Ich habe neulich von einem Spiel der wD gehört, da hat eine Auswahlspielerin Jahrgang '94 (Fliegengewicht) einer Auswahlspielerin Jahrgang '93 (eine der größten Mädels der Liga) komplett den Schneid abgekauft. Beide Spielerinnen gehören hier zu den Besten ihres Jahrgangs. Eine einfache Formel: Für den Angriff gilt, sich einen Bewegungsvorsprung zu erarbeiten; die Abwehr muss den Bewegungsvorsprung eben verhindern.
Das A und O ist die (frühzeitige) Aufnahme des Körperkontakts. Klappt bei uns auch bei weitem nicht perfekt. Am Wochenende hatte meine zweite D einen Gegner, der nur zwei Handballerinnen und darüber hinaus Stehgeigerinnen mitbrachte. Auch zwei Aushilfen aus meiner Ersten hatten Schwierigkeiten mit ihnen. In der Halbzeit wies ich sie an, vor der Ballannahme noch weiter auf die Beiden rauszutreten und mit einer Hand das Zuspiel zu bedrohen. Kleine Anweisung, große Wirkung. Insbesondere die Stärkere der beiden kam kaum noch in die Bewegung, ihre Gegenspielerin war nun regelmässig näher dran und nahm sofort Kontakt an den Schultern auf. Die andere Abwehrspielerin fing auf einmal wesentlich mehr Bälle ab.
Meine Anweisungen näher an die Gegenspielerin heranzutreten wurden häufig nicht umgesetzt. Die Aufgabe, mit einer Hand den Pass zu bedrohen, scheint wesentlich einfacher zu sein, da die Abwehrspielerin eine bessere Vorstellung vom richtigen Abstand hat. Außerdem erreiche ich so die ewig eingeforderte Schrägstellung.