell habt ihr recht, aber wegen des besonderen Modus in der WB gibt es für die Erste keine passende Relegation für die OL. Daher spielt hier nur die Landesliga-Mannschaft Relegation. Ich hoffe auf ihre sportliche Fairness, hier auch wirklich jene Spielerinnen einzusetzen, die dann auch nächste Saison LL Spiele bestreiten sollen. Aber ich kann das natürlich nicht vorschreiben."

    Merkwürdig, unter Ziff. 1 (Durchführung) zur Qualifikation heißt es

    b. Die Jugendspielklassen des HVNB sind in der Saison 2023/24 wie folgt gegliedert:

    Jugend Spielklassen

    B-Jugend 1. Oberliga, 2 Verbandsligen, 4 Landesligen

    Unter 3 c) Abs. 1 Dfb heißt es weiter, in der OL, VL und LL darf jeweils nur eine Mannschaft eines Vereins teilnehmen. Wenn MTV R. 2 die Quali zur LL spielt, kann MTV R. 1 ausschließlich OL oder VL spielen. Laut nuLiga gibt es zwei Quali-Gruppen für die wB OL/VL, die dem stellv. Jugendspielwart aber gar nicht bekannt zu sein scheinen ("... gibt es für die Erste keine passende Relegation für die OL."). Mal keine Amnesie unterstellt, verschließt man bewusst die Augen vor den Tatsachen. Und auch dazu findet sich irgendwo eine Regelung:

    § 14a Rechtsordnung DHB [Manipulation, Bestechung, Prävention]

    (1) Wer den Verlauf oder das Ergebnis eines Spiels und/oder eines sportlichen Wettbewerbs durch unbefugte Einflussnahme, eine vorsätzlich falsche Entscheidung oder eine vorsätzliche Benachteiligung beeinflusst, wird mit einer Sperre bis zu vier Jahren und/oder einer Geldstrafe bis zu 10.000 € bestraft.

    Was wird also passieren? Verein R. steht vor der Wahl, die Quali der zweiten Mannschaft auch mit dem Kader der zweiten Mannschaft zu bestreiten oder - ohne Konsequenzen befürchten zu müssen - die bestmögliche Mannschaft aufbieten, was nach den Durchführungsbestimmungen eigentlich zu 100% ausgeschlossen ist. ("Ich hoffe auf ihre sportliche Fairness, hier auch wirklich jene Spielerinnen einzusetzen, die dann auch nächste Saison LL Spiele bestreiten sollen.") Sportliche Fairness oder der Weg des geringsten Widerstands und die sichere Quali? Die übrigen vier Mannschaften der Quali-Gruppe werden es merken.

    Und vor einigen Jahren hätte ich den Beitrag hier beendet, mit etwas Altersweisheit geht es aber weiter:

    Die elegante Lösung wäre so einfach. In der zurückliegenden Saison ist die B-Jugend des MTV R. Dritter der Verbandsliga geworden, hat sich damit für die Vorrunde zur B-Jugend Oberliga/Verbandsliga 23/24 qualifiziert. Die C-Jugend wiederum ist Meister der Landesliga geworden, hat ebenfalls ein Startrecht in der Vorrunde Oberliga/Verbandsliga B-Jugend (darf dies nicht ausüben, die Erste ist ja schon drin), während Platz 2 und 3 ein Startrecht in der Landesliga B-Jugend wahrnehmen könnten. Dem Startrecht in der höheren Vorrunde zur Oberliga/Verbandsliga der zweiten Mannschaft ist doch immanent das Startrecht in der Landesliga. Nimmt man nun MTV R. 2 als für die LL gesetzt an, zieht sie aus der Quali raus, wäre der Gerechtigkeit genüge getan. (Was diese Lösung letztlich ausbremsen könnte, habe ich gesehen, gelobe aber Stillschweigen. Würde aber auch sonst niemandem auffallen.)

    Konfuzius hat gesagt: "Wenn Du für das Schwanzmessen ohnehin nicht die günstigsten Voraussetzungen mitbringst, stell wenigstens sicher, dass Dein Gegenüber ebenfalls zwei Beine hat, kein Heu frisst und nicht wiehert."

    Und es war Platon, der sagte: "Was off topic ist und was nicht, bestimmt der Name des Threads."

    Und frei nach Russel Crowe ("Mystery, Alaska"):

    "Dies ist MEIN Teich!"

    Zitat

    Die Nummer 24 beim VfL Oldenburg, deckt meistens auf HL oder HR, solltest du mal beobachten. Sie hat alle Ausbildungsabschnitte der RTK von der E Jugend an bei mir durchgemacht. Schnelle Füße, flinke Hände, ein antizipatives Abwehrspiel, taktisches Verhalten individuell und in der Kooperation sind geschult worden. Für mich ist Luisa eine der besten Abwehrspielerinnen der Bundesliga, sie verkörpert nämlich alles, was du einforderst! Aber ich bin da als Vater auch befangen

    Dann ist Dein Kind Deckungsnachbarin von meinem Ziehkind, welche die 10 trägt.

    Und wir nähern uns der Wochenfrist, niemand kann hier einen herausragenden Kindertrainer aufzeigen, der im weiblichen Bereich arbeitet. "Die besten Trainer gehören in die Jugend..." höre ich seit Jahrzehnten. Guter Treppenwitz...

    Der Verband sperrt mich wegen einer blauen Karte, will Geld wegen fehlender Schiedsrichter im Kontingent, sperrt einen Trainer wegen einer Lappalie... darf der das überhaupt? Der Sportverein will mir eine Geldstrafe aufbringen? Es lohnt der Blick in die Satzung:

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    Lothar und ZeeBee klären auf. Etwas länger als geplant, aber sehr informativ. Zumindest in Hannover wird es nun monatelang keine wirksame Strafen gegen Vereine oder Einzelpersonen geben.

    Und in einem anderen Thread wundert man sich (und diskutiert sich die Köpfe heiß):

    Zitat

    Alle sind sich einig: wer früh den Nachwuchs und die Talente fördert kann später auf hochqualitativen Handball hoffen.

    Da schon lange darüber gesprochen und geschrieben wird und die Ergebnisse bis jetzt nicht 100% den Wünschen entsprechen muß weiter daran gearbeitet werden. Habe das Thema erstellt, damit wir diesen Prozess der Nachwuchsarbeit extra begleiten können.

    Ich picke mal ein paar Rosinen heraus:

    - Jugendzertifikat

    - junge Spielerinnen in den Lehrgängen der A-Nationalmannschaft

    - Bundesstützpunkte

    - Eliteförderkonzept

    Und breche da einfach mal ab und vereinfache extrem:

    Binnen vierundzwanzig Stunden konnte mir niemand hier EINEN EINZIGEN Kindertrainer benennen, bei dem D-Jugendliche Mädchen richtig was lernen können. (Ich kontrolliere gerne mal eine Woche später.) Den anderen kompetenten Mädchentrainer in Niedersachsen kenne ich, macht zwei. Bisserl wenig, gell?

    Lieber DHB!

    Was sollen o.g. Ansätze bringen, WENN EURE ELITE IN DER E- und D-JUGEND RUMPELHANDBALL GESPIELT HAT!?

    Es ist ja nicht hoffnungslos, auf einem großen dänischen Turnier über Ostern habe ich bei skandinavischen Mannschaften auch keine Wunderdinge gesehen. Aber bei den fünfzehn-/sechzehn Jahre alten Talenten erst anzufangen, sich Gedanken zu machen, was verbessert werden muss, mag öffentlichkeitswirksam sein. Aber ich zweifle ganz stark an dem Erfolg.

    Nur mal aus dem Ärmel geschüttelt:

    - Bei den Zwergen gibt es (zumindest hier) keinerlei organisierten überregionalen Wettkampf, Landesmeisterschaften sind teils gar VERBOTEN. Damit die bösen erfolgsorientierten Trainer... ja warum eigentlich? In der höchsten Spielklasse teils mit zwanzig Toren Unterschied zu gewinnen ist besser? Saison für Saison nur zwei echte Punktspiele (in der eigenen Altersklasse), ansonsten nur Trainingseinheiten in Trikots?

    - Immer wieder zu beobachten: Klammern. Schubsen, Arm abreißen zermürbt den technisch stärkeren Gegner... und wird belohnt. Wieder und wieder.

    - Regionsauswahl: Training weit unter dem Niveau, das meine Mädels zu Hause erleben. Für die Bezeichnung "Bewegungstherapie" fehlt es leider an der Bewegung. Allenfalls "Beschäftigungstherapie".

    - Auch mal Selbstkritik: Viel zu wenig vereinsübergreifende Kooperation. Ich hab inzwischen regelmäßig Gast- und Zweifachspielrechte. Könnte flächendeckender sein (wenn man denn seine Talente verleihen mag...). Jede Saison habe ich (nur) ein oder zwei Trainingsgäste einmal die Woche. Angebote für Hospitationen habe ich inzwischen aber längst aufgegeben. Nur ganz selten gebe ich Gastauftritte.

    - Überall glucken die Trainer auf ihren Talenten, schicken sie nicht zum Training in der nächsthöheren Altersklasse oder zur Auswahl (o.k., sehe ich ein), fördern keine Talente der nächstniedrigeren Altersklasse, lassen jüngere Talente nicht im Spielbetrieb mitmachen. Das Kind könnte ja beim anderen Trainer Spaß haben/was lernen. Das jüngere Talent könnte ja meine Mannschaft aufmischen.

    - Wechselwillige Kinder, die endlich mal was lernen wollen, werden gemobbt.

    - Die Ausbildungsentschädigung wird nun die Vereine "bestrafen", die Talenten dann endlich mal was beibringen.

    Ich könnte das den ganzen Tag fortsetzen. Bei Interesse, PN an ZeeBee.

    Ich würde gerne noch mal was dazulernen. Die üblichen Lehrgänge streuen zu sehr auf das gemischte Publikum, ich würde gern mal ganz konkret im D-Jugend Bereich Anschauungsunterricht nehmen. Zur Abwehr.

    Auf drei großen bis sehr großen Turnieren konnte ich mir dies Jahr nichts abgucken. Überall dasselbe Bild, nirgends haben die Mädels auch nur eine Vorstellung von individueller Abwehr. Von taktischen Fouls ja, sauberer Ballgewinn individuell oder in der Kooperation? Jedenfalls nicht durch schubsen, klammern, Arm abreißen, umrennen etc.

    Wo im Gebiet des DHB gibt es D-Jgd. Trainer, die ihren Schützlingen tatsächlich Abwehr beibringen? Oder ist die einzige Konsequenz der RTK, dass die Fleischmauer nun 3m weiter vorn steht?

    Liebes Handballtagebuch!

    Die Mädels schaffen ZeeBee. Der post-dänische Spielbetrieb hat wieder begonnen, die D-Jugend Saison ist ohnehin vorbei, allerdings spielt die Phantommannschaft der C II noch. Das ist die Mannschaft, die unter der Woche gar nicht existiert, nie zusammen trainiert und nur am Wochenende in der Landesliga aus D und C-Jugend zusammengemischt wird und dort spielt. Eigentlich ganz ohne Druck, es handelt sich um ZeeBees Ausbildungsprojekt für die D-Jugend und den jüngeren C-Jugend Jahrgang, so dass - bislang - auch der Tabellenstand nie interessierte. Schafft man die direkte Quali für die nächste Saison nicht, spielt eben in guter niedersächsischer Tradition die erste Mannschaft für die Zwote und bombt sich durch die Quali. Jahrzehntelang durch die großen Vereine im männlichen Bereich praktiziert, obwohl es bei genauer Lektüre der Spielordnung (früher) gar nicht zulässig war. Genau diese praktizierte Lücke hat der Landesverband nun geschlossen. Muss eine zweite Mannschaft auf Landesebene in die Qualifikation, reißt sie auch die - bereits qualifizierte - erste Mannschaft mit in die Quali. Diese einfache Lösung hat ZeeBee dem Verband schon früher mal vorgeschlagen. Die Umsetzung dauert dann ein wenig. Rund acht bis zehn Jahre.

    Die Mädchen müssen noch Platz 5 von 12 sichern, nach Minuspunkten stehen sich auf Platz 3, haben die beste Ausgangslage von den verbliebenen Kontrahenten, rechnerisch ist aber noch Platz 6 drin. Gleich zwei Spiele gegen unmittelbare Konkurrenten folgen nach der Veröffentlichung der neuen Quali-Bestimmungen. Auswärts in Northeim mit über einer Stunde Anfahrt, daheim gegen Sarstedt. Beide Gegner haben die Mädchen in der Hinrunde souverän geschlagen, allerdings hat sich die Mannschaftszusammensetzung im Laufe der Saison durch gewolltes Festspielen in der Ersten geändert. Beim Heimspiel gegen Sarstedt kündigt Gasttrainer Sebastian vor dem Spiel an, dass er zur Halbzeit zum eigenen Spiel weg müsse, sein Co würde dann übernehmen.

    "Dann hebe ich mir die Schweinereien halt für die zweite Hälfte auf."

    Die Mädels lassen schon in der ersten Hälfte die Gäste auf vier Tore davonziehen, ZeeBee muss sein Versprechen brechen und testet schon in Hälfte 1 aus, was Sarstedt bei einem Wurfhandwechsel auf Rückraum Rechts einfällt. Nicht viel, zur Halbzeit ist es nur noch ein Tor Rückstand. Endstand 28:26.

    In Northeim findet das Nachholspiel statt, Montagabend um 18:30 bei rund 70 Minuten Anfahrt. Die üblichen 90 Minuten Treffen vor Anpfiff sind nicht drin, es wird also eines dieser zähen Spiele werden. Die Mannschaft enttäuscht ZeeBees Lebenserfahrung nicht, spielt als ob sie das erste Mal im Leben dieses runde Spielgerät in der Hand hält und liegt in der ersten Hälfte bereits mit 13:7 zurück. Wäre da nicht dieser unerschütterliche Glaube an das Können der Mannschaft... und das systemimmanente Dilemma der 3:2:1 Deckung gegen Rechtshänderinnen auf Rückraum Rechts. Endstand 25:32, weil die gegnerische Trainerbank keine Lösung gegen den Wurfhandvorteil von ZeeBees Teilzeitrückraumrechten Liv findet... und es da ja noch auf Außen eine Linkshänderin gibt. Zum zweiten Mal in Folge schlägt sich der Gegner mit der selbst auferlegten Zwickmühle. Direkte Quali gesichert.

    Kein Spiel am Wochenende! Urlaub! Handballfrei! Wohin mit der freien Zeit? Die B-Jugend spielt Sonntagmittag auswärts in Leipzig Achtelfinale um die Deutsche Meisterschaft. ZeeBee kündigt HCL Damentrainer Fabian für Samstagabend sein Kommen an.

    "Unglücklich! Wenig Zeit... vielleicht spätnachmittags kurz auf ne Limo treffen... ich hol Dich abends zum Grillen ab."

    Sächsische Gastfreundschaft. Die Sache hat einen Haken.

    "Ich trau mich gar nicht zu fragen. Magst Du morgen auf Sportdeutschland.tv das Derby gegen Rödertal kommentieren? Ich finde niemanden. Unsere Spielerin Julia wäre derzeit allein."

    ZeeBee zögert. ZeeBee und die Medien... Im Heimverein seit anderthalb Jahren einen medialen Maulkorb, weil die Spielberichte zu ehrlich sind und sich auch mal mit dem Landesverband, dem Regionsverband, dem benachbarten Regionsverband kritisch beschäftigen. Regelmäßig Beschwerden an den Vorstand, weil doch mal wer vom gegnerischen Verein das Tagebuch liest und Zensur verlangt. Nun Livestream im Netz und keine persischen 10 Sekunden Verzögerung für erforderliche Zensur...

    "Frag mich nach dem fünften Bier noch mal!"

    Fabians Freundin stößt zum Grillabend im Hof dazu. Hund Winnie. Co-Trainer Ken. Hund Mojo. Kens Freundin. Smalltalk über den HCL. Die Grillbriketts bocken noch ein wenig, dann geht doch noch eine Riesenmenge Grillgut über das Rost. Das Vertragsbier wird gereicht. ZeeBee sagt für den Livestream zu. Muss Handballdeutschland eben leiden.

    "Entweder ich bekomme Sprechverbot für sportdeutschland.tv... oder Du bist hinterher Deinen Trainerjob los."

    ZeeBee läuft mittags mit vollem Reisegepäck vor der Brüderhalle auf. Die hannoverschen Eltern gucken verdutzt, der D-Jugend Trainer war doch gar nicht mit im Reisebus.

    "War gestern schon zum Grillen hier. Bin auch nur zufällig jetzt zum B-Jugend Spiel hier, muss nachher den Livestream kommentieren."

    Laute Sirenen im Hintergrund. Bullshitalarm.

    Die TVB Mädels starten souverän in das Achtelfinalhinspiel. Vier ehemalige Schützlinge von ZeeBee sind noch dabei, verteilt etwa zwölf Jahre Z-Ausbildung. Lange Zeit sieht es nach einem Auswärtssieg aus, in der Crunchtime entscheiden dann aber Nuancen und die Nerven. 24:22 - muss es der TVB, wie letztes Jahr, wieder im Rückspiel richten, als die Entscheidung durch einen Leipziger Fehlpass und einen Treffer Sekunden vor Schluss fällt.

    Die Ordner räumen nach dem Jugendspiel die Brüderhalle. ZeeBee bleibt sitzen.

    "Ich kommentiere den Livestream und soll hier auf die Chefkommentatorin warten."

    Große Ratlosigkeit, was tun mit dem renitenten Hallengast? Man einigt sich auf einen Umzug auf die VIP Tribüne. Dort ist keine Kommentatorin Julia, andererseits rätselt man, wer denn dieser angekündigte zweite Kommentator sein soll.

    "Moin! Ich bin Karsten. Ich soll von Fabian ausrichten: 'Ich darf hier kommentieren.'"

    Große Erleichterung, immerhin ist schon mal ein Sprecher da. Kurz vor dem Spiel erscheint die verletzte Spielerin Julia, in Leipziger Tradition blutjung und bildhübsch, die bislang noch nie Chefkommentatorin war und vor zehn Minuten erst von ihrem Auftritt erfahren hat. Kurze Vorstellung, beim Begrüßungszeremonial der Teams werden die Kommentatoren zugeschaltet. Julia begrüßt die Zuschauer übergibt ZeeBee das Wort.

    "Bin hier noch übriggeblieben vom B-Jugend Spiel und nicht schnell genug weggelaufen."

    Wenigstens eine von beiden Kommentatorenstimmen kennt die Heimmannschaft, die Liga, den Ausgang des Hinspiels, einige Namen der Gäste und hat Ahnung von Damenhandball. ZeeBee wirft immer wieder gekonnt Vergleiche zum Kinder- und Jugendhandball ein, grantelt über das seiner Meinung nach überflüssige Kreuzen der Rödertaler Spielmacherhin mit dem Kreis ("Zirkushandball"), basht eine Leipziger Spielerin, der beim Gegenstoß von der Wurfarmseite der Ball rausgeprellt wird ("Handwechsel! Lernt man in der E-Jugend!") und stellt komplette Ahnungslosigkeit von der zweiten Liga zur Schau. In der Halbzeit kommen keinerlei hämischen Nachrichten aus der Heimat. Guckt wohl niemand zu.

    Der HCL tut sich im Angriff schwer gegen die Rödertaler 5:1 Deckung. Die VM mit großer Spannweite fischt auch mal den ein oder anderen Ball raus, ZeeBee vermisst zudem den Versuch von Lösungen in der Kleingruppe links oder rechts.

    "Du sagst, Ihr traniert auch selbst die 5:1 Deckung. Dann werdet Ihr ja auch Lösungen dagegen in petto haben. Was erwartest Du in der zweiten Halbzeit im Angriff von Deiner Mannschaft?"

    Julia schaut ZeeBee mit großen blauen Augen an, reißt sich das Headset runter.

    "Ich werde hier keine unserer Spielzüge verraten!"

    Die Grenzen der journalistischen Unabhängigkeit ausgelotet. Der HCL findet sich in der Abwehr immer besser mit der dominanten Kreisläuferin zurecht, vorne gibt es immer häufiger Lösungen, die kein Durchspielen mit Ballverlust über die Vorgezogene beinhalten. Julia und ZeeBee erleben eine spannende Aufholjagd, die am Ende mit einem Punkt für die Gastgeber belohnt wird.

    Die Liveübertragung endet, Handballdeutschland kann wieder aufatmen.


    Dein

    Karsten